NikonPoint

Hi Folks,

wenn ich mir die Nikon-Prospekte so durchlese, komme ich immer bei einem bestimmten Thema ins Straucheln - und das sind die CPUs in einigen Nikkoren. (So etwas habe ich nur bei Nikon gelesen, kann das sein?)

Mir ist schon klar, daß Objektiv und Kamera diese CPUs verwenden, um untereinander Daten auszutauschen. Wenn ich das in den Prospekten nachvollziehen will, werfe ich aber ziemlich schnell das Handtuch.

Da besteht vielleicht ein Zusammenhang mit der Steuerung des AF, und auch das Blitzsystem wird von der Übermittlung der ermittelten Distanz zum Motiv profitieren. Und was weiß ich noch.

Um die Frage kurz zu stellen:

Angenommen, es wird ein Sigma 2,8/50-150 oder ein Tamron 2,8/50-135 oder etwas in der Art an einer D80/D200 verwendet - welche Funktionen oder Leistungsmerkmale werden denn dann nicht unterstützt, die dem Anwender eines Nikkor mit CPU zur Verfügung stehen?

Vielen Dank für Eure Erklärungen schon im voraus!

Gruß Axel

Wenn die Fremdobjektive AF unterstützen, dann haben sie natürlich auch einen Chip (sonst würde die Kamera nicht merken daß ein AF-Objektiv dran sitzt). Denkbar wäre allenfalls daß sie die D-Funktionalität für die 3D-Matrixmessung nicht haben, aber das dürfte in der Praxis kaum auffallen.

Grüße
Andreas

Ah ja...

das würde bedeuten, jede AF-Linse hat nicht nur einen eingebauten Motor zum Fokussieren, sondern grundsätzlich auch einen Chip?

Demnach wäre die Nikkor-CPU eigentlich gar nichts Außergewöhnliches?

Ja dann...

Bei Nikon haben AF Objektive keinen Motor, AF-S haben einen. Eine CPU (wenn man es denn mal so nennen will) haben sie alle. Außergewöhnlich ist das wirklich nicht.

Grüße
Andreas

Gentleman hat geschrieben:Demnach wäre die Nikkor-CPU eigentlich gar nichts Außergewöhnliches?

Das kommt auf die Sichtweise an: einige manuell zu fokussierende Objektive konnte man mit einem Chip nachrüsten und sie dann normal an einigen AF-Kameras verwenden. Aussergewöhnlich ist auch, dass man einen Pfennigartikel in diesen Gehäusen nicht mehr verbaut hat, wodurch dann diese Aktion überhaupt erst nötig wurde. Frei nach dem Motto: schaffen wir eine kleine Inkompatibilität und freuen uns über das Neugeschäft

Nikon hat sich halt nie getraut, sein Bajonett grundsätzlich zu modernisieren sondern ist immer mit ein paar Änderungen den quälenden Weg gegangen. Vielleicht wird es ja in ein paar Jahren bei dem neuen Bajonett endlich mal was richtiges, konsequentes....

Danke für die Beiträge schon mal!

Ich stell' meine Frage nochmal etwas anders, weil ich letztendlich immer noch nicht weiterweiß:

Kann eine D80/D200 in Kombination mit einem aktuellen Nikkor mehr, oder kann sie etwas besser, als wenn man diese Kameras mit einem zeitgemäßen Objektiv eines Drittanbieters kombiniert?

Denn es kommt ja nicht allein darauf an, einen Chip einzubauen - er muß ja auch mit dem Befehlssatz der Nikon klarkommen, um 1:1 zu funktionieren.

Gentleman hat geschrieben:Kann eine D80/D200 in Kombination mit einem aktuellen Nikkor mehr, oder kann sie etwas besser, als wenn man diese Kameras mit einem zeitgemäßen Objektiv eines Drittanbieters kombiniert?

Nein, die können genau das gleiche.

Grüße
Andreas

Andreas H hat geschrieben:

Gentleman hat geschrieben:Kann eine D80/D200 in Kombination mit einem aktuellen Nikkor mehr, oder kann sie etwas besser, als wenn man diese Kameras mit einem zeitgemäßen Objektiv eines Drittanbieters kombiniert?

Nein, die können genau das gleiche.

Sollten sie zumindest.

Aber soweit ich weiss hat z.B. Sigma keine "richtige" Nikonlizenz, soll heissen, sie wissen offiziell gar nicht was wie zwischen den CPUs der Kameras und Objektive ausgetauscht wird. Sie haben es quasi mehr oder weniger durch "intelligentes ausprobieren" herausgekriegt. So passiert es nun ab und an, dass z.B. Nikon eine neue Kamera herausbringt wo auf einmal die alten Sigma Objektive nicht mehr richtig funktionieren. Sigma hat in solchen Fällen bislang immer die Objektive umsonst umgerüstet, aber einschicken und darauf warten muss man dann halt schon.
Und desweiteren ist es fraglich, ob die Software in den Sigma Objektiven tatsächlich genauso gut funktioniert wie in den Original-Nikon-Objektiven. Ich weiss es nicht, aber ich könnte mir schon vorstellen dass es da Unterschiede gibt, ob man sie als Normal-User merkt ist aber eine andere Frage. Aber ich frage mich halt, wieso es z.B. manchmal vorkommt, dass Aufnahmen mit Sigma Objektiven deutlich unterbelichtet sind, oder weshalb der Auto-Fokus manchmal daneben liegt. Könnte durchaus auch an der Software liegen. Aber das sind alles Spekulationen, weil nix genaues weiss man nicht.

Im übrigen gibt es einen Unterschied zwischen D80 und D200 was die Benutzung von Objektiven ohne CPU angeht: bei der D80 geht in solchen Fällen die Belichtungsmessung nicht mehr, bei der D200 hingegen schon.

Volker

vdaiker hat geschrieben:Aber ich frage mich halt, wieso es z.B. manchmal vorkommt, dass Aufnahmen mit Sigma Objektiven deutlich unterbelichtet sind...

Die Blendenübertragung bei Nikon ist nun mal ein völlig anachronistisches Gestänge mit einer - gemessen am Rest des Nikon-Systems - geringen Präzision. Wenn sich mechanische Toleranzen ungünstig addieren, dann kommt es eben zu Fehlbelichtungen. Das hatte ich an Objektiven verschiedener Hersteller, auch Nikon war dabei. Häufig gibt es deutliche Unterschiede in der Belichtung je nachdem ob man das Objektiv an den einen oder den anderen Anschlag im Bajonett dreht.

vdaiker hat geschrieben:So passiert es nun ab und an, dass z.B. Nikon eine neue Kamera herausbringt wo auf einmal die alten Sigma Objektive nicht mehr richtig funktionieren.

Ab und an? Welche Beispiele kannst du denn nennen?

Soweit ich mich erinnern kann gab es bei Nikon-DSLR noch keine gravierenden Probleme mit irgendwelchen Fremobjektiven und ihren Chips. Das schlimmste war noch die AF-On Funktion der D200 mit Sigma HSM, und dieses Problem ist mit dem Firmwareupdate von Nikon verschwunden (ganz abgesehen davon daß Sigma trotzdem die Chips kostenlos tauscht).

Der Fairness halber sollte man außerdem erwähnen daß diese Probleme natürlich für alle Fremdhersteller gelten.

Grüße
Andreas

Nikus hat geschrieben: Nikon hat sich halt nie getraut, sein Bajonett grundsätzlich zu modernisieren sondern ist immer mit ein paar Änderungen den quälenden Weg gegangen. Vielleicht wird es ja in ein paar Jahren bei dem neuen Bajonett endlich mal was richtiges, konsequentes....

Also dazu ist nur zu sagen, dass ein ganz großer Teil der Nikon-Gemeinde deshalb Kunde bei Nikon ist, weil sie genau diese Politik betrieben haben.
Bei Canon und Minolta hatte man irgendwann gesagt, was kümmert´s uns wenn wir auf AF umsteigen und alle bisherigen Objektive nicht mehr kompatibel sind, wir machen jetzt was ganz neues (ist ja auch gut für´s Geschäft).
Bei Nikon hingegen hat man Rücksicht auf "Altbestände" genommen, die auch schon damals mit Sicherheit aus einige Millionen Stück bestanden hatten.
Für mich jedenfalls ist es nach wie wichtig auch die guten alten Objektive (z.B. 24mm/2,8 und 3,5-4,5/35-135, meinen Balgen, mein Spiegelteleskop mit Nikon AI-Anschluß usw.) weiter zu verwenden und dabei auch noch eine ordentliche Belichtungsmessung zu besitzen!!! Wer schon mal ein solches AI-S Objektiv manuell fokussiert hat, weiß was ich meine!
BTW: Im Moment überlege ich gerade, ob ich mir aus der Bucht ein 2,8/55 Micro Nikkor zulegen soll - die gibt´s dort ab 120€ im ordentlichen Zustand!

PS: In anderen Threads geht es gerade darum, dass sich Nikon nun doch mal getraut hat, bei der D40 die (guten) alten Zöpfe abzuschneiden und nur noch die neuen AF-S Objektive zu verwenden - und siehe da - alle sind auf den Barrikaden und vermuten eine Verschwörung von den Marketingleuten!