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[ACR] Selektiv Lichter in "Highlights" verringern?

Verfasst: Sa 12. Mai 2007, 08:44
von OskarE
Hallo!

die Einstellungsmöglichkeiten in ACR sind ja ganz nett, aber:
Man kann sich ja die Tiefen und Lichter getrennt markieren lassen... Ich fänds klasse wenn man da nun die Lichter nur in den Lichtern verringern kann und nicht nur aufs gesamte Bild. Vermutlich geht das, würde ja Sinn machen.. wie?! (In NC 4 geht das ja auch nicht)

Ich habe z.B. Bilder mit sehr hellen Stellen, und diesen möchte ich wieder Zeichnung beibringen (ohne dass davon die dunkleren Stellen beeinträchtigt werden)

Verständnisfrage: Auch nach dem Öffnen in PS profitiert man von dem erweiterten Dynamikumfang, also auch bei der PS-Funktion "Tiefen/Lichter", die man ja wiederrum selektiv ausführen kann...


Wie löst ihr sowas?


Gruß
Oskar

Verfasst: Sa 12. Mai 2007, 10:09
von Gisbert Keller
Da bisher in keinem mir bekannten Programm die direkte Korrektur ausgefressener Lichter befriedigend funktioniert, gehe ich in Nikon Capture NX (in Lightroom und ACR 4.0 geht es ähnlich) so vor:
Mit einer negativen Belichtungskorrektur erhöhe ich die Zeichnung in den Lichtern und mit D-Lighting kompensiere ich anschließend die ungewollte Abdunklung der Mitten und Tiefen. Das führt oft zu recht guten Ergebnissen. Bei manchen Bildern ist in einer RAW-Datei noch einige Zeichnung in ausgefressenen Lichtern zu rekonstruieren.
Interessant an diesem Phänomen ist die Frage, woher sich NX oder auch ACR die Informationen für die Zeichnung holen, wenn die Infopalette eigentlich zunächst RGB-Werte von 0,0,0 in diesen Bildteilen anzeigt. Bei einer TIF- oder JPG-Datei ist da nichts mehr zu retten.
Die praktische Frage ist, wie man schon während der Aufnahme im Kameradisplay feststellen kann, ob noch Zeichnung in den Lichtern zu rekonstruieren ist.
Viele Grüße Gisbert

Verfasst: Mo 14. Mai 2007, 17:17
von OskarE
Bei einer Präsentation/Vorführung von NX habe ich gesehen, dass man solche Korrekturen wohl schon selektiv (mit diesen Punkten da, die man setzen kann..) machen kann. Muss mir das Programm unbedingt mal anschauen.
Gisbert Keller hat geschrieben:Die praktische Frage ist, wie man schon während der Aufnahme im Kameradisplay feststellen kann, ob noch Zeichnung in den Lichtern zu rekonstruieren ist.
Histogramm, Erfahrung und Gefühl?

Verfasst: Mo 14. Mai 2007, 17:49
von Suermel
Gisbert Keller hat geschrieben: Die praktische Frage ist, wie man schon während der Aufnahme im Kameradisplay feststellen kann, ob noch Zeichnung in den Lichtern zu rekonstruieren ist.
Spitzlichter kannst Du Dir im Display unter "Spitzlichter" anzeigen lassen. Die zu hellen Stellen blinken dann. Ich habe festgestellt, daß die Anzeige schon mal zu kritisch ist, also etwas zu früh blinkt (besser als umgekehrt). Verlassen kann man sich aber nicht drauf.

Ein Blick aufs Histogramm zeigt auch, ob sich auf der rechten Seite die Häufigkeiten ansammeln. Auch das ist ein Zeichen für drohende Spitzlichter.

Eine Anzeige für Spitzlichter, die durch EBV Zeichnung erhalten können, gibt es nicht. Besser ist es, schon bei der Aufnahme Spitzlichter durch Belichtungskorrektur oder Belichtung auf die hellen Bildteile zu vermeiden. Eventuelle Unterbelichtungen müssen dann halt aufgehellt werden. Beim Aufhellen ist aber eher Zeichnung zu erwarten.

Gruß
Suermel

Verfasst: Mo 14. Mai 2007, 17:56
von Pavel
Hallo,

Allein mit Kontrollpunkten von NX geht das schlecht, es sei den die Überbelichtung ist minimal. Ich mache das meistens genau so wie Gisbert beschrieben hat. Alternativ, bei sehr kritischen Situationen gehe in NX folgendermassen vor:

1. Belichtungskorrektur bis zu -2.0 runer.
2. Durch eine Tonwertkurve (bogenförmig) die Belichtung wieder nach oben korrigieren, und die überbelichteten Stellen mit der Minuspinsel von der Tonwertkurve schützen.
3. Die Bereiche, die durch die ersten Schritte zu dunkel geworden sind können mit Kontrollpunkten aufgehellt werden.

@Gisbert
Zu deiner Frage: die Werte 0,0,0 bzw. 255,255,255 sind auf 8-bit "gerundet". In der Tat hast du in den 12-bit NEFs unter Umständen mehr Informationen.

Grüße
Pavel

Verfasst: Mo 14. Mai 2007, 22:03
von Gisbert Keller
Leider helfen, mir da weder Histogramm, blinkende Spitzlichter noch Erfahrung, da hier offensichtlich feinste Nuancen darüber entscheiden, ob noch Zeichnung in den Lichtern zu rekonstruieren ist oder nicht.
Sowohl im Kamerahistogramm wie in NX werden 0,0,0 und 255,255,255 auf ihre 8-bit-(Un)genauigkeit gerundet. Tatsächlich können wohl in den 12-bit Dateien aber z.B. 4012,4020,4008 vorhanden sein, die man aber erst durch eine negative Belichtungskorrektur sichtbar machen kann.
Sehr oft erhält man aber nur graue Flächen ohne Zeichnung. Bisher habe ich ohne Belichtungsreihe keine Möglichkeit gefunden, schon bei der Aufnahme dies vorauszusehen.
Viele Grüße Gisbert

Verfasst: Mo 14. Mai 2007, 22:31
von Suermel
Gisbert Keller hat geschrieben:Leider helfen, da mir weder Histogramm, blinkende Spitzlichter noch Erfahrung, da hier offensichtlich feinste Nuancen darüber entscheiden, ob noch Zeichnung in den Lichtern zu rekonstruieren ist oder nicht.
Das verstehe ich nicht. Gerade die Anzeige von Spitzlichtern und die entsprechenden Regionen im Histogramm sagen mir doch, daß die Gefahr von Spitzlichtern in der entsprechenden Aufnahmesituation droht. Also kann ich doch diese Information verwerten und für die nächste Aufnahme korrigierend eingreifen, beispielsweise in Form von Belichtungskorrektur. Das kann ich so lange tun, bis eben keine Spitzlichter mehr angezeigt werden (entsprechende Zeit, um Probeaufnahmen durchzuführen, vorausgesetzt).

Und: je größer meine Erfahrung mit Spitzlichtern, desto öfter weiß ich schon im Voraus, daß und wieviel Belichtungskorrektur nötig ist.

Oder nicht?

Gruß
Suermel

Verfasst: Mo 14. Mai 2007, 22:58
von Gisbert Keller
Suermel hat geschrieben:
Gisbert Keller hat geschrieben:Leider helfen, da mir weder Histogramm, blinkende Spitzlichter noch Erfahrung, da hier offensichtlich feinste Nuancen darüber entscheiden, ob noch Zeichnung in den Lichtern zu rekonstruieren ist oder nicht.
Das verstehe ich nicht. Gerade die Anzeige von Spitzlichtern und die entsprechenden Regionen im Histogramm sagen mir doch, daß die Gefahr von Spitzlichtern in der entsprechenden Aufnahmesituation droht. Also kann ich doch diese Information verwerten und für die nächste Aufnahme korrigierend eingreifen, beispielsweise in Form von Belichtungskorrektur. Das kann ich so lange tun, bis eben keine Spitzlichter mehr angezeigt werden (entsprechende Zeit, um Probeaufnahmen durchzuführen, vorausgesetzt).

Und: je größer meine Erfahrung mit Spitzlichtern, desto öfter weiß ich schon im Voraus, daß und wieviel Belichtungskorrektur nötig ist.

Oder nicht?

Gruß
Suermel
Du verstehst meine Arbeitsweise nicht. Ich will in Situationen mit hohem Motivkontrast eben nicht die Spitzlichter vollkommen vermeiden. Dass das geht, ist mir auch klar. Ich möchte genau den Punkt erreichen, wo ich in NX die schon soeben ausgefressenen aber bildwichtige Lichter noch rekonstruieren kann, um in den Mitten und Tiefen das geringste Rauschen zu erreichen, wenn ich sie anhebe.
Viele Grüße Gisbert

Verfasst: Mo 14. Mai 2007, 23:45
von Suermel
Gisbert Keller hat geschrieben: Du verstehst meine Arbeitsweise nicht. Ich will in Situationen mit hohem Motivkontrast eben nicht die Spitzlichter vollkommen vermeiden. Dass das geht, ist mir auch klar. Ich möchte genau den Punkt erreichen, wo ich in NX die schon soeben ausgefressenen aber bildwichtige Lichter noch rekonstruieren kann, um in den Mitten und Tiefen das geringste Rauschen zu erreichen, wenn ich sie anhebe.
Viele Grüße Gisbert
Das wollen wir wohl alle. Wie wär´s mit einer Reihe von Aufnahmen mit unterschiedlichen Korrekturen?

Gruß
Suermel

Verfasst: Di 15. Mai 2007, 07:48
von Gisbert Keller
Suermel hat geschrieben:
Das wollen wir wohl alle. Wie wär´s mit einer Reihe von Aufnahmen mit unterschiedlichen Korrekturen?

Gruß
Suermel
Schrieb ich das nicht weiter oben oder meinst du etwas anderes als eine Belichtungsreihe?
Viele Grüße Gisbert