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Ausbelichtete Bilder sehen anders aus, als auf dem Monitor

Verfasst: Di 24. Jan 2006, 22:07
von Blue Heron
Heute habe ich im lokalen Fotoladen (den ich eigentlich nie wieder betreten wollte) mal die Agfa Belichtungsmaschine (Image Box) getestet.

Der Betreuer der Maschine konnte mir zunächst leider *garnichts* über die Maschine sagen, also z.B. welche Auflösung gut wäre, um ein erneutes Skalieren zu vermeiden - alles Fehlanzeige.
ABER er konnte mir sagen, daß 1. die Maschine richtiges Fotopapier belichtet und daß man 2. alle Bildoptimierungen ausschalten könne.

Also hab ich´s mal probiert, 10 Bilder in unterschiedlichen Auflösungen (10x13 bis 30x45), unterschiedliche Motive (vielleicht keine so gute Idee), teilweise bearbeitet (vielleicht auch keine so gute Idee).

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Mit den Ergebnisse bin ich zunächst mal recht zufrieden, zumindest, was die Schärfe und Brillianz angeht, scheint da einiges möglich zu sein.

Als ich die Bilder (nach nur 20 Minuten) abholte, konnte mir der nette Herr auch sagen, das das Belichtungsmonster wohl 400dpi macht - naja, das müssen wir mal überprüfen, wie man da das automatische Skalieren vermeidet.
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Mit den Farben und Kontrasten liege ich leider VÖLLIG daneben :?
Die belichteten Bilder sind viel dunkler und kontrastreicher, als auf dem Monitor, und die Farben sind satter und i.A. wärmer/grüner.

:evil:

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Nun möchte ich gern weiter dort Bilder belichten lassen, denn A) sind die Preise ok, B) sind die Zeiten und Wege unschlagbar und C) könnte man eine persönliche Zusammenarbeit aufbauen, um in Zukunft TOLLE große Bilder zu produzieren.


WAS kann ich nun mit meinem Labtop machen, um auf meinem Bildschirm ein ähnliches Farb-/Kontrast-/Helligkeits-/Temperatur-Erlebnis zu haben, wie später auf den Papierbildern?

Tausend Dank für Eure Hilfe.

Verfasst: Mi 25. Jan 2006, 09:40
von tomaldio
... das würde mich auch interessieren! Mir gehts bei meinem Belichter genau so! Auch bei den Farben die nicht so recht passen. Auf der anderen Seite die super Schärfe und Brillianz...

Es ist genau wie Blue Heron es beschrieben hat!

Verfasst: Mi 25. Jan 2006, 10:08
von JackMcBeer
Im letzten Satz hast Du das Problem beschrieben: Laptop!

TFTs haben nach wie vor Problme mit einer ordentlichen Darstellung, vor allem die preiswerten. Ich würde mir nie anmaßen, auf meinem Notebook eine auch nur eine annähernde Farbverbindlichkeit zu garantieren. Schon wenn ich sehe, wie sich Farbe und Kontrast unter nur minimal geändertem Blickwinkel ändern, wird mir schon übel.

Hast Du die Möglichkeit einen externen Monitor anzuschließen? Geh mal zu einem Bekannten mit einem Röhrenmonitor und überprüfe dort mal Deine Bilder.

Eine 100%ige Übereinstimmung wirst Du nie hinbekommen. Das geht schon garnicht, weil die verschiedenen Geräte in verschiedenen Farbräumen arbeiten, also nicht jedes Gerät kann alle Farben darstellen. Mal sehen, was Alexis dazu schreibt (hat er ja schon mehrmals).

jan.

Verfasst: Mi 25. Jan 2006, 10:15
von kbe
In Kurzform:
bzgl. Laptop: externen Monitor anschaffen.
Die Displays von Laptops sind fast ausnahmslos nicht für Farbbeurteilung zu gebrauchen.
Generell: Monitor kalibrieren (z.B. mit Spyder o.ä.) und sich mit dem Thema Farbmanagement beschäftigen.

Dann möglichst ein Farbprofil der Agfa besorgen und hoffen, dass die Maschine kalibriert ist und das auch zukünftig so bleibt.
Das kann aber auch nach der nächsten Wartung der Maschine alles anders aussehen.

Ich habe mir ein Farbmanagement eingerichtet in meinem Workflow, den Monitor so weit möglich kalibriert und dann mit Abzügen von http://www.bilder-planet.de/ abgeglichen.
Seitdem habe ich nur da Abzüge bestellt und die passen.

HTH

Verfasst: Mi 25. Jan 2006, 14:50
von kosmoface
Also halte ich am TFT alleine auch für nahezu unmöglich das treffend hinzubekommen. Und Röhre ist nicht gleich Röhre. Der sollte auch ein bißchen was taugen. Gute Röhrenmonitore sind mittlerweile aber nicht mehr teuer.

Verfasst: Mi 25. Jan 2006, 15:35
von Fluff
..ein Printer wird täglich abgeglichen.Wenn Du die Maschine hochfährst kommt es sofort mit ins Startmenüe. Nimm doch mal dein Laptop mit und zeige es den Leuten wie es bei Dir aussieht wenn er seine Maschine gut kennt wird er dir raten können was anders einzustellen ist. Wir waren auch schon vor Ort bei Kunden und haben uns die Bilder bei Ihnen auf dem Monitor angeschschaut wie es da ist.Hanne

Verfasst: Mi 25. Jan 2006, 15:38
von reflex
ganz kurz als ergänzung:

- es gibt sehr gute TFT's aber die kosten auch n bissl was

- ein grosses problem beim vergleich von prints mit dem monitorbild (kalibrierung vorrausgesetzt) ist die tatsache, das ein monitor eine lichtquelle ist und der print nur licht von einer (variierenden) raumlichtquelle reflektiert. Übereinstimmmung kann man bestenfalls für eine konstante und wohldefinierte lichtquelle zum betrachten der prints erreichen. Falls du Rollos an deinem fenster hast mach mal tagsüber den test! Rollo runter und vergleich bei kunstlicht (was auch immer) und anschliessend das gleiche bei sonnenlicht :oops:
So pi-mal-daumen sollte das betrachtungslicht die gleiche farbtemperatur haben mit der der monitor kalibriert worden ist. Ausserdem muss die beleuchtungsstärke in etwa stimmen. Das display1 von gretag kann letzters messen.

Verfasst: Mi 25. Jan 2006, 15:43
von sth
Also eure Vorbehalte gegenüber Laptopdisplays kann ich nicht so ganz teilen.

Ich arbeite hier an einem Apple Powerbook und nutze nur dessen Monitor. Als Anzeigeprofil habe ich ein von Apple mitgeliefertes eingestellt. Ich glaube, das ist sogar für jedes Aplle TFT gedacht, aber egal.
Um jetzt Prints zu bekommen, die mit meinem Monitor übereinstimmen habe ich mir das Profil für den Belichter besorgt. In dem Fall ganz einfach, es ist ein Fuji Frontier und da kann man auf deren Seite die Profile bequem downloaden. Die Bilder, die zum Belichter gehen werden vorher in das Fuji Profil konvertiert.

Das ist dann auch schon alles. Klar, sind die Bilder nicht 100% exakt gleich, was sich wohl auch nur schwer machen ließe, aber man kann auch bei genauerem hinsehen keinen merklichen Unterschied finden.

Stefan

Verfasst: Mi 25. Jan 2006, 18:56
von Blue Heron
Das Display vom Labtop hat natürlich seine Schwächen, das ist mir schon klar.
Allerdings ist es auch wiederum nicht SO schlecht (ein DELL M70) und wenn man halbwegs grade draufguckt, dann sieht man auch was.

Mir geht es nicht um 10.000%ige Farbsicherheit - sooo gut sind meine Augen sowieso nicht mehr.

Ich habe neben meinem Schreibtisch eine Neonlampe mit zwei Tageslichtröhren hängen - gegen den Winterfrust und zum resetten meines Farbempfindens.
Das Weiß des Labtops ist schon ganz ok.
Die Prints sind auf jeden Fall zu dunkel.
Am Labtop müßte ich in der Grafikkarte den Gamma so auf 0.6 bis 0.75 einstellen, um ein ähnlich dunkles Bild zu erhalten.

Das sind schon sehr heftige Abweichungen und selbst mit dem Labtop kann man da viel näher rankommen.


Der Mann im Fotoladen sagte mir heute, die Maschine sei ein Agfa D-Lab 2. Agfa ist ja nun leider pleite, also kann man wohl von da keine Infos mehr kriegen. Wenn Ihr etwas über diese Maschine wißt, dann sagt mir bitte Bescheid.

Verfasst: Mi 25. Jan 2006, 19:11
von Gisbert Keller
Blue Heron hat geschrieben:Das Display vom Labtop hat natürlich seine Schwächen, das ist mir schon klar.
Allerdings ist es auch wiederum nicht SO schlecht (ein DELL M70) und wenn man halbwegs grade draufguckt, dann sieht man auch was.

Mir geht es nicht um 10.000%ige Farbsicherheit - sooo gut sind meine Augen sowieso nicht mehr.

Ich habe neben meinem Schreibtisch eine Neonlampe mit zwei Tageslichtröhren hängen - gegen den Winterfrust und zum resetten meines Farbempfindens.
Das Weiß des Labtops ist schon ganz ok.
Die Prints sind auf jeden Fall zu dunkel.
Am Labtop müßte ich in der Grafikkarte den Gamma so auf 0.6 bis 0.75 einstellen, um ein ähnlich dunkles Bild zu erhalten.

Das sind schon sehr heftige Abweichungen und selbst mit dem Labtop kann man da viel näher rankommen.


Der Mann im Fotoladen sagte mir heute, die Maschine sei ein Agfa D-Lab 2. Agfa ist ja nun leider pleite, also kann man wohl von da keine Infos mehr kriegen. Wenn Ihr etwas über diese Maschine wißt, dann sagt mir bitte Bescheid.
Das Zauberwort heißt Farbmanagement.
Mein alter aber kalibrierter Gericom-Laptop zeigt natürlich nicht 100% das Bild wie mein Quato Proofmonitor an, die Farben sind aber nicht gravierend unterschiedlich.
Wenn du deinen Laptop kalibrieren und profilieren kannst, hast du schon mal den halben Weg zum guten Print beschritten.
Dein Fotoladen muss jetzt noch seinen Belichter ebenfalls kalibrieren/profilieren und dir im Idealfall entsprechende ICC-Profile für den Softproof zur Verfügung stellen.
Sprich mal mit dem sehr netten und hilfsbereiten Heinz-Jürgen Groß. http://www.deltae-ic.de/
Der Herr Groß hat auch dem fotocommunity-Printservice ein funktionierendes Farbmanagement eingehaucht - übrigens haben die auch das Afga D-Lab.
Vorher hatte ich da grauenhafte Fotos mit verwelktem Grünton bekommen.
Viele Grüße Gisbert