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Verfasst: So 28. Jan 2007, 22:03
von Andreas H
EvelKnievel hat geschrieben:Was willst Du mir damit sagen? Das hört sich für mich so an, als ob Du die Anschaffung eines 17-55 für rausgeschmissenes Geld hältst.
Ich dachte, Du wärst auch ein heimlicher Verehrer des Selbigen. :o
Nö, bin ich nicht. Mir paßt der Brennweitenbereich nicht, es ist mir zu klobig, und die Testergebnisse die es bekommt motivieren mich ehrlich gesagt auch nicht.

Nun kann man natürlich wieder mal argumentieren daß doch die vielen vielen Praxiserfahrungen viel mehr wiegen als so ein dummes Testergebnis bei Photozone oder sonstwo. Aber dem kann man natürlich dann auch wieder entgegnen daß man auch mit einem 18-70 Bilder machen kann denen niemand ansieht daß sie nicht mit dem 17-55 aufgenommen wurden (ich wollte jetzt nicht so garstig sein und 18-200 schreiben ;) ).

Ob nun eine Brennweitenlücke vernachlässigbar ist oder nicht hängt doch wohl sehr von den persönlichen Bedürfnissen ab. Wenn ich meine Exif-Statistik ansehe, dann sind die Bereiche von 18-24 und von 50-70mm für mich gleichermaßen sehr wichtig. Ich glaube nicht daß ich glücklicher würde wenn ich auf einen so häufig genutzten Brennweitenbereich verzichtete.

Die Lichtstärke lockt mich irgendwie auch nicht. Ich habe ein 2/35 und ein 1,8/85, das reicht mir vorerst für wenig Licht.

Ich habe einfach immer so einen diffusen Bauchschmerz wenn ein Objektiv glorifiziert wird. Aus vielen Postings lese ich heraus daß man von diesem Objektiv irgendwie "bessere" Bilder erwartet. Ohne Zweifel ist das 17-55 ein hervorragendes Objektiv, aber ich glaube nicht daß ich damit in irgendeiner Weise zu besseren Ergebnissen käme.

Wenn meine Bedürfnisse anders lägen, wenn die Robustheit dieses Objektivs für mich wichtig wäre und meine Brennweitenvorlieben etwas anders verteilt wären, dann würde ich es sicherlich haben wollen.

Als "rausgeschmissenes Geld" würde ich es nun ganz gewiß nicht bezeichnen. Es ist eben wie bei jedem anderen Objektiv auch: es muß zu den eigenen Anforderungen passen, sonst gibt es Enttäuschungen.

Es gibt eben kein Objektiv das jeder haben muß, auch wenn sich dieser Thread stellenweise so liest.

Grüße
Andreas

Verfasst: So 28. Jan 2007, 22:21
von donholg
Andreas H hat geschrieben:Es gibt eben kein Objektiv das jeder haben muß, auch wenn sich dieser Thread stellenweise so liest.
Geht mir genauso.
Ich besitze weder das 17-55 noch ein 70-200 und vermisse nix.

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 09:28
von vdaiker
Andreas H hat geschrieben: Zu analogen Zeiten konnte ich mich mit einem 28-70 nie anfreunden, es war mir am langen Ende immer zu kurz. Ich denke daß ich mir deshalb mit dem 17-55 keinen Gefallen täte.

Was ist denn hier das Problem? Darf man nicht auch mal dieses Objektiv nicht haben wollen?
Natuerlich darf man das, und natuerlich gibt es auch Alternativen, aber eben nicht wenn man nur eine Linse fuer diesen Zoombereich haben moechte.
Alternativen waeren: 20/3.5 + 35/1.4 + 50/1.4 oder 17/20-35/2.8 + 35-70/2.8. Beides zumindest gebraucht preiswerter und optisch wahrscheinlich noch besser, aber vom Handling her eben nicht und daher fuer mich und sicher auch fuer viele andere keine Alternative.

Und was analog ein Problem war ist heute zunehmend weniger eines: ich kann ziemlich problemlos von 55 nach 70mm croppen.

Volker

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 09:57
von zappa4ever
Ich glaube darauf können sich allle einigen:

Wenn man genau im Bereich 17-55 die beste 2,8er Linse haben möchte ohne Objektive zu wechslen, kaum Gegenlichtsituationen fotografiert und nur bis f8 abblendet und zudem Geld, Gewicht und Größe Wurscht sind und die Fertigungsqualität eine große Rolle spielt......

....dann ist das 17-55 unverzichtbar.

Ach ja, ob es glücklich macht, kommt auf den Einzelnen an. Mir bedeuten Gesundheit, Liebe usw. auch eine Menge und mein Glück hängt nicht von einem Objektiv ab ;)

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 11:19
von StefanM
vdaiker hat geschrieben:
Andreas H hat geschrieben: Was ist denn hier das Problem? Darf man nicht auch mal dieses Objektiv nicht haben wollen?
Natuerlich darf man das, und natuerlich gibt es auch Alternativen, aber eben nicht wenn man nur eine Linse fuer diesen Zoombereich haben moechte.
Nun, daß AF-S 18-70 existiert ja schon und gemessen am Preis ist es sicherlich nicht 4x schlechter ;) Wenn man auf f/2,8 verzichten kann oder will, dann ist das 18-70 sicherlich eine Alternative. Der zwar vorhandene, aber nicht sooo tragische Abbildungsunterschied zwischen beiden läßt sich größtenteils mit Tools egalisieren.

Ich liebe zwar mein 17-55/2,8 und würde es nur ungerne hergeben, aber Fakt ist zumindest für meine Fotografiergewohnheiten:

Wenn ich mal Geld bräuchte, wäre das 17-55/2,8 das erste, was weichen muß, weil es eben relativ leicht auch anders geht. Ein 70-200/2,8 - und sein es auch nur ein Sigma - ist schwerer zu ersetzen, weil die 70-300er alle nur Schönwetteroptiken sind. Insofern kann man Andreas und Rolands Ansicht, daß ein 17-55/2,8 nicht nötig ist, schon ganz gut nachvollziehen. Ich sehe das Teil auch eher als i-Tüpfelchen und keineswegs als "das gehört an jede DSLR" an. 3,5 Jahre habe ich wunderbar ohne leben können und mit sind meine Bilder nicht proportional zum Preis besser geworden!

Es macht glücklich. Ja. Es macht auch Spaß, der schnelle AF, die Haptik, das Gewicht. Ich kann mich alleine daran schon richtig erfreuen. Es kann aber auch unglücklich machen. Licht von vorne mag es nicht so und stark abgeblendet ist mein 10-20er bei 20mm auch auf 13x18 Abzügen nicht sichtbar schlechter.

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 12:19
von zyx_999
Deutlich sichtbar bessere Bilder wird das 17-55 nicht machen. Zumindest nicht für Otto-Normal-User (wie auch ich bin). Ihr könnt mir Bilder vorhalten mit der Auflage das dahinterstehende Objektiv zu identifizieren, bin sicher, dass ich da nicht weit kommen werde. Gut möglich, dass das 17-55 optisch tatsächlich besser als z.B. das 18-70 ist, der Unterschied dürfte IMO rein aus optischen Gesichtspunkten sicher nicht den 4-fachen Preis rechtfertigen.

Für mich war einzig und allein die 2.8 über den ganzen Brennweitenbereich relevant. Aus diesem Grund war´s mir das Geld wert. Der haptische Unterschied ist ein nettes Addon. Als zu klobig empfinde ich es nicht. Das Thema Brennweitenlücke ist für mich keines. Hat mich jedenfalls noch nie gestört.
Ach ja, ob es glücklich macht, kommt auf den Einzelnen an. Mir bedeuten Gesundheit, Liebe usw. auch eine Menge und mein Glück hängt nicht von einem Objektiv ab
Kann ich voll unterschreiben.


@ David:

Warten wir 1 (max. 2 Jahre) - vielleicht hast Du dann doch ein 70-200. Falls Du das unbedingt verhindern willst, gebe ich Dir den Tip, es nicht in die Hand zu nehmen. Von der Haptik/Bedienbarkeit her schießt es IMO das 17-55 locker aus dem Orbit. Man sieht ja an Volker, was passieren kann, wenn man da unvorsichtig ist. :P

Ah ja, glücklich macht mich das 17-55 nicht. Ich bin sehr zufrieden damit und bereue die Anschaffung nicht.

Gruss - Klaus

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 12:24
von Reiner
Ich denke, daß die unterschiedlichen Ansichten hier aus einem Grund kommen...

Der Eine kauft (oder auch nicht) mit dem Kopf und der Andere mit dem Bauch :roll: Hauptsache, beide sind glücklich :super:

Ich finde StefanM hat auch meine Situation mit dem Objektiv recht gut beschrieben. Es wäre auch für mich das erste verzichtbare Objektiv meiner Zoomobjektive (bei den Festbrennweiten ist es das 50/1.4).

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 22:13
von jodi2
Andreas, ich denke schon, daß das 17-55 von den drei Kandidaten (17-55, 18-70, 18-200) die geringsten Verzeichnungen hat, wobei ich das 18-200 von 18-50mm wie schon mal gesagt in die Kategorie "Fischeye für Einsteiger" einordnen würde... In der Praxis muß man evt. je nach dem keines oder alle drei nacharbeiten, aber das 17-55 wohl am seltensten.

Aber lass Ingo doch seinen Brennweitenbereich, mir schien, daß er recht genau weiß, ob er mit 55mm hinkommt oder nicht. "Vernachlässigbar" ist die Lücke aber auch nicht, das empfindet jeder anders.

Ein gewisses Monster ist es aber schon und stimmt, mit Lichtstärke 2 wär's auch bei mir geblieben... ;-)

Ich finde Roland und Reiner haben's ganz gut beschrieben und wie schon so oft: für Zoom und 17-55mm und 2.8 gibt's keine bessere Alternative. Ob die einem ein Vielfaches wert ist oder ob man sagt, Konkurrent xy kostet nur 1/3 und bringt aber bessere Leistung als 1/3, muß jeder selber wissen.

Grüßle
Jo

Verfasst: Mo 29. Jan 2007, 22:50
von Andreas H
Reiner hat geschrieben:Der Eine kauft (oder auch nicht) mit dem Kopf und der Andere mit dem Bauch :roll: Hauptsache, beide sind glücklich :super:
Das trifft es wohl.

Meine Uhren kaufe ich auch nicht mit dem Kopf. Sie müssen ticken. Das macht sie teurer, anfälliger und weniger genau als eine Tchibo-Uhr für 20 Euro. Die Zeit geht mit ihnen weder schneller noch langsamer rum und ich bin damit auch nicht pünktlicher. Eine Vorliebe für mechanische Uhren ist eben völlig irrational.

Nun spricht nichts dagegen wenn man auch seine Fotoausrüstung mit einer solchen Liebe zu fototechnisch nicht unbedingt notwendigen Details kauft. Wenn ich das nicht so sehen würde hätte ich mir nie eine Leica gekauft.

Aber wenn jemand ganz konkret die Frage stellt wie er am besten zu einer präzisen Uhr kommt, dann würde ich ganz gewiß kein handgefertigtes schweizer Uhrwerk empfehlen (meine Lieblingsuhr ist wieder mal kaputt). Und auch hier sollten wir vielleicht diese technischen und emotionalen Kriterien trennen, sonst verleiten wir den Einen oder Anderen zu einer Investition die nicht das hält was er sich davon verspricht.
jodi2 hat geschrieben:Aber lass Ingo doch seinen Brennweitenbereich, mir schien, daß er recht genau weiß, ob er mit 55mm hinkommt oder nicht. "Vernachlässigbar" ist die Lücke aber auch nicht, das empfindet jeder anders.
Ich lasse sie ihm doch. Ich habe nur widersprochen weil es als allgemeingültig hingestellt wurde.

Grüße
Andreas

Verfasst: Di 30. Jan 2007, 16:25
von EvelKnievel
Ok, vielen Dank für die vielen Meinungen und Tipps.

Alleine an den vielen Postings sieht man ja schon, daß das 17-55 sehr stark polarisiert. Die einen lieben es einfach, die anderen akzeptieren zwar die Qualität, sind aber nicht bereit dafür derart tief ins Portmonaise zu greifen.

Generell glücklich macht es also nicht.
Übrigens, das mit dem Glück war natürlich nur rein fotografietechnisch gemeint. Im privaten oder weltpolitischen Bereich habe ich auch andere Vorstellungen vom Glück. ;) Ich hätte den Thread auch mit ideales rundumsorglos Objektiv o.ä. betiteln können.

Was meine Entscheidung bezüglich der Anschaffung des 17-55 betrifft, so habe ich erstmal einen Gang zurück geschaltet. Zufällig hat es sich ergeben, daß ein User aus diesem Forum ein 18-70 im Tausch gegen ein 28-75 angeboten hat. Das kam mir gerade Recht, denn das 18-70 ist für mich ein alter Bekannter, ich hatte es bereits ein Jahr im Einsatz. Damit hat sich für mich erstmal das Problem des häufigen Objektivwechsels erledigt. :)
Nun kann ich in Ruhe das Tokina 16-50 abwarten. Wenn es nicht nur preislich, sondern auch optisch zwischen Tamron und Nikon liegt, ist es genau der ideale Kompromiss auf den ich warte.
Sollte das Tokina nicht meinen Erwartungen entsprechen, dann werde ich mir ein definitiv 17-55 zulegen.
Ich denke, für meine Anforderungen ist es schon ideal, nur der Preis schreckt mich noch davon ab. :hmm: Finanziell ruinieren würde mich der Kauf zwar nicht, nur dann würden halt weitere Anschaffungen erstmal etwas länger auf Eis liegen.

Gruß
Ingo