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noch mal zum "crop" faktor
Verfasst: Sa 21. Aug 2004, 06:41
von elmatzo
Hi Leute
habe da irgendwas noch nicht verstanden mit dem Faktor
Also mal der reihe nach.
1.Objektive brennweite ist ja immer die selbe also brauche ich mir da keine Gedanken zu machen.
2.Der Nikon chip ist ja etwas kleiner als KB und somit wird das Bild
sozusagen ausgeschnitten.d.h bei f=50 mm z.b.auf Kleinbild
wird die Brennweite aud 75 mm angepasst.
Wie sieht das jetzT mit der Kammera selber aus.
Da ich die Kammera noch nicht aber hoffe bald

besitzen werde
und ich mich gerne technisch vorherinformiere frage ich mich
die ganze Zeit wie dann das Bild im Sucher abgebildet wird?????
Da ich ja direkt durch die Linse schaue und somit auch die Brennweite habe die wie gesagt sich ja nicht ändert und das gleiche ja auch im
Sucher sehe.
Aber wenn ich jetzt das bild mache ist denn da ewas auf dem chip abeschnitten?????
Wie funktioniert das mit der Kompensation?
Much ich dann zum Beispiel etwas weite weg stehen als einer mit einer normalen Slr um das gleich motiv zu bekommen.Aber das kann ich mir
irgendwie nicht so vorstellen.
Danke für Euren Rat.
gruß Elmatzo
Verfasst: Sa 21. Aug 2004, 08:57
von Iaidoka
Morgen.
Du siehst im Sucher das, was auch aufs Bild kommt (bzw. 95% davon

), weil Nikon natürlich die Größe des Sucherfensters an die Größe des Sensors/Bildkreises angepasst hat. Von daher also kein Problem, "you get what you see"

.
Mit der Bildwirkung ist es so, dass Du den Bildwinkel kriegst, den Du an der Analogen mit 1,5facher Brennweite hättest, d.h. es wird ein Stück in der Mitte genommen und auf das Bildformat vergrößert. Weil es sich ja aber um einen Ausschnitt aus einem Bild mit niedrigerer Brennweite handelt, kriegst Du die Nebenwirkungen der echten Brennweite, d.h. Bokeh, Schärfe, perspektivischer Abstand etc. entsprechen der realen, angezeigten und aufgedruckten Brennweite.
Da aber, wie gesagt, der Bildwinkel dem Faktor 1,5 unterliegt, musst Du, um gleich viel aufs Bild zu bekommen, mit der digitalen weiter weg vom Motiv.
Gruß
Markus
P.S.: Und die DX-Objektive haben, obwohl sie nur für digitale SLRs sind, die echte (KB-)Brennweite aufgedruckt, d.h. auch da musst Du den 1,5er Cropfactor beachten.
Verfasst: Sa 21. Aug 2004, 11:29
von Aragorn
Hast Du eine Kleinbildspiegelreflex?
Falls ja, dann stell Dir einfach vor Du würdest in der Filmebene und im Sucher einen schwarzen Papprahmen einkleben, der das Kleinbildformat (24mmx36mm) auf das APS-C Format (15,6mmx23.7mm) beschneidet. Schon hast Du den Eindruck einer DSLR.
Bei gleicher Brennweite musst Du also weiter weggehen, um das Gleiche auf das Bild zu bekommen.
Gruß,
Aragorn
Verfasst: Sa 21. Aug 2004, 14:45
von Andreas Blöchl
Es ist ungefähr wie wenn man einen Konverter dranschraubt oder ? Da zeigt dir die Anzeige auch einen anderen Brennweitenbereich als er tatsächlich ist weil ja der Konverter vorne noch vergrößert oder bzw. verkleinert. Das was du im Sucher sieht ist ja nichts anderes was auch der CCD sieht oder? Bin jetzt auch etwas verwirrt aber ich glaube das ich recht habe. Was sagen da die anderen dazu die schon länger eine DSLR haben und das schon genauer unter die Lupe genommen haben.
Verfasst: So 22. Aug 2004, 00:20
von elmatzo
Danke für die Antworten,
hatte ich mir schon gedacht das ich weiter weg muß.
Aber das ist ja eingentlich egal oder hat schon jemand
schlechte Erfahrungen damit gemacht.
Gruß Elmatzo
Verfasst: So 22. Aug 2004, 09:57
von hws
Iaidoka hat geschrieben:Weil es sich ja aber um einen Ausschnitt aus einem Bild mit niedrigerer Brennweite handelt, kriegst Du die Nebenwirkungen der echten Brennweite, d.h. Bokeh, Schärfe, perspektivischer Abstand etc. entsprechen der realen, angezeigten und aufgedruckten Brennweite.
Da aber, wie gesagt, der Bildwinkel dem Faktor 1,5 unterliegt, musst Du, um gleich viel aufs Bild zu bekommen, mit der digitalen weiter weg vom Motiv.
da ich "Bokeh" auch in der FAQ/Volltextsuche nicht gefunden habe:
http://www.photo.net/mjohnston/column49/
http://www.foto-net.de/net/objektive/licht.html (ganz unten)
Schönen Gruß HWS
Verfasst: So 22. Aug 2004, 12:50
von Andreas H
Iaidoka hat geschrieben:
Weil es sich ja aber um einen Ausschnitt aus einem Bild mit niedrigerer Brennweite handelt, kriegst Du die Nebenwirkungen der echten Brennweite, d.h. Bokeh, Schärfe, perspektivischer Abstand etc. entsprechen der realen, angezeigten und aufgedruckten Brennweite.
Das ist aus meiner Sicht nur eingeschränkt richtig. Beim kleineren Format muß man eigentlich auch kleinere Zerstreuungskreise bei der Schärfentiefe zugrundelegen. Wieweit sich das allerdings bei der Auflösung einer DSLR auswirkt ist eine andere Frage. Da die Perspektive vom Objektabstand abhängt und der wiederum (wenn man ein bestimmtes Objekt formatfüllend abbilden will) vom Bildwinkel und der wiederum von Brennweite und Aufnahmeformat, ergeben sich durchaus unterschiedliche perspektivische Wirkungen der gleichen Brennweite an 24x36 oder DSLR.
Grüße
Andreas
Verfasst: So 22. Aug 2004, 14:06
von Iaidoka
@Andreas
Meine Aussagen erheben leider keinen Anspruch auf Richtigkeit, ich selbst kenne mich mit der zugrundeliegenden Optik/Physik zu wenig aus. Mein Gedankengang war einfach der:
Wenn ich ceteris paribus einfach nur einen Teil des auf die Filmebene projezierten Bildes per CCD abtaste, muß dieser Teil des Bildes exakt so aussehen, wie er es auch im entsprechenden Ausschnitt eines analog erzeugten Bildes aussehen würde.
Das hängt natürlich an genau diesem ceteris paribus, sprich wenn die sonstigen Bedingungen sich in irgendeiner Form ändern, stimmt meine Argumentation nicht mehr, dann hast Du Recht. Aber das Objektiv ist das gleiche, wir ersetzen nur den Film durch einen CCD. Der einzige Parameter, der sich dabei noch ändern könnte, wäre ja der Abstand zwischen Bajonett und CCD ggü. dem Abstand Bajonett zu Film (nennt man glaube ich Auflagemaß, oder?). Wenn dieses sich zwischen analog und digital geändert hat, weiß ich nicht, was das für Auswirkungen hat.
Kannst Du mich dahingehend erleuchten? Oder habe ich schon an anderer Stelle einen Denkfehler?
Gruß
Markus
Verfasst: So 22. Aug 2004, 17:53
von Andreas H
@Markus
Du hast die stärkere Nachvergrößerung beim APS-Format vergessen.
Ziel des gegenüber dem Film kleineren CCD ist ja nicht, kleinere Bilder zu erzeugen. Bei einer gleichen Ausgabegröße müssen wir also stärker nachvergrößern. Die gleiche Problematik gibt es doch beim Vergleich Mittelformat/Kleinbild. Auch da wird wegen der geringeren Nachvergrößerung ein größerer Zerstreuungskreis beim Mittelformat akzeptiert als bei Kleinbild. Die Formeln habe ich nicht im Kopf (man wird halt älter). Folglich muß auch beim APS-Format der D70, um die gleiche Bildqualität zu erreichen wie bei Kleinbild, ein kleinerer Zerstreuungskreis zugrundegelegt werden. Das bedeutet auch daß Tiefenschärfeskalen und -Tabellen nicht mehr ganz genau stimmen, denn die zugrundegelegten Zerstreuungskreisdurchmesser sind formatbezogen.
Ist das ganze überhaupt in der Praxis relevant? Ich fürchte ja. Schließlich ist es viel leichter, bei Photoshop mal eben auf 100% zu gehen als mit einer Lupe die Schärfe in einem Dia oder Negativ zu beurteilen.
Das Auflagemaß ist natürlich gleich, sonst hätten wir kein scharfes Bild.
Grüße
Andreas
Verfasst: So 22. Aug 2004, 19:32
von nikkormatix
Andreas H hat geschrieben:Folglich muß auch beim APS-Format der D70, um die gleiche Bildqualität zu erreichen wie bei Kleinbild, ein kleinerer Zerstreuungskreis zugrundegelegt werden. Das bedeutet auch daß Tiefenschärfeskalen und -Tabellen nicht mehr ganz genau stimmen, denn die zugrundegelegten Zerstreuungskreisdurchmesser sind formatbezogen.
Richtig. Schärfentiefe ist kein optisches Gesetz, sondern eine Festlegung, bis zu welcher Größe des Streukreises unser Auge eine Aufnahme noch als scharf erachtet. Dies ist vom Maß der Nachvergrößerung, dem Betrachtungsabstand sowie vom Auflösungsvermögen des Auges abhängig und kann bzw. muss den jeweiligen Umständen oder auch persönlichen Ansprüchen gemäß angepasst werden.
Vergrößere ich z. B. stärker nach und/oder wähle einen geringeren Betrachtungsabstand, ist ein kleinerer Streukreis erforderlich. Bei stärkerer linearer Vergrößerung bietet sich auch an, den Betrachtungsabstand entsprechend zu vergrößern.
Wenn man bei einer deutlichen Sehweite von 25 cm von einem Auflösungsvermögen des menschlichen Auges von 2 Bogenminuten ausgeht (entsprechend einer Betrachtungsentfernung des 1719-fachen Werts des Streukreises) und einen Print in der Größe 13 x 18 cm herstellen möchte, muss man beim Nikon-Crop-Format linear etwa 7,5-fach vergrößern. Folglich kommt man zu einem Streukreis von z = 250 mm / 1719 / 7,5 ~ 0,02 mm.
Will ich den gleichen Abzug in einem Abstand von 20 cm betrachten, muss der Streukreis z = 200 mm / 1719 / 7,5 ~ 0,016 mm betragen. Für das klassische Kleinbildformat komme ich unter Zugrundelegen o. g. Prämissen zu einem Streukreis von z = 250 mm / 1719 / 5 ~ 0,03 mm. [1] Usw. usf.
Gruß
Frank
[1] Oskar Barnack, der Erfinder der Leica und des KB-Formats, rechnete hier mit moderateren 1/1500, wodurch er auf 1/30 mm kam. Dieser Wert bildet bis heute die Grundlage für fast alle Schärfetiefeskalen und-tabellen im KB-Bereich.