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Objektive zur D80
Verfasst: Di 7. Nov 2006, 19:15
von laruwi
Hallo friends
Ein Kollege von mir ist kurz vor dem Kauf einer D80. Er ist ein Lapplandfan und reist zu jeder Jahreszeit in den Hohen Norden. Für ihn stellt sich jetzt die Frage der optimalen Objektive. Ein Zoom kommt eher nicht in Frage. Die hauptsächlichen Fotomotive sind Macroaufnahmen von Blumen und Nordlichter. Aus diesem Grund kämen folgende Objektive in Frage: Ein 105 mm Macro-Objektiv VR; ein Normalobjektiv, sehr lichtstark, etwa 1.8, eventuell sogar 1.4 und ein Weitwinkel, etwa 18 mm VR. Alle gibt es bei NIKON aber auch bei Sigma. Macht ein VR bei einem Weitwinkel überhaupt Sinn? Was ist der praktische Unterschied zwischen einem 105er, 85er oder 60er Makro-Objektiv? Oder was ist bei den entsprechenden Brennweiten zu beachten? Kann jemand aus dem Forum ein paar Tipps geben?
Wären sehr dankbar. Sollte das Thema schon irgendwo im Forum besprochen worden sein, würden wir gerne den Link wissen. Thanks!
Verfasst: Di 7. Nov 2006, 19:38
von Andreas H
Ich würde entweder - je nachdem welche Rolle Geld spielt - die D80 mit dem 18-70 im Kit kaufen (das gibt es später nie wieder so günstig wie beim Kauf der Kamera) oder das Gehäuse und das 2,8/17-55. Weitwinkelfestbrennweiten, die für das kleine Aufnahmeformat optimiert sind, gibt es überhaupt nicht. Das macht in gewisser Weise die Auswahl einfacher.
Einen Nutzen des VR sehe ich eigentlich nur bei längeren Brennweiten. Der VR ist so ausgelegt daß er relativ schnelles Zittern ausgleicht, langsame Bewegungen aber nicht (damit man den Ausschnitt verändern oder mitziehen kann). Deshalb gelingen mir unabhängig von der Brennweite Aufnahmen reproduzierbar mit 1/15, darunter nimmt die Ausschußquote schnell zu. Das bedeutet daß ich bei 200mm tatsächlich die zugesicherten 4 Zeitstufen realisieren kann, bei 18mm dagegen nur noch einen kleinen Vorteil habe.
Der Nutzen des VR beim Makro wurde hier schon mal recht kontrovers diskutiert. Wenn VR nicht notwendig ist, dann kann man auch mal das Sigma 2,8/105 ansehen, das ist optisch ganz gut.
Ein lichtstarkes Standardobjektiv gibt es streng genommen von Nikon nicht, jedenfalls nicht wenn man die Formatdiagonale als Standardbrennweite ansieht. Nur Sigma bietet da mit dem 1,4/30 eine Lösung. Auch dieses Objektiv wurde hier schon recht intensiv diskutiert, es hat wohl einige ausgeprägte Stärken und Schwächen. Die beiden Nikkore 1,4 und 1,8/50 sind an der DSLR als Standardobjektive eher etwas lang.
Grüße
Andreas
Verfasst: Di 7. Nov 2006, 19:43
von Marcus.W

Die so genannte Freihandgrenze für das Fotografieren ohne Stativ liegt nach einer bewährten Faustregel beim Reziprokwert der Brennweite (entsprechend der Brennweite des Kleinbildformates) des jeweiligen Objektivs; bei ruhiger Hand sind bei einem 200-mm-Teleobjektiv also verwacklungsfreie Aufnahmen ab einer Verschlusszeit von 1/200 Sekunde oder kürzer möglich; für Superteleobjektive gilt diese Faustregel allerdings nur noch eingeschränkt.
Der praktische Gewinn einer Bildstabilisierung liegt – nach Herstellerangaben – bei bis zu drei Blendenstufen, sie ermöglicht also eine achtfach längere Belichtungszeit. Das bedeutet, dass der Fotograf durch eine Bildstabilisierung bei einer Available Light-Aufnahme mit einer Belichtungszeit von 1/8 Sekunde und einem 50-mm-Normalobjektiv in etwa dieselbe Verwacklungsarmut erzielen kann wie bei einer Belichtung mit 1/60 Sekunde, also der Freihandgrenze für die Aufnahmesituation. Theoretisch erweitert ein Bildstabilisator also die Möglichkeiten der Freihandfotografie in Bezug einerseits auf die Verschlusszeit sowie andererseits auf die Brennweite des Objektivs.Zu den Unterschieden der jeweiligen Makrooptiken;Je größer die Brennweite (105,150,180,200mm)desto größer der Arbeitsabstand zum Objekt.(Fluchdistanz bei Tieren/Insekten)
Vg Marcus

Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 07:03
von StefanM
Andreas H hat geschrieben:Der VR ist so ausgelegt daß er relativ schnelles Zittern ausgleicht, langsame Bewegungen aber nicht (damit man den Ausschnitt verändern oder mitziehen kann). Deshalb gelingen mir unabhängig von der Brennweite Aufnahmen reproduzierbar mit 1/15, darunter nimmt die Ausschußquote schnell zu.

1/15s

Mit welchen Brennweiten? Ich glaube, ich mache da was falsch. Beim meinem 80400 ist alles unterhalb ...hmmm, sagen wir mal 1/60, Glück und auch bei 1/60 nicht alles eitel Sonnenschein

Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 18:04
von laruwi
Liebe Fotofreunde
Ein Zoom, auch wenn diese in einem Kit zu sehr günstigen Konditionen angeboten werden, kommt für den Einsatzzweck wohl nicht in Frage. Es geht in Richtung Festbrennweiten. Die Frage der verschiedenen Makrobrennweiten stimmt mit unserer Vermutung überein: Je grösser die Brennweite = je grösser kann der Abstand zum Objekt sein. Somit scheint ein 105er Makroobjektiv für Nahaufnahmen sehr ideal. Und kann gleichzeitig als Tele verwendet werden.
Dass die gewünschten Brennweiten, auch im WW, lichtstark sein sollten - vor allem für den vorgesehenen Einsatz, leuchtet ein. Und wird wohl eine Stange Geld kosten.
Aber eben, nicht die Kamera ist der zentrale Punkt, sondern die Objektive. Die Kamera ist nur der Informationsempfänger...
Besten Dank für die Antworten!
Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 18:09
von StefanM
laruwi hat geschrieben:
Aber eben, nicht die Kamera ist der zentrale Punkt, sondern die Objektive. Die Kamera ist nur der Informationsempfänger...
Das gilt wohl nur in der Analogwelt, weil man da hinter den Verschluß packen konnte, wonach einem zumute war.
Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 18:12
von Andreas G
laruwi hat geschrieben:Dass die gewünschten Brennweiten, auch im WW, lichtstark sein sollten - vor allem für den vorgesehenen Einsatz, leuchtet ein. Und wird wohl eine Stange Geld kosten.
Da musst Du aber lange suchen um bessere Festbrennweiten als das 17-35 und 17-55 zu bekommen. Die großen Qualitätsunterschiede sind halt mit dem DX-Format im Weitwinkelbereich zusammengeschrumpft.
Gruß
Andreas
Verfasst: Mi 8. Nov 2006, 19:04
von Andreas H
Mit dem 18-200 bei 200mm bekomme ich bei 1/15 + VR die gleiche Ausschußquote wie bei 1/250 ohne VR. Das bestätigt nur die Angabe von Nikon, wirklich verwunderlich kann es doch eigentlich nicht sein.
Vielleicht ist der VR effizienter als bei deinem alten Kanonenrohr?
Grüße
Andreas
Verfasst: Do 9. Nov 2006, 15:24
von Fanatiker
der VR bei dem 18-200 ist ja der in der version 2, also die neuste Variante!
Das 80-400 war doch das erste VR von Nikon, und ist noch aus der "alten" Generation! Das ist eben nicht so effektiv wie der VR II
Verfasst: Do 9. Nov 2006, 19:57
von laruwi
Der Fotograf hat geschrieben:laruwi hat geschrieben:
Aber eben, nicht die Kamera ist der zentrale Punkt, sondern die Objektive. Die Kamera ist nur der Informationsempfänger...
Das gilt wohl nur in der Analogwelt, weil man da hinter den Verschluß packen konnte, wonach einem zumute war.
Das ist aber neu, dass ein gutes Objektiv nur in der Analogfotografie von Bedeutung war. Ich denke, auch bei Digitalkameras ist ein gutes Objektiv sehr zentral. Ob auf Film oder Chip - die Vergütung der Linse ist massgebend. Sonst könnte ich ja irgendeine Fix- und Foxikamera mit einer Plastiklinse kaufen. Für mich gelten Leica-, Zeiss- und Nikon-Objetive immer noch als das Mass aller Dinge. Natürlich gibt es Hersteller die auch gute Ware liefern, wie z.B. Sigma.
Optimal ist sicher ein guter Body mit entsprechend gerechneten Objektiven.
Gruss laruwi