Das Schwarzproblem der D70
Verfasst: Do 6. Okt 2005, 22:19
Hallo,
es ist ja allgemein bekannt, dass die D70 schwarze Stoffe leider oft unterschiedlich getönt abbildet. Manche Stoffe bleiben schwarz, andere erscheinen auf den Bildern eher rot- bis auberginestichig.
Ich hatte vor über einem Jahr mal die Theorie geäußert, dass dieses Phänomen sich vielleicht durch Infrarotes Licht erklären lassen könnte, das von den Stoffen reflektiert würde (dieser Thread ist hier zu finden). Für das menschliche Auge wäre das nicht wahrnehmbar, wohl aber u.U. durch den Bildsensor. Schließlich ist die D70 ja für ihre verhältnismäßig "guten" IR-Fähigkeiten bekannt.
Ein IR-Sperrfilter, um das ganze auszutesten, habe ich mir immer noch nicht zugelegt, da es von B+W zwar den teuren "UV-IR-Cut" gibt, dieses jedoch nicht MRC-vergütet, was mir für einen "Immerdrauf" schon wichtig wäre. Außerdem erreicht dieses Filter seine besonderen Transmissionseigenschaften durch eine Vergütung und nicht durch ein filterndes Glas. Es stünde also zu befürchten, dass eine Beschädigung der Vergütung die Eigenschaften des Filters stark einschränken würde. In dieser Preisklasse für meinen Geschmack kein wirkliches Kaufargument.
Ich habe mir jedoch kürzlich ein IR-Filter (Hoya R72) zugelegt und damit folgenden Versuch gemacht: mehrere schwarze Textilien und andere Gegenstände habe ich auf einer Wiese im eher langwelligen Abendlicht aufgebaut, da ich das Problem besonders aus solchen Lichtsituationen kannte.
Ich habe das Motiv einmal "normal" und einmal mit IR-Filter aufgenommen, das ist dabei herausgekommen:


Das Ergebnis ist meiner Meinung nach eindeutig: Die Stoffe, die im normalen Bild farbstichig wiedergegeben werden, weisen besonders hohe IR-Reflektionseigenschaften auf. Farben, die auch im IR-Bereich "schwarz" sind, werden im normalen Bild korrekt und farbneutral wiedergegeben.
Ein IR-Sperrfilter müßte das Problem also mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit beheben können.
Kommentare? Habe ich etwas übersehen?
Gruß
Mathias
es ist ja allgemein bekannt, dass die D70 schwarze Stoffe leider oft unterschiedlich getönt abbildet. Manche Stoffe bleiben schwarz, andere erscheinen auf den Bildern eher rot- bis auberginestichig.
Ich hatte vor über einem Jahr mal die Theorie geäußert, dass dieses Phänomen sich vielleicht durch Infrarotes Licht erklären lassen könnte, das von den Stoffen reflektiert würde (dieser Thread ist hier zu finden). Für das menschliche Auge wäre das nicht wahrnehmbar, wohl aber u.U. durch den Bildsensor. Schließlich ist die D70 ja für ihre verhältnismäßig "guten" IR-Fähigkeiten bekannt.
Ein IR-Sperrfilter, um das ganze auszutesten, habe ich mir immer noch nicht zugelegt, da es von B+W zwar den teuren "UV-IR-Cut" gibt, dieses jedoch nicht MRC-vergütet, was mir für einen "Immerdrauf" schon wichtig wäre. Außerdem erreicht dieses Filter seine besonderen Transmissionseigenschaften durch eine Vergütung und nicht durch ein filterndes Glas. Es stünde also zu befürchten, dass eine Beschädigung der Vergütung die Eigenschaften des Filters stark einschränken würde. In dieser Preisklasse für meinen Geschmack kein wirkliches Kaufargument.

Ich habe mir jedoch kürzlich ein IR-Filter (Hoya R72) zugelegt und damit folgenden Versuch gemacht: mehrere schwarze Textilien und andere Gegenstände habe ich auf einer Wiese im eher langwelligen Abendlicht aufgebaut, da ich das Problem besonders aus solchen Lichtsituationen kannte.
Ich habe das Motiv einmal "normal" und einmal mit IR-Filter aufgenommen, das ist dabei herausgekommen:


Das Ergebnis ist meiner Meinung nach eindeutig: Die Stoffe, die im normalen Bild farbstichig wiedergegeben werden, weisen besonders hohe IR-Reflektionseigenschaften auf. Farben, die auch im IR-Bereich "schwarz" sind, werden im normalen Bild korrekt und farbneutral wiedergegeben.
Ein IR-Sperrfilter müßte das Problem also mit an Sicherheit grenzender Warscheinlichkeit beheben können.

Kommentare? Habe ich etwas übersehen?
Gruß
Mathias