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Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 12:38
von Andreas H
Timo hat geschrieben:Ich habe ungefähr 20 Versuche gemacht, mit der D70s war alles ok. Die D200 hat während dieser Versuche dreimal danebengelegen.
Es könnte auch ganz einfach sein daß das Meßfeld der D70 etwas breiter ist und neben dem regelmäßigen Muster noch etwas unregelmäßiges erwischt hat.
vdaiker hat geschrieben:Timo,
koenntest Du evt. noch einen Versuch machen: wie verhaelt sich die D200 bei Deinem Test wenn Du anstatt der 11 Fokusmessfelder auf 7 gehst ?
Wenn ich Eure Theorien richtig verstehe muesste es dann besser werden weil mehr Messsensoren pro AF Feld zur Verfuegung stehen, oder ?
Nein. Die AF-Sensoren sind fest installiert, da ändert sich die Zahl der Pixel nur wenn welche ausgeblendet werden (wie bei der Umschaltung 7/11).

Bei dieser ganzen Problematik darf man eins nicht vergessen: Der AF der D2x repräsentiert das, was Nikon beim AF heute leisten kann. Der AF der D200 ist mit einiger Wahrscheinlichkeit der Billigeinstiegs-AF der nächsten Jahre (ich denke daß der D50-Nachfolger wieder aus der D80 abgeleitet wird).

Da man aus Marketingsicht die Zahl der AF-Meßfelder erhöhen mußte (dabei hat man ja auch noch etwas gemogelt um auf 11 zu kommen), und da die Produktionskosten im Rahmen bleiben müssen, kann es durchaus sein daß es gegenüber dem Vorgänger MultiCAM900 auch irgendwelche Einschränkungen gibt.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 13:38
von gs
Davon ausgehend, dass der Zeilensensor der F4 stolze 200 und der Kreuzsensor der F90 immerhin 246 CCD-Elemente hatte, müsste eigentlich eine D200 bei vergleichbarer Genauigkeit mindestens 2.246 davon haben. Wie lässt sich solch eine Differenz qualitativ überhaupt erklären?

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 13:53
von Andreas H
Es müßten sogar noch mehr Pixel sein, denn bei den 11 Meßfeldern werden Bereiche ausgeblendet (wenn die veröffentlichten Infos stimmen).

Wie schon geschrieben, entweder die Sensoren decken eine größere Fläche mit geringerer Auflösung ab oder eine kleine Fläche mit hoher Auflösung. Im ersten Fall sicherere Erkennung starker Defokussierung (ohne "Suchlauf" des Objektivs) bei geringerer Präzision, im zweiten Fall höhere Präzision aber leichter täuschbar.

Nach allem was man hier so lesen kann tippe ich auf die Variante 2.

Es gibt wohl nichts geschenkt in der Technik.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 14:15
von vdaiker
Hmm, wie funktioniert dann die Umschaltung 7/11 ?

Laut Nikon werden dabei doch die einzelnen AF Messfelder groesser. Wenn aber wie Andreas schreibt nur welche ausgeblendet werden, dann nutzt das Ganze doch gar nichts und die vorhandenen Messfelder werden einfach reduziert um evt. Rechenzeit zu sparen. Aber groesser wuerden die Messfelder nicht, oder bin ich jetzt ganz daneben ?

Volker

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 14:19
von gs
@Andreas: In Anbetracht des veränderten maximal zulässigen Zerstreuungskreises müssten es sogar noch viel mehr sein - oder wie es einst eine Ingenieurin von Fuji UK fürs CAM-900 Modul vorrechnete: die Messbasis genügt bestenfalls für digitale f/2.8 (sofern sie recht hatte).

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 15:19
von Andreas H
Der Nutzen der 7/11-Umschaltung soll doch wohl darin liegen, entweder große oder kleine getrennte Felder verwenden zu können.

Die Geschichte mit der Fuji-Ingenieurin habe ich auch schon mal gelesen. Leider wird da keine sehr konkrete Aussage getroffen. 2,8 bei welcher Brennweite und welcher Entfernung?

Aber nochmal: Aus der Zahl der Pixel kann man nicht die Genauigkeit ableiten. Man kann aus einer geringen Zahl nur ableiten daß man entweder an der Genauigkeit oder an der Erkennung einer groben Defokussierung gespart hat. Beides mit wenig Pixeln zu realisieren dürfte kaum möglich sein.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 15:59
von gs
Andreas H hat geschrieben:Die Geschichte mit der Fuji-Ingenieurin habe ich auch schon mal gelesen. Leider wird da keine sehr konkrete Aussage getroffen. 2,8 bei welcher Brennweite und welcher Entfernung?
Gute Frage. Lange ist's her. Logisch erscheint allerdings, dass analog zulässigeToleranzen digiseitig bereits zum Problem werden können. Muss schließlich bei entsprechender Pixelmenge etwa doppelt so genau fokussiert werden.

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 16:07
von Andreas H
gs hat geschrieben:Logisch erscheint allerdings, dass analog zulässigeToleranzen digiseitig bereits zum Problem werden können. Muss schließlich bei entsprechender Pixelmenge etwa doppelt so genau fokussiert werden.
Das ist sicherlich richtig. Bei Tests von Objektiven wird deshalb meistens durch den Fokus durchgesteppt weil die Genauigkeit des AF nicht reicht.

Das Problem hier ist allerdings in einer anderen Größenordnung. Wenn bei Timos Vogelfotos die Schärfe nur im Zentimeterbereich danebengelegen hätte, dann wäre er wohl ganz zufrieden.

Das hat meiner Ansicht nach mit AF-Präzision nicht viel zu tun, hier hat der AF einfach überhaupt nicht funktioniert.

Grüße
Andreas

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 16:21
von schlusenbach
mal eben ne Anmerkung zu den letzten beiden Bildern:
Der Typ hat sich doch gedreht. Wenn ich mir das erste Bild anschaue ist das Abzeichen auf dem Arm genauso scharf wie auf dem 2. nur liegt beim 2. eben durch die Drehung der Vogel plötzlich im Schärfebereich. Der Fokus hat sich meienr Meinung nach nicht verändert.

Bringt zwar der Gesamtproblematik keine Lösung aber zumindst schon mal eine Erklärung für die plötzliche Schärfe des Vogels.

Verfasst: Mi 30. Aug 2006, 16:33
von gs
@Andreas:

"Steppen", eine schöne Umschreibung, wenn es um Praxisqualitiät bei hohen Blendenöffnungen geht. :super:

Ansonsten ist klar, dass bewegte Motive, wie von Timo gezeigt, mehr als diesem bedürfen. Motiv sicher erfassen wäre ein Thema, aber dauerhaft (ggfs. während einer Bildserie) in bekannt lückenhafter Sensormatrix behalten, ein ganz anderes. Hier hat es die Videobranche für meinen Geschmack einfacher.