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UWW-Entscheidung: Wie wichtig ist die Naheinstellgrenze?
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 12:51
von joerg74
Moin,
es tut mir ja auch leid. Wirklich. Aber ich hab nun fast alle Threads zum Thema Ultraweitwinkel-Objektive gelesen, derer ich habhaft werden konnte. Trotzdem ein neuer Thread zu diesem Dauer-Thema.
Vorweg: Im Rennen sind bei mir noch die beiden Standard-Kandidaten Tokina 12-24 und Sigma 10-20.
Einer der Threads hat mich darauf gestoßen, dass das Sigma eine Naheinstellgrenze von 24cm, das Tokina eine von 30 cm hat (also immerhin Naheinstellgrenze Sigma x 1,25).
Meine Frage dazu: Wie wesentlich ist das in der Praxis?
Sicherlich: Je näher ich rangehen kann, desto mehr kann ich durch die Perpektive den Vordergrund übersteigern. Soweit die Theorie. Und in der Praxis?
Geplante Anwendung:
Ich beschaffe das Objektive hauptsächlich vor dem Hintergrund einer USA-Reise im Mai: Tonnenweise Nationalparks und zwei Städte. Vorwiegend also Landschaftsaufnahmen, und bei denen stelle ich halt auch gerne was in den Vordergrund, um dem Bild etwas mehr Tiefe zu verleihen. Da könnte sich eine bessere Nutzung der Perspektive dank kürzerer Nahgrenze ja vielleicht(?) auswirken.
Aktueller Favorit:
Das Tokina
- weil ich mir von der so viel gelobten Bauqualität erhoffe,
dass das Objektiv über Jahre hinweg gleichbleibend gute Ergebnisse
bringen wird,
- weil CA's mich zumindest bisher noch nie groß gestört haben,
- weil es am langen Ende eine Blende heller ist
- weil ich die im Internet vielfach monierten Qualitätschwankungen
bei Sigma fürchte und keinen Bock auf 3 mal umtauschen habe,
- trotz der 2mm mehr Weitwinkel des Sigma (*seufz*)
Wenn nun aber die Naheinstellgrenze des Sigma eine deutlich intensivere Ausprägung des Weitwinkel-Effekts erlaubt, könnte ich doch wieder ins Schwanken kommen.
Es wäre echt nett, wenn hier der eine oder andere von seinen/ihren Erfahrungen berichten könnte.
Achso: Betrieben würde das Objektiv an einer D70s, also auch nix bahnbrechend Hochauflösendes. Zukunftssicherheit mit Blickrichtung D300 (bzw. Nachfolger) wär aber auch nicht unwichtig.
Gruß
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 13:00
von Daniel Meierhof
Mein Tip wäre auch das Tokina! Ich hatte jedoch vorher auch das Sigma, war jedoch mit der Bildqualität nicht ganz so zu frieden. Dann kam das Tokina 12 -24. Bildqualität vergleichbar mit dem Nikon 12 - 24, dass ich auch geliehen hatte. Der dreifache Preis war jedoch mir nicht der AF-Santrieb wert.
Die Verarbeitung des Tokinas ist einfach der Hammer und der Stangenantrieb ist bei UWW kein Problem.
Ich für meinen Teil bin mit meiner Entscheidung sehr zufrieden!
Kennst du schon den Link:
Nikonians UWW Vergleich
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 13:01
von alexis_sorbas
Moin,
beide Optiken erreichen sehr große Bildwinkel...
– wenn Du wirklich unter Ausnutzung der Naheinstellgrenze an einen Vordergrund herangehst, führt das u.U. sehr schnell zu völlig "überzogenen" Vordergrundwirkungen... da solltest Du vorsichtig sein...
– Für derartige Aufnahmen ist es in aller Regel erforderlich, die Optik auf den "Hyperfocalpunkt" einzustellen, um ab Vordergrund bis "Unendlich" alles scharf zu bekommen... da ist der "tatsächliche" Naheinstellpunkt relativ unwichtig...
I.m.h.o. würde ICH das nicht zum Kaufkriterium machen...

... Beispiele mit dem Sigma 10-20@10mm...
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 13:04
von UweL
Ob nun 24cm oder 30cm - in der Praxis dürfte das absolut irrelevant sein. Da sind andere Faktoren erheblich wichtiger. Ich jedenfalls würde die Entscheidung nicht von der Naheinstellgrenze abhängig machen

Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 13:08
von vdaiker
Ich glaube nicht, dass die Naheinstellgrenze bei den von Dir vorgesehenen Einsatzzwecken eine wesentliche Rolle spielt.
Die 2 mm mehr des Sigma in den Staedten vielleicht, bei Landschaft aber auch nicht.
Ich habe das Tokina und bin damit zufrieden. Das 12-24 scheint wirklich nicht so sehr von der Serienstreuung betroffen zu sein, das gilt aber nicht z.B. fuer das Tokina 50-135. Also generell kann man da Tokina auch nicht besser bewerten als Sigma.
Von dem was ich bislang so zusammengelesen habe, wuerde ich Dir das Tokina empfehlen, weil durchgaengig f4 und auch bis in die Raender scharf. CAs sind aufgeblendet ein kleines Problem, hat mich bislang aber noch nicht sonderlich gestoert. Und ob das Sigma da besser waere weiss ich auch nicht.
Volker
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 14:04
von alexis_sorbas
vdaiker hat geschrieben:...Und ob das Sigma da besser waere weiss ich auch nicht.
...
... ich habe das schon mal an anderer Stelle geschrieben:
Ich finde das Sigma völlig o.k., besonders das Preis-Leistungsverhältnis... und ich wollte die 105° Bildwinkel...
.... aber:
– man muss ein "gutes" Exemplar "erwischen"... ich hatte da wohl Glück...
– Auf f8-f11 abgeblendet ist es hervorragend... darüber und darunter eher weniger... jedenfalls an der D2X...
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 15:05
von joerg74
Uih, so viele Antworten in so kurzer Zeit... Danke erstmal.
Es ist tröstlich, dass nach den bisherigen Antworten die Naheinstellgrenze anscheinend kein Killerargument ist; das bestärkt das schwankende Gemüt dann doch ein wenig.
Ja, den Vergleich der Nikonians kenne ich; auch der Vergleichstest von Rockwell sowie die diversen Testberichte auf Photozone und verschiedene Beispielbilder auf Pixelpeeper sind bekannt.
Das waren ja unter Anderem die Hilfen, die ich zur Meinungsbildung herangezogen habe. Am liebsten hätte ich ja natürlich einen Mix aus den besten Zutaten also 10-24 f/4 mit unproblematischen Verzeichnungen (Tokina), keine CA's (Sigma) und natürlich superscharf bis in die Ecken (wie Nikkor 14-24...), das Ganze für, na sagen wir mal großzügig 300,- €. ... Oh, OK, bin wieder aufgewacht. Tschuldigung.
Eine Tabelle mit Hyperfokaldistanzen bei den verschiedenen Blenden und Brennweiten werde ich aber auf alle Fälle im Reisegepäck haben.
Gruß
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 19:30
von zappa4ever
Naja, das ist so ne Sache mit der Qualitätskontrolle. Dirk-H hatte eins der ersten Tokina, da war gleich was kaputt, hat dann ein anderes bekommen/gekauft, ich weiß das nicht mehr so genau.
Dann hat er vor ein paar Wochen gemeint, seins wäre so unscharf in den Ecken, also hat er meins und noch ein Nikkor verglichen. In Schulnoten: Sein Tok = 4, das Nikkor = 3, mein Tok = 2. Also gibt es doch beträchtliche Unterschiede.
Und nun. Mein Tokina ging schon zu Anfang recht schwer im Zoomring und wurde jetzt immer schwergängiger. Dazu kommt noch ein komisches Verhalten beim Umschalten MF>AF. manchmal bekommt er einfach nicht das elektrische Signal und der AF funktioniert überhaupt nicht, aber komischerweise löst die kamera trotz Schärfeprio aus.
Also eingschickt. Albrecht in Köln ist nicht mehr zuständig (obwohl auf der Garantiekarte so vermerkt, Gottseidank hab ich vorher angerufen). Also Hapa Team in München. Dort hin geschickt. Vorher eine Nummer bekommen telefonsich. Und jetzt warte ich seit ca. 4 Wochen. Das Objektiv wird nach Belgien weitergeschickt zur garantie-Reparatur. Ich hoffe, dass es nicht schlechter zurückkommt als ich es hingeschickt habe. Zudem keinerlei Meldung, dass das Objektiv in München angekommen ist usw. Weshalb geb ich dann überhaupt erst eine email-Adresse an ? Um günstig an Werbebriefchen zu kommen
Ich wollte mir ein 10-17 zulegen, aber der Vertrieb gefällt mir persönlich nicht. ich hatte ja auch schon Ärger mit Sigma's, aber da gibt es eine Telfonnummer in D wo man anrufen kann und wenn man penetrant genug ist auch den bearbeitenden Techniker an den Hörer bekommt.
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 19:37
von alexis_sorbas
zappa4ever hat geschrieben:...
Dann hat er vor ein paar Wochen gemeint, seins wäre so unscharf in den Ecken, also hat er meins und noch ein Nikkor verglichen. In Schulnoten: Sein Tok = 4, das Nikkor = 3, mein Tok = 2. Also gibt es doch beträchtliche Unterschiede.
Und nun. Mein Tokina ging schon zu Anfang recht schwer im Zoomring und wurde jetzt immer schwergängiger. Dazu kommt noch ein komisches Verhalten beim Umschalten MF>AF. manchmal bekommt er einfach nicht das elektrische Signal und der AF funktioniert überhaupt nicht, aber komischerweise löst die kamera trotz Schärfeprio aus.
Also eingschickt. ... usw. ...
Ich wollte mir ein 10-17 zulegen, aber der Vertrieb gefällt mir persönlich nicht. ich hatte ja auch schon Ärger mit Sigma's, aber da gibt es eine Telfonnummer in D wo man anrufen kann und wenn man penetrant genug ist auch den bearbeitenden Techniker an den Hörer bekommt.
.... hupppss... dann habe ich wohl SEHR grosses Glück gehabt mit meinem Sigma...
Eine Tabelle mit Hyperfokaldistanzen bei den verschiedenen Blenden und Brennweiten werde ich aber auf alle Fälle im Reisegepäck haben
Da reichen ein paar Werte für die wichtigsten Brennweiten und f8 und 11...
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 20:50
von Michael_Leo
Nur nochmal der Vollständigkeit halber, ich bereue bis heute keine Sekunde, nach Tamron 11-18 und Tokina 12-24 auf das Nikkor gegangen zu sein.
Das Nikkor ist am wenigsten Gegenlicht- und CA-anfällig und die ach so tolle Verarbeitung der Tokinas hab ich am eigenen Leibe schon zu "schätzen" gelernt.
Wie man eine mechanisch anfällige Konstruktion so ansprechend verpacken kann, hab ich mich lange gefragt. Mein Standard-Tokina-Zoom war damals (ist schon ein paar Tage her) sowas von massiv, Metallfassung, griffige Gummierung, das volle Programm, natürlich im Test wesentlich besser als das entsprechende Nikon...
Naja, die Gummierung hat sich relativ schnell gelöst und nach ein paar Jahren hat es beim Zoomen geknackst, dann gabs nur noch 45mm
Wirtschaftlicher Totalschaden
Roland scheint mit seinem 12-24grade leider ähnliche Erfahrungen zu machen.
Ich will das Nikkor jedenfalls nichtmehr missen und werde es auch nicht gegen welches DX-Zoom auch immer eintauschen. Ok, ich habs gebraucht gekauft, da kostet es um den doppelten Tarif eines gebrauchten Tokina oder Sigma, also 650-700 Euro
Michael