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D50: Mitziehen bei Aufnahmen
Verfasst: Mi 23. Aug 2006, 22:39
von McDiver
Hi Leute,
ich habe mich heute ein weiteres Mal am "Mitziehen" versucht. Konkret ging es darum, einen Mountainbiker abzulichten. Als Objektive standen mir das 18-55 Nikon und ein Sigma 70-300 zur Verfügung.
Die Aufnahmen sollten hauptsächlich von der Seite auf freiem Feld erfolgen. Licht war also genügend vorhanden.
Das "Mitziehen" (bzw. Verfolgen des Sportlers durch den Sucher und im passenden Moment den Auslöser drücken...) bei einer schnellen Verschlussgeschwindigkeit zur Einfrierung des Hauptmotives und des Hintergrundes klappt eigentlich schon ganz gut.
Wenn ich aber "Verwischeffekte" haben möchte kriege ich das noch nicht zielsicher hin. Meine Literatur konnte mir da auch nicht helfen.
Daher hier die Frage: Gibt´s da ne halbwegs einfache "Regel", so im Sinne von: "Nen Tick weniger als 1/Brennweite" (damit hatte ich noch die "besten" der schlechten Ergebnisse...) oder kann ich mir auch mit Einstellung "A" behelfen und einfach die Blende vorgeben? Bin für jeden Tipp dankbar, denn ich glaub ohne ein wenig Hilfestellung komme ich nicht hinter das Geheimnis der "frozen motion".
DANKE euch!
...thorsten
Verfasst: Mi 23. Aug 2006, 22:57
von Andreas H
Ich verschiebe mal zu den "Tipps und Tricks".
Grüße
Andreas
Re: D50: Mitziehen bei Aufnahmen
Verfasst: Do 24. Aug 2006, 08:13
von Dirk-H
McDiver hat geschrieben:Nen Tick weniger als 1/Brennweite
Das war auch meine Methode beim Radrennen: 70mm 1/60s. Die Sache ist immer ein Kompromiß zwischen "wenig Ausschuß (kurze Zeit)" und "ordentlich verwischt (lange Zeit)". Im Prinzip mußt du es direkt in der Situation testen. Vielleicht hilft ein Einbein - das habe ich aber noch nicht getestet.
Verfasst: Do 24. Aug 2006, 09:35
von Arjay
Ich denke, die Belichtungszeit ist hier nicht der einzig relevante Faktor. Mitziehen ist sehr stark Übungssache (für mich selbst kann ich auch noch nicht behaupten, das Problem gemeistert zu haben).
Prinzipiell kommt es darauf an, die Kamerabwegung auf die des Objekts zu synchronisieren, d.h. die Kamera so mitzuziehen, dass das Objekt theoretisch auch bei besonders langer Belichtungszeit scharf, der Hintergrund dagegen verwischt abgebildet wird. Die Belichtungszeit bestimmt nur, wie starke Fehler sich man bei einer solchen Aktion leisten kann, bevor's unschön aussieht.
Ich habe das mal bei einem WW mit bewegten Objekten im Nahbereich ausgetestet: Da hätte ich wohl mit einem aufgesteckten Unterwassersucher (von einer Sucherkamera) die besten Ergebnisse erzielt, da ich das Objekt dann auch während der Aufnahme hätte sehen können. Und das scheint mir auch das Hauptproblem zu sein, dass man genau im entscheidenden Moment nichts sieht ...
Also: Übung macht den Meister.
Verfasst: Do 24. Aug 2006, 10:00
von Dirk-H
@Timo
Da hast du recht, es kommt sher auf die Übung an. Generell muss man versuchen, das Motiv über eine längere Strecke mitzuziehen und auch bei der Aufnahme damit weiter zu machen.
Verfasst: Do 24. Aug 2006, 10:06
von beta
jupp ähnlich sind auch meine Erfahrungen.
Ich habe es meistens so gemacht:
Kamera auf die Stelle ausgerichtet, wo ich auslösen möchte. Auslöser halb durchgedrückt und AF auf den Teer oder Schotter gerichtet. Nun Kamera weggeschwenkt und wenn das Objekt der Begierde kam, dann angefangen es zu verfolgen. Wenn es dann dort war wo ich es haben wollte und wo ich vorher schon drauf scharf gestellt habe dann löste ich aus und zog weiter mit. Irgendwann war die Belichtung fertig und ich zog immernoch weiter mit um ein Gefühl für die Geschwindigkeit zu bekommen. Nach ein paar mal geht das schon ganz gut.
me.
Verfasst: Do 24. Aug 2006, 10:23
von Dirk-H
Wobei gerade beim Mitziehen die Entfernungsänderungen nur gering sein sollten. Das schafft der AF-C sehr gut, allerdings muss der Fokuspunkt sicher auf dem Objekt liegen. Außerdem hilft da noch die kleine Blende, die tagsüber nötig ist um überhaupt auf lange Zeiten zu kommen.
Verfasst: Do 24. Aug 2006, 20:17
von McDiver
Ich danke für eure Ausführungen...
Ich werde das demnächst (wenn das Wetter besser ist und mehr Radfahrer unterwegs sind

) gleich mal austesten...
...thorsten
Verfasst: Do 24. Aug 2006, 20:40
von Stefan K.
Also üben,üben und nochmals üben, kann ich nur noch unterstreichen.
Hier mal ein Beispiel:
Brennweite 18mm Belichtungsszeit 1/50 Blende 9 und was in so einem Fall sehr unterstützend wirkt, ist das Blitzen auf den 2. Vorhang (Rear). Dadurch bekommt das Objekt zusätzlich Schärfe (Kontur).
Das Bild ist sehr wenig nachbearbeitet (USM, Sättigung, Tonwertkorrektur).
Motivabstand waren etwa 3-4m und ca. 35-40 km/h .
Wichtig ist auch beim Drücken des Auslösers gleichmäßig weiter mitzuziehen. Autofokusmode war AF-S , also wie schon Beta geschrieben hat, vorher auf die gewählte Entfernung scharfgestellt, obwohl ich inzwischen auch gute Erfahrung mit kont. AF gemacht habe, d.h. das Objekt schon eher anvisieren und den AF nachstellen lassen und im entscheidenden Moment abdrücken (und weiter mitziehen!).
Gruß Stefan