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Naturfotografie + Wasservögel - welche Ausrüstung?

Verfasst: Sa 18. Okt 2008, 23:12
von Redhorse
Hallo Leute,

ich bin derzeit am überlegen ein wenig aufzurüsten (in mehreren Stufen).
In erster Linie interessiert mich Naturfotografie und besonders Wasservögel. In meiner Gegend gibt es reichlich ehemalige Kiesseen. Da ich auch die Erlaubnis für den Zutritt zu drei in Privatbesitz befindlichen Seen habe, kann ich auch an Stellen fotografieren, wo (hoffentlich) nicht ständig irgendwelche Wanderer oder Touris stören.

So viel zur fotografischen Ausrichtung.

Nun bin ich etwas am Grübeln, was ich als nächstes mir zulege. Momentan habe ich eine D40 mit 18-55 und 55-200 VR. Das letztere möchte ich behalten, da mir die optische Leistung im Bereich der Landschaftsfotografie gut gefällt. Ich fotografiere grundsätzlich im Raw-Format und nutze die Motivprogramme so gut wie nie.

Ich habe mir vorgestellt, das ganze in zwei Schritten einzuteilen:

1. Schritt: Dickes Objektiv

Da Vögel relativ klein sind, braucht es natürlich Brennweite und da reizt mich derzeit das neue 150 - 500 mm von Sigma. Da es einen Motor und Antiwackeldackel hat, würde es grundsätzlich an der D40 funktionieren. Diese hat zwar keine SVA, aber ich glaube auch nicht, dass man die SVA unbedingt sofort benötigt.

2. Schritt: Ordentlicher Body

Wenn ich ehrlich bin, reizt mich die D300 am meisten. Die D700 ist mir schlicht zu teuer und der Cropfaktor fehlt bei Wildlife. Andererseits denke ich, dass eigentlich die D90 völlig ausreichen müsste. Zwei Dinge sprechen für die D300: Der bessere AF, das abgedichtete Gehäuse. Gerade bei den Vögeln (Flugbilder) kann der AF entscheidend sein. Andererseits bekomme für den Preis des D300-Gehäuse die D90 mit 18-105 und 70-300 VR. Ist zwar eine nette Kombi, aber die 300m würden nicht reichen. Wobei ich allerdings noch nicht weiß, wie dicht ich an die Vögel kommen kann. Von daher ist das 70-300 VR nicht ein entscheidendes Kriterium.

Momentan könnte ich mir den D300/D90 Body oder das Sigma leisten. Teil zwei käme dann im Mai dran.

Wie würdet Ihr vorgehen? Ausgehend von meiner derzeitigen Ausstattung. Oder habt Ihr da andere Vorschläge? Die D200 kommt eher nicht in Frage (wird ja gerne vorgeschlagen ;) ). Vorab schon einmal danke für Eure Anregungen ... :super:

Verfasst: So 19. Okt 2008, 07:57
von Mister-X
ich würde mit punkt 1 anfangen und mir das siechma besorgen... und dann im mai nächsten jahres die d3oo dazunehmen...

Verfasst: So 19. Okt 2008, 08:08
von Zeta
Ich würde an deiner Stelle auch so vorgehen, jetzt einmal mit einem "günstigen" Tele beginnen. Wenn dir die Sache gefällt kommt der Wunsch nach einem "dicken Tele" mit der Zeit eh wie von selbst.

Verfasst: So 19. Okt 2008, 08:34
von Herbert
Zeta hat geschrieben:Ich würde an deiner Stelle auch so vorgehen, jetzt einmal mit einem "günstigen" Tele beginnen. Wenn dir die Sache gefällt kommt der Wunsch nach einem "dicken Tele" mit der Zeit eh wie von selbst.
Dann aber wird es richtig teuer....... :bgrin:

Verfasst: So 19. Okt 2008, 08:37
von jonschaeff
das aus meiner sicht wichtigste für gelungene aufnahmen, auch bei nicht perfekten lichtverhaeltnissen, hast du vergessen:

das stativ.

leider wirst du um eine große investition in diesem bereich nicht herum kommen und mit ~300-400 € für ein stativ inkl. kopf solltest du schon rechnen, so ist zumindest meine erfahrung. bei 500mm muss deine kombination bombenfest sitzen und das stativ sollte den spiegelschlag ausgleichen können.

ich selbst arbeite mittlerweile sehr viel mit sva (mUP), bei bildern aus dem tarnzelt hat man die zeit dazu, und man sieht es an den ergebnissen. trotz stabilem berlebach stativ.

Verfasst: So 19. Okt 2008, 09:14
von Oli K.
jonschaeff hat geschrieben:...
das stativ.
...
~300-400 € für ein stativ inkl. kopf
...
:!:

... und das ist noch preiswert :!:

Wie schon vorgeschlagen, würde ich auch mit einer preiswerten 500'er Linse erstmal ein wenig "jagen" gehen. Du wirst sehr schnell feststellen, wo es harkt und Dir überlegen wie Du Deine Ausrüstung ergänzt, um diese Dinge abzustellen.

Für derartige Aufnahmen, wirst Du um eine vernünftige Optik und ein vernünftiges Stativ nicht herumkommen. :idea:

Verfasst: So 19. Okt 2008, 11:30
von Andreas H
Oli K. hat geschrieben:Für derartige Aufnahmen, wirst Du um eine vernünftige Optik und ein vernünftiges Stativ nicht herumkommen. :idea:
Sehe ich auch so.

Das Sigma würde ich für diese Anwendung nicht kaufen, genau so wenig wie irgenein anderes Zoom in diesem Brennweitenbereich. Die sind allesamt am langen Ende Kompromißlösungen, und gerade auf das lange Ende kommt es hier an. Zooms sind etwas für Faule und Bequeme (wie mich), und sie sind vielseitig (aber das wird hier nicht verlangt).

Wasservögel sind, durch den Sucher gesehen, sehr klein. Da wird kaum mal die Situation eintreten daß man zu viel Brennweite hat. Deshalb sehe ich keinen großen Nutzen in einem Zoom. Ich würde da bei einem kleinen Budget an solche Dinge denken wie ein 4/300 mit Konvertern, eine Russentonne (Vorsicht Bokeh) oder das 600er Novoflex, für die größere Portokasse hat Nikon schöne lange und lichtstarke Festbrennweiten im Programm.

Ach ja, und auf das Stativ würde ich eine kardanische Aufhängung setzen (Manfrotto 393 wenn die Ästhetik keine Rolle spielt, sonst Wimberley).

Grüße
Andreas

Verfasst: So 19. Okt 2008, 15:47
von Hoschi
Also wenn Du das wirklich ernsthaft machen möchtest, sind deine Überlegungen alle nur eine Notlösung. Zumindest was die Optik betrifft. Genau wie es Andreas schon geschrieben hat, sollte man hier das Wort "Zoom" streichen.
Ich würde wenn das Geld fürs Hobby nicht so locker ist, mich eher in Richtung 300/2.8 plus Konverter orientieren. Ein schickes Stativ plus Kopf und sich im zweiten Schritt mal über die D2x Gedanken machen.

Es sind ja einige Bilderthreads hier im Forum zu finden. Suche einfach mal nach nach Hans und Hans. :bgrin:
Äh, ich meine natürlich Schnappschuss und hajamali.

Verfasst: So 19. Okt 2008, 16:43
von jonschaeff
nun, da schon die ersten optik ratschlaege kommen, werde ich mein wissen auch mal dazu geben. ich bin student und habe ein (relativ) beschränktes budget. letzendlich kamen für mich und der s5 (d200) folgende gläser (unter 1500€) in frage:

- sigma 100-300 4 / mit 1.4er konverter - (am langen ende etwas schwächer, aber trotzdem (sehr) gut bis sehr befriedigend)
- sigma 400 5.6 macro - nicht sehr lichtstark, konverter nicht wirklich zu empfehlen, aber gute bildqualität
- nikon 300 4 af-s mit 1.4/1.7 konverter - mir zu teuer gewesen, leistung aber gut
- sigma 120-400 (neuerdings) - soll in etwa so gut wie das 100-300 mit konverter sein
- nikon 300 4.5 ais if ed - vollmanuell aber knackscharf, auch mit 1.4er konverter
- nikon 400 5.6 ais if ed - vollmanuell und scharf, schwer zu bekommen
- sigma/tokina 300 2.8 ais - praktisch nicht zu bekommen, sollten leicht abgeblendet werden, nicht so interessant
- novoflex schnellschussobjektiv 400 5.6 - ziemlich günstig, aber nicht besser als das sigma 400 5.6 (non macro), imho darf es nicht teurer als 130€ sein
- nikon 300 2.8, 400 3.5, 500 4, 600 5.6 ai(s) if ed - jeweils ziemlich teuer und relativ schwer zu bekommen, dafür sehr leistungsstark.

die meisten anderen optiken von denen ich gelesen habe, waren für mich nach lektüre von berichten erfahrener (tier)fotografen, nicht mehr interessant.

ich habe mich nun für manuelle optiken entschieden, diese haben die beste bildqualität für wenig geld.

mit dem sucher der d200 geht das fokusieren aus meiner sicht ausreichend gut, den autofokus brauche ich nicht, gerade bei flugaufnahmen ist der eher störend, da du die tiere selten wirklich isoliert hast, und sonst das gestrüpp den af irritiert.

meine nächste investition wird der von andreas angesprochene ma 393 teleschwenkkopf sein, denn gerade bei flugaufnahmen ist der extrem nützlich und er gibt der konstruktion auch bei relativ großer bewegungsflexibilität viel halt, mehr zumindest als ein kugelkopf.

Verfasst: Mo 20. Okt 2008, 00:25
von Redhorse
Hallo,

danke für Eure Antworten. Ich muss zugeben, an ein stabileres Stativ habe ich noch gar nicht gedacht. Eigentlich dachte ich eher in Richtung Einbeinstativ in Zusammenarbeit mit VR (OS). Ein Zoom hätte den Vorteil, dass ich diesen nicht nur für die Wasservögel sondern auch anders nutzen kann.
Für richtig gutes Glas muss man viel in die Hobbykasse investieren. Das geht erst mal nicht. Also gibt es nur zwei Lösungen: Ich lasse mich auf Kompromisse ein oder lass das Thema ganz bleiben. Letzteres kommt natürlich nicht in Frage ;).