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Starkes Weitwinkel an DSLR
Verfasst: Di 2. Aug 2005, 10:23
von snorri
Hallo!
Neulich bei Foto Sauter habe ich mir auch ein paar Weitwinkelobjektive angesehen. Dabei wurde mit gesagt, dass man bei starken Weitwinkeln besonders darauf achten sollte, dass man ein "für digital gerechnetes" Objektiv nimmt, da hier durch den großen Öffnungswinkel der Unterschied besonders deutlich wäre. Deshalb wäre konkret das Sigma 12-24mm keine so gute Wahl und man sollte eher das Tokina oder das Nikkor nehmen (nach dem Tamron 11-18er und nach dem Sigma 10-20er habe ich nicht gefragt, aber die wären nach dieser Argumentation auch OK).
Nun bin ich mir noch nicht sicher, ob ich überhaupt ein WW-Zoom haben will oder nicht doch eine gut auskorrigierte und lichtstarke Festbrennweite. Aber keines der dafür theoretisch in Frage kommenden Linsen (14mm Nikkor, Sigma, Tamron) ist ein "digitales" Objektiv.
Da stellen sich mir zwei Fragen:
- Gibt es überhaupt "digitale" extrem-WW-Festbrennweiten?
- Wie groß ist der Effekt wirklich? Verliere ich dadurch den eigentlich zu erwartenden Schärfenvorteil gegenüber den Zooms gleich wieder?
-- snorri
Verfasst: Di 2. Aug 2005, 10:30
von volkerm
Kauf Dir eines von den "digitalen" Zooms. Die Festbrennweiten sind für Kleinbildformat gerechnet und deshalb extrem, auch im Preis.
Das Nikkor 14mm soll an bestimmten Digis problematisch sein, mit schlechter Abbildungsqualität. Ähnliche Erfahrung hatte ich mit dem Nikkor 15/5.6 gemacht. Nimm ein Zoom und alles wird gut

Verfasst: Di 2. Aug 2005, 10:38
von Arjay
Zunächst einmal: Weitwinkel bleibt Weitwinkel, auch an einer Digitaklamera (wenn man mal vom Crop-Faktor und dem kleineren benötigten Abbildungskreis absieht). Man kann also normale Vollformat-Weitwinkelobjektive durchaus auch an einer DSLR einsetzen, muss dabei aber eine Verkleinerung des Bildwinkels (wg. Crop-Faktor) und ein erhöhtes Risiko von Bildfehlern in Kauf nehmen.
Aaaaber - es gibt da doch einige Dinge, die bei Digitalkameras anders sind:
- Die Lichtempfindlichkeit der CCD-Chips ist aufgrund der integrierten Microlinsen für die einzelnen Pixel richtungsabhängig. Das kann bei allzu schief einfallenden Lichtstrahlen Fehlereffekte verursachen, die in ihrer Wirkung der chromatischen Aberration recht ähnlich sind. Aus diesem Grund werden für DSLRs gerne Objektivkonstruktionen genutzt, bei denen die Lichtstrahlen steiler auf das Chip auftreffen (den Fachbegriff dafür erinnere ich im Moment nicht).
- Das Reflexionsverhalten des CCD-Chips ist anders als bei Film. Das führt dazu, dass das Chip Licht reflektieren kann, das dann wiederum von der Hinterlinse des Objektivs zurückgespiegelt wird, was dann zu "Geisterbildern" führt. Aus diesem Grund haben speziell für DSLRs entworfene Objektive an der Hinterlinse oft eine reflexionshemmende Vergütung.
Re: Starkes Weitwinkel an DSLR
Verfasst: Di 2. Aug 2005, 10:40
von Andreas H
snorri hat geschrieben:Neulich bei Foto Sauter habe ich mir auch ein paar Weitwinkelobjektive angesehen. Dabei wurde mit gesagt, dass man bei starken Weitwinkeln besonders darauf achten sollte, dass man ein "für digital gerechnetes" Objektiv nimmt, da hier durch den großen Öffnungswinkel der Unterschied besonders deutlich wäre. Deshalb wäre konkret das Sigma 12-24mm keine so gute Wahl und man sollte eher das Tokina oder das Nikkor nehmen (nach dem Tamron 11-18er und nach dem Sigma 10-20er habe ich nicht gefragt, aber die wären nach dieser Argumentation auch OK).
Das Sigma ist digital gerechnet. Allerdings ist es für das Kleinbild-Format ausgelegt. Wer auch noch analog fotografiert der kann mit dem Teil eine Menge Spaß haben (das Ding hat einen Bildwinkel bei dem man bei Hochformatfotos auf die Füße aufpassen muß).
Wer ausschließlich digital fotografiert, der sollte eher eins der APS-C Objektive nehmen.
Festbrennweiten im echten Weitwinkelbereich gibt es meines Wissens für DSLR nicht, wenn man mal vom Nikon-Fisheye absieht.
Das Tokina 12-24 hat schon bei Offenblende eine gute Leistung die die Möglichkeiten einer D70 nahezu ausreizt. Da könnte durch eine Festbrennweite keine große Steigerung mehr drin sein. Für das Nikon dürfte das gleiche gelten.
Grüße
Andreas
Verfasst: Di 2. Aug 2005, 10:44
von JackMcBeer
Alle neueren DX-WW sind von vornherein nur für Digis gerechnet. Wo ist da das Problem?
Das Sigma 12-24 ist das einzige, welches für KB entworfen wurde (in dem Bereich) und bringt doch eine recht ordentliche Leistung (kaum CA, keine Verzeichnung) an Digis, doch ist es recht groß und schwer. Festbrennweiten gibt es ja praktisch garkeine, die an das klassische SuperWW (20mm) rankommen und digital gerechnete erst recht nicht.
jan.
edit: @arjay: ich würde behaupten, das Sigma 12-24 ist NICHT digital gerechnet, sondern nachträglich "digital optimiert" (zusätzliche verbesserte Rücklinsenvergütung), so wie es Sigma bei fast all seinen Objektiven in letzter Zeit auch tut.
Verfasst: Di 2. Aug 2005, 10:46
von Arjay
Noch ein Pluspunkt für die gängigen WW-Zooms für Nikon-DSLRs (von Nikon und Tokina):
Für die gibt es Korrekturparameter, mit denen man in PTLens (PS-Plugin) tonnen- bzw. kissenförmige Verzeichnungen, Vignettierung und chromatische Aberration rausrechnen und somit die größten, auf analoger Ebene nur schwer lösbaren Probleme von Ultra-Weitwinkeln lösen kann.
Verfasst: Di 2. Aug 2005, 10:52
von Andreas H
JackMcBeer hat geschrieben:edit: @arjay: ich würde behaupten, das Sigma 12-24 ist NICHT digital gerechnet, sondern nachträglich "digital optimiert" (zusätzliche verbesserte Rücklinsenvergütung), so wie es Sigma bei fast all seinen Objektiven in letzter Zeit auch tut.
Dann hätte es eine nicht-DG-Version geben müssen. Gab es aber nicht. Das Teil kam direkt als DG auf die Welt.
Grüße
Andreas
Verfasst: Di 2. Aug 2005, 10:56
von JackMcBeer
sorry, muss meine Meinung revidieren, habe schnell mal die Rechnung rausgesucht, es war schon die DG-Version, die ich hatte.
Nee, das stimmt nicht.
Ich hatte vor über einem Jahr eine nicht-DG-Version in der Hand und es ist bereits noch länger im Handel, als es den APS-C Boom noch garnicht gab.
jan.
Verfasst: Di 2. Aug 2005, 11:39
von snorri
Na, dann stimmte mein Eindruck also: Es gibt keine digitalen Extremweitwinkel-Festbrennweiten. Dann muss ich mich jetzt nur noch für eines der Zooms entscheiden. Vielleicht schlage ich aber trotzdem mal bei einem günstigen Gebrauchten MF zu ...
Gerade trudeln ja die ersten Testfotos mit dem 10-20er rein. Gibt es schon Erfahrungen mit dem Tamron 11-18er?
-- snorri
Verfasst: Di 2. Aug 2005, 11:42
von volkerm
snorri hat geschrieben:Vielleicht schlage ich aber trotzdem mal bei einem günstigen Gebrauchten MF zu ...
Schau aber vorher bei Bjorn Rorslett rein,
www.naturfotograf.com 