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Neuer User mit Fragen

Verfasst: Do 30. Jun 2005, 09:19
von housy2
Hallo zusammen, wirklich ein tolles und informatives Forum hier! :P

Ich hatte bis anhin eine Canon Ixus II (billig Kamera), mit der ich aber seit längerem immer wieder an Grenzen gestossen bin. Darum habe ich mich entschieden eine D70 (18-70 Obj.) zukaufen, da ich Fotografie immer mehr als mein Hobby entdecke. :D

Bis jetzt bin ich wirklich begeistert von meiner DSLR, die Bildqualität ist gar kein Vergleich zur IxusII!
Habe mich auch einigermassen in die Materie der DSLR eingelesen, sodass ich behaupten kann, die wichtigsten Dinge zu verstehen.

Denoch habe ich desöfteren ein Problem mit der Belichtung:
Wenn ich im Sucher starke Kontraste habe, dann versagt regelmässig die Belichtung, sprich die Bilder sind total unterbelichtet. Dabei ist es egal ob ich im Auto-, P-, S- oder im A-Modus knipse. Die einzige Möglichkeit ist manchmal, die Kamera auf Spotmessung einzustellen.
Hab dann mal als Vergleich meine IxusII genommen, welche standartmässig Mittelbereichmessung (oder wie das auch immer heissen mag) benutzt und hab mit den selben Einstellungen das gleiche Objekt geknipst. Bei der Ixus waren die Bilder dann richtig belichtet.
Wenn es helfen würde kann ich ein Bild angängen der D70, welches dieses Phänomen zeigt.

Was muss ich beachten, damit die D70 bessere Belichtungswerte erreicht in solchen Situationen?

Verfasst: Do 30. Jun 2005, 10:02
von Arjay
Willkommen im Forum housy2!

Zunächst mal: Ich kenne die Canon Ixus II nicht. Ich vermute, dass diese Kamera in Bezug auf die Kontrastwiedergabe bei kontrastreichen Motiven sehr umfangreiche "Optimierungen" vornimmt - genau das will und soll eine DSLR nicht tun, um dem Benutzer ein Maximum an Bearbeitungs- und Gestaltungsmöglichkeiten zu lassen.
housy2 hat geschrieben:Wenn ich im Sucher starke Kontraste habe, dann versagt regelmässig die Belichtung, sprich die Bilder sind total unterbelichtet. Dabei ist es egal ob ich im Auto-, P-, S- oder im A-Modus knipse. Die einzige Möglichkeit ist manchmal, die Kamera auf Spotmessung einzustellen.
Hab dann mal als Vergleich meine IxusII genommen, welche standartmässig Mittelbereichmessung (oder wie das auch immer heissen mag) benutzt und hab mit den selben Einstellungen das gleiche Objekt geknipst. Bei der Ixus waren die Bilder dann richtig belichtet.
Die Ixus dürfte in solchen Fällen die Belichtung - wie die D70 auch - an der hellsten Stelle im Bild orientieren, sonst ginge dort die Detailzeichnung verloren. Darüber hinaus dürfte die Ixus aber auch automatisch an der Gradationskurve drehen, d.h. die Helligkeitswiedergabe dunkler Bildpartien manipulieren. Sowas kann man am erhöhten Rauschen der (aufgehellten) Schattenpartien erkennen.

Bei der D70 orientiert sich die Belichtung (Matrixmessung) genau so an den hellsten Bildpartien, die Kamera hellt die dunklen Bildteile aber nicht automatisch auf, denn sie will Dir ja nicht die Entscheidung abnehmen, welche Bildteile für Dich wichtig und welche unwichtig sind. Das solltest Du bei der Nachbearbeitung der Bilder am Rechner machen. Fallst Du das (beim Fotografieren von jpg-Dateien) schon in der Kamera gemacht haben möchtest, solltest Du Dich mal anhand der Bedienungsanleitung über die Tonwertkorrektur schlau machen (S. 58, "Helligkeit und Kontrast: die Tonwertkorrektur").

Für den Anfang solltest Du weiter mit der Matrix-Belichtungsmessung arbeiten. Es gibt an der D70 zwar noch andere Messverfahren, die sind aber eher für Sonderanwendungen wie z.B. das Arbeiten mit sehr langen Brennweiten oder High- bzw. Low-Key Aufnahmen ausgelegt.

Noch 'n Tipp: Stell' Deinen Kamera-Monitor auf Spitzlichtanzeige (bei Bildwiedergabe mit den links/rechts Tasten des Kreuzschalters wählen). Dann kannst Du sehen, ob es im aufgenommenen Bild überbelichtete Bildteile gibt. Falls ja, kannst Du nun die Belichtung des nächsten Bildes so lange in Richtung Unterbelichtung korrigieren, bis nichts mehr überbelichtet ist. Ein solches Bild sieht zunächst mal zu dunkel aus, lässt sich aber in der Nachbearbeitung (speziell wenn Du Raws fotografierst) wesentlich besser und in bedeutend höherer Qualität "zurechtbiegen" als dies mit jpg-.Dateien möglich wäre (z.B. mit NC: DEE-Funktion, oder einfach durch manuelles Bearbeiten der Gradationskurve).

Verfasst: Do 30. Jun 2005, 10:37
von NeuerBenutzer
Und stell die Monitorhelligkeit auf -2 - ist dann zwar immernoch zu hell, aber weniger geht nicht.

Verfasst: Do 30. Jun 2005, 10:58
von housy2
Danke euch für die Antworten. Na dann gewöhne ich mich mal um betreffend dem Handling von Kontrasten. :wink:
Noch ne allgemeine Frage zur Belichtunsthematik: Wenn es draussen am eindunkeln ist und ich in der Wohnung unter üblicher Beleuchtung knipsen will, kriege ich keine akzeptabel belichtete Bilder hin ohne Blitz. Ist das normal? Sollte ja kein Problem sein da der Chip viel grösser und lichtempfindlicher ist als bei Kompaktkameras...

Verfasst: Do 30. Jun 2005, 11:38
von Arjay
Das ist leider eine Fehleinschätzung: Die ISO-Empfindlichkeiten sind vergleichbar zwischen Kompaktkameras und DSLRs, d.h. für die gleiche Lichtsituation und den gkleichen Objektiv-Sichtwinkel ergibt sich bei beiden Kameratypen und ISO 200 z.B. eine Belichtung mit Blende 5,6 und 1/100s Belichtungszeit.

Alle Kameras "kochen mit Wasser" ... :wink: Da gibts keine Zauberei.

Verfasst: Do 30. Jun 2005, 12:11
von PeterB
Handwerklicher Nachtrag zu Timo. Da gibt es zwei Möglichkeiten, bei der die DSLRs (und besseren Kompakten) im Vorteil sind:

a)Du kannst die ISO bis ~800 problemlos hochschrauben [die Geschmäcker sind da verschieden] und/oder

b) in RAW bewusst unterbelichten, dass lässt sich dann mit EBV wieder beheben.