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50mm / 1.8 DIE wahl für portraits?
Verfasst: Di 12. Jul 2005, 14:39
von Horizon
Hi Zusammen,
Seit einer Weile verfolge ich diverse Diskussionen hier im Forum, bis ich nun schliesslich selbst ein Anliegen habe...
Viele Photografen haben die Meinung, dass ein 50mm 1.8 Objektiv das einzig Wahre für Portrait-Photogafien sei.
An was liegt das ? Wird bei der grossen Fixblende der Hintergrund speziell schön ausgeblendet, oder was ist genau das magische daran ?
Besten dank für eure Antworten,
greets
Verfasst: Di 12. Jul 2005, 14:49
von topas
Magisch is daran gar nix imho, es bildet aber ungefähr so ab, wie das menschliche Auge es wahrnimmt bezüglich der Proportionen. Ich lernte noch daß Porträts mit mindestens 85 mm gemacht werden sollten um die Proportionen noch weniger zu verfälschen, im Lauf der Digi-Zeit die änderte sich allerdings die vorherrschende Meinung, daß nun wegen des Crop-Faktors lieber n 50er zu nehmen sei.
Daß allerdings die Proportionen und der abgelichtete Winkel nun so viel nicht miteinander zu tun haben, wird irgendwie gern übersehen....
Also für mich gilt: Porträts von 85 - ca. 180mm , je nach Gusto. Auch die Schärfentiefe nimmt, je größer die Brennweite ist, ab, was eigentlich dem Thema "Porträt" zugute kommt. Je kürzer die Brennweite, umso deutlicher und schärfer der Hinter-/Vordergrund.
Gruß Tobi
Verfasst: Di 12. Jul 2005, 14:49
von Arjay
Entscheidend für den Einsatz als Portraitobjektiv sind vor allem zwei Faktoren:
- Die Maximalbblende - bei 1:1,8 hat man nur sehr wenig Tiefenschärfe, so dass man volle Kontrolle über den benutzten Schärfentiefebereich hat, den man schliesslich durch die Wahl der verwendeten Blende festlegt.
- Der Bildwinkel. Bedingt durch den Crop-Faktor von ca. 1,5 (Bildsensor im APS-C Format) hat das 50er Objektiv an DSLRs einen Bildwinkel, der bei Vollformat-KB einem 75er entspricht. Das ist sehr nahe an der Brennweite, die unter Vollformat-KB Profis als ideale Portraitbrennweite gilt: 85mm. Damit kann man aus der Nähe Gesichter Format füllend abbilden, ausserdem sorgt die relativ lange Brennweite dafür, dass es keine Weitwinkelverzerrungen mehr gibt, die bei Portraitaufnahmen oft störend wirken (z.B. überbetonte Nasenpartien).
Edit by Arjay: Topas war schneller ...
Verfasst: Di 12. Jul 2005, 14:49
von topas

siehste...

))
edit: ok, ich versuchs nochmal: das 50 er bildet ab wie ein 50er, (relativ)egal, ob man da nun nur nen Ausschnitt nimmt oder nicht.
Das 85er ist deshalb zum "Porträtobjektiv" geworden, weil die Proportionen noch etwas genauer in ihrer eigenen Kombination bleiben... also etwas "teliger" abbildet, wie ein 50er. Die Größenverhältnisse werden einfach noch etwas genauer gezeigt wie mit nem 50er...
Verständlicher?
Re: 50mm / 1.8 DIE wahl für portraits?
Verfasst: Di 12. Jul 2005, 14:54
von volkerm
Horizon hat geschrieben:Wird bei der grossen Fixblende der Hintergrund speziell schön ausgeblendet, oder was ist genau das magische daran ?
Hi,
ja, genau das ist der Punkt dabei: durch offene Blende vom Hintergrund freistellen.
Manchmal wird behauptet, daß 50mm sozusagen die Portraitbrennweite überhaupt ist, weil es dem analog beliebten 85er entspricht. Aber natürlich ist auch ein 85er an der Digi bestens geeignet. Und die Brennweite darf auch noch länger sein, das schadet nicht -- soweit genug Platz vorhanden ist. Man kann auch mit 200mm oder 300mm super Portraits machen. Wichtig ist nur, daß der Hintergrund in Unschärfe verschwimmt.
Re: 50mm / 1.8 DIE wahl für portraits?
Verfasst: Di 12. Jul 2005, 15:00
von topas
volkerm hat geschrieben: Man kann auch mit 200mm oder 300mm super Portraits machen. Wichtig ist nur, daß der Hintergrund in Unschärfe verschwimmt.
Klar, das Problem ist nur daß irgendwann die Schärfentiefe so abgenommen hat, daß kaum mehr das komplette Gesicht scharf abgebildet wird, aber auch hier: je nach Gusto...
Gruß Tobi
Verfasst: Di 12. Jul 2005, 15:02
von Heiner
Also ich nehme besonders gerne das 1:2,8 300, kann ich nur empfehlen!

Re: 50mm / 1.8 DIE wahl für portraits?
Verfasst: Di 12. Jul 2005, 15:03
von volkerm
Hallo Tobi,
das mit der Schärfentiefe relativiert sich durch den großen Abstand. Das hier ist bei 300mm f4.5:

Verfasst: Di 12. Jul 2005, 15:09
von topas
ok, passt schon, hab mit den gaaanz langen Brennweiten an KB nich so viel am Hut...
Verfasst: Di 12. Jul 2005, 15:55
von JackMcBeer
topas hat geschrieben:
siehste...

))
edit: ok, ich versuchs nochmal: das 50 er bildet ab wie ein 50er, (relativ)egal, ob man da nun nur nen Ausschnitt nimmt oder nicht.
Das 85er ist deshalb zum "Porträtobjektiv" geworden, weil die Proportionen noch etwas genauer in ihrer eigenen Kombination bleiben... also etwas "teliger" abbildet, wie ein 50er. Die Größenverhältnisse werden einfach noch etwas genauer gezeigt wie mit nem 50er...
Verständlicher?
@Topas, da bin ich leider gezwungen, Dir zu widersprechen!
Die Perspektive und damit die abgebildeten Proportionen haben
NICHTS direkt mit der Brennweite zu tun!
Sie sind einzig und allein von der Entfernung zum Objekt abhängig! Zwei Fotos mit dem 50er und dem 85er (oder was auch immer für eine Brennweite)
vom gleichen Standort aufgenommen werden von der Perspektive her (und damit auch den abgebildeten Proportionen) exakt gleich ausehen -wenn man einen Ausschnitt der 50er Aufnahme auf die Größe der 85er vergrößert (Objektivfehler wie Verzeichnungen aussen vor gelassen).
Warum nimmt man dann doch lieber das 85er? Weil man damit dann besser formatfüllend aufnehmen kann und
gezwungen ist eine größere Entfernung zum Objekt einzunehmen!
jan.