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Test Offenblende VR-70-200 2.8

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 07:37
von Fetti741
Blöd, wenn man früh aufwacht - gut wenn man aber erst Nachmittags zur Arbeit muss - noch besser, wenn man sich die Zeit bis dahin mit Spielereien am PC vertreiben kann.

Ich habe vor ein paar Tagen eine kleine Blendenreihe mit meinem VR 70-200-2.8 gemacht - just for fun, ohne irgendeinen Problemhintergrund und weil man halt ab und zu über eine "Offenblendschwäche" des Objektivs lesen kann. Da ich die Bilder auf dem PC habe und es kaum Mühe kostet die hier hochzuladen, habe ich mir gedacht, es kann nicht schaden Interessierten einen Blick darauf werfen zu lassen. Vorab: auf gar keinen Fall stellt diese Testreihe ein genaues Messergebnis dar, da natürlich keine exakt gleichen Lichtverhältnisse bei den einzelnen Fotos vorgelegen haben.

Das Licht war insgesamt relativ schlecht - Vormittags ca. 11:45 Uhr bei vollkommen bedecktem Himmel mit dichten, schweren Wolken.

Damit man die Größenverhältnisse besser einschätzen kann zunächst 3 Übersichtsbilder (die ersten beiden sind mit dem 17-55 2.8 gemacht und auf das Auto scharfgestellt). Letztendlich habe ich mir das kleine grün/rot/weiße Schild zwischen Haustür und linkem Fenster ausgesucht und ab Foto 3 (ab dort mit VR 70-200, 200mm) auch darauf scharfgestellt.

Zum Ablauf/Aufbau Kamera: alle Bilder mit dem 70-200 mit ISO 100. Die Kamera stand während der Aufnahmen auf Zeitautomatik, so dass die Verschlusszeit jeweils von der Kamera gesteuert worden ist. In Ermangelung eines Stativs, habe ich das Gerät auf zwei großen Kaffekannen abgelegt :-), bei jedem Foto ggf. neu ausgerichtet und ohne VR per Spiegelvorauslösung fotografiert. Keine Ahnung ob daher evtl. seitliche Verwackelungen möglich waren - vermutlich aber nicht. Uhrzeiten: 2.8 11:55 - 3.5 11:52 - 8.0 11:47, meiner Einschätzung nach war das Licht sehr konstant.

Alle Fotos habe ich am PC gleich behandelt: mit Capture 4.4 ohne Änderungen als tif gespeichert, mit Photoshop geöffnet, das ungeschnittene, große Bild nachgeschärft (mit Highpassfilter), wie ich es mit einem solchen Foto normalerweise machen würde (natürlich dann bei allen mit den gleichen Einstellungen), anschließend gecropt und ohne erneut zu Schärfen o.ä. als jpg gespeichert. Man kann sich vermutlich darüber streiten, ob bei so einem Test ein Nachschärfen sinnvoll ist, ich habe mir aber gesagt, dass für mich praxisnäher ist, die Bilder hinsichtlich der Schärfe so zu behandeln, wie ich es sonst ebenfalls tun würde. Da das Schärfen für alle Bilder mit denselben Einstellungen durchgeführt worden ist, sollte die Vergleichscrops dennoch fair und aussagekräftig sein.

Letzter Hinweis: die z.T. schwarz-verschmierten Zwischenräume bei den Buchstaben, sind in natura auf dem Schild zu finden.

1. 17-55 - 17mm
Bild
2. 17-55 - 55mm
Bild
3. 70-200 - 200mm
Bild

Hier folgen nun jeweils 100% Crops aus den 200mm Bildern (wie 3.) mit unterschiedlichen Blenden
Bild Blende 2.8
Bild Blende 3.5
Bild Blende 8.0

Also ich sehe ehrlich gesagt so gut wie keinen Unterschied zwischen den Crops - aber damit habe ich sowieso öfter Probleme, wenn andere User Vergleichscrops zeigen und meinen Crop A sei viel schlechter als Crop B.

@edit: habe noch mal 5 Minuten draufgestarrt - ich sehe gar keinen Unterschied.

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 07:55
von StefanM
Dein Problem an dieser Testreihe ist daß Du exakt das Bildzentrum betrachtest. Genau da sind jedoch alle Abbildungsfehler minimal bzw. nicht vorhanden ;)

EDIT: Die Ecke oben links mit dem Geäst des Baumes könnte da interessant sein! Vielleicht kannst Du davon mal 100% crops zur näheren Betrachtung einstellen. Auch ein Ausschnitt ganz links am Fensterbrett, wo die Farbe abblättert könnte was hergeben, ebenso der rechte, untere Quadrant bzgl. Kontrastleistung.

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 08:18
von Fetti741
Ah, OK - das habe ich nicht bedacht. Wobei ich allerdings schon des Öfteren - wenn es um Offenblendprobleme bei diversen Objektiven ging - gelesen habe, dass das dann auch im zentralen Bereich, wo die Schärfe meiner Auffassung nach am wichtigsten ist, zu beobachten sei.

Ja, mal sehen ob das mit diesen Bildern nun noch Sinn macht, die Ecken zu überprüfen. Der Baum steht halt ein paar Meter vor der Wand und kann eigentlich gar nicht scharf sein. Ich schau mal.

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 10:44
von StefanM
Fetti741 hat geschrieben:Ah, OK - das habe ich nicht bedacht. Wobei ich allerdings schon des Öfteren - wenn es um Offenblendprobleme bei diversen Objektiven ging - gelesen habe, dass das dann auch im zentralen Bereich, wo die Schärfe meiner Auffassung nach am wichtigsten ist, zu beobachten sei.

Ja, mal sehen ob das mit diesen Bildern nun noch Sinn macht, die Ecken zu überprüfen. Der Baum steht halt ein paar Meter vor der Wand und kann eigentlich gar nicht scharf sein. Ich schau mal.
Wenn Du im Schärfentieferechner nachschaust, ob es noch im Fokusbereich ist, macht es Sinn. Sonst natürlich eher nicht. In der Teleaufnahme sah es für mich so aus, als wär der direkt vor dem Fenster. Erst auf Deinen Hinweis gerade habe ich in dem Übersichtsbild gesehen, daß da ja noch locker 1,50 - 2,00m Platz ist...

Du darfst Dir auch keine allzu spektakulären Ergebnisse erhoffen. Offenblentauglichkeit, Kontrastverhalten usw. sind bei dem Objektiv sicherlich schon gut, nur bei dem Preis schaut man kritischer und meckert schon über Kleinigkeiten, die so manchem anderen Objektiv niemand ankreiden würde. Man meckert halt auch gerne mal auf hohem Niveau, so nach dem Motto "(Sie:) Schatz, die Kaviardose hat eine Beule!" - "(Er:) Dann mach sie garnicht erst auf, wirf sie weg, die schmeckt bestimmt nicht mehr"

Re: Test Offenblende VR-70-200 2.8

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 11:29
von Andreas H
Fetti741 hat geschrieben:Man kann sich vermutlich darüber streiten, ob bei so einem Test ein Nachschärfen sinnvoll ist, ich habe mir aber gesagt, dass für mich praxisnäher ist, die Bilder hinsichtlich der Schärfe so zu behandeln, wie ich es sonst ebenfalls tun würde.
Wenn du herausfinden willst welche praktische Auswirkung welche Blende auf deine Bilder hat, dann ist es schon richtig die Ergebnisse deines ganz normalen Verarbeitungsprozesses zu vergleichen.

Allerdings ist das Ergebnis dann auf andere weniger übertragbar als bei nicht bearbeiteten Bildern.
Der Fotograf hat geschrieben:Offenblentauglichkeit, Kontrastverhalten usw. sind bei dem Objektiv sicherlich schon gut, nur bei dem Preis schaut man kritischer und meckert schon über Kleinigkeiten, die so manchem anderen Objektiv niemand ankreiden würde.
Bei allen Vorzügen die dieses Objektiv hat, die Offenblendenleistung bei 200mm ist schon seine (wohl einzige) Schwachstelle. Ich denke die darf es sich erlauben, die muß man nicht schönreden.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 12:50
von Rix
Der Fotograf hat geschrieben:"(Sie:) Schatz, die Kaviardose hat eine Beule!" - "(Er:) Dann mach sie garnicht erst auf, wirf sie weg, die schmeckt bestimmt nicht mehr"
:rotfl:

...kann man den Satz nicht oben im Banner einbauen :?: :bgrin:

Re: Test Offenblende VR-70-200 2.8

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 13:31
von Fetti741
Andreas H hat geschrieben:
Der Fotograf hat geschrieben:Offenblentauglichkeit, Kontrastverhalten usw. sind bei dem Objektiv sicherlich schon gut, nur bei dem Preis schaut man kritischer und meckert schon über Kleinigkeiten, die so manchem anderen Objektiv niemand ankreiden würde.
Bei allen Vorzügen die dieses Objektiv hat, die Offenblendenleistung bei 200mm ist schon seine (wohl einzige) Schwachstelle. Ich denke die darf es sich erlauben, die muß man nicht schönreden.

Grüße
Andreas
Nu, na ja, dann spar ich mir mal weitere Bildchen. Ein Problem hatte ich, wie oben ja schon angedeutet, sowieso nicht damit und werde es, solange mir selber nix Gravierendes auffällt, wohl auch ein bisschen so sehen wie "Der Fotograf".

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 17:12
von NikonShooter
Ist wie Andreas schon gesagt hat, meckern auf hohen Niveau. Dafür hat das Objektiv ja auch noch den VR und man kann eine Blende runtergehen ohne das es weht tut :super:
So wirklich schlecht ist das Ergebnis ja sowieso nicht und kein Objektiv hat seine beste Leistung bei Offenblende.

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 19:48
von Andreas G
Es ist eine denkbar schlechte Testmethode. Das 70-200 hat kein Auflösungproblem, sondern eine Kontrastschwäche. Bei harten Kontrasten sieht man die Unterschiede kaum. Teste es mal mit einem Stofftier und geringen Kontrasten oder noch besser, bei Gegenlicht. Das mit dem gegenlicht ist jetzt ernst gemeint, da schneiden viele Objektive besser ab. Aber was solls, man kann alle Objektive "schlecht testen". Hat bei mir auch beim 85 1,4 funktioniert. ;) Im realen Fotografenleben ist es ein tolles Objektiv! ;)

Gruß
Andreas

Verfasst: Mo 20. Nov 2006, 20:25
von cweg
Wenn jetzt jemand sein 70-200 VR verzweifelt loswerden möchte, bitte PN an mich :cool: