18-200 VR & Unser Bücherregal...
Verfasst: Mo 21. Aug 2006, 13:39
Hola,
ich gehöre seit Donnerstag auch zu den 18-200VR-Glücklichen, hab Freitag die ersten Eindrücke gesammelt, Samstag wie immer unser Bücherregal gequält und Sonntag den ersten "Feldeinsatz".
Ich fang mal mit den ersten Eindrücken an:
- Verarbeitung für mich gut bzw. ok, lediglich voll ausgezoomt ist es etwas klapprig. Aber mein 18-70 gefiel mir anfangs auch, jetzt nach 2,5 Jahren ist es übel, schaumerma, wie das 18-200 da sein wird. Aber selbst wenn es die gleiche Entwicklung nehmen solte, für das Preis/Leistungsverhältnis finde ich die Verarbeitung (wie beim 18-70) ok. Es ist im Prinzip ein 18-70 "in lang" mit dreifacher Telelänge, sagen wir dafür rund 150 Euro Aufpreis, dann noch der VR mit 150-200 Euro und damit ist es ein Schnäppchen bzw. Nikonsonderangebot wie das 18-70. Klar könnte es auch noch besser verrabeitet sein, es könnte aber auch doppelt so teuer sein...
- Voll ausgezoomt ist es wirklich arsch lang und auffällig und nicht grade eine Augenweide. Außerdem vermutlich durch den langen Hebel besonders sensibel, sprich, wenn man auf 200m irgendwie anstößt oder auch nur eine halben Meter fallenläßt, ist es vermutlich hin.
- Zoom für mich sehr gut und fein dosierbar (im Gegensatz zu meinem 18-70 heute), es fährt auch nix von allein aus. Aber abwarten, wie das in 1-2 Jahren ist.
- Der Brennweitenumfang zusammen mit AF-S ist ein Traum.
"Feldeinsatz":
- Der Brennweitenumfang zusammen mit AF-S ist ein Traum (ich wiederhol mich da gerne...).
- Farben und Kontrast gefallen mir persönlich sehr gut.
- Auffäliges wie Flares oder Ghosts habe ich bisher nicht bemerkt, aber das ist mir bisher außer am 10.5er auch noch bei keiner Linse unangenehm aufgefallen.
"Bücherregal":
- Schärfeleistung mittig durchgehend über alle Brennweiten und Blenden außergewöhnlich gut, fast immer deutlich hesser als (mein) 18-70.
- Ecken von 18-70mm bzw. 18-45mm offen gelegentlich etwas mau, aber meist immer noch besser als Ecken bei (meinem) 18-70 und nur mit ein wenig Abblenden meist schon deutlich besser.
- Verzeichnung von 18-50mm gruselig, bisher die schlimmste, die ich bei korrigierten Objektiven je gesehen haben. Bei 18mm könnte es fast ein 16mm KB Fisheye an DX sein, bei 50mm ist die Verzeichnung sogar "exklusiv", zwar etwas geringer, aber dafür hat sonst keines der anderen mitgetesteten Objektive bei 50mm stärkere Verzeichnung. Aber: Das 18-70 ist (außer bei 50mm) bei Verzeichnungen auch kein Waisenknabe, wo das 18-200 nach Korrektur schreit, tut es das 18-70 auch. Oder anders gesagt: In Situationen/Motiven wo es beim 18-70 nicht störte, wird es das beim 18-200 auch nicht tun.
Hier eine Exceltabelle dazu:
www.vamosaver.de/Auswertung14.xls
- Verglichen: 18-200 VR, 18-70, Tokina 28-70/2.6-2.8, 30/1.4, 50/1.8, Sigma 55-200
- Für jedes Objektiv bei jeder Brennweite und Blende ein Wert für die Mitte, und jeweils einer für jeder der vier Ecken.
- Klassifizierung ähnlich wie beim letzten Mal, Noten von 0-5, 0=Blindflug, 3=akzeptabel, 4=gut, 5=spitze, Farben von dunkelrot=übel, orange=akzeptabel, gelb=gut, hellgelb=spitze
- Von 18-50mm hab ich etwas feiner abgestuft, weil mich dieser Bereich mehr interessiert und ich von angeblichen Ausrutschern des 18-200 bei manchen Brennweiten in diesem Bereich gehört hatte.
- Blendenwerte sind teilweise abgerundet, um besser in die Tabelle zu passen, z.B. Objektiv konnte "4.2, 4.5, usw.", ist zu "4 und 4.5, usw." vereinfacht oder auch mal kaufmännisch inkorrekt "3.8, 4, usw." zu "3.5, 4, usw.".
- Bei 135 und 200mm hatte das Bücherregal leider einmal in den Ecken, einmal unten nichts zum Schärfe beurteilen, ich denke aber die vorhandenen Werte reichen für diese (Tele)Brennweiten
- Das 30/1.4 kommt hier etwas schlechter weg als bei meinem letzten Test, vielleicht teils wegen der unerschiedlichen Entferung bzw. anderem Motiv. 18-70, 28-70 und 50/1.8 kommen hier besser weg, ich war wohl etwas sparsam mit Bestnoten beim letzten Mal. Das zeigt auch gut, daß man die Klassifizerung nicht für unumstößlich und 100% exakt halten soll, Schwankungen von einer halbe Note in jede Richtung sind mit Sicherheit möglich, aber es reicht als ungefähre Einschätzung wie brauchbar welche Linse bei welcher Brennweite und Blende ist.
- Entfernung ca. 4m, für "Feldeinsätze" bzw. übliche/größere Entfernungen sicher nicht zu 100% übertragbar, nur ein Anhaltspunkt, aber sicher nicht völlig unbrauchbar.
Fazit:
- Der Brennweitenumfang des 18-200 VR zusammen mit AF-S ist ein Traum (ich wiederhol mich da nochmal und nochmal gerne...).
- Schärfeleistung außergewöhnlich
- Gruselige Verzeichnungen im Stile des 18-70 und mehr, bei Architektur bzw. graden und rechtwinkligen Motiven Korrektur nötig.
- Geringste Verzeichnung wie erwartet allgemein bei KB Objektiven, wem's darauf ankommt, der nimmt am besten ein 28-70/2.8 oder 24-120 o.ä. zusammen mit einem 12-24.
- Geheimtip in Offenblendschärfe(ab 3.2) und Verzeichnung: Toki 28-70/2.6-2.8, aber Brennweite und AF an DX sind derzeit halt wenig sexy.
- Was haben bloß alle gegen das Sigma 55-200? Ich hab an dem Ding bis auf Verarbeitung und AF zum wiederholten Male nix auszusetzen...
Und VR? Wo bleibt der VR??? Ganz ehrlich, ich finde VR nice to have, grade bei 200mm an DX, aber das Objektiv wäre auch ohne VR sexy und alles erschlägt VR leider nicht, Laien wie meine Frau machen damit auch noch nicht durchgehend perfekte Fotos, wie wir wohl beide ein bißchen naiv anfangs hofften, bei 200mm einhändig Fotos vom übers Feld fahrenden Tandem aus schießen oder Personen immer mit 18mm ("Weils sie dann immer alle so schön und sicher drauf sind..."), da hilft auch kein VR...
Grüßle
Jo
ich gehöre seit Donnerstag auch zu den 18-200VR-Glücklichen, hab Freitag die ersten Eindrücke gesammelt, Samstag wie immer unser Bücherregal gequält und Sonntag den ersten "Feldeinsatz".
Ich fang mal mit den ersten Eindrücken an:
- Verarbeitung für mich gut bzw. ok, lediglich voll ausgezoomt ist es etwas klapprig. Aber mein 18-70 gefiel mir anfangs auch, jetzt nach 2,5 Jahren ist es übel, schaumerma, wie das 18-200 da sein wird. Aber selbst wenn es die gleiche Entwicklung nehmen solte, für das Preis/Leistungsverhältnis finde ich die Verarbeitung (wie beim 18-70) ok. Es ist im Prinzip ein 18-70 "in lang" mit dreifacher Telelänge, sagen wir dafür rund 150 Euro Aufpreis, dann noch der VR mit 150-200 Euro und damit ist es ein Schnäppchen bzw. Nikonsonderangebot wie das 18-70. Klar könnte es auch noch besser verrabeitet sein, es könnte aber auch doppelt so teuer sein...
- Voll ausgezoomt ist es wirklich arsch lang und auffällig und nicht grade eine Augenweide. Außerdem vermutlich durch den langen Hebel besonders sensibel, sprich, wenn man auf 200m irgendwie anstößt oder auch nur eine halben Meter fallenläßt, ist es vermutlich hin.
- Zoom für mich sehr gut und fein dosierbar (im Gegensatz zu meinem 18-70 heute), es fährt auch nix von allein aus. Aber abwarten, wie das in 1-2 Jahren ist.
- Der Brennweitenumfang zusammen mit AF-S ist ein Traum.
"Feldeinsatz":
- Der Brennweitenumfang zusammen mit AF-S ist ein Traum (ich wiederhol mich da gerne...).
- Farben und Kontrast gefallen mir persönlich sehr gut.
- Auffäliges wie Flares oder Ghosts habe ich bisher nicht bemerkt, aber das ist mir bisher außer am 10.5er auch noch bei keiner Linse unangenehm aufgefallen.
"Bücherregal":
- Schärfeleistung mittig durchgehend über alle Brennweiten und Blenden außergewöhnlich gut, fast immer deutlich hesser als (mein) 18-70.
- Ecken von 18-70mm bzw. 18-45mm offen gelegentlich etwas mau, aber meist immer noch besser als Ecken bei (meinem) 18-70 und nur mit ein wenig Abblenden meist schon deutlich besser.
- Verzeichnung von 18-50mm gruselig, bisher die schlimmste, die ich bei korrigierten Objektiven je gesehen haben. Bei 18mm könnte es fast ein 16mm KB Fisheye an DX sein, bei 50mm ist die Verzeichnung sogar "exklusiv", zwar etwas geringer, aber dafür hat sonst keines der anderen mitgetesteten Objektive bei 50mm stärkere Verzeichnung. Aber: Das 18-70 ist (außer bei 50mm) bei Verzeichnungen auch kein Waisenknabe, wo das 18-200 nach Korrektur schreit, tut es das 18-70 auch. Oder anders gesagt: In Situationen/Motiven wo es beim 18-70 nicht störte, wird es das beim 18-200 auch nicht tun.
Hier eine Exceltabelle dazu:
www.vamosaver.de/Auswertung14.xls
- Verglichen: 18-200 VR, 18-70, Tokina 28-70/2.6-2.8, 30/1.4, 50/1.8, Sigma 55-200
- Für jedes Objektiv bei jeder Brennweite und Blende ein Wert für die Mitte, und jeweils einer für jeder der vier Ecken.
- Klassifizierung ähnlich wie beim letzten Mal, Noten von 0-5, 0=Blindflug, 3=akzeptabel, 4=gut, 5=spitze, Farben von dunkelrot=übel, orange=akzeptabel, gelb=gut, hellgelb=spitze
- Von 18-50mm hab ich etwas feiner abgestuft, weil mich dieser Bereich mehr interessiert und ich von angeblichen Ausrutschern des 18-200 bei manchen Brennweiten in diesem Bereich gehört hatte.
- Blendenwerte sind teilweise abgerundet, um besser in die Tabelle zu passen, z.B. Objektiv konnte "4.2, 4.5, usw.", ist zu "4 und 4.5, usw." vereinfacht oder auch mal kaufmännisch inkorrekt "3.8, 4, usw." zu "3.5, 4, usw.".
- Bei 135 und 200mm hatte das Bücherregal leider einmal in den Ecken, einmal unten nichts zum Schärfe beurteilen, ich denke aber die vorhandenen Werte reichen für diese (Tele)Brennweiten
- Das 30/1.4 kommt hier etwas schlechter weg als bei meinem letzten Test, vielleicht teils wegen der unerschiedlichen Entferung bzw. anderem Motiv. 18-70, 28-70 und 50/1.8 kommen hier besser weg, ich war wohl etwas sparsam mit Bestnoten beim letzten Mal. Das zeigt auch gut, daß man die Klassifizerung nicht für unumstößlich und 100% exakt halten soll, Schwankungen von einer halbe Note in jede Richtung sind mit Sicherheit möglich, aber es reicht als ungefähre Einschätzung wie brauchbar welche Linse bei welcher Brennweite und Blende ist.
- Entfernung ca. 4m, für "Feldeinsätze" bzw. übliche/größere Entfernungen sicher nicht zu 100% übertragbar, nur ein Anhaltspunkt, aber sicher nicht völlig unbrauchbar.
Fazit:
- Der Brennweitenumfang des 18-200 VR zusammen mit AF-S ist ein Traum (ich wiederhol mich da nochmal und nochmal gerne...).
- Schärfeleistung außergewöhnlich
- Gruselige Verzeichnungen im Stile des 18-70 und mehr, bei Architektur bzw. graden und rechtwinkligen Motiven Korrektur nötig.
- Geringste Verzeichnung wie erwartet allgemein bei KB Objektiven, wem's darauf ankommt, der nimmt am besten ein 28-70/2.8 oder 24-120 o.ä. zusammen mit einem 12-24.
- Geheimtip in Offenblendschärfe(ab 3.2) und Verzeichnung: Toki 28-70/2.6-2.8, aber Brennweite und AF an DX sind derzeit halt wenig sexy.
- Was haben bloß alle gegen das Sigma 55-200? Ich hab an dem Ding bis auf Verarbeitung und AF zum wiederholten Male nix auszusetzen...
Und VR? Wo bleibt der VR??? Ganz ehrlich, ich finde VR nice to have, grade bei 200mm an DX, aber das Objektiv wäre auch ohne VR sexy und alles erschlägt VR leider nicht, Laien wie meine Frau machen damit auch noch nicht durchgehend perfekte Fotos, wie wir wohl beide ein bißchen naiv anfangs hofften, bei 200mm einhändig Fotos vom übers Feld fahrenden Tandem aus schießen oder Personen immer mit 18mm ("Weils sie dann immer alle so schön und sicher drauf sind..."), da hilft auch kein VR...
Grüßle
Jo