Verfasst: So 10. Jul 2011, 15:49
Ja, das ist ganz sicher so, aber eben auch nicht alles.Was Raymó anders macht als andere? Gutes Equipment, (analoge) Filtertechniken, er lebt und arbeitet auf dem fotografischen Mekka ...
Ich habe mir im Verlauf des Threads eine Vielzahl seiner Bilder angeschaut und hatte den Eindruck, dass Raymö eher flexibel ist und sich nicht beschränkt. Was für das eine Bild gelten mag, ist im anderen wieder anders.Die Frage ist also auch (oder eher): "Was macht ein Raymö anders als andere?"
Was ich in Bild 3 http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/5 ... ay/9324869 "sehe":
Das Bild hat einen Natürlich (Landschaft) - Künstlich (Rollfeld) Kontrast, der aber im Grunde nicht balanciert ist. Das Rollfeld tritt nur durch die kleine Pyramide mit den Buchstaben und der Windfahne zum Vorschein und geht eigentlich unter. Mein Eindruck ist, dass er dann das Bild um die Rollfeldidee herum bearbeitet hat, um ihm mehr Bedeutung zu geben.
1. Himmel, Berge und Mittel- und Vordergrund sind separat bearbeitet. Das fällt sehr schön anhand der Wolken auf, die viel zu gut durchgezeichnet sind, vergleicht man sie mit den überstrahlten Bergflanken im rechten Bildteil. Auch sieht man das sehr schön in der Schärfung. Die Buchstaben auf der Pyramide, die Berge und der Himmel sind separat und jeweils für sich richtig geschärft.
2. Die Lichter der Bergflanken im rechten Bildteil gibt er bis zur Überstrahlung auf, und verzichtet auf tiefe Tiefen in der Landschaft im Mittelgrund. Dies schafft einen Helligkeitskontrast zur linken Seite der Pyramide, die im tiefsten Schatten versinkt, und lenkt den Blick auf sie. Wäre die Landschaft und die Pyramide normal mit Tiefen durchzeichnet, würde die kleine Pyramide neben anderen Bilddetails in Bedeutungslosigkeit versinken. Ein bissl unnatürlich, weil niemals in einer solchen Landschaft nur ein Teil so tiefe Schatten aufweist, aber dennoch sicherlich sehr gekonnt.
3. Das Grün und Braun im Mittel- und Vordergrund sind entsättigt. Das ist wahrscheinlich was Klaus in seinem Eingangspost mit den dezenten Farben meinte. Grün und Braun unterscheiden sich noch, aber keine der beiden Farben tritt hervor. Selbst das Knallorange der Windfahne ist entsättigt, aber noch gut sichtbar. Die Entsättigung unterstützt den Blick auf die Berge und die Pyramide. Wäre das Bild typisch grün, wäre das nicht so.
4. Das Format harmoniert mit dem Hintergrund und passt sehr gut zum eigentlichen Thema Flugfeld.
5. Im Web ist das schwer zu beurteilen, aber da sich keine der Bildbearbeitungen negativ durch Nebenwirkungen bemerkbar macht (ausser das Grün, das bei mir minimal über-entsättigt rüberkommt), denke ich, dass er eher im Luminanzbereich bearbeitet, der für meine Begriffe risikoloseste Bereich, aber eben auch arbeitsintensivste in PS.
Bei allen Bildern fällt auf, dass er sehr gekonnt mit Farbe umgeht, aber nicht immer nur gleich. Es hängt sehr vom Motiv ab. Bild 3 habe ich genommen, weil bei Bild 1 eigentlich nur erkennbar ist was @JustinCase sagt, nämlich dass sehr viel bereits bei der Aufnahme mittels Filter richtig war und eigentlich nur erkennbar ist, dass er einzelne Teile nachbelichtet hat.
So, das war meine Version dessen, was er tut und ich hoffe, nicht zu weit daneben zu liegen. Mich persönlich würden zu solchen Themen PS-Workflows anderer User sehr interessieren, aber so was geht einfach nicht anhand fremder Bilder.
Gruss
Uwe