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Verständnisprobleme mit DPI

Verfasst: Di 12. Dez 2006, 21:40
von uwi
Hallo,

wenn ich die EXIF Daten verschiedener Kameras vergleiche, fallen mir ( unter anderem ) die verschiedenen DPI-Auflösungen auf. Z. B. waren es immer 72 DPI bei meiner alten Panasonic FZ20. Ein Bekannter hat eine Kodak Kompakte - auch mit 72 DPI. Meine D80 zeigt 240 DPI im RAW-Format und 300 DPI im JPEG Format. Soweit ich weiß ist DPI Dot per Inch. Aber eine Sensofläche X und eine Auflösung von Y ergeben doch mehr als 72 oder 240 oder 300 DPI. Spielt die BIT-Tiefe noch eine Rolle ? Wer kann mir das erklären ...?

Uwi.

Verfasst: Di 12. Dez 2006, 22:30
von doubleflash
EDIT:

Meinen Schrieb wieder gelöscht und durch einen schönen Link ersetzt:

:arrow: http://de.wikipedia.org/wiki/Dpi

(ich liebe diese Seite ;) )
Wikipedia hat geschrieben: Digitalkamera

Im Normalfall ist es nicht sinnvoll, bei einer Digitalkamera von einer Auflösung in PPI zu sprechen, da hierbei die absolute Pixelangabe und die Größenangabe des lichtempfindlichen Sensors eine bessere Aussage treffen. Die physikalische Auflösung der Digitalkamera wird daher immer in Pixeln angegeben. Die Auflösung eines bestimmten zu druckenden, digitalen Bildes in dpi hängt allein von der Größe des Bildes und der Pixelzahl ab und hat nichts mit der Auflösung der Kamera gemein.

Verfasst: Mi 13. Dez 2006, 14:38
von Photoauge
Also nachdem ein Kollege der Moderatoren meinen Beitrag durcheinandergebracht hat, will ich jetzt mal ganz anders antworten (mir fällt der Ursprung eh nicht mehr ein)

So, die Pixelzahl sagt aus, wie groß ein Bild ist (Länge x Breite) = Megapixel

Beispiel: D200 hat 3872x2592 Pixel = 10 Megapixel

DPI (Dot per Inch)=Bildpunkte pro Inch (1 Inch=2,54 cm glaube ich) sagt was über die Dichte aus. Es ist egal, ob ein Bild 5 Megapixel hat oder 10 oder 39, alle können 300dpi haben.

Soweit ich weiß wird im Druck 300dpi in Sonderfällen auch 600dpi benötigt.

Für das Internet reichen 72 besser 96dpi aus, da Bildschirme nicht mehr anzeigen. Und warum soll man die Datei künstlich aufblasen. (Edit: ich habs gerade ausprobiert, hier bin ich auf dem Holzweg, die Dateigröße ist bei gleicher Pixelzahl gleich)

Das ist auch der Grund, warum aus Webseiten rauskopierte Bilder ausgedruckt so schei..e aussehen, da nur 96 und nicht 300 dpi.

Über die Auflösung sagen die dpi´s nichts aus. Es gibt einmal die effektive Auflösung in Pixel (z.B. 10,2 Megapixel) und dann das Auflösungsvermögen in z.B. 1100 LP/BH (lt. Colorfoto12/06 bei der E-400). Wobei ich nicht genau weiß was BH heißt. LP heißt Linienpaare.

BIT sagt was über die Farbtiefe aus. Hier fehlt mir allerdings jetzt eine genaue Definition...

Irgendwie so müsste das sein...

Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 11:15
von Jay
Ich möchte mich mal darum bemühen, es ganz einfach zu erklären. Wenn man keine Idee von einem Thema hat, fällt es einem nämlich vielleicht auch schwer, mit sachlich richtigen aber wissenschaftlich kompliziert ausgedrückten Definitionen etwas anzufangen.

Ich mache ein Beispiel: du hast ein Foto, das 2000 Pixel breit ist. Das druckst du einmal in DIN A5 und einmal in DIN A4 aus. Da DIN A4 breiter ist, liegen die 2000 Pixel im Vergleich zu dem DIN A5-Ausdruck weiter auseinander. Die zur Verfügung stehenden 2000 Pixel müßen sich ja irgenwie auf die Breite des Ausdrucks verteilen. Bei DIN A4 hast du also 2000 Pixel auf eine Breite von 297, bei DIN A5 sind es ebenfalls 2000 Pixel aber eine Breite von 210 mm. Während die Pixelanzahl also konstant ist, variiert die Pixelanzahl pro mm je nach Ausgabegröße. Es geht bei dpi also nicht um die Pixelanzahl, sondern um die Pixeldichte - also um die Abstand der Punkte zueinander. Ein Pixel heißt auf englisch dot und die Bezugsgröße ist nicht mm sondern die Maßeinheit Inch (=25,4 mm).

Ich hoffe mich verständlich ausgedrückt zu haben.

Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 11:48
von Jack_Steel
Fiete hat geschrieben:Für das Internet reichen 72 besser 96dpi aus, da Bildschirme nicht mehr anzeigen. Und warum soll man die Datei künstlich aufblasen. (Edit: ich habs gerade ausprobiert, hier bin ich auf dem Holzweg, die Dateigröße ist bei gleicher Pixelzahl gleich)

Das ist auch der Grund, warum aus Webseiten rauskopierte Bilder ausgedruckt so schei..e aussehen, da nur 96 und nicht 300 dpi.
Stimme nicht zu, am Bildschirm spielen DPI keine Rolle. Ich kann auch ein Bild in 300dpi aus dem Internet drucken, es wird genauso schei..e aussehen wenn die absolute Auflösung nicht größer ist. 800er Auflösung ist immer gleich schei..e egal ob mit 72dpi oder mit 300dpi.

Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 12:57
von mod_ebm
DPI, also Dot per Inch (oder für uns Germanen Punkte pro Zoll) gibt die Pixeldichte eines Bildes an. Dabei enthalten das gleiche Bild mit 300 DPI auf 10x15cm die gleiche Information wie 100 DPI bei 30x45cm. Das Bild wurde also einfach aufgeblasen, die Abstände der Punkte voneinander vergrößert. Daß die kompakten nur 72 DPI haben, deine D80 aber im RAW 240 DPI hat, vermute ich, liegt an der Sensorgröße. Der Sensor wird einfach pro Zoll mehr Pixel auflösen als die Kompakten.

Die Farbtiefe (Bit) ist die Anzahl der Abstufungen der Farben. Ich beziehe mich jetzt mal auf einen Farbkanal, meinetwegen rot. 8 Bit heißt also, daß in dem Bild 256 verschiedene Rot-Töne angezeigt werden können, bei 12 Bit sind das dann schon 4096 verschiedene Töne. Da die meisten Grafikkarten nur 8 Bit pro Kanal auflösen können und das Auge hier schon einen sauberen Verlauf ohne Treppchen wahrnimmt, sieht man beim Anschauen auf dem Monitor keinen Unterschied. Man hat aber gerade bei zum Beispiel bei der Tonwertkorrektur einen Puffer.
Bei 8 Bit summiert sich ein RGB-Bild also zu 24 Bit zusammen, ein RGBA zu 32 Bit (A für Alpha, also der Transparenz-kanal), bei 12 Bit sind das 36 repektive 48 Bit.

Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 15:56
von Käptn Frühstück
mod_ebm hat geschrieben:Daß die kompakten nur 72 DPI haben, deine D80 aber im RAW 240 DPI hat, vermute ich, liegt an der Sensorgröße. Der Sensor wird einfach pro Zoll mehr Pixel auflösen als die Kompakten.
Das liegt eher daran, daß der RAW-Konverter sich willkürlich einen dpi-Wert ausdenkt und in die Bilddaten einfügt. Bridge z.B. findet 240 dpi angemessen für ein RAW.
Vor der Konvertierung haben die RAW-Daten nämlich keinen dpi-Wert. Wozu auch.

Und was den Sensor-Vergleich Kompakt/DSLR angeht: umgekehrt wird ein Schuh draus. Ein 10MP-Sensor in einer Kompaktknipse hat eine höhere Pixeldichte pro Zoll (quasi dpi) als ein 10MP-DSLR-Sensor. Schließlich ist der Kompakt-Sensor bei gleicher Pixelzahl kleiner. Aber das hat nix mit der dpi-Angabe im Bild zu tun.

Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 16:21
von mod_ebm
richtig :oops:

Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 19:22
von doubleflash
Jay hat geschrieben:Ich hoffe mich verständlich ausgedrückt zu haben.
Ja, hast du. Bin begeistert! (Nachdem ich das nämlich ausformulieren wollte, und käglich gescheitert bin hab ich die Wiki bemüht :oops: ).

Da kommt auch schön raus, warum der Tipp in diversen "Fachzeitschriften" und Büchern vor dem Drucken noch den dpi Wert an das Ausgabemedium anzupassen, absoluter Quatsch ist.

Verfasst: Fr 15. Dez 2006, 20:10
von Andreas H
doubleflash hat geschrieben:Da kommt auch schön raus, warum der Tipp in diversen "Fachzeitschriften" und Büchern vor dem Drucken noch den dpi Wert an das Ausgabemedium anzupassen, absoluter Quatsch ist.
Ist er aber nicht, jedenfalls nicht wenn man die optimale Qualität will.

Beispielsweise die Schärfung ist formatabhängig. Wenn man die Schärfung vor der endgültigen Skalierung (in diesem Fall durch das Ausgabegerät) vornimmt, dann ist sie nicht optimal.

Grüße
Andreas