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größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?
Verfasst: Fr 28. Dez 2007, 23:46
von Hartmut
Hallo Forum,
Ich habe eine Frage an die Experten für Produktfotografie.
Es geht mir um die größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen
von Kristallen, Mineralien und Blumen.(keine 1:1 Makros!!)
Ich habe einige Makro Objektive mit meiner D80 getestet:
- Micro Nikkor 60/2.8
- Micro Nikkor 105/2.8-VR
- Tokina Makro 100/2.8
- Micro Nikkor 55/2.8
Wobei ich bemerkte das das alte AF 55/2.8 für mich die besten
Ergebnisse erzielte. (leider hatte ich es zugunsten eines Micro Nikkor 60/2.8 verkauft).
Bei den anderen Makro Objektiven war die Schärfebene einfach zu gering!
Kann es sein je kürzer die Brennweite desto besser ist die mögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?
Das Tokina Makro 35/2.8 ist leider noch nicht verfügbar.
Oder ist ein Umstieg auf FF Kameras notwendig??
Gruß
Hartmut
Verfasst: Fr 28. Dez 2007, 23:52
von ManoLLo
Ob bei Nahaufnahmen etwas gesondertes zu beachten ist, weiß ich nicht.
Grundsätzlich stimmt die Vermutung aber!
Die Tiefenschärfe nimmt mit kürzerer Brennweite zu!
Verfasst: Sa 29. Dez 2007, 00:23
von Mark
..und da die Schärfentiefe mit kleinerer realer Brennweite zunimmt, ist sie bei FF noch geringer.
Kauf dir eine Kompakte mir Ringlicht z.B.:
www.doctorseyes.de
einfach im P Modus Knips und fertig....
LG Mark
Re: größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?
Verfasst: Sa 29. Dez 2007, 00:28
von Andreas H
Hartmut hat geschrieben:Es geht mir um die größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen von Kristallen, Mineralien und Blumen
Die wirklich größtmögliche Tiefenschärfe gibt es
hier (lens conversion project for a rainy day). Ich vermute mal daß man den Film Mikrokosmos mit ähnlichen - wenn auch sicherlich aufwändiger konstruierten - Optiken gedreht hat.
Ansonsten ist die Tiefenschärfe bei Makros lediglich von Abbildungsmaßstab und Blende abhängig. Die Brennweite wirkt sich auf die Perspektive und idealerweise auch noch auf den freien Arbeitsabstand aus.
Grüße
Andreas
Re: größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?
Verfasst: Sa 29. Dez 2007, 10:41
von weinlamm
Hartmut hat geschrieben:Kann es sein je kürzer die Brennweite desto besser ist die mögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?
Ja! Die Tiefenschärfe wird mit kleinerer Brennweite größer und mit weiterem Abstand ( was dann aber ggf. dazu führen kann, dass du dann irgendwann kein Makro mehr hast...

).
Verfasst: Sa 29. Dez 2007, 11:35
von topaxx
Ein befreundeter Fotograf aus einem anderen Forum hat da mit einer speziellen Software sehr gute Ergebnisse zustande gebracht. Dabei werden mehrere Aufnahmen mit gestaffelten Schärfeebenen übereinander gelegt. Das Ergebnis ist eine Nah- oder Macroaufnahme mit sehr weit ausgedehntem Schärfebereich. Leider ist mir der Name der Software entfallen...
Ansonsten wären natürlich Macroobjektive mit kurzer Brennweite und möglichst weit geschlossener Blende der richtige Ansatz, wobei die Schärfentiefe wohl nicht direkt mit der Brennweite sondern mit dem Abbildungsmaßstab zusammenhängt, also bei gleicher Blende bei 1:1 gleich ist, egal ob bei 50, 100 oder 150mm Brennweite.
Der Griff zu einer Vollformatkamera ist aus o.g. Gründen für dich nicht wirklich zielführend.
größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?
Verfasst: Sa 29. Dez 2007, 11:50
von Hartmut
Hallo Forum,
Ich Danke für Eure Antworten.
Und meine Vermutungen bestätigt die Aussage von "Weinlamm“:
"Ja! Die Tiefenschärfe wird mit kleinerer Brennweite größer und mit weiterem Abstand“
Also haben da die Vollformatkameras und die kleinen Kompakten auf Grund ihrer kürzeren Brennweiten einen wesentlichem Vorteil gegenüber
den DX-Format.
Aber wie schon gesagt, ich möchte keine 1:1 Makro Aufnahmen machen.
Die Objekte (Mineralien/Kristallstufen und Blüten) die ich aufnehmen möchte sind zwischen 2cm und 20cm groß, geht also mehr in den
Bereich "Produktfotografie".
Auf Grund der Struktur der Objekte benötige ich die maximale Tiefenschärfe.
Somit dürfte ich mit meiner D80 wegen der nicht erhältlichen kurzen
Brennweiten schlechte Karten haben.
Halbwegs brauchbare Ergebnisse erzielte ich mit den Sigma 30/1.4
aber damit komme ich nicht nahe genug an die Objekte heran.
( die Nahgrenze liegt bei 40cm )
Gruß
Hartmut
Re: größtmögliche Tiefenschärfe bei Nahaufnahmen?
Verfasst: Sa 29. Dez 2007, 12:09
von topaxx
Hartmut hat geschrieben:...
Also haben da die Vollformatkameras und die kleinen Kompakten auf Grund ihrer kürzeren Brennweiten einen wesentlichem Vorteil gegenüber
den DX-Format.
...
Das ist falsch! Wenn, dann haben die kleine Kompaktkameras einen Vorteil, der sich durch die kleinen CCDs ergibt. Bei Vollformatkameras ist genau das Gegenteil der Fall. Bei gleicher Brennweite, gleicher Blendenöffnung und gleichem Bildausschnitt (d.h. größerem Abbildungsmaßstab!) hat die Aufnahme einer VF-Kamera gegenüber einer DX-Kamera einen kleineren Schärfebereich - und genau das wolltest du doch nicht, oder?
Vielleicht ist ja auch ein Zoom mit kurzer Naheinstellgrenze interessant. Z.B. das Tamron 28-75/2.8 kann bis 33cm an das Objekt ran und bildet mit max. 1:3,9 ab. Ich habe jetzt gerade mal in der Anleitung die Schärfentiefetabelle rausgekramt.: bei 75mm@F/22 und Fokussierung auf 50cm dehnt sich der Schärfebereich von 48-53cm aus, bei 35mm@F/22 und 0,5m auf 42-63cm.
Verfasst: Sa 29. Dez 2007, 12:35
von frank.ho
Hallo
mehr Schärfentiefe geht nicht :
http://www.heliconsoft.com/heliconfocus.html
Grüsse
Frank
Verfasst: Sa 29. Dez 2007, 14:05
von Freedolin
Es wundert mich schon ein wenig, dass noch niemand das Micro Nikkor PC 85 genannt hat.
Dank Tilt-Funktion lässt sich damit die Schärfeebene schwenken, könnte je nach Motiv (müsste man mal ein Beispiel sehen) vielleicht auch in Betracht kommen.
Ist freilich eine Linse, die etwas Einarbeitung und Übung erfordert.
-- Markus