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Macro mit Objektiv 18-200 mm VR

Verfasst: Do 26. Okt 2006, 18:59
von laruwi
Hi folks

Zu einer D80 habe ich das Objektiv 18-200 mm VR DX Zoom bestellt. Obwohl eine Makrofunktion für meine Bedürfnisse keine grosse Rolle spielt, hat mich folgende Aussage von Ken Rockwell erstaunt:

«I can leave my macro at home. My 18-200mm focuses as close as I need without clumsy macro settings. My first 200mm lens, a manual-focus T-mount Vivitar, only focused as close as 12 feet! My 80-200 AFS only makes it to 5 feet. Today my 18-200mm VR focuses as close as 8 inches from the front of the lens at 200mm! Nikon's spec of 20" is the distance from the subject to the image plane, which is the back of the camera, not the front of the lens. At 200mm the lens extends almost to the subject!»

Was meint Ken genau mit dieser Aussage? Kann man nun mit diesem Objektiv auch brauchbare Makroaufnahmen machen? Kann man eine kleine Blume formatfüllend aufnehmen? Einer Fliege das Auge fotografieren? Wer hat Erfahrung mit Makroaufnahmen mit einem Zoom-Objektiv? Vielleicht hat sogar jemand im Forum Beispielbilder, die mit einem 18-200er Objektiv gemacht wurden?

Thanks for answers! :?:

Verfasst: Do 26. Okt 2006, 19:11
von Marcus.W
:arrgw:
Als Nah- oder Makrofotografie wird ein Bereich der Themenfotografie bezeichnet, bei dem Objekte bis zu einem Abbildungsmaßstab von ca. 1 : 1 fotografisch abgebildet werden.

Normale Objektive erzielen maximale Abbildungsmaßstäbe im Bereich von 1:7 bis 1:10. Um größere Abbildungsmaßstäbe zu erzielen, muss ein Makro-Objektiv, Nahlinsen, ein Balgengerät, Zwischenringe bzw. ein Objektiv in Retrostellung eingesetzt werden. Fotografie mit größeren Abbildungsmaßstäben, bei denen das Objekt auf dem Film (bzw. bei Digitalkameras den Sensoren) also vergrößert abgebildet wird, bezeichnet man als Mikrofotografie. Die Norm DIN 19040 zählt etwas großzügiger alles im Maßstabbereich zwischen 1:10 und 10:1 als Nah- bzw. Makroaufnahme.

Sicherlich wird es möglich sein eine Blume formatfüllend auf den Sensor zu bannen/auch mit einem Zoom.(Bezeichnend dann aber eher als Close Up/ Nahaufnahme).Aber der angesprochene Abb.maßstab liegt weit hinter einem extra gerechneten Makroobjektiv.
Vg Marcus :cool:

Verfasst: Fr 27. Okt 2006, 04:58
von weinlamm
Marcus.W hat geschrieben::arrgw:
Als Nah- oder Makrofotografie wird ein Bereich der Themenfotografie bezeichnet, bei dem Objekte bis zu einem Abbildungsmaßstab von ca. 1 : 1 fotografisch abgebildet werden.
Also ganz so stimmt das nun auch wieder nicht. Auch Objektive, die 1:2 abbilden gehen ohne weiteres noch als Makro-Objektiv durch. ;)

Verfasst: Fr 27. Okt 2006, 07:42
von donholg
Es hat eine sehr brauchbare Naheinstellgrenze (40cm) aber für richtige Makros sollte man ein Makroobjektiv nehmen.
Alternative wäre eine Vorsatzlinse (Canon 500D).

Verfasst: Fr 27. Okt 2006, 09:43
von djqkat
ich finde man muß bei ken immer sehr genau lesen. er schreibt: "My 18-200mm focuses as close as I need without clumsy macro settings."

das er aber nicht gott ist :) und vielleicht nur ab und zu ein makro macht wenn er seine d200 mit hat würde ich meinen, um ernsthafte viele tolle makros machen zu können, braucht es wohl ein echtes makroobjektiv.

das ist aber auch nur meine meinung ;)

lg robert

Verfasst: Fr 27. Okt 2006, 13:16
von dd
Hallo,

das 18-200VR hat bei allen Brennweiten eine kürzeste Einstellentfernung von 50cm. Da man das immer ab Sensorbene misst ist dann tatsächlich die Frontlinse nur noch 20cm vom Objekt entfernt.

Aber das Objektiv verkürzt dann auch deutlich die Brennweite, so dass man 1:1 bei weitem nicht erreicht. Echte Makros sind damit also nicht möglich. Ich habe leider keine genauen Daten. Insgesamt ist das für ein Objektiv mit diesem Brennweitenbereich aber hervorragend. Gefühlsmäßig erreicht man etwas kleinere Bildausschnitte als mit dem 18-70, genau nachgemssen habe ich noch nicht. Ich würde schätzen, dass man etwa 1:4 beim Abbildungsmaßstab erreicht. Genaue Daten habe ich dazu noch nicht gefunden.

Gruß
Dirk

Verfasst: Fr 27. Okt 2006, 14:37
von weinlamm
dd hat geschrieben:...Genaue Daten habe ich dazu noch nicht gefunden.
1:4,5

Siehe - hier -

Verfasst: Sa 28. Okt 2006, 16:51
von laruwi
Mal vielen Dank für die Antworten

Dass dieses Objektiv einen Vergleich mit einem echten Makroobjektiv nicht standhält ist mir klar.
Ich stelle mir jetzt nur folgendes vor: Ich fotografiere auf einer Distanz von 50 cm ein Objekt mit der Brennweite von 200 mm (KB 300 mm). Dann ist das ja schon mal sehr nahe. Das 18-200er stellt angeblich auf diese Distanz immer noch scharf. Wenn ich in Photoshop noch einen Ausschnitt nehme - eine 10-Mega-Pixel-Kamera bietet ja genügend Auflösung - dann habe ich doch schon ein ziemlich echtes Makro!
Braucht es bei den heutigen Auflösungen wirklich noch ein echtes Makro? Oder habe ich da was falsch verstanden? :?:

lg laru

Verfasst: Sa 28. Okt 2006, 19:18
von Andreas H
laruwi hat geschrieben:Oder habe ich da was falsch verstanden? :?:
Ich fürchte ja, zumindest teilweise.

Du solltest die Auflösung der Kamera nicht überbewerten. Gerade wenn ein recht niedrigauflösendes Objektiv wie das 18-200 davor sitzt gibt es keine großen Reserven für Ausschnittvergrößerungen.

Das 18-200 bietet im Nahbereich einen Abbildungsmaßstab der für Eidechsen, Schmetterlinge auf Blüten, Pilze und ähnliches ausreicht. Man darf dabei nur keine Schärfe bis in die Bildecken und keine ausgesprochen hübschen Unschärfepartien erwarten.

Wenn man größere Abbildungsmaßstäbe bei besserer Schärfe (insbesondere am Rand) möchte, dann muß es eben ein Makro sein.

Grüße
Andreas

Verfasst: Sa 28. Okt 2006, 19:39
von Marcus.W
So isses!
:cool: