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Probleme mit dem Diakopiervorsatz ES-E28

Verfasst: Fr 1. Nov 2002, 18:16
von Harald
Für meine CP 5000 hatte ich vor einigen Tagen den Diakopiervorsatz ES-E28 incl. Zwischenring UR-E6 gekauft (ich wollte das schon viel früher, aber über lange Zeit war das Teil nicht lieferbar, und selbst jetzt scheint es nicht einfach zu kriegen zu sein).
Nach zwei Tagen Herumprobieren und Austesten war ich so frustriert, dass ich meinen Händler angerufen habe, ob er das Zeug wieder zurücknimmt (Tut er! Kamera GmbH Frankfurt Rossmarkt macht so was).
Es ergaben sich mehrere Probleme:
1. Weißabgleich: Als Lichtquelle benutzte ich einen Dia-Leuchtisch von Hama mit Tageslichtleuchtstoffröhren. Sowohl im Modus "Automatik" als auch bei Weißabgleich auf den Leuchttisch waren die Ergebnisse im Vergleich zum Originaldia deutlich zu blau.
Im Modus "wolkiger Himmel" hat sich das zwar etwas abgemildert, von natürlichen oder gar mit dem Original identischen Farben kann nicht die Rede sein.
2. Schärfe: Das Kopieren der Dias muss im Makromodus erfolgen. Beim manuellen Fokusieren steht man vor dem Problem, dass die CP 5000 nur in cm-Schritten einstellbar ist, bei Automatik fährt der Autofocus ständig vor und zurück. Selbst bei kleiner Blende werden die außenliegenden Bildbereiche des Dias nicht völlig scharf.
3. Bildgröße: Im Makromodus kann man nur einen sehr geringen Teil des Zoombereichs benutzen, weil die Kamera sonst aus eben diesem Makromodus herausgeht. Das bedingt, dass das Dia maximal nur ca. 60% der Bildfläche bedeckt. Da werden dann aus 5 Megapixeln ganz schnell nur noch 3 Megapixel.
Der Clou ist, schaltet man die CP 5000 im Menü "Objektiv" auf den Kopiervorsatz, schaltet sich automatisch das Digitalzoom mit Faktor 1,4 ein, was zwar einen formatfüllenden Effekt hat, die Sache aber eher verschlimmert, weil die Bildvergrößerung durch Pixelinterpolation erfolgt (es ist schon erstaunlich, dass NIKON diese Kamera einerseits als "semiprofessionell" bezeichnet, andererseits aber die Käufer mit solchen Details zu Deppen erklärt). Bei dieser Einstellung wird im übrigen auch ein Belichtungskorrekturfaktor von 1.7 - also einer zweidrittel Blende - zugeschaltet, was bei vielen Dias überhaupt kein Sinn macht, weil die hellen Stellen ausbrennen.
Fazit: die (von mir!) erreichten Ergebnisse waren nicht nur was Farbtreue und Schärfe angeht absolut unbefriedigend, sondern auch vom Kontrastverhalten. Die meisten Bilder kommen viel zu hart, heißt die schwarzen Bereiche laufen zu, die hellen brennen aus, teilweise entstand eine Art "körnige" Struktur. Im Vergleich zu professionell gescannten Dias sind da nicht nur Welten dazwischen, sondern bei einem Mindestanspruch sind die Ergebnisse unbrauchbar.
ABER, vielleicht habe ich ja irgendwas Grundlegendes völlig falsch gemacht ........??
So gesehen wäre ich dankbar für Kommentare, Hinweise, eigene Erfahrungsberichte und ggf. auch für Bildbeispiele für erfolgreiches Arbeiten mit diesem oder auch vergleichbaren Diakopiervorsätzen.
Noch was: ich habe unter anderem ein bisschen im Nikon-Forum der Digital Photography Review (http://www.dpreview.com/forums/forum.asp?forum=1007) herumgeblättert. Da gab es Stimmen, die sagen, dass die von mir geschilderten Probleme nur bei den neueren CP-Modellen auftreten, nicht aber bei den früheren wie bspw. der CP 995. Egal, ich bin sehr gespannt auf alle Antworten!

Verfasst: Fr 1. Nov 2002, 22:08
von Stefan Bock
Hallo Harald und willkommen. :D
Das Thema besprichst du am besten mal mit Jogy, der hat mit einfachsten Mitteln beeindruckende Ergebnisse hinbekommen, schau mal hier:
http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.p ... t=dia+jogy
Gruß, Stefan

Re: Probleme mit dem Diakopiervorsatz ES-E28

Verfasst: Sa 2. Nov 2002, 22:12
von Tom
Diakopiervorsatz:

Das Teil habe ich bei 990 und 995 eingesetzt und war recht zufrieden damit. Bei diesen Kameras kann man sogar nur Ausschnitte aus dem DIA fotografieren! Die Schärfeeinstellung im Automatik-Modus hat meistens ganz gut funktioniert. Die Körnigkeit resultiert meines Erachtens von der Filmkörnigkeit her und ist meiner Meinung nach ein gutes Zeichen, nämlich dass die Kameraauflösung ausreicht die Filmauflösung zu erreichen.

Andererseits habe ich oft erst durch die so 'gescannten' Bilder gesehen, wieviele Bilder ich nicht wirklich scharf 'geschossen' habe. Vorher ist mir das oft nicht aufgefallen. Erst durch die extreme Vergrößerung auf dem Monitor ist es zutage getreten.

Als Hintergrund habe ich eine weisse Seite eines Editors auf dem Computer-Monitor genommen! Das funktioniert prima!

Die Belichtung muss man manchmal per Hand anpassen - das stimmt! Und man kann auch nicht den gesamten Farbraum des DIA's erwischen - das können wohl alle heutigen Digitalkameras noch nicht.

Genial ist dass Abfotografieren von Negativen im Negativ-Modus der 995 und der 4500, die Farben werden automatisch umgedreht und angepasst! In PhotoPaint oder Photoshop war mir das zu schwierig.

Gruss

Thomas