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Meinung gesucht - DSLR oder Analog?

Verfasst: So 10. Okt 2004, 19:24
von Christoph K.
Hallo zusammen,
verzeiht mir, wenn ich bei meinem ersten Beitrag noch etwas in den Anfängen wühle und mich auch noch nicht so in diesem Forum auskenne (habe auch keinen entsprechenden Thread zu dem Thema gefunden), denn für mich stellt sich die Frage, ob ich von meinen analogen Nikon SLRs zu einer DSLR (D70?) wechseln soll. Ich wäre für ein paar Meinungen, die wahrscheinlich und natürlich subjektiv sein müssen, sehr dankbar.
Bisher fotografiere (nicht professionell, aber mit viel Liebe) ich in zwei Bereichen:
a) Reisefotografie (meist F5 und F80 auf Fuji Velvias) mit Projektion auf 2m Leinwand mit Rollei,
b) Stilleben / Portraits (meist mit F3 auf SW Ilfords plus eigener DuKa)
Nun habe ich dank PC und digitaler Kompaktkamera gesehen, daß digitale Fotografie auch ziemlich "sexy" sein kann. Aber noch traue ich mich nicht ganz weg von der traditionellen Projektion und DuKa.
Welche Erfahrungen habt Ihr gemacht?
Im voraus tausend Dank für Eure Meinung,
Gruß,
Christoph.

Verfasst: So 10. Okt 2004, 19:48
von -max-
Also meine Entscheidung war ohen hin-und-her: Digital!

Das hat einfach damit zu tun, dass ich, wenn ich Fotos mache, diese sehr schnell verfügbar haben muss. Hat mit meinem Nebenjob zu tun..;)

Verfasst: So 10. Okt 2004, 19:49
von mike
ganz einfach, mach beides.

halte es ebenfalls so.


________________________________________

gruß

mike :lol:

Verfasst: So 10. Okt 2004, 20:07
von claudius
Hallo Christoph,

ich habe mir vor gut einem Jahr meine erste DSLR angeschafft, habe meine F90x aber immer noch und nehme sie meist, wenn ich mich 100% auf die Kamera verlassen muss. Aber ich merke, dass ich die Digitale immer mehr einsetze. Ich benutze die Kameras nur privat, also verdiene keine Brötchen damit.

Was mich aber in der letzten Zeit immer mehr zur Digitalen treibt, sind die Möglichkeiten der Digitalen Dunkelkammer. Ich habe früher, viel früher, SW selbst entwickelt. Farbe habe ich immer nur machen lassen. Nun mache ich wieder selber. Und man muss hinterher nicht ewig aufräumen und Bilder pressen etc. Und man kann auch mal eine Pause machen und muss nicht immer die Brühen in Flaschen füllen, damit sie nicht altern.

Aber solange die Beamer noch nicht deutlich höhere Auflösungen bringen, kann man das an die Wand werfen IMHO eher vergessen. Also wirst Du Dia's auch weiterhin mit der analogen machen müssen.

Ansonsten, Bilder machen beide.

Tschüß
Claudius

Verfasst: So 10. Okt 2004, 20:23
von Heiner
Kauf Dir einen guten Scanner! :wink:

Verfasst: So 10. Okt 2004, 20:33
von Gast
Ich benutze für Digitalbilder eine D70 und eine S7000, analog 801, FM2, 601, 75, Leica M4-P und Mamiya 645.

Wenn das Ziel ein Farbpapierbild in einer Größe von maximal DIN A3+ ist, dann sehe ich keinen Grund mehr etwas anderes als die D70 zu verwenden. Die Auflösung ist durchaus ausreichend und die Möglichkeiten der Nachbearbeitung schlagen alles was in der Dunkelkammer geht.

Wenn das Ziel die Projektion ist, dann kann man gegen einen guten Diaprojektor mit einem guten Objektiv bisher digital kaum ankommen. Ich habe mich nur bei Projektoren in der Preisklasse bis zum Kleinwagen umgesehen, und dort gibt es nichts was mit guter Diaprojektion konkurrieren könnte.

Auch gegen ein Schwarzweißbild auf Barytpapier ist noch nichts digitales gewachsen.

Dazu kommt noch, daß analoge Materialien eine erwiesene Langzeitstabilität haben. Bei den heutigen digitalen Speichermedien bin ich mir da nicht so sicher. Ich habe noch analoge Bilder meiner Großmutter aus der Zeit der vorletzten Jahrhundertwende. Ich bezweifle sehr, daß mit einer heutigen CD in hundert Jahren irgendjemand irgendetwas anfangen kann.

Was folgt daraus? Für mich macht beides Sinn. Deshalb werde ich weiter auch meine analogen Kameras benutzen.

Grüße
Andreas

Verfasst: So 10. Okt 2004, 20:34
von Pernasator
hallo
auch ich habe früher Dunkelkammerarbeit gemacht, meist S/W, aber auch Farbabzüge von Dias. Aus Zeit- und Platzmangel entfiel die Dunkelkammer schon vor Jahren, die Dia-Fotografie (auch mit Riesen-Leinwand und tollem Leitz-Projektor) blieb meine Leidenschaft, und weil z.B. meine Eltern mal Fotos von ihren Enkelchen haben wollten, kam auch noch die Fotografie mit Farbnegativfilmen dazu. Die Abzüge wurden mit wechselnder Zufriedenheit von diversen Großlabors gemacht. Aber eigentlich habe ich das mit den Farbnegativen immer gehasst, schon allein deshalb, weil nach Nachbestellungen entweder Fingerabdrücke auf den Negativen waren oder blöde Papierstreifen dran klebten.

Als ich vor 4 Jahren meine erste Coolpix kaufte, dachte ich erst, das ist jetzt noch eine schöne Ergänzung. Fotos gleich angucken, per Mail verschicken, manchmal welche ausdrucken oder ausbelichten lassen.
"Richtiges Fotografieren" war aber für mich immer gleichbedeutend mit "Spiegelreflex", so schön ich das drehbare Coolpix-Gehäuse auch fand.
Inzwischen habe ich eine digitale Spiegelreflex und fotografiere fast nur noch damit. Neulich habe ich mal wieder einen Diafilm in meiner analogen SLR gehabt: ich war so enttäuscht von der Farbwiedergabe, da konnte auch die hochauflösende Projektion nicht drüber hinwegtrösten.

Fazit: für mich ist die Knipserei mit Filmen wohl vorbei. Zumal es meinen Lieblings-Diafilm Kodachrome 25 nicht mehr gibt. Ich freue mich an der enorm realistischen Farbwiedergabe, besonders bei Hauttönen, lasse gelegentlich Bilder ausbelichten und freue mich auch an der guten Qualität von Ausdrucken mit meinem neuen Canon-Drucker. Die Dunkelkammer heißt jetzt Adobe Photoshop, Entwickler zurückfüllen und Saubermachen/Aufräumen werden durch Strg+S ersetzt.
So sieht's aus.
Gruß
Achim

Verfasst: So 10. Okt 2004, 21:19
von JackMcBeer
@Pernasator
...dem ist kaum noch was hinzuzufügen!

Meine erste Digitale war die 950. Meine F70 habe ich das erste mal wieder rausgeholt, als meine dritte digitale (CP5000) mal zur Reparatur musste...

Allerdings habe ich noch nie ernsthaft viel mit Dias rumgemacht, dafür aber in s/w alles selbst entwickelt (und das war vor 1990 alles).

Beste Grüße,
Jack.

Verfasst: Di 12. Okt 2004, 10:07
von Arjay
Diskussionen wie diese hier sind hier im Forum immer wieder aufgetaucht. Eines unserer Mitglieder - Jodi2 - hat sich einmal die Mühe gemacht und die Argumente Pro und Contra Analog sowie Pro und Contra Digicam sowie Einfach- oder DSLR-Digicam zusammengefasst:

Für wen/wann bringt eine DSLR etwas?

P.S.: Dieser Beitrag soll zugleich auch eine Aufforderung sein, einmal das umfassende gesammelte Wissen in unserem FAQ-Bereich zu nutzen ...

Verfasst: Di 12. Okt 2004, 20:34
von Christoph K.
Vielen Dank an Euch alle, die verschiedenen Meinungen und Erfahrungen waren in der Tat sehr hilfreich!!!
Und auch vielen Dank an Arjay für den Link zu den FAQ!
Ich werde mir jetzt einfach mal eine D70 leihen und die Bilder auch mal am Beamer ausprobieren - und dann wohl zuschlagen!
Viele Grüße und nochmals tausend Dank!
Christoph.