lohnt sich derzeit wirklich eine digitale SLR?

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Moderator: donholg

Achim

lohnt sich derzeit wirklich eine digitale SLR?

Beitrag von Achim »

Hallo zusammen,

ich frage mich, ob sich derzeit eine digitale SLR wirklich lohnt, wenn man (so wie ich) in erster Linie Landschaftsaufnahmen macht. Ich habe Testfotos gesehen und ich war sogar von den dicken Canons enttäuscht, denn Wiesen sind einfach ein grüner Matsch, wo man bei einem vernünftigen Film in meiner F100 jeden Grashalm zählen kann...

Ich besitze ausserdem eine CP5400, die mich gerade bei Landschaftsaufnahmen ziemlich enttäuscht, denn ich habe den Eindruck, dass 5 bis 8 MP einfach nicht ausreichen, um Landschaften so darzustellen, dass man sie wirklich, vergleichbar zu Analog, auf 30x45 oder größer ausbelichten kann..

Hat jemand unter Euch schon mal auf größeres Format ausbelichten lassen? Ich will meine Fotos nicht nur am PC anschauen, dazu brauche ich nicht fotografieren (ist meine Meinung und die gilt natürlich nur für mich! ;-))...

Liebe Grüße,
Achim
Arjay
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Re: lohnt sich derzeit wirklich eine digitale SLR?

Beitrag von Arjay »

Achim hat geschrieben:Ich habe Testfotos gesehen und ich war sogar von den dicken Canons enttäuscht, denn Wiesen sind einfach ein grüner Matsch, wo man bei einem vernünftigen Film in meiner F100 jeden Grashalm zählen kann...
Ich wage zu behaupten, dass diese Fotos entweder nicht richtig belichtet wurden oder verwackelt sind. In den Galeriebereichen unseres Forums kannst Du genügend Gegenbeispiele zu Deiner These finden - schau' Dich hier einfach mal um!

Außerdem kann ich Dir noch unseren FAQ-Beitrag "Für wen/wann bringt eine DSLR etwas?" nahelegen - da dürftest Du weitere interessante Überlegungen finden.
Gruß Timo.

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Belli
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Re: lohnt sich derzeit wirklich eine digitale SLR?

Beitrag von Belli »

Achim hat geschrieben:Ich besitze ausserdem eine CP5400, die mich gerade bei Landschaftsaufnahmen ziemlich enttäuscht, denn ich habe den Eindruck, dass 5 bis 8 MP einfach nicht ausreichen, um Landschaften so darzustellen, dass man sie wirklich, vergleichbar zu Analog, auf 30x45 oder größer ausbelichten kann.
Die D-70 hat 6 MPixel. Den grössten Abzug habe ich bis jetzt mit 20x30 cm erstellen lassen und der ist qualitativ identisch mit früheren Analogbildern. Ich bin mir allerdings bewusst, dass da nach oben nicht mehr viel Reserve vorhanden ist.

Bei 30x45cm ergäbe dies bei 2000x3000 Pixel eine Auflösung von 0.15 mm auf dem Foto. Das menschliche Auge vermag noch etwas besser aufzulösen. Wie gut das Fotopapier aufzulösen vermag weiss ich nicht, hängt vermutlich auch noch vom Labor ab.

Die Auflösung von 6 MPixel dürfte wohl für dein Formatbedarf hart an der Grenze liegen. Reserve ist da kaum mehr vorhanden und an Bildausschnitte ist mit Sicherheit nicht mehr zu denken. Ich kann mir deshalb gut vorstellen, dass du erst bei Auflösungen jenseits der 10 MPixel mit der Digitaltechnik glücklich sein wirst.

Thomas
Zuletzt geändert von Belli am Di 2. Nov 2004, 14:47, insgesamt 2-mal geändert.
PeterB
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Re: lohnt sich derzeit wirklich eine digitale SLR?

Beitrag von PeterB »

Achim hat geschrieben:denn Wiesen sind einfach ein grüner Matsch
Da kann ich nur Timo recht geben: Das waren die falschen Fotos!
Auf A3 auszubelichten, war schon bei der 4500 kein Problem, und mit der D 70 habe ich das habe ich unlängst mit Fotos von Gemälden gemacht.
Zuletzt geändert von PeterB am Di 2. Nov 2004, 15:03, insgesamt 1-mal geändert.
Gruß!
Peter
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Oli K.
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Beitrag von Oli K. »

Ich denke, dass sich das nicht so pauschal beantworten lässt. Gutes Material in den richtigen Händen kann für jedes Motiv verwendet werden. Das die Resultate des Mittelformats natürlich noch eine ganze Ecke mehr Details zeichnen, liegt in deren Natur. Von daher kann ich da @Arjay nur zustimmen. Den DSLR-Kameras wird da eher Unrecht getan, denn viele Fotografen zeigen gerade mit diesen Kameras, was in der Landschaftsfotografie möglich ist...

Bei den Kompakten würde ich das jetzt nicht so ohne weiteres unterschreiben, da ich diesbezüglich eher schlechte Erfahrung gesammelt habe und nicht ausschliessen kann, dass es eher an mir lag als an der Kamera. Hier sehe ich dennoch das aggressive Aufbereiten der Bilddaten in der Kamera als entscheidenden Nachteil.
Grüße, Oli

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Beitrag von dd »

Hallo Achim,

ich habe von der D70 einige Landschaftsaufnahmen auf 30x45 ausbelichten lassen und bin von der Qualität begeistert. Analog kann man nur mehr erreichen, wenn man wirklich sehr gute Objektive verwendet und auch der Laborprozeß sorgfältig gehandhabt wird. Ich habe zum Beispiel nur mit Festbrennweiten analog bessere Auflösungen erreicht.

Für mich hat gerade für Ausbelichungen digital viele Vorteile, weil ich auch mehr Kontrolle habe und die Dateien zum Ausbelichten leicht nachbearbeiten kann.

Wenn man Diashows mag, hat analog sicher noch Vorteile.

Größere Bilder als 30x45 stehen bei mir noch aus. Ich erwarte da aber keine Schwierigkeiten.

Gruß
Dirk
Achim

mal ein Beispiel

Beitrag von Achim »

Hallo zusammen,

erst mal vielen Dank für die Antworten...ich lese ja nun schon einige Zeit hier und vielleicht sollte ich mich auch mal anmelden... ;-)

Leider kann man hier nicht so ohne weiteres ein Beispielfoto uploaden, sonst würde ich einfach mal einstellen, was ich meine. Ich habe z.B. einen Hügel fotografiert, einmal analog und einmal mit der CP. Wenn man sich das CP-Foto anschaut, dann sieht man die Wiese als eine "matschige" Fläche, das Analogfoto dagegen hat eine phantastische Schärfe...Blende usw. ist bei meinen Betrachtungen schon berücksichtigt.

Bei DPREVIEW.COM kann man sich auch die D70-Fotos betrachten und man kann dort beobachten, dass bei komplexen Motiven einfach die Schärfe nicht stimmt, Häuser, Schiffe, alles superscharf, aber Sträucher, Bäume sind "matschig"...

Klar kann es auch sein, dass es am Kit Objektiv lag, daher meine Frage an die "Gemeinde"...

Ach ja, ich vergaß noch zu erwähnen, dass ich dieses Forum einfach richtig gut finde und ich mich schon mal bedanken wollte für Eure Antworten...

In den Galeriebereichen habe ich mich schon des öfteren umgeschaut und auch schon einige der Arbeiten dort bewundert (sind tolle Sachen dabei!!!!!), aber bei einer Verkleinerung sehen meine Wiesen auch ordentlich aus...von daher war halt einfach meine Frage, weil es anhand der ausgestellten Fotos für mich nicht zu beurteilen ist...

Ich überlege nun einfach, ob D70 (ja, die würde mir schon gefallen!! ;-)) oder Warten...momentan ist wohl Warten angesagt...

Liebe Grüße,
Achim
Andreas H
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Beitrag von Andreas H »

Hallo Achim,

vor meiner D70 habe ich mehrere Jahrzehnte mit analogen Nikons, Leicas und der Mamiya 645 fotografiert. Ich habe überwiegend auf Diafilm aufgenommen, hin und wieder ein Bild vergrößern lassen, in den letzten Jahren meistens eingescant und auf Formaten bis DIN A3+ ausgedruckt.

Ich denke, der Unterschied zwischen Digital und Analog ist nicht so einfach zu beschreiben. Du hast irgendwie Recht. Bezogen auf großformatig ausbelichtete Landschaftsbilder ist die Stärke der analogen Fotografie die Auflösung feinster Strukturen, die Stärke der digitalen Fotografie sind die kornlosen, glatten Flächen mit klaren Farben. Ich setze dabei voraus, daß man in beiden Fällen hochwertige Festbrennweiten verwendet und analog einen niedrigempfindlichen Film (solange es den noch gibt!). Die Auflösung einer digitalen Kamera ist ja systembedingt und klar definiert. Strukturen, die innerhalb des Auflösungsbereichs liegen, werden dargestellt, feinere Strukturen fehlen komplett. Beim analogen Bild gibt es einen allmählichen Verlauf, feinere Strukturen sind nicht abrupt weg sondern werden schwächer und durch Korn überlagert dargestellt.

Da beide Verfahren ihre Stärken haben, habe ich mich persönlich zu einem ganz entschiedenen Jein zu beiden Verfahren entschlossen. Ich schleppe meistens beides durch die Gegend. Ein analoges Nikon-Gehäuse fällt auch nicht so ins Gewicht, und gelegentlich ist es stattdessen auch eine M 645.

Wenn Du wirklich abschreckende Bildbeispiele gesehen hast, dann drängt sich mir der Verdacht auf, daß dabei nicht nur die systembedingten Beschränkungen zum Tragen kamen, sondern eine ungeschickte Nachbeabeitung. Man kann durch ungeschicktes Entrauschen und/oder aggressives Nachschärfen mühelos den von Dir beschriebenen Effekt erzielen.

Um auf die ursprüngliche Frage "lohnt sich eine digitale SLR" zu antworten: Auf jeden Fall. Auch nach vielen Jahren analoger Fotografie lernt man durch die DSLR in kurzer Zeit viel dazu. Man ist einfach experimentierfreudiger (kost' ja nix!), und man bekommt sein Ergebnis sofort (ist pädagogisch einfach sinnvoller).

Grüße
Andreas
Zuletzt geändert von Andreas H am Di 2. Nov 2004, 19:45, insgesamt 1-mal geändert.
Achim

Beitrag von Achim »

Hallo Andreas,

mir geht es ja so ähnlich mit dem entschiedenen JEIN zur Digitalfotografie... ;-)

Ich finde es ebenfalls klasse, dass man sich die Ergebnisse direkt anschauen kann und ich stimmt Dir voll und ganz zu, dass man so sicher mehr lernt, da man einfach machen kann und experimentieren kann.

Die Bilder, die ich gesehen habe, waren gar nicht nachbearbeitet, auch meine von der CP waren das nicht. Ich schaue sie mir immer zuerst in aller Ruhe so an, wie sie sind.

Ich freue mich jedenfalls, dass jemand etwas mit meiner Beschreibung anfangen kann und auch versteht, was ich meine.

Wie schon geschrieben, ich hätte sicher auch Spaß an einer D70, aber leider sind mir über 1000 Euro doch zu viel, wenn ich nicht oder nur eingeschränkt das machen kann, was ich will...also gehöre ich zu denen, die auf sowas wie eine D200 warten... ;-)

Wenn man bedenkt, dass es sich um schlappe 2000 DM handelt, die da über den Ladentisch wandern und wenn man bedenkt, dass ich für 1500 Euro ein Hochpräzisionswerkzeug, wie meine F100 bekomme, dann stimmt da meiner Meinung nach einfach die Relation nicht...gerade wenn man noch mit einberechnet, dass eine analoge Kamera sicher wesentlich teurer ist in der Fertigung, da mehr Mechanik enthalten ist...

Aber wie bereits geschrieben: in meiner Brust schlagen zwei Herzen...das eine will gerne ein wenig experimentieren und die Ergebnisse direkt sehen können...und das andere will sich einfach tolle Fotos aufhängen... ;-)

Liebe Grüße,
Achim
jodi2
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Beitrag von jodi2 »

Achim hat geschrieben:Wenn man bedenkt, dass es sich um schlappe 2000 DM handelt, die da über den Ladentisch wandern und wenn man bedenkt, dass ich für 1500 Euro ein Hochpräzisionswerkzeug, wie meine F100 bekomme, dann stimmt da meiner Meinung nach einfach die Relation nicht...gerade wenn man noch mit einberechnet, dass eine analoge Kamera sicher wesentlich teurer ist in der Fertigung, da mehr Mechanik enthalten ist...
Da hast Du zwar recht, aber Du mußt auch die Entwicklung sehen. Vor acht Jahren war DSLR noch nicht in Sicht, vor fünf unbezahlbar bei noch wackliger Leistung, für drei kostete es noch 5-10mal so viel und hatte imm enroch Kinderkrankheiten, vor ein bis zwei waren die Leistungen endlich akzeptabel und heute kostet es eben "nur" noch 2-3mal so viel und auch das wird sich sicher noch weiter reduzieren, aber im Vergleich zu einer vernünftigen Objektivausrüstung finde ich das schon nicht mehr sooo entscheidend.
Wer wann einsteigt, muß jeder selbst wissen. Bei mir ohne bzw. nicht mehr mit analoger Ausrüstung war jetzt der richtige Zeitpunkt, bei Analogexperten vielleicht erst wenn es keine guten Filme mehr gibt oder sich deren Preis verzehnfacht hat...

Gruß
Jo
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Was ist das für ein knuffiges Tandem auf dem Avatar? www.pinoforum.de
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