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Makros im "Retroverfahren"?

Verfasst: So 21. Aug 2005, 11:41
von David
Ich wollte gerne mal versuchen mit meinem Objektiv Makroaufnahmen im "Retroverfahren" zu machen, also falschrum auf den Body gesetzt...


Unter "Traumflieger.de" gibts ja für das Canon 18-55 EF-S eine solche Anleitung. Eine ziemliche Bastellösung! :shock:




Gibts sowas ähnliches für Nikonbenutzer?
Oder kennt ihr da ggf. schon existierendes Zubehör? Am liebsten natürlich von NIKON aber das wird wohl alles sehr überteuert sein, wenn es denn da was gibt...
:(


Bin gespannt auf Tipps!

Verfasst: So 21. Aug 2005, 11:48
von Reiner
Einfach mal nach Umkehrring suchen....
In diesem Thread gibts Preis und Ergebnis in einem :shock:
http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.p ... umkehrring

Verfasst: So 21. Aug 2005, 12:27
von Dommel
Hallo,

das ganze interessiert mich auch.
Nikon BR-2 A Umkehrring nennt sich der Umkehrring für ein 52mm Filtergewinde und kostet bei technikdirekt 23,90€ - leider nur in silber und noch nicht auf Lager (aber da gibts bis zum 3.9 ne Aktion das man keine Versandkosten bezahlen muss! - und ich Depp hab drei Tage vor der Aktion noch 10€ Versandkosten für mein Stativset + 50mm Objektiv bezahlt...)
Zum Glück hat das 50mm 1.8D nen Blendenring so dass man wenigstens die Blende problemlos verstellen kann mit Umkehrring.
Deine Objektive kenne ich leider nicht... scheinbar gibts von Nikon nur einen Umkehrring für 52mm... solange die Objektive nicht zu schwer sind, würde ich es mal mit selberbauen zumindest mal ausprobieren - kostet ja nicht die Welt.

Weiß jemand was man durch den Umkkehrring für eine Brennweite und Naheinstellgrenze/Abbildungsverhältnis/Arbeitsabstand erhält?

Re: Makros im "Retroverfahren"?

Verfasst: So 21. Aug 2005, 12:32
von ManniD
David hat geschrieben:Ich wollte gerne mal versuchen mit meinem Objektiv Makroaufnahmen im "Retroverfahren" zu machen, also falschrum auf den Body gesetzt...

Dir ist aber schon klar, das dann die Belichtungssteuerung der D70 nicht funktioniert, oder?


Manni

Verfasst: So 21. Aug 2005, 12:48
von Dommel
und AF auch nicht... also könnte man doch auch genausogut alte MF-Objektive dafür verwenden... wenn man denn welche hat :)
spricht eigentlich auch was dagegen, diesen 52mm Umkkehrring per Filteradapter auf größere Durchmesser zu adaptieren? Könnte möglicherweise etwas instabil werden - hatte noch nie so einen Adapter in der Hand.
Die Brennweite würde sich ja dann entsprechend nochmal "vergrößern" (Crop), wenn man durch diesen Adapter noch mehr Abstand zum Sensor hat oder?!

Gruß,
Domi

Verfasst: So 21. Aug 2005, 13:24
von Kurt S.
Also, bei den DSLRs von Nikon gibt es - wie berichtet - den BR-2A. Das ältere Modell (BR-2) sollte wegen Beschädigungsgefahr der Kontakte in der Kamera nicht verwendet werden.

Mit einem 50mm Objektiv (vorzugsweise das 50/1.8 oder 50/2, da nahezu symmetrischer Linsenaufbau) oder einem 28mm Objektiv gibt es dann schon recht ordentliche Abbildungsmaßstäbe. Belichtungsmessung in jedem Fall manuell - klappt aber prima nach kurzer Einarbeitung.

Willst du noch mehr (ca. 4:1), dann kannst du z.B. auch das 20mm/2.8 mit 62mm Filterdurchmesser anbringen. Dazu wird aber zusätzlich noch der Adapterring BR-5 benötigt.

Verfasst: So 21. Aug 2005, 13:53
von Dommel
hab soeben einen interessanten Link (englisch) gefunden : http://www.nikonlinks.com/unklbil/macro ... #reversing

Da gibts eine Tabelle mit Vergrößerungsfaktoren einiger Objektive (deine sind leider nicht dabei David.. aber ich dachte es wäre trotzdem interessant)
Da gibts auch einen Kommentar zu Objektiven mit Filterdurchmesser >62mm als retro:
First question - what size is the filter ring? If it's larger than 62mm, are you going to stack step-down rings until it fits? Go ahead, you folks with a 102mm filter size- let me know how you make out, but you'll probably have to move closer to the Sun to get enough light.
Kann jemand eine Aussage über die Lichtmenge treffen die auf den Sucher/Sensor trifft? Wäre z.B. der Sucher beim 50 1.8 mit Umkehrring bei Blende 1.8 dunkler als ohne??
Das 18-70 sollte ja theoretisch auch gute Abbildungsmaßstäbe liefern... aber wenn das Licht das durch den Sucher / auf den Sensor fällt mit großerem Filterdurchmesser abnimmt wäre das natürlich eher wieder uninteressanter. Wenn nicht wäre Offenblende 3.5 ja noch ganz gut brauchbar!

Gruß,
Domi

Verfasst: So 21. Aug 2005, 15:53
von Andreas H
Dommel hat geschrieben:spricht eigentlich auch was dagegen, diesen 52mm Umkkehrring per Filteradapter auf größere Durchmesser zu adaptieren?
Mechanisch geht das uneingeschränkt. Optisch würde ich allerdings davon abraten. Wenn man ein Objektiv, das für allgemeine fotografische Aufnahmen konzipiert ist, für Makrozwecke "mißbraucht", dann sollte man eine möglichst einfache optische Konstruktion wählen. Das 1,8/50 macht eigentlich alles mit ohne irgendwie zu zicken. Komplexere Konstruktionen wie Zooms oder extreme Weitwinkel sind sicherlich weniger gut geeignet.

Grüße
Andreas

Verfasst: So 21. Aug 2005, 16:51
von David
@ Reiner:
Danke für den Link.
Preis ist ja noch okay und Ergebnis ist doch auch voll in Ordnung, oder was meinen die Experten?

Verfasst: So 21. Aug 2005, 22:16
von Dommel
Also ich hab grad mal ein bisschen experimentiert um zu sehen was geht:
Objektiv vor D70, auf Stativ, gehalten und Blende geöffnet, Schärfe auf unendlich, an der D70 auf MF (man muss beim halten des Objektivs sehr sehr vorsichtig sein, sonst verkratzt man mit dem Bajonett die Linse, beim 50 1.8D eher weniger ein Problem, weil die Frontlinse sehr weit zurück liegt, beim 18-70 aber ein Problem):

mit dem 50 1.8D kann man gut arbeiten, da Blende problemlos einstellbar, allerdings ist der Abbildungsmaßstab wie oben auf dem Link angegeben mit 1:1,4 nicht umwerfend, aber für den Anfang schonmal ganz ordentlich (reicht in der Höhe nicht ganz für eine 1-euro Münze, Breite noch mehr Freiraum), Arbeitsabstand dabei ist natürlich sehr gering, genau wie die Schärfentiefe bei 1.8.
Mit dem 18-70 wie gesagt sehr behutsam vorgehen, sonst besteht die Möglichkeit das man sich die Frontlinse mit durch die "Bajonettnippel" verkratzt. Um die Blende auf Offenblende einzustellen (sonst bleibst duster) muss man beim 18-70 den kleinen Hebel auf der Bajonettseite zurückgedrückthalten. Die Vergrößerung mit bei 18mm ist sehr beeindruckend (nehme mal an das es ähnlich wie laut Traumflieger beim Canon 18-55 etwa bei 3 oder 4:1 liegt).
Die Helligkeit des Suchers kommt mir genauso hell vor wie in Normalstellung, ist aber denke ich etwas dunkler, weil ja nur ein "Crop" auf den Spiegel/Sensor trifft. Abgeblendet werden kann mit dem Kitobjektiv nur bedingt, ohne einen Blendenwert irgendwo ablesen zu können, indem man den Hebel auf der Bajonettseite(stufenlos?!) mit einem Finger zurückdrückt - man sieht die Auswirkungen natürlich im sofort im Sucher. Hab es aber leider gerade nicht geschafft ein Testbild hinzukriegen, weil es doch nicht leicht ist mit dem Objektiv in der einen Hand, MF und ich hab hier immoment auch wenig Licht, vielleicht schaff ich es morgen mal!
Ich werde mir jedenfalls jetzt einen BR-2A bestellen (mal sehen was bei ebay so geht oder eben bei technikdirekt) und auch einen Filteradapter für das Kitobjektiv suchen.
Ich würd dir empfehlen, dasselbe mal einfach bei deinen Objektiven zu probieren... aber wie gesagt seehr vorischtig mit der Frontlinse.. aber interessant ist das auf jedenfall.. ich hab mich nicht getraut das Teil ganz an die D70 zu halten... über die Abbildungsqualität bei 6Mpixel kann ich noch wenig sagen, da ich ja keine Testbilder gemacht habe.. im Sucher sah alles einwandfrei aus, aber der is ja auch relativ klein.
Bleibt für mich nur eine Frage.. kann man einen Filteradapter auch als Objektivadapter einsetzen?
z.B. Normal setzt man ja so einen Filteradapter vor ein 52mm Objektiv um einen 67mm Filter zu montieren.
Kann ich nun an dem Gewinde, das ja für einen Filter gedacht ist, auch ein Objektiv montieren? Und umgekehrt eben auch.. also an das Gewinde des BR-2A, das ja für ein Objektiv gedacht ist, einen Filteradapter, bei dem ja das 52mm Gewinde ebenfalls für ein Objektiv gedacht ist? Ich hoffe ich hab mich halbwegs verständlich ausgedrückt :)

@Kurt
Kurt S. hat geschrieben: Belichtungsmessung in jedem Fall manuell - klappt aber prima nach kurzer Einarbeitung.
Du meintest doch sicher Belichtungssteuerung funktioniert manuell?! Man hat nämlich keinerlei Belichtungsmessung an der D70, wenn das Objektiv nicht direkt verbunden ist?!

Was man vielleicht auch noch Beachten sollte: Verschmutzung oder gar Kratzer auf der hintere Linse eines Objektivs deutlich schwerwiegender und schneller auf dem Bild sichtbar, als eben solche auf der Frontlinse!! Nehme zumindest mal an... also sollte man mit so einer "Bastellösung" sehr vorsichtig sein und wirklich nur zum Bilderstellen den Objektivbajonettdeckel abnehmen...

Gruß,
Domi