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Testbilder:Stativschelle 300/4 AF-S - brauchbar oder nicht?
Verfasst: Di 15. Nov 2005, 19:12
von volkerm
Wir hatten kürzliche das Thema 300/4 AF-S, und ich hatte Bjorn Rorslett's Bedenken zur instabilen Stativschelle zitiert.
http://www.naturfotograf.com/AFS300_test_images.html
Inzwischen habe ich das selbst getestet, und mit einem Objektiv mit sehr massiver Stativschelle verglichen. Ergebnisse gibt's hier in diesem Beitrag. Kurzfassung: mit Spiegelvorauslösung kann man mit der Stativschelle des 300/4 AF-S leben, aber ohne SVA verwackelt es bei kritischen Zeiten trotz Stativ.
Getestet habe ich das 300/4 AF-S mit der "schlechten" Stativschelle, sowie ein altes manuelles Nikon 50-300/4.5 ED mit einer anerkannt sehr guten Stativschelle. Beide mit und ohne SVA bei Blende 4 bzw. 4.5 und 1/10s bzw. 1/8s. Kamera auf Stativ (modifiziertes Manfrotto 055CLB mit Markins M10, zusätzlich beschwert mit Fototasche ~3kg. Kamera über Firewire mit Capture Remote Control bedient und ausgelöst.
Ergebnisse gegenübergestellt, 100% Ausschnitte aus den Gesamtbild:
Meiner Meinung nach ist der Schärfeverlust beim 300AF-S durch Verwackelung gut erkennbar, im obersten Bild (ohne SVA). Das 50-300 mit seiner massiven Stativschelle ist ohne SVA deutlich überlegen.
Testaufbau:
PS: Bilder aus der D1X sind niemals so knackig wie aus der D70

Verfasst: Di 15. Nov 2005, 20:41
von Jerico
Hallo Volker,
sind denn die Sigma Fotos auch bei 300mm Brennweite gemacht worden?
Gruß
Jerico
Verfasst: Di 15. Nov 2005, 20:44
von volkerm
Hallo Jerico,
Du meinst das 50-300? Das ist ein altes manuelles Nikon Objektiv, hätte ich oben reinschreiben sollen. Hab's geändert.
Ja, das Bild des 50-300 ist ebenfalls bei 300mm.
Verfasst: Di 15. Nov 2005, 22:40
von lothmax
Einmal ganz abgesehen von den jeweiligen Qualitäten bzw. Schwächen der beiden Linsen, ist es ein überzeugendes Beispiel dafür, wie WICHTIG eine SVA ist
Danke Volker......herrlich dokumentiert

Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 10:28
von soulman
meine ersten gedanken:
der test von bjorn rorslett ist ein wenig ungenauer als der von volker, weil b.r. den test mit dem 300/2,8 als vergleichsobjektiv durchgeführt hat, welches dem 300/4 ja auch von der abbildungsleistung her überlegen ist.
so gesehen ist das 50-300 von volker die bessere basis...denke ich mal.
was wir jetzt aber nicht wissen, ist wie man der sache herr werden kann.
da wäre ein vergleichstest mit dem 50-300 und dem 300/4 mit getunter - oder falls möglich - alternativer stativschelle eine tolle sache.
irgendwo im netz hab ich gesehen, wie einer den waggrechten teil der schelle mit einem passenden rundmaterial gegen den tubus abgestützt hat. die so gemachten testaufnahmen zeigten einen deutlichen qualitätsgewinn.
lässt sich die schelle eigentlich demontieren und gegen ein tuningteil tauschen?
konstruktionszeichnung für 300/4-schelle
Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 11:00
von soulman
http://nyx.at/bikeboard/Board/attachmen ... ntid=37214
weil ich z'bled bin es richtig reinzustellen... (ich kann halt nur gut teure fotosachen kaufen).
hat wer eine drehbank?
Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 11:08
von volkerm
Hallo soulman,
meine Ergebnisse interpretiere ich so:
1. Wenn man eine Spiegelvorauslösung benutzt, so gibt es kein Problem mit der Stativschelle.
2. Wenn man keine Spiegelvorauslösung benutzen kann (D50/D70/F100 usw.) dann ist Handlungsbedarf.
Eine Lösungsmöglichkeit ist das Abstützen wie bei Rorslett beschrieben. Man kann auch die Stativschelle ersetzen (ist abnehmbar) durch ein solideres Modell. Getuned im wahrsten Sinne der Wortes, sozusagen tiefergelegt, ist die Ersatz-Schelle von Naturfoto Burzynski.
Aber wie gesagt ... wenn man SVA benutzt, so kann man auf den Austausch der Schelle verzichten.
Re: konstruktionszeichnung für 300/4-schelle
Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 11:12
von volkerm
Wegen der angezeichneten Bohrungen könnte das für's Vorgängermodell sein, das 300/4 AF.
http://www.photosynthesis.co.nz/nikon/af3004.jpg
Re: konstruktionszeichnung für 300/4-schelle
Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 11:31
von soulman
ich hab die zeichnung von mir eigentlich eh fürs neue modell gedacht...
es würde auch da funktionieren.
kleben ist halt immer so a sache, vor allem wenns eine fixierung mittels verschraubung ersetzen soll.
und an einer neuen optik herumbohren ist nicht jedermanns sache...obwohl ich da schon meine feinmechaniker an der hand hätte, erlischt dann aber jedeweder anspruch auf garantie u. ä.
denn um eine bohrung sachgerecht am tubus anzubringen ist es notwendig das ganze objektiv "auszuräumen"!
dazu muß man aber wissen inwieweit die linsengruppen als baugruppen konstruiert sind.
arbeit für jemand der seine kinder gefressen hat!
dass burzynski schneller war wusste ich nicht.
erspar ich mir arbeit und zahlreiche bier-bestechungen!
was kostn des trumm? wahrscheinlich wieder burzynski'sche juweliertarife!

Verfasst: Mi 16. Nov 2005, 11:56
von volkerm
@Soulman: dann hatte ich das falsch verstanden mit der Zeichnung. Bohrungen selbst anbringen fände ich etwas aufwändig, so ein massiver Kragen tut's doch auch.
Die Burzynski Schelle kostet 148 Euro und hat eine eingebaute Kupplung für Arca-Swiss kompatible Wechselsysteme. Gibt's zum gleichen Preis in ähnlicher Machart auch für das 80-400VR und das 80-200AF-S.