Hallo,
das Problem bei Panoramaaufnahmen ist leider etwas komplizierter. Technisch gesehen, muss der Drehpunkt der Kamera/Objektivgruppe genau im optischen Zentrum der Konstruktion liegen, also an dem Punkt, an dem sich die Stahlengänge im Objektiv kreuzen. Um die Kamera um diesen Punkt drehen zu können, benötigst Du einen Einstellschlitten, den Du Dir aber auch selber anfertigen kannst. Dieser Nodalpunkt muss für jedes Objektiv ermittelt werden, bei Zoomobjektiven für jede Brennweite einzeln, daher eignen sich Festbrennweiten für solche Aufnahmen besser. Da Panoramaaufnahmen ohnehin vom Stativ aufgenommen werden, musst Du auch das Stativ peinlichst genau einnivellieren, wodurch sich das Problem der stürzenden Linien ohnehin nicht ergibt, sofern du nicht den schiefen Turm von Pisa seitlich ablichtest

. Extreme Weitwinkelobjektive sind dafür auch nicht besonders geeignet, da die Verzeichnung, im Regelfall, mit kürzer werdender Brennweite zunimmt. Hier mal eine kurze Anleitung zur Nodalpunktermittlung:
1. Kamera mit Einstellschlitten auf ein Stativ Schrauben.
(Querformat die Stativschraube ist in der optische Achse)
2. Einen dünnen Gegenstand z.B. Bleistift in ca. 50cm Entfernung befestigen.
3. Kamera so aufstellen das sich der Bleistift mit einem Punkt im Unendlich-Bereich deckt (z.B. Kirchturmspitze, Straßenlaterne)
4. Kamera auf dem Stativkopf drehen (wenn der Nodal Punkt richtig liegt müßen das Objekt im Nah und Fernbereich in einer Linie bleiben, wenn nicht Kamera auf dem Einstellschlitten nach hinten bewegen und Vorgang wiederholen bis es stimmt).
5. Einstellung für diese Brennweite auf dem Einstellschlitten markieren.
6. Für Aufnahmen im Hochformat brauchst du einen L-Adapter der genau für den Abstand Kameraboden bis Objektivmitte ausgemessen ist.
(Vorgefertigt für den Kameratyp oder verstellbar z.B. Manfrotto oder im Selbstbau)
7. Bei Aufnahmen in Innenräumen oder mit Bodenfliesen muß der Nodal-Punkt sehr genau ermittelt werden sonst passen die Bilder nicht zusammen. Bei Feld, Wald und Wiesenfotos kanst du die Einstellung etwas großzügiger handhaben.
Für einige Kompactkameras gibt es auch Software, die Dir Panoramaaufnahmen zusammenrechnen können, allerdings kann ich Dir nicht sagen, ob die mit anderen dateiformaten alsa ihren eigenen etwas anfangen können. Bei Canon z.B., muss die Kamera in den Panaoramamodus geschaltet werden, damit die Bilder zusammengerechnet werden können (war jedenfalls bei der A20 so). Wie man sieht, Panaorama ist leider viel komplexer, als man denkt.
Gruß Uwe