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Von Teles, Scherben und Überraschungen ;-)

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 16:59
von JCN
Hallo,

zur Vorgeschichte: Ich hatte ein Nikon 2.8 80-200 Drehzoom und habe dieses verkauft da ich es wegen Gewicht/Größe einfach zu selten benutzt habe. Deshalb mein Plan, dieses gegen ein Sigma 2.8 50-150 oder das neue Nikon VR 70-300 einzutauschen welche ja doch viel handlicher sind.
Nachdem das 80-200 so überraschend schnell weg ging und Nikon noch bis mindestens Anfang nächsten Jahres brauchen wird (?) um das 70-300 auf den Markt zu werfen habe ich eine Übergangslösung gesucht.

Also Kandidat 1: Das 18-200VR ausprobiert. Wäre ja auch als Faulenzerobjektiv sehr attraktiv. Habe also damit bei der Hausmesse des lokalen Fotodealers sowie einem Ausstellungsstück vom Saturn Testfotos gemacht. Resultat: Ich hatte noch nie ein Objektiv auf der Kamera was so gut und so schlecht gleichzeitig war: Note 1 Plus für den VR, Scharfe Fotos mit 200mm und 1/15 sec., Genial! Aber die Schärfe! Bei 18mm noch ganz gut, aber dann am Rand doch so sehr matschig :( Bei 200mm sogar noch bei f/11. Und das bei beiden getesteten Exemplaren. Man kann somit zwar unter fast allen Bedingungen einigermaßen scharfe Fotos machen, leider aber überhaupt keine richtig scharfe :evil:
So richtig überzeugt hat mich das irgendwie nicht für 700€, Nikon kann also auch nicht zaubern...

Dann Kandidat 2: Im Vorbeilaufen beim Fotohändler entdeckt: Tamron 55-200 4-5.6 für 99€. Habe ich ausprobiert und dann spontan mitgenommen. Die Fotos sind von überraschend guter Schärfe, bei 200mm sogar bei Offenblende brauchbar und damit ist f/5.6 verschmerzbar. Sicher nicht mit einem 70-200VR zu vergleichen, aber 100 Mal besser als das 18-200. Das Licht muss halt reichen, aber eine "Scherbe" ist das Teil ganz sicher nicht, die Auflösungsgrenze der D70 wird jedenfalls bei allen Brennweiten/Blenden erreicht. Ach noch was: Die maximale Blendenöffnung ist erfreulicherweise relativ lange recht gut (f/4,5 bei 135mm), im Gegensatz zum 18-200 welches da schon bei f/5,6 rumeiert. Die Haptik ist natürlich eine andere Sache, aber bis zum 50-150 oder 70-300 wirds schon halten :bgrin:

Jedenfalls lässt mich der geniale VR II des 18-200 in Richtung 70-300VR tendieren, jetzt muss die Optik nur noch einigermaßen brauchbar sein...

Re: Von Teles, Scherben und Überraschungen ;-)

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 17:16
von StefanM
JCN hat geschrieben: Tamron 55-200 4-5.6 [...] Das Licht muss halt reichen, aber eine "Scherbe" ist das Teil ganz sicher nicht, die Auflösungsgrenze der D70 wird jedenfalls bei allen Brennweiten/Blenden erreicht.
Tja, da liegt aber der Hase im Pfeffer ;) Bis nächstes Jahr Ende März wird es so düster sein, daß Du das Ding nicht nutzen kannst - bis dahin hast Du dann aber auch ein mit VR :P

Eine f/5,6-Linse mit 200mm macht keinen Sinn ohne VR. Wie willst Du bei f/5,6 eine 1/300s realisieren? Außer ISO hochschrauben fällt mir da nix ein. So erreichst Du dann auch fix möglichst geringe Auflösungen.

Gut, für 99 Euro schmerzt es nicht besonders, zumal Du ja wahrscheinlich 80 Euro wieder erlösen kannst. Aber fotografisch bringt das auch für 19,- Euro unterm Strich nix im Herbst/Winter das Ding vorzuschnallen. Selbst mit dem 2,8er 70-200 staune ich im Moment, wie oft das Licht nicht reicht :cry:

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 17:34
von JCN
Hallo!

Naja, so schlimm ists dann auch wieder nicht. Zumindest hier in Bayern gibts auch so was wie Winter mit Schnee und Sonne :) und da habe ich schon oft f/8 und 1/500 bis 1/1000 erreicht. Auch das 2.8-er hatte ich unter den Bedingungen unter denen ich unterwegs war meist auf f/4 bis f/5.6 abblenden können und bei dem jetzigen Sauwetter habe ich eh keine Lust um zum Fotografieren raus zu gehen...

Und mit 135mm (KB 200) und f/4.5 sieht die Welt auch gleich wieder viel besser aus. Zumal mit einem 300mm f/4 die selben Einschränkungen gelten wie mit 200 f/5.6 und damit wird ja auch fotografiert.

Ich wollte damit auch NICHT sagen dass so ein Teil "richtige Objektive" überflüssig macht, sondern nur das das Teil auch unter Mißachtung des günstigen Preises gar nicht mal so schlecht ist.

Ein genauer Test geht leider nicht da das 80-200 bereits weg ist, aber als Schnellschuss würde ich sagen das Tammi ist bei 200mm f/5.6 besser als das 80-200-er bei f/2.8 (welches beim Abblenden dann natürlich deutlich zulegt).

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 17:39
von StefanM
JCN hat geschrieben:als Schnellschuss würde ich sagen das Tammi ist bei 200mm f/5.6 besser als das 80-200-er bei f/2.8 (welches beim Abblenden dann natürlich deutlich zulegt).
So, nun verrate uns aber bitte noch, was mit dieser Erkenntnis anzufangen ist ;) :!: Wenn ich mir im Hirn zergehen lasse komme ich zu dem Schluß, daß Du Äpfel mit Birnen vergleichst und das aus Pflaumenmuß rausschmecken willst...

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 18:15
von ony
Der Fotograf hat geschrieben:
JCN hat geschrieben:als Schnellschuss würde ich sagen das Tammi ist bei 200mm f/5.6 besser als das 80-200-er bei f/2.8 (welches beim Abblenden dann natürlich deutlich zulegt).
So, nun verrate uns aber bitte noch, was mit dieser Erkenntnis anzufangen ist ;) :!: Wenn ich mir im Hirn zergehen lasse komme ich zu dem Schluß, daß Du Äpfel mit Birnen vergleichst und das aus Pflaumenmuß rausschmecken willst...
Vielleicht bin ich ja zu einfältig um Deine Logik zu erfassen....
Es soll schon in Zeiten vor VR und 2K€ Objektiven Fotografen gegeben haben die gute Aufnahmen zustande gebracht haben und dass sogar mit Non-f2,8 Teles und ISO100-Filmen...sogar ohne Autofokus...

Ich lese aus den "Plaumenmuszeilen" das man mit einem 80-200/2,8 ebenfalls auf 5,6, zumindest jedoch auf f4 abblenden muß um eine vergleichbare Leistung zur Offenblende des Tamron zu erhalten.
Das deckt sich vollkommen mit meinen Erfahrungen 80-200/2,8 zum 55-200 Nikon. Die eine Blende Gewinn macht das Kraut nicht fett und entscheidet sicherlich nicht ob ich ein (gutes) Foto machen kann oder nicht.
Ich kann dieses K€-Objektivgeprahle echt nicht mehr hören...
Gruß, Roland

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 18:45
von Andreas G
ony hat geschrieben:Ich kann dieses K€-Objektivgeprahle echt nicht mehr hören...
Der Preis steigt halt nicht linear mit der Leistung, sondern exponentiell. ;)
Der Fotograf hat geschrieben:Wenn ich mir im Hirn zergehen lasse komme ich zu dem Schluß, daß Du Äpfel mit Birnen vergleichst und das aus Pflaumenmuß rausschmecken willst...
Wo ist das Problem? Er stellt halt fest, dass ihm Äpfel besser schmecken als Birnen . ;)

Gruß
Andreas

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 19:05
von ony
CP-PILOT hat geschrieben:
ony hat geschrieben:Ich kann dieses K€-Objektivgeprahle echt nicht mehr hören...
Der Preis steigt halt nicht linear mit der Leistung, sondern exponentiell. ;)
....
Gruß
Andreas
Hallo Andreas,
ist klar, aber darum gehts nicht.
Mir gehts einfach auf den Senkel wenn der Eindruck erweckt wird man kann ohne K€-Linsen keine anständigen Fotos machen.
Desweitern halte ich es für "abstrakt" wenn 100%-Ansichten im äußersten Eck dafür herhalten müssen o.g. Linsen zu rechtfertigen.
Da fehlt mir etwas der Bezug zur "Amateur-/Hobby-Realität". Das weckt nicht nur bei Neueinsteigern völlig falsche Erwartungshaltungen.

Gruß, Roland

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 19:10
von Andreas G
ony hat geschrieben:Mir gehts einfach auf den Senkel wenn der Eindruck erweckt wird man kann ohne K€-Linsen keine anständigen Fotos machen.
Desweitern halte ich es für "abstrakt" wenn 100%-Ansichten im äußersten Eck dafür herhalten müssen o.g. Linsen zu rechtfertigen.
Da fehlt mir etwas der Bezug zur "Amateur-/Hobby-Realität". Das weckt nicht nur bei Neueinsteigern völlig falsche Erwartungshaltungen.
Da stimme ich voll mit dir überein! Aber diese Test werden auch mit günstigen Objektiven gemacht und somit kann man auch in der Objektivklasse Empfehlungen geben. Ist halt ein eher technisches Forum, da kann schon mal der Eindruck entstehen. ;)

Gruß
Andreas

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 21:15
von acmite
Der Fotograf hat geschrieben:
JCN hat geschrieben:als Schnellschuss würde ich sagen das Tammi ist bei 200mm f/5.6 besser als das 80-200-er bei f/2.8 (welches beim Abblenden dann natürlich deutlich zulegt).
So, nun verrate uns aber bitte noch, was mit dieser Erkenntnis anzufangen ist ;) :!: Wenn ich mir im Hirn zergehen lasse komme ich zu dem Schluß, daß Du Äpfel mit Birnen vergleichst und das aus Pflaumenmuß rausschmecken willst...
...nö, er vergleicht zwei zooms bei 200 mm und offenblende - find' ich ok!

dass das 80-200/2.8 bei 2.8 nicht knackscharf ist, ist kein geheimnis - es ist gut brauchbar, und JCN's meinung nach ist es das tamron offen auch! ;-)

...fair enough...

christian

Verfasst: Di 14. Nov 2006, 23:42
von donholg
Ich hab mit dem VR18-200 meine (fotografisch) bisher besten Aufnahmen gemacht.
Technisch sicher nicht die Referenz, aber immer dabei besser als die kilo(€)schwere Toplinse im Schrank.