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Papierschneider: Hebel oder Rolle
Verfasst: So 10. Feb 2008, 11:20
von Reiner
Hallo,
Mein derzeitiger Papierschneider (Rolle) mag dickes Papier nicht so richtig, wobei "Papier" ja auch nicht mehr so ganz stimmt. Bei einigen hochwertigen Medien ist der Kunststoffanteil auch schon sehr hoch....
Was sind denn eure Erfahrungen mit den Schneidegeräten und dicken Kartons bzw. Papieren? Rolle oder Hebel?
Oder muss man einfach nur den richtigen Hersteller nehmen? Welcher wäre das in euren Augen?
Verfasst: So 10. Feb 2008, 11:25
von Tuatara
Wenn das Messer wirklich sehr scharf ist, finde ich den Hebel gut. Sonst kann man es vergessen. Bei der Rolle muß man aufpassen, dass sie wirklich sehr exakt gerade läuft, teilweise ist mir da schon ein Spielraum von ca. 1/2mm aufgefallen. Zu den billigen Alternativen würde ich da nicht greifen.
Verfasst: So 10. Feb 2008, 11:31
von StefanM
Die besten Schnittergebnisse, die ich kenne, machen die Hebeldinger mit 1m Schnittkante, also richtige Kawenzmänner. Die taugen für daheim natürlich nur bedingt (weil zu groß) und so hab ich mich zu einem Rollenschneider überreden lassen. Heute würde ich keinen mehr kaufen. Für um die 100 Euro Neupreis hätte ich eine saubere Kante erwartet, habe aber öfters Schnittkanten, wo die obereste Papierschicht einen "leicht angehobenen" Eindruck hinterläßt. Zudem finde ich die Fixierung im Gerät suboptimal, wenn man da nicht stark aufpaßt verschiebt sich das Blatt durch ziehen/schieben des Schneiders schnell mal um einen halben mm - und wenn man mit Rahmen druckt fällt das sofort auf
Wenn Du Platz für einen Tisch hast, wo ein A3- oder gar A2-Hebelschneider draufpaßt -> zuschlagen

Preislich tun die sich nix.
Verfasst: So 10. Feb 2008, 11:36
von Tuatara
StefanM hat geschrieben:Wenn Du Platz für einen Tisch hast, wo ein A3- oder gar A2-Hebelschneider draufpaßt -> zuschlagen

Preislich tun die sich nix.
Geschickt wäre noch, wenn eine Fixierung - zum Beispiel durch zwei Drucktasten oben und unten - für das eingelegte Papier möglich ist.
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 09:07
von Questor
Ich persönlich habe auch mit Hebelschneidern die bessere Erfahrung gemacht. Wichtig ist allerdings, dass die Schneider das Papier beim Schneiden mit andrücken. Wenn die keinen Andruckmechanismus haben kann es dir passieren, dass der Schnitt leicht krumm wird oder aus nem 90 Gradwinkeln ein 92-94 Gradwinkel wird, da die Schneide das Papier nach hinten hin immer mehr mit zieht.
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 09:52
von derMichael
Hallo,
wenn es um dickere Papiere & leichte Kartons geht sind gute Hebelscheidegeräte meiner Meinung im Vorteil. Nur sind die guten nicht ganz billig. Ein ordentlicher Klingenschutz ist Pflicht ! Kommt darauf an wie oft man das braucht. Manche Copyshops haben sowas da. Kann man dort oft für kleines Geld benutzen.
Bei Stapel frage ich beim Buchbinder meines Vertrauens. Der hat dazu das Richtige Werkzeug.
Grüße
Michael
Papierschneidegeräte
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 10:15
von Maximilian M.
der Rollenschneider ist für Einzelschnitte mit Papier bis max. 230 gr/qm
sehr gut; wenn die Schneiderolle mit Federdruck an die Schneideleiste (Metall) gedrückt wird und man das Papier mit einer durchsichtigen Andruckleiste sicher arretieren kann.
Alles andere schneidet (auch auf Dauer) besser eine Hebelschneide.
Die idealen sind (für den Privatgebrauch) die stabilen Ganzmetallgeräte, deren (gute Stahl-) Messer kreisbogenförmig geschliffen und am (möglichst stabilen verdrehfesten) Drehgelenk nicht radial, sondern exzentrisch aufgehängt ist. Das Messer wird dann am wenigsten durchs Papier gedrückt, sondern die Schneide gleitet etwas entlang der Schnittkante.
So sauber wie die Schneidepressen in der Druckerei wirds dann beim Stapelschnitt immer noch nicht. Das schaffen nur im spitzen Winkel über das Schneidgut geführte Trapezmesser. Muß ja auch für den Hausgebrauch nicht sein.
Bei beiden Arten ist wichtig, daß man die Schneiderollen rechtzeitig austauschen kann (beim Kauf auf Ersatzrollen achten) und sich das Nachschärfen der Hebelmesser beim Fachmann leistet.
Max
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 12:22
von alexis_sorbas
Moin,
mein Tip: (... Erfahrung seit 30 Jahren...)
– Stabile Unterlage (Schneidplatte, ... alter, zäher PVC-Boden...)
– Stahllineal in genügender Länge
– Scharfer Cutter (Teppichmesser mit Trapezklinge...) KEINE "ABBRECHKLINGEN"! Die können sehr gefährlich sein bei dickem Karton...
– schneidet auch 500gr-Karton, inc. "Felix Schoeller Parole"...
– Preis-Leistungs-Verhältnis "unschlagbar"...

... aber man muss es üben...
Rollencutter: Nur für "dünnes" Papier wirklich geeignet...
... für Bürokram halt... gilt auch für "günstige" Hebelschneider
Hebelschneider: Nur "professionelle" aus Druckerei/Buchbinderbedarf "taugen" wirklich was...
... mit "Andruckmechanik"...
Just my 2 cents...
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 12:40
von Maximilian M.
alexis_sorbas hat geschrieben:
Hebelschneider: Nur "professionelle" aus Druckerei/Buchbinderbedarf "taugen" wirklich was...
... mit "Andruckmechanik"...
die Alles-oder-Nichts-Meinung wird ja oft vertreten; aber ist diese reine schwarz-weiß-Malerei nicht doch übertrieben?
Ich arbeite seit ebenfalls mehr als 30 Jahren mit einem Dahle-Hebelschneider ( und das keinesfalls selten) und komme mir nicht vor, als hätte ich diese ganze Zeit mit einem "untaugenden" Gerät verbracht.
Ich bin nicht der Meinung, daß man nur mit einer Buchbinderschneidepresse für über 1000€ richtig Papier schneiden kann.
Max
Verfasst: Mo 11. Feb 2008, 12:46
von alexis_sorbas
Maximilian M. hat geschrieben:[... Papier schneiden kann...
Max
Moin Max,
von "Papier" war hier nie die Rede...
Und ich benutze seit 20 Jahren einen Dahle-Rollenschneider
mit 90cm Schnittlänge... und das meine Meinung "Schwarz-Weiss-Malerei" sein soll, halte ich für völlig übertrieben... SW eben...
... aber ist ja nur meine persönliche Meinung... muss ja keiner so machen...