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Objektiv(e) für New York... aber welche?

Verfasst: So 30. Jul 2006, 18:42
von McDiver
Hi Leute,

ich zäum das Pferd mal von hinten auf und frage hier nicht, ob Objektiv A oder B das bessere ist... :bgrin:

Folgendes ist wohl bald der Fall:
Meine Süße und ich wollen uns eine Woche New York gönnen. Klar, dass dabei insbesondere die Wolkenkratzer festgehalten werden sollen und die Stimmung auf den Straßen. Tierfotografie und Makrogeschichten werden wir dort eher weniger machen...

Tja, nun die große Preisfrage: Mit welchem Objektiv (Brennweite? Marke? etc.) ergänze ich das bestehende Kit-Objektiv der D50? Als Kostenpunkt wäre ich maximal bereit, 450 Euros springen zu lassen...

Ich habe selbst schon zwei Stücke im Auge, die ich hier jetzt aber noch nicht nenne, weil ich erstmal Vorschläge von euch hören will.

Merci!

Verfasst: So 30. Jul 2006, 19:01
von Christoph
Hallo,

also ich wuerde fuer diesen Fall ein Weitwinkel-Zoom mitnehmen. So was wie das Tokina 12-14 oder das Sigma 10-20. Das Tokina hab ich selbst und kann es nur waermstens empfehlen.
So bekommst Du die Wolkenkratzer perfekt drauf. Der Kostenpunkt liegt so bei 450 Euro. Dann hast Du allerdings kein Tele, was ich persoenlich verschmerzen koennte. Es kaeme halt noch ein 18-200 in Frage, aber das ist wohl zu teuer.

Ich hoffe, ich konnte helfen.

:)

Viele Gruesse,
Christoph

Verfasst: So 30. Jul 2006, 19:10
von McDiver
...das hab ich befürchtet... Du hast mir genau die zwei Teile empfohlen, die ich mir schon "ausgesucht" hatte... ;)

Wie sieht´s denn beim Tokina (...auch mein Favorit) in Sachen Tonnenverzeichnung aus...? Oder sonst irgendwelche wissenswerten Auffälligkeiten?

Ich denke auch, dass ich das Tele (hoffentlich) verschmerzen kann... wobei evtl. hätte ich sogar die Möglichkeit, mir von nem Freund ein Suppenzoom (70-200) auszuleihen... für ein Porträt der Freiheitsstatue :super:

Ansonsten: Weitere Tipps und Infos auf Lager? Ggf. Alternativen?

Verfasst: So 30. Jul 2006, 19:33
von donholg
Ein 70-200 ist üblicherweise kein Suppenzoom, Du meinst vielleicht ein 28-200?
Für Portraits von flippigen NewYorkern ist die Brennweite sehr interessant.
Ein WW 12-24 oder 10-20 ist für die engen Straßenschluchten sehr empehlenswert.
Ein Stativ für Nachtaufnahmen ist ein Muß! Schlepp es mit, die Bilder werden Dich belohnen un Du wirst es keine Sekunde bereuen!

Wenn Du gern in Museen gehst (man darf in NY in fast allen Museen ohne Stativ fotografieren) ist ein lichtstarkes Objektiv (50 1,8/1,4) sinnvoll.

Viel Spaß!

Verfasst: So 30. Jul 2006, 19:39
von Reiner
donholg hat geschrieben:Ein 70-200 ist üblicherweise kein Suppenzoom, Du meinst vielleicht ein 28-200?
Ich tippe auf 70-300 :)
Wenn Du das dabei hast ist es sicher nicht falsch....

Verfasst: So 30. Jul 2006, 19:51
von McDiver
Merci euch vielmals!

Also ich denke, es wird auf das Toki-Teil rauslaufen... auch wenn ich von der Marke noch nie was gehört hab, bis ich es vor einigen Tagen in nem Fotoladen entdeckt habe...

Und ja: Ich meinte 70-300 :D

Ein kleines Stativ ist eh mit im Gepäck... Ne Festbrennweite (50er) wär sicher toll, aber soweit reicht das Geld jetzt nicht auf einmal... :cry:

Verfasst: So 30. Jul 2006, 22:34
von Arjay
Für Großstadt-Aufnahmen ist das Tokinas 12-24 bestens geeignet (ich sprech' da aus Erfahrung ...). Ich möchte Dir dazu aber noch ein paar Zubehörteile nahelegen, mit denen das WW-Fotografieren erst zum richtigen Vergnügen wird:
  1. Besorg' Dir eine kleine Wasserwage zum Einschieben in den Blitzschuh - mit diesem Teil kannst Du die Kamera bei WW-Bildern genauer ausrichten. Das gibt weniger oder besser geplante stürzende Linien und hilft Dir, manche Stunde EBV-Arbeit zu vermeiden. Ausserdem kannst Du Dir damit öfters den Einsatz eines Stativs ersparen (wenn's nur um's präzise Ausrichten der Kamera geht).
  2. Wenn's das Budget noch hergibt, besorg' Dir einen Winkelsucher. So kannst Du die Kamera beim Fotografieren besser halten und gleichzeitig die Wasserwaage im Blick behalten (auch da spreche ich aus Erfahrung).
Nachtrag:
McDiver hat geschrieben:Wie sieht´s denn beim Tokina (...auch mein Favorit) in Sachen Tonnenverzeichnung aus...? Oder sonst irgendwelche wissenswerten Auffälligkeiten?
Die Linse macht - verglichen zu anderen - schon von Haus aus ziemlich wenig Verzerrungen. Zur Kompensation dieser Verzerrungen nutze ich PTLens - ich setze das Tool aber nur gelegentlich ein, denn im Normalfall fallen die Verzeichnungen nicht sonderlich auf. Aber wenn mal eine Gebäudekante parallel zum Bildrand verlaufen soll ...

Verfasst: Mo 31. Jul 2006, 00:29
von pixelmac
Ich würde Dir auch entweder das Sigma (habe ich selbst) oder das Tokina empfehlen. Ein Vorteil des Tokinas könnte evtl. die etwas höhere Flexibilität als "Immerdrauf" sein, das Sigma ist auch am "oberen Ende" halt noch weitwinkliger. Evtl. (falls nicht schon vorhanden) noch ein lichstarkes 50er, damit Du noch als Kontrast zu den WW-Aufnahmen Details "rauslösen" kannst.

Ich denke mal, ein Tele wird weniger wichtig sein. Fernsicht ist abhängig vom Wetter (öfters wohl diesig) und die Straßenschluchten sind relativ eng.
Ich würde an Deiner Stelle wohl eher leichtgewichtig unterwegs sein. (Ich bin da ein gebranntes Kind: Ich bin mal von der 53sten Straße bis nach Greenwich Village zu Fuß gelaufen (sehr empfehlenswert), allerdings hatte ich eine schwere Notebooktasche über der Schulter (nicht zur Nachahmung empfohlen)...

Verfasst: Mo 31. Jul 2006, 10:32
von vdaiker
Arjay hat geschrieben:Für Großstadt-Aufnahmen ist das Tokinas 12-24 bestens geeignet (ich sprech' da aus Erfahrung ...). Ich möchte Dir dazu aber noch ein paar Zubehörteile nahelegen, mit denen das WW-Fotografieren erst zum richtigen Vergnügen wird:
  1. Besorg' Dir eine kleine Wasserwage zum Einschieben in den Blitzschuh - mit diesem Teil kannst Du die Kamera bei WW-Bildern genauer ausrichten. Das gibt weniger oder besser geplante stürzende Linien und hilft Dir, manche Stunde EBV-Arbeit zu vermeiden. Ausserdem kannst Du Dir damit öfters den Einsatz eines Stativs ersparen (wenn's nur um's präzise Ausrichten der Kamera geht).
  2. Wenn's das Budget noch hergibt, besorg' Dir einen Winkelsucher. So kannst Du die Kamera beim Fotografieren besser halten und gleichzeitig die Wasserwaage im Blick behalten (auch da spreche ich aus Erfahrung).
Mal 'ne Frage dazu: gelingen dadurch wirklich "geradere" Aufnahmen als beim Blick durch den Sucher mit eingeblendeten Gitterlinien ?
Gut, die D50 hat keine Gitterlinien aber bei der D70 und aufwaerts gibt es das ja.
Ich meine damit zumindest bessere Aufnahmen hinzukriegen als frueher ganz ohne Hilfsmittel. Aber perfekt bin ich da noch lange nicht. Ich frage mich halt, ob ich mich mit so 'ner Wasserwaage verbessern koennte. Aber wenn, dann braucht es wohl schon beides, Wasserwaage und Winkelsucher, weil beim Blick durch den normalen Sucher sehe ich ja die Wasserwaage nicht, oder ?
Und, kann man denn davon ausgehen, dass Blitzschuh und Sensor wirklich exakt aufeinander ausgerichtet sind, weil sonst wuerde das ja nicht funktionieren.

Fahre demnaechst nach Prag ...

Volker

Verfasst: Mo 31. Jul 2006, 11:27
von Arjay
vdaiker hat geschrieben:Mal 'ne Frage dazu: gelingen dadurch wirklich "geradere" Aufnahmen als beim Blick durch den Sucher mit eingeblendeten Gitterlinien ?
Ja, mit ein wenig Übung kannst Du mit diesen beiden Hilfsmitteln gerade bei extrem großen Bildwinkeln "geradere" Aufnahmen erzielen als mit den kameraeigenen Bordmitteln.

Zunächst aber sollte man genauer nachsehen, was man unter "gerade" versteht:
  • Waagrechter Horizont Das eingeblendete Gitter im relativ kleinen Sucher ist zwar ein nützliches Hilfsmittel, aber man muss schon recht genau hinsehen, um damit wirklich gerade Bilder zu machen. Hier kann die Wasserwaage gut helfen. Mit zusätzlichem Winkelsucher hat man die Waage zudem während der Aufnahme im Blick, so dass man die Kamera weniger "verreisst". Sowas könnte man sonst höchstens durch die Nutzung eines Stativs ausschliessen.

    Lassen sich stürzende Linien (siehe nächster Punkt) nicht vermeiden, dann hilft ein waagrechter Horizont wenigstens, dass die stürzenden Linien symmetrisch zu einer gedachten senkrechten Linie aufeinander zulaufen und damit im Foto harmonischer aussehen.
  • Stürzende Linien unter Kontrolle - einer der wesentliche Vorteile von Super-Weitwinkelobjektiven ist die Möglichkeit, Bildfläche zu verschenken - zu Gunsten parallel verlaufender senkrechter Linien im Bild. Angenommen, man fotografiert ein Gebäude und nutzt die kurze Brennweite dazu, das Bildfeld so groß zu machen, dass man die Kamera nicht mehr nach oben schwenken muss, um alles aufs Bild zu bekommen. Nun hat man am unteren Ende des Bildes zwar viel nutzlosen Vordergrund, dafür aber hat das Gebäude keine stürzenden Linien mehr (und am oberen Bildrand ist oberhalb des Gebäudes idealerweise nicht mehr viel Platz).

    Dieses Verfahren erfordert sehr genaues Arbeiten, sonst muss man trotzdem noch per EBV nacharbeiten (wenn man mal von der Ausschnittswahl absieht). Bei diesem Vorgehen kommt man normalerweise schnell an die Grenzen des Suchergitters, denn dazu ist der Sucher in der D70 einfach zu klein, und die die gesehene Auflösung für das Auge ist zu gering. Das Ausrichten der Wasserwaage ist in dieser Situation (speziell bei Aufnahmen aus der Hand) viel einfacher.
  • Horizontale Perspektivlinien unter Kontrolle - wir alle kennen das Problem, dass rechteckige Strukturen im Bild nur dann rechteckig bleiben, wenn wir die optische Achse der Kamera genau im rechten Winkel auf die eingeschlossene Fläche des Rechtecks ausrichten (besonders bei großen Bildwinkeln). Das ist IMHO das schwierigste Problem z.B. bei Architektur- oder Sachaufnahmen. Hier kann das Suchergitter nur in sehr engen Grenzen und die Wasserwaage kaum helfen. Eigentlich benötigt man dazu ein Stativ und viel Zeit. Ich behelfe mir oft damit, dass ich bei Handaufnahmen die Kamera nach der Wasserwaage ausrichte und dann eine kleine Reihe fotografiere, wobei ich mich zwischen jeder Aufnahme selbst ein bisschen um meine eigene senkrechte Achse drehe (die Winkelschritte dabei müssen sehr klein sein, in der Grössenordnung von nur 1 Winkelgrad).
Fazit: Die Wasserwaage und idealerweise der Winkelsucher können sehr nützlich sein, wenn man genau weiss, wie man sie optimal nutzt. Mit ein wenig Übung gelingen dann Aufnahmen, für die andere sonst ein Stativ (und auch wieder eine Wasserwaage) brauchen.