Alternative Schärfungsmethode für Webdarstellung
Verfasst: Di 31. Aug 2004, 17:46
Alternative Schärfungsmethode
In letzter Zeit kommt öfters das Problem des Nachschärfens bei Bildern zur Sprache, die für die Webdarstellung
verkleinert (heruntergerechnet) wurden. Ich möchte euch mal eine Schärfungsmethode vorstellen, die
insbesondere die sehr oft zu sehenden "Halos" bei Kontrastreichen Übergängen vermeiden hilft. Auch sonst
bietet die Methode besonders bei solchen Bildern eine gute Alternative, die sich nachhaltig gegen das
verkleinern/nachschärfen wehren. Sie wurde von Russell Brown (von Adobe) vorgestellt, und mal in DPreview
aufgelistet. Der nachfolgende Text ist im wesentlichen eine Übersetzung mit ein paar Ergänzungen von mir.
Schärfen, insbesondere mit USM (UnSchärfeMaskierung), ist im allgemeinen eine hervorhebung der Kanten
mittels erhöhung/verminderung der Helligkeit. Oftmals kann ein Bild aber mehr Helligkeitsverminderung als Erhöhung
an den Kanten vertragen. Die Technik, die ich hier vorstellen möchte, teilt diese beiden Vorgänge auf. Die Technik
ist in den meisten Grafikprogrammen anwendbar, die Ebenen unterstützen. Als Beispiel habe ich Photoshop
gewählt, das funktioniert mit den Versionen 5.0, 6.0, 7.0 und CS.
Hier ist die Abfolge der einzelnen Schritte:
1. Alle Arbeitschritte, die das Bild benötigt, inklusive dem herunterrechnen auf das gewünschte Format und die
gewünschte Größe. Alle Ebenen auf den Hintergrund reduzieren.
2. Kopieren des Hintergrunds in eine neue Ebene
3. Auf der Ebenenkopie: USM mit Radius 0,4 und 500%. Ehrlich! Alternativ lassen sich hier auch andere
Schärfungsmethoden anwenden.
4. Diese Ebene ebenfalls kopieren. Es sollten jetzt insgesamt 2 Ebenen und der Hintergrund zu sehen sein.
5. Die Füllmethode der mittleren Ebene auf "Abdunkeln" stellen.
6. Die Füllmethode der obersten Ebene auf "Aufhellen" stellen.
7. Die oberste Ebene ausblenden (auf das Augensymbol klicken).
8. Die mittlere, abgedunkelte Ebene markieren, und die Deckkraft regulieren, sodass das Bild schärfer, aber
nicht wesentlich dunkler wirkt. Kontrolle per Klick auf das Auge!
9. Die mittlere Ebene ausblenden, und die oberste, aufgehellte Ebene wieder einblenden und markieren. Wie im
vorherigen Schritt die Schärfe einstellen, ohne das das Bild zu hell wirkt, oder die Halos zu stark werden.
10. Alle Ebenen einblenden und das Ergebnis kontrollieren. Wenn es gut aussieht, auf die Hintergrund-Ebene
reduzieren und fürs Web speichern.
Diese Technik hat den Vorteil, dass man sehr visuell arbeiten kann, und es lassen sich damit sehr gute Ergebnisse,
insbesondere bei verkleinerten Bildern, erzielen. Was sich hier zunächst sehr kompliziert anhört, ist nach kurzer
Einarbeitungszeit schnell durchgeführt.
Zum Schluss habe ich noch ein kleines Beispiel, welches mit Corel Paint 11 generiert wurde:
Bild 1 ist das Original, verkleinert, aber nicht geschärft:

Bild 2 ist mit 60% Deckkraft auf der hellen Ebene (entspricht in etwa der "normalen" Schärfung mit USM) erstellt worden:

Bild 3 ist mit 60% Deckkraft auf der dunklen Ebene erstellt worden:

Bild 4 zeigt den Unterschied bei 200% Vergrößerung (links die dunkle, rechts die helle Ebene):

Bild 5 zeigt das (nach meinem Geschmack optimale) Ergebnis mit 20% Deckraft auf der hellen und 60% Deckkraft
auf der dunklen Ebene:

Ich hoffe, ihr könnt damit was anfangen, über Feedback würde ich mich freuen!
So long,
Matthias
In letzter Zeit kommt öfters das Problem des Nachschärfens bei Bildern zur Sprache, die für die Webdarstellung
verkleinert (heruntergerechnet) wurden. Ich möchte euch mal eine Schärfungsmethode vorstellen, die
insbesondere die sehr oft zu sehenden "Halos" bei Kontrastreichen Übergängen vermeiden hilft. Auch sonst
bietet die Methode besonders bei solchen Bildern eine gute Alternative, die sich nachhaltig gegen das
verkleinern/nachschärfen wehren. Sie wurde von Russell Brown (von Adobe) vorgestellt, und mal in DPreview
aufgelistet. Der nachfolgende Text ist im wesentlichen eine Übersetzung mit ein paar Ergänzungen von mir.
Schärfen, insbesondere mit USM (UnSchärfeMaskierung), ist im allgemeinen eine hervorhebung der Kanten
mittels erhöhung/verminderung der Helligkeit. Oftmals kann ein Bild aber mehr Helligkeitsverminderung als Erhöhung
an den Kanten vertragen. Die Technik, die ich hier vorstellen möchte, teilt diese beiden Vorgänge auf. Die Technik
ist in den meisten Grafikprogrammen anwendbar, die Ebenen unterstützen. Als Beispiel habe ich Photoshop
gewählt, das funktioniert mit den Versionen 5.0, 6.0, 7.0 und CS.
Hier ist die Abfolge der einzelnen Schritte:
1. Alle Arbeitschritte, die das Bild benötigt, inklusive dem herunterrechnen auf das gewünschte Format und die
gewünschte Größe. Alle Ebenen auf den Hintergrund reduzieren.
2. Kopieren des Hintergrunds in eine neue Ebene
3. Auf der Ebenenkopie: USM mit Radius 0,4 und 500%. Ehrlich! Alternativ lassen sich hier auch andere
Schärfungsmethoden anwenden.
4. Diese Ebene ebenfalls kopieren. Es sollten jetzt insgesamt 2 Ebenen und der Hintergrund zu sehen sein.
5. Die Füllmethode der mittleren Ebene auf "Abdunkeln" stellen.
6. Die Füllmethode der obersten Ebene auf "Aufhellen" stellen.
7. Die oberste Ebene ausblenden (auf das Augensymbol klicken).
8. Die mittlere, abgedunkelte Ebene markieren, und die Deckkraft regulieren, sodass das Bild schärfer, aber
nicht wesentlich dunkler wirkt. Kontrolle per Klick auf das Auge!
9. Die mittlere Ebene ausblenden, und die oberste, aufgehellte Ebene wieder einblenden und markieren. Wie im
vorherigen Schritt die Schärfe einstellen, ohne das das Bild zu hell wirkt, oder die Halos zu stark werden.
10. Alle Ebenen einblenden und das Ergebnis kontrollieren. Wenn es gut aussieht, auf die Hintergrund-Ebene
reduzieren und fürs Web speichern.
Diese Technik hat den Vorteil, dass man sehr visuell arbeiten kann, und es lassen sich damit sehr gute Ergebnisse,
insbesondere bei verkleinerten Bildern, erzielen. Was sich hier zunächst sehr kompliziert anhört, ist nach kurzer
Einarbeitungszeit schnell durchgeführt.
Zum Schluss habe ich noch ein kleines Beispiel, welches mit Corel Paint 11 generiert wurde:
Bild 1 ist das Original, verkleinert, aber nicht geschärft:

Bild 2 ist mit 60% Deckkraft auf der hellen Ebene (entspricht in etwa der "normalen" Schärfung mit USM) erstellt worden:

Bild 3 ist mit 60% Deckkraft auf der dunklen Ebene erstellt worden:

Bild 4 zeigt den Unterschied bei 200% Vergrößerung (links die dunkle, rechts die helle Ebene):

Bild 5 zeigt das (nach meinem Geschmack optimale) Ergebnis mit 20% Deckraft auf der hellen und 60% Deckkraft
auf der dunklen Ebene:

Ich hoffe, ihr könnt damit was anfangen, über Feedback würde ich mich freuen!
So long,
Matthias