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Was passiert beim Drehen von jpgs??

Verfasst: Di 1. Feb 2005, 12:10
von Coopi88
Moin moin zusammen,

ich bin da auf ein Phänomen gestoßen, dass ich mir nicht erklären kann. Vielleicht hat ja jemand eine Erklärung.

Hier das Problem:

Ich will jpg-Bilder per DVD-Player am TV ansehen. Klappt an sich ganz gut, nur Bilder im Hochformat machen Schwierigkeiten.
Wenn ich die Bilder mit PictureProjekt von Nikon drehe, kann der DVD-Player sie nicht anzeigen.

Drehe ich die Bilder mit FixFoto kann er sie problemlos darstellen.
Andere Software habe ich hinsichtlich dieses Phänomens noch nicht getestet.

Was stellt denn PictureProjekt mit den Bildern an, bzw. was macht Fixfoto anders?

Würde mich freuen, wenn mir das einer erklären könnte.

Gruß
Coopi88

Verfasst: Di 1. Feb 2005, 12:42
von Questor
Es gibt zei unterschiedlich Arten, jpgs zu drehen. Die ein ist verlustfrei, die andere nicht. Bei der ersten Art ändert das Programm einen Eintrag im jpg-Headder, so dass die anzeigenden Programme später wissen, wie sie das Bild auszurichten haben. Die eigentlichen Bilddaten werden hierbei nicht angefaßt.
Bei der anderen Art werden tatsächlich alle Pixel um 90 Grad gedreht und das Bild komplett als neues Bild abgespeichert. Hierbei hat man dann den übrlichen Verlußt, den man bei erneuten Speicher von jpgs hat.

Ich schätze nun, dass PictureProjekt nach dem verlustfreien Prinzip dreht und die abspielsoftware in deinem DVD-Player mit den geänderten jpg-Headern nicht klar kommt. Fixfoto wird das Bild dann wohl nach Methode 2 drehen.

Wenn du es genau testen willst solltest du dir mal irfanView (plus plug-ins) installieren. Das kann beide methoden. (Methode 1: shift-j, Methode 2: Taste l (links drehen) oder r (rechts drehen) und dann speichern)

Verfasst: Di 1. Feb 2005, 13:39
von Aragorn
Das ist so nicht ganz richtig. Eigentlich gibt es drei Methoden.
Die erste von Dir beschriebene Methode hat nichts mit dem Drehen zu tun, sondern setzt wirklich nur ein Flag wie Du schon sagtest, die Anzeigesoftware muss dieses auswerten, was nicht jede macht. Das Bild selber bleibt davon unangetastet es ist immer noch im Querformat.
Verlustfreies Drehen wie es IrfanView z.B. durchführt, sortiert die JPEG-Blöcke neu, ohne die Komprimierung aufzuheben, das Bild ist danach tatsächlich gedreht und wird von jeder Software richtig angezeigt.
Die dritte ist dann die ungünstige Methode der Dekomprimierung und erneutem Eindampfen nach dem Drehen des Bildes.

Gruß,

Aragorn

Verfasst: Di 1. Feb 2005, 16:29
von Coopi88
Hallo Questor, hallo Aragorn,

vielen Dank für die schnellen Antworten. Habe ich doch wieder etwas dazugelernt.
Das mit irfanView werde ich bei Gelegenheit mal ausprobieren.

Gruß
Coopi88

Verfasst: Di 1. Feb 2005, 17:08
von vkyr
Siehe zu diesem strittigen Thema auch die JPEG-FAQ:

http://www.faqs.org/faqs/jpeg-faq/

sowie auch die Infos vom JPEGclub über jpegcrop und jpegtran

http://sylvana.net/jpegcrop/

Edit: ach ja, hier noch die Lossless jpegtran applications Seite:

http://jpegclub.org/losslessapps.html

...und...

http://sylvana.net/jpegcrop/exif_orientation.html

Verfasst: So 6. Feb 2005, 13:57
von vkyr
Man könnte meinen die c't-Redakteure lesen hier mit, denn in der neuen aktuellen c't 4/2005 auf Seite 188 "Bildbearbeitung: JPEGS ohne Verluste drehen" wird dieses Thema ausgiebig behandelt! :wink:

Verfasst: Sa 12. Feb 2005, 14:15
von Coopi88
vkyr hat geschrieben:Man könnte meinen die c't-Redakteure lesen hier mit, denn in der neuen aktuellen c't 4/2005 auf Seite 188 "Bildbearbeitung: JPEGS ohne Verluste drehen" wird dieses Thema ausgiebig behandelt! :wink:
Schöner Artikel,

ist wohl aber mehr für Experten. Habe meistens nur Bahnhof verstanden.
Aber soviel konnte ich verstehen: Es gibt Programme die verlustfrei drehen. Das ist doch schon mal was :D

Gruß
Coopi88

Verfasst: Sa 12. Feb 2005, 14:26
von volkerm
Coopi88 hat geschrieben:Schöner Artikel, ist wohl aber mehr für Experten. Habe meistens nur Bahnhof verstanden.
Ja die c't mit ihren Hintergrundinfos. Ich fand's auch etwas sehr breit getreten, da nicht jeder ein solches Programm erst selbst programmieren will. Gibt's schon fertig :wink: und beim Auto muß man auch nicht erst Motorentechnik studieren, um loszufahren.

Viele Grüße,
Volker

Verfasst: Sa 12. Feb 2005, 15:47
von vkyr
Nun, es gibt ja auch Bibliotheken, fertige Module und Sourcen welche diese Funktionalität bereits fertig implementiert und aufrufbar beeinhalten, so dass man diese in seinen jeweiligen Anwendungen wiederverwenden kann ohne das Rad bzw. die Programmroutinen neu erfinden/implementieren zu müssen.

Aber die c't wäre wohl nicht die c't wenn sie nicht etwas mehr ins Eingemachte gehen würde und auch mal die mathematischen Hintergrüde erleutern würde.

Verfasst: Sa 12. Feb 2005, 17:37
von lemonstre
volkerm hat geschrieben:Ja die c't mit ihren Hintergrundinfos. Ich fand's auch etwas sehr breit getreten, da nicht jeder ein solches Programm erst selbst programmieren will. Gibt's schon fertig :wink: und beim Auto muß man auch nicht erst Motorentechnik studieren, um loszufahren.
naja, ich liebe genau solche artikel, wo alles bis in kleinste detail beschrieben wird und man es auch selbst nachvollziehen kann - wenn man den will...