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Seltsame Effekte bei Überbelichtung
Verfasst: So 3. Jul 2005, 21:59
von zeep
Mir ist aufgefallen dass Bildteile, die stark überbelichtet sind, seltsame Effekte zeigen. Erinnert mich ein wenig an die "Solarisation" bei der Filmentwicklung. Ist das normal? Kann da was gegen unternehmen?
Siehe den Gitarristen auf folgendem Bildausschnitt:

Verfasst: So 3. Jul 2005, 22:45
von PeterB
Äääh, das ist ja nun nicht das allerbeste Foto. Ausschnitt wie viel wovon? ISO? Posting des ganzes Fotos solltest du anhängen.
Verfasst: So 3. Jul 2005, 22:49
von ExGast 20thKNIGHT
Kein Gitarrist, sondern Bassist!
Momentan fällt mir dazu nicht viel ein außer ein Effekt bei nur rotem Scheinwerferlicht, was hier aber für mich nicht erkenntlich ist...
Wie sind die Aufnahmedaten? Wie sieht das Bild komplett aus? Was für ein WB ist eingestellt?
Verfasst: So 3. Jul 2005, 23:10
von zeep
Die Bildgröße ist leider auf 100kb begrenzt, sonst hätte ich das komplette Bild angehängt.
Bei meinem Ausschnitt handelt es sich um einen 50% Crop.
ISO 800
Weissabgleich Tageslicht
Belichtungszeit 1/60
Blende f/1,8
Verfasst: So 3. Jul 2005, 23:27
von michido
Sehe ich das richtig ,das der Bassist dort mit kräftigen rötlichen Scheinwerfern angestrahlt wird?
Wenn ja kenne ich dieses Problem von der CP 5900 meiner Frau. Dort kommt es meist bei roter Kleidung in Verbindung mit diskreter Überbelichtung auch zu solchen clipping Effekten im Rotkanal. Der Rotton kippt dann meist recht abrupt (halt "clipping")ins magentafarbige bis quietschpink!(würg!

)
Irgendwo hatten wir das Thema auch schon mal wo dann herausgestellt wurde,daß diese Rotspitzlichter dummerweise auch nicht im Kameraeigenen Summenhistogramm bzw.in der Spitzlichteranzeige angezeigt werden.
Dazu müßte das Histogramm nur den Rotkanal darstellen können um eine brauchbare Warnfunktion zu sein.
Mit der D70 hatte ich bislang noch nicht diese extremen Ausrutscher, muß aber dazusagen,das ich selten derartige Lichtsituationen fotografiere ,da können dir vielleicht unsere Konzertspezialisten mehr zu sagen.
Frage wäre hier nun auch noch,ob du mit RAW fotografiert hast,denn dann stünden dir noch ein paar Optionen im Editor zur Verfügung.
Die "verunstalteten" Bilder unserer CP 5900 habe ich meist in Nikon Capture mit dem LCH Editor geradegebogen und mir dort einige Korrekturprofile für solche Fälle abgespeichert. In deinem Fall ist der betroffene Bildteil dummerweise komplett ausgefressen,ist somit natürlich nur schwer zu retten. Besser aussehen könnte es vielleicht noch wenn du schmalbandig bzw. selektiv am Farbton und an der entsprechenden Farbhelligkeit drehst ,so das du dort vielleicht einen natürlicheren Rotton erhältst.
Grüße
Michael
Verfasst: So 3. Jul 2005, 23:30
von ExGast 20thKNIGHT
Ist es ein Raw Bild? Wenn ja, dann versuche doch mal den WB runter zu drehen (Glühlampenlicht oder derartiges) und beabachte wie sich dieser Effekt verhält.
Tageslicht sind ca. 5000-6000 k, also schon relativ "rot", dass ist bei künstlicher Beleuchtung (wie es auf dem Bild zu sein scheint, Bühnenbeleuchtung etc.) zu viel, bei ca 3800k dürfte der Effekt nicht mehr ganz so übel aussehen und (wenn es das ist was ich meine) auf eine rein rote Beleuchtung hinweisen. Was heißt, dass nur rotes Licht auf den Sensor trifft und nur diese "Pixel" angesprochen werden, der Effekt ist ein extrem weichgezeichnetes rotes Bild, welches sich so gut wie nicht mehr retten läßt (passiert mir ständig bei Konzerten...).
Mal sehen ob es sich überhaupt darum handelt...
Verfasst: Mo 4. Jul 2005, 05:57
von Thonic
Ist die Vorlage ein RAW/NEF und wurde mit RSE entwickelt?
Verfasst: Mo 4. Jul 2005, 08:50
von zeep
Ich habe leider direkt in JPEG fotografiert, da ich mir die Nachbearbeitung sparen wollte.
@michido: Ja, der Bassist steht voll im roten Scheinwerferlicht. Deine Vermutung, dass es diese Problematik vor allem mit rotem Licht gibt, kann ich durch meine Beobachtungen bestätigen. Mit anderen Farben hab ich das Problem jedenfalls noch nicht gehabt...
@ExGast 20thKNIGHT: Vielen Dank für den Hinweis, ich kanns ja mangels RAW leider nicht ausprobieren. Die Beleuchtung hat ständig gewechselt (also nicht nur rot, sondern blau, grün, ...) weshalb ich keinen Abgleich auf Rot gemacht habe. Es scheint sich um deinen beschriebenen Effekt zu handeln, die Symptome sprechen jedenfalls dafür.
Haben die "großen" Nikons das auch? Finde das ziemlich beunruhigend, dieses Phänomen hat mir schon einige Bilder versaut

Verfasst: Mo 4. Jul 2005, 10:57
von Andreas H
zeep hat geschrieben:Haben die "großen" Nikons das auch? Finde das ziemlich beunruhigend, dieses Phänomen hat mir schon einige Bilder versaut

Das Kernproblem ist, daß der bei Deinen Motiven vorhandene Kontrastumfang alles übersteigt was mit Film oder digitaler Aufzeichnung möglich ist. Vom Grundsatz her können da auch Profimodelle nicht viel dran ändern, auch deren Kontrastumfänge sind nicht um die notwendigen Größenordnungen höher.
Da muß eben ein Kompromiß in der Belichtung gefunden werden. Außerdem kann man einige Belichtungsreserven durch NEF mobilisieren.
Mir kommt das Bild insgesamt überbelichtet vor. Da mir keine vernünftige und sichere Art der Belichtungsmessung für diese Lichtsituation (starker Rotanteil) einfällt und das Histogramm unter diesen Umständen auch nicht hilft würde ich mal Bracketing versuchen. Unschön, aber führt zum Ziel.
NEF hat dazu bei diesen Bildern noch den Vorteil daß man mit dem Weißabgleich in Ruhe zuhause die bildwichtigen Teile so stellen kann wie man sie haben will.
Grüße
Andreas
Verfasst: Mo 4. Jul 2005, 11:42
von Arjay
michido hat geschrieben:...Wenn ja kenne ich dieses Problem von der CP 5900 meiner Frau. Dort kommt es meist bei roter Kleidung in Verbindung mit diskreter Überbelichtung auch zu solchen clipping Effekten im Rotkanal. Der Rotton kippt dann meist recht abrupt (halt "clipping")ins magentafarbige bis quietschpink!(würg!

)
Irgendwo hatten wir das Thema auch schon mal wo dann herausgestellt wurde,daß diese Rotspitzlichter dummerweise auch nicht im Kameraeigenen Summenhistogramm bzw.in der Spitzlichteranzeige angezeigt werden.
Dazu müßte das Histogramm nur den Rotkanal darstellen können um eine brauchbare Warnfunktion zu sein.
Gott sei Dank ist das eine Fehlinformation.
Ich habe diese Frage einmal mit Bezug auf die D70 dem Nikon-Support gestellt, und bekam darauf sinngemäß die folgende Antwort:
Die Spitzlichtanzeige blinkt, sobald ein beliebiger der drei Farbkanäle eine Übersteuerung aufweist. Das bedeutet, dass man sich das Monitorbild sofort nach der Aufnahme im Spitzlicht-Modus ansehen sollte, um ggf. eine weitere Aufnahme mit korrigierter Belichtung zu machen In diesem Zusammenhang empfiehlt sich an der D70 übrigens die Individualfunktion 10 - Belichtungskorrektur (Handbuch S. 145): Mit ihr kann man schneller einen Korrekturfaktor einstellen, und den Grad der Unter- bzw. Überbelichtung anhand des Belichtungs-Balkendiagramms im Sucher begutachten.
Noch'n Tipp: In RAW fotografieren - die Raw-Datei hat einen größeren Belichtungsspielraum, so dass man leichte Überbelichtungen sogar noch mit einer Belichtungskorrektur auf RAW-Ebene retten kann.