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macht ein 3-Beinstativ auf einem Schiff Sinn?

Verfasst: Mo 26. Jun 2006, 14:41
von graneb
Hallo,

ich bin in den nächsten Tagen auf einem relativ kleinen, 70m langem Schiff im Nordpolarmeer unterwegs und ich nehme an, dass es je nach Wetterlage doch ziemlich wackelt, macht es da eigentlich Sinn ein 3-Beinstativ mitzunehmen?
Oder ist ein Einbein besser, an besten natürlich mit VR Objektiven?
Was meint ihr dazu, kennt vielleicht jemand diese Stituation? :?:

Verfasst: Mo 26. Jun 2006, 15:03
von JackMcBeer
Wenn Du Objekte auf dem Schiff knipsen willst, warum nicht. Könnte ich mir auch interessant vorstellen: scharfes Schiff, sehr unscharfe Umwelt.

Scharfe Umwelt wirst Du zumindest bei längeren Bel.Zeiten mit Sicherheit nicht hinbekommen. Selbst wenn das Schiff vor Anker liegt, schwankt, hebt und senkt es sich ständig.

Davon abgesehen: warum nicht mal probieren, gäbe bestimmt interessante Effekte.

jan.

Verfasst: Mo 26. Jun 2006, 15:26
von mc.manu
Sähe bestimmt cool aus, so eine Langzeitbelichtung bei 'nem Gewitersturm oder so. Dabei hätte ich allerdings Angst um die Kamera.

Ich würd's mitnehmen...

Verfasst: Mo 26. Jun 2006, 18:35
von alexis_sorbas
... ein ordentliches (3-Bein)-Stativ macht immer Sinn...

mfg

Alexis

Verfasst: Mo 26. Jun 2006, 19:48
von armin304
Ich habe zwar auf so einem grossen Schiff noch keine Fahrt auf offener See gemacht. Nur zwei kurze Touren vor der Küste der Bretagne auf kleinen Ausflugsschiffen bei starkem Wind (kein Sturm) bzw. einem Gewitter mit Hagel, Sturmböen und allem was dazu gehört. Bei beiden Schiffen gab es starke Vibrationen von der Schraube oder dem Motor, die sich auf den ganzen Schiffskörper übertrugen. So gut kann ein Stativ nicht entkoppeln. Dann noch der Wind und der Seegang. Wie sorge ich dafür, dass das Dreibein nicht verrutscht oder weggeblasen wird? Ok, es wird nicht immer so stark blasen und auf einem grösseren Schiff ist das mit dem Seegang und den Vibrationen auch nicht so schlimm. Und ganz wichtig: Ist überhaupt Platz ein Dreibein aufzubauen? Schließlich ist man ja nicht allein an Bord.

Ein Tip, den ich mal von einem Engländer bekam und noch nicht selbst probiert habe, wäre einen Kugelkopf auf einem Brett zu montieren und das mit zwei Schraubzwingen an der Reling oder einen anderen Geländer zu montieren und während der Fahrt nur kurze Belichtungszeiten zu benutzen und nur wenn das Schiff stillliegt auch mal längere Zeiten zu probieren. Aber erst mal fragen ob man darf, sonst wird man auf einmal noch zum Relingstreichen eingeteilt, wenn man den heiligen Lack verkratzt! :bgrin:

Und nicht wundern, wenn das Meer auf den Bildern immer auf irgendeiner Seite ausläuft. Bei 4/5 der Bilder von den beiden Fahrten ist der Horizont schief, weil ich die Schiffsbewegung falsch eingeschätzt habe :oops:

Verfasst: Mo 26. Jun 2006, 22:04
von soulman
na was is wennst ein stativ nimmst wo die mittelsäule in einem nivellierkopf sitzt?
unten gewicht dran und nivellierer feste ölen und schon isses selbstzentrierend! :bgrin: :bgrin: :bgrin:

Verfasst: Mo 26. Jun 2006, 22:51
von jsjoap
Mein alter Mechanik Prof. hat mir damals im Studium schon beigebracht, dass ein Dreibein statisch bestimmt ist. Ein Zweibein reicht nicht, ein Vierbein steht nicht so gut. Also, nimm es mit, benutz es. ein Einbein ist bestimmt als Hilfe auch nicht schlecht, aber den VR kannst Du dann wahrscheinlich vergessen. Bewegungsunschärfe ist auch mit VR vorprogrammiert. Da hilft nur eine kurze Verschlusszeit.

Ich beneide Dich jedenfalls um die Reise. Das würd mir auch gefallen....

VIEL SPASS und tausende gute Fotos wünsche ich Dir. Der Wunsch kommt von Herzen!

Gruß
Jürgen

Verfasst: Di 27. Jun 2006, 15:21
von graneb
Hallo,

vielen Dank für eure Tipps und Anregungen.
Klar sollte man das Stativ dabei haben, aber das leidige Gewicht ist wie immer mein Thema! Deshalb würde ich es halt zuhause lassen, wenn ich überzeugt wäre, dass es nichts bringt.

Jürgen, warum meinst Du, dass ich VR vergessen kann? Ist das nicht ein geradezu idealer Fall, ich (auf Schiff) bewege mich und die Landschaft, die ich fotografieren will steht fest, also kann das VR doch meine Bewegung ausgleichen. In diesem Fall müsste ich ja sogar das VR auf dem Stativ einschalten können, wenn das Schiff wackelt.

Verfasst: Di 27. Jun 2006, 20:18
von jsjoap
graneb hat geschrieben:Hallo,

vielen Dank für eure Tipps und Anregungen.
Klar sollte man das Stativ dabei haben, aber das leidige Gewicht ist wie immer mein Thema! Deshalb würde ich es halt zuhause lassen, wenn ich überzeugt wäre, dass es nichts bringt.

Jürgen, warum meinst Du, dass ich VR vergessen kann? Ist das nicht ein geradezu idealer Fall, ich (auf Schiff) bewege mich und die Landschaft, die ich fotografieren will steht fest, also kann das VR doch meine Bewegung ausgleichen. In diesem Fall müsste ich ja sogar das VR auf dem Stativ einschalten können, wenn das Schiff wackelt.
Kommt drauf an, wie stark sich das Schiff bewegt. VR hilft bei statischen Motiven. aber wenn es sich bewegt gibt es je nach Verschlusszeit Bewegungsunschärfe. Und VR gleich Deine Bewegungen ja auch nur im minimalen Maß aus, nämlich solange wie Du zwischen z.B !/60 und 1/200 sec wackelst. UPS, ich hoffe das war verständlich....

Wenn ich es mir richtig überlege, würde ich wahrscheinlich nur ein Einbein mitnehmen. Wahrscheinlich wirst du Schlingerbewegungen des Schiffs mit Deinem eigenen Körper ausbalancieren. Wenn das Wetter mit macht, dürfte es mit kurzen Verschlusszeiten eh kein Thema sein.

Gruß
Jürgen

Verfasst: Di 27. Jun 2006, 20:50
von arxus
Hi Fans,
ich habe vor gut einem Jahr mit der Hurtigruten die Postschiffreise von Kirkenes nach Bergen erleben dürfen. Ausgewählt habe ich MS-Narvik,
das kleinste Schiff von Hurtigruten. 107m lang.

Dabei hatte ich: Fuji S2 mit den Objektiven VR 80 - 400, das 18-35, 3.5-4.5D, das 14mm/2.8 von Sigma, und das 10.5mm Nikon.
Daneben als "immerdabei" eine Coolpix 5000 und meine Frau hatte eine Minolta Z1 dabei.
Natürlich auch ein Einbeinstativ, und zwar das geniale Heer-Stativ.
Habe es aber kaum gebraucht.
Ein Dreibein würde ich nicht mitschleppen, denn wenn mich nicht alles täuscht empfiehlt Nikon den VR nicht mit einem Dreibein anzuwenden.

Ein Beispiel aus der Praxis:
Ich stand auf der Heckplattform, als die Narvik am Ende des Trollfjordes praktisch auf dem Teller drehte und fotografierte mit dem VR mit 400mm freihand die Raubmöwen die über dem Kielwasser herumturnten.
Einige dieser Bilder sind einwandfrei scharf geworden!!
Gut Licht: Arxus