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Korrekte Blendenwertübertragung bei Makroobjektiven
Verfasst: Fr 24. Dez 2004, 10:01
von gs
Nikon AF-Makros übertragen stets anliegende Blendenwerte inkl. Auszugsverlängerung an die Kamera. Oder mit anderen Worten, egal ob 2.8/60 AF oder 2.8/105 AF, bei 1:1 berücksichtigen beide die Auszugsverlängerung und im Display der Kamera wird korrektverweise bei Offenblende Blende 5 und nicht 2.8 angezeigt. Eine beondere Ausnahme wäre das 70-180 Micro, da es keine Auszugsverlängerung hat.
Bei einigen Fremdmakros wie z.B. dem 105 EX scheint dies nicht der Fall zu sein. Schätze, eine Auflistung korrekt bzw. nicht korrekt anzeigender Makros (inkl. verwendeter DSLR) wäre sicherlich für alle interessant.
lg Gerhard
Re: Korrekte Blendenwertübertragung bei Makroobjektiven
Verfasst: Fr 24. Dez 2004, 10:07
von Reiner
gs hat geschrieben:Schätze, eine Auflistung korrekt bzw. nicht korrekt anzeigender Makros (inkl. verwendeter DSLR) wäre sicherlich für alle interessant.
Das ist eine gute Idee! (Ich bin bei meinem ersten Kontakt mit dem AF105/2.8 micro auch darüber gestolpert

)
Wir sollten allerdings noch genauer erläutert bekommen, um was es da konkret geht und was es für Folgen beim fotografieren hat, bzw. was für Maßnahmen es erfordert (Wenn es denn welche gibt).
Dann wäre das auch eine runde Sache für unsere FAQ

Verfasst: Fr 24. Dez 2004, 10:51
von Gast
Zumindest bei Verwendung eines externen Belichtungsmessers hat eine Übertragung der rein technischen Blende ohne Berücksichtigung der Auszugsverlängerung gravierende Folgen, sofern dieser Umstand nicht durch Try & Error oder ggfs. beiligende Tabellen ausglichen wird. TTL-Blitzen könnte u.U. auch kritisch werden.
lg Gerhard
Verfasst: Fr 24. Dez 2004, 10:55
von gs
Oops, ohne Login Benutzername = Gast. Dass sowas überhaupt geht
lg Gerhard
Verfasst: Fr 24. Dez 2004, 22:42
von Andreas H
Ich empfinde die um Auszugsverlängerung (und hoffentlich auch Pupillenfaktor) veränderte Blende keineswegs als korrekter als die Angabe des unveränderten Blendenwerts.
Wenn ich für irgendwelche Berechnungen die Blende (und das ist nun mal das Verhältnis von Öffnung zu Brennweite) wissen will, dann müßte ich bei Nikon umständlich zurückrechnen. So gesehen hat Sigma mit der unveränderten Blendenangabe einen mindestens so korrekten Weg eingeschlagen.
Wie auch immer, für die Belichtungsmessung (ob Dauerlicht oder Blitz) dürfte diese Frage nicht von Bedeutung sein.
Ein ähnliches Problem produziert mein Kenko-Konverter. Mit dem Kitobjektiv zeigt die Kamera die effektiven Blendenwerte (also um den Verlängerungsfaktor des Konverters korrigiert) an, beispielsweise beim 70-300G aber den am Objektiv eingestellten Wert. Mit beiden Objektiven (+Konverter) belichtet die Kamera richtig, ob bei Tageslicht, mit dem eingebauten Blitz oder einem externen Blitz.
Grüße
Andreas
Verfasst: Sa 25. Dez 2004, 10:03
von gs
Ein einfacher Test: bei unendlich im M-Modus die Lichtwaage auf +/-0 austarieren und anschließend auf 1:1 gehen. Je nach Optik können nun bis zu 2 EV fehlen, die es zu berücksichtigen gilt, falls elektronische Blendenübertragung vorliegenden Verlängerungsfaktor missachtet. Bei Nikon ist eine korrekte Blendenübertragung jedenfalls Standard und das ist auch gut so.
Fremdkonverter zeig(t)en diese ignorante Verhalten gelegentlich auch. Interessanterweise wurde dies in der Vergangenheit häufig in der Serie oder spätestens im Nachfolgemodell behoben - zumindest wenn eine orig. Nikonlinse davorhing.
lg Gerhard
Verfasst: Sa 25. Dez 2004, 18:33
von Andreas H
gs hat geschrieben:Ein einfacher Test: bei unendlich im M-Modus die Lichtwaage auf +/-0 austarieren und anschließend auf 1:1 gehen. Je nach Optik können nun bis zu 2 EV fehlen, die es zu berücksichtigen gilt, falls elektronische Blendenübertragung vorliegenden Verlängerungsfaktor missachtet. Bei Nikon ist eine korrekte Blendenübertragung jedenfalls Standard und das ist auch gut so.
Dann funktioniert die Belichtungsmessung also in allen Fällen korrekt.
Wer stellt eigentlich in Unendlich die Belichtung manuell ein und wählt danach den Ausschnitt einer Makroaufnahme? Ich verstehe das Problem nicht.
Wie gesagt, in allen Fällen wird richtig belichtet. Mit Sonne, mit Kerze, mit Blitz. Wo liegt das Problem?
Es gibt offensichtlich verschiedene Ansichten darüber, wie mit der Blende verfahren werden sollte. Ich finde, man muß da nicht unbedingt einen dieser Wege als korrekt und alle anderen als falsch bezeichnen.
Grüße
Andreas
Verfasst: Sa 25. Dez 2004, 19:11
von Reiner
Andreas H hat geschrieben:Wer stellt eigentlich in Unendlich die Belichtung manuell ein und wählt danach den Ausschnitt einer Makroaufnahme? Ich verstehe das Problem nicht.
Das sollte doch wohl nur ein Test zur Veranschaulichung sein?!
Verfasst: Sa 25. Dez 2004, 20:04
von Andreas H
Reiner hat geschrieben:Das sollte doch wohl nur ein Test zur Veranschaulichung sein?!
Sicherlich. Aber trotzdem: Wo ist denn das Problem, wenn die Belichtung in allen Fällen (alle Meßmethoden, alle möglichen Lichtquellen) korrekt ermittelt wird? Oder arbeitet die 3D-Belichtungsmessung nicht korrekt? Gibt es da irgendwelche Erkenntnisse?
Mir ist die korrekte Blende (und die ist nun mal definiert als das Verhältnis von Öffnung und Brennweite) wichtig, weil gerade bei Makroaufnahmen diverse Formeln darauf aufsetzen. Deswegen irritiert mich das Vorgehen von Nikon, bei dem nur noch das Ergebnis von Blende und Verlängerungsfaktor angezeigt wird.
Wo liegt mein Denkfehler? Erklärt's mir.
Grüße
Andreas
Verfasst: Sa 25. Dez 2004, 21:02
von Aragorn
Mir ist die korrekte Blende (und die ist nun mal definiert als das Verhältnis von Öffnung und Brennweite) wichtig
Das gilt aber auch nur für ein theoretisches Objektiv mit 100% Transmissionsgrad. Gerade bei viellinsigen Zoomobjektiven wird die Blendenöffnung angepasst (also weiter geöffnet als rechnerisch richtig wäre), um auch mit externen Belichtungsmessern arbeiten zu können. Solange man nur die interne Belichtungsmessung der Kamera nutzt, ist dies natürlich egal.
Ein ähnliches Problem produziert mein Kenko-Konverter. Mit dem Kitobjektiv zeigt die Kamera die effektiven Blendenwerte (also um den Verlängerungsfaktor des Konverters korrigiert) an, beispielsweise beim 70-300G aber den am Objektiv eingestellten Wert.
Ich vermute, dass Du mit Kitobjektiv das 18-70mmDX meinst!? Da dieses ein AF-S ist wird die Blende in den Daten angepasst, bei Objektiven mit Stangen-AF wie dem 70-300G ist dies nicht der Fall.
Das Tamron SP AF 90mm F/2.8 Di Macro an der D100 zeigt im Sucher auch die korrigierte Blende, d.h. bei 1:1 nur noch eine maximale Öffnung von 1:5,6.
Gruß,
Aragorn