Seite 7 von 9
Verfasst: Fr 9. Jun 2006, 10:21
von soulman
vdaiker hat geschrieben:
Ich mache noch einen typischen Test: Innenaufnahmen von Kirchenfenster / -rosetten, vielleicht tut es ja auch schon unser Kuechenfenster. Da braucht man Blende 2.8 und wenn da genauso Farbsaeume auftreten dann werde ich wohl auf das Objektiv verzichten. Bliebe die Frage der Alternative, Sigma 18-50/2.8 oder lieber warten oder doch das grosse und schwere und teure Nikkor 17-55 ?
Volker
1. was ich mich ganze zeit frag ist, wann hab i a lichtsituation wo es so helle bereiche hat wie in den vorangegangenen bildbeispielen und ich aber dringend die grösste blende brauch? ich glaub die situation ist sehr theoretisch zu sehen.
ergo es handelt sich um amateurlinsen, deren künftige besitzer mehrheitlich äusserst selten in so eine diffizile lichtsituation kommen und diese bewältigen müssen, sodaß die konstrukteure auf die komplizierte korrektur 'pfiffen haben und lieber einen heben gegangen sind.
2. ein kirchenfenster fotografiert man eigentlich nicht mit offenblende. grund ist der hohe kontrast zw. dem dunklen innenraum und den hellen bereichen im fenster, welche zwangsweise zu überstrahlungen führen. um diese auszugleichen verwendet man also mind. 2 blendenstufen mehr, was wiederum die zeit derart verlängert, dass die kamera sowieso aufs stativ muß. somit wird die notwendigkeit einer geöffneten blende gegenstandslos.
Verfasst: Fr 9. Jun 2006, 10:22
von StefanM
vdaiker hat geschrieben:Ihr habt da sicherlich Recht, OK ist das nicht, schon gar nicht fuer ein Objektiv was fuer DX und damit digital gemacht worden ist. Billig hin oder her, und mit 400 Euro ist es ja auch nicht wirklich billig. Aber bei Foto Sauter scheinen sie "weg zu gehen wie warme Semmeln".
Du darfst aber auch nicht zu viel erwarten! 400 Euro für ein 2,8er Zoom sind schon günstig, wenn auch der Betrag selbst kein Pappenstiel ist. Erst recht nicht, wenn man mal an die gute alte mark denkt - immerhin sind das 800 DM!
vdaiker hat geschrieben:
Ich stelle mir halt die Frage wie oft das in der Praxis vorkommen wird. Obiges Foto waere in meiner normalen Praxis nicht passiert weil entweder ich oder die Programmautomatik abgeblendet haette. Aber es gibt natuerlich auch Situationen wo man nicht abblenden kann oder will. Wozu habe ich ein 2.8er Objektiv wenn ich es haeufig nicht nutzen kann ?
Das ist Tribut für den Preis. Ich kann mit meinem Sigma 18-50/2,8 sehr gut leben und meide Situationen, in denen der Fehler auftritt, soweit es geht. Und wenn das Starfoto dabei ist, muß man halt mal einen Nachmittag dran rumbasteln. Das geht halt nur dann nicht, wenn es andauernd auftritt und man so gut wie jedes Foto bearbeiten muß.
vdaiker hat geschrieben:Bliebe die Frage der Alternative, Sigma 18-50/2.8 oder lieber warten oder doch das grosse und schwere und teure Nikkor 17-55 ?
Das Sigma ist
keine Alternative! Es hat die selben Erscheinungen. Ich nehme mal an, dass das schlicht und einfach an der Auslegung auf den APS-Bildkreis liegt. Schon vergessene Objektivfehler tauchen nun wieder auf
Schau mal bei Photozone nach, da gibt es ein Beispielbildchen, das den reinsten Horror vermuten läßt

Bei meinem Exemplar ist es so schlimm jedoch zum Glück nie aufgetreten

EDIT: Hier der Link:
http://www.photozone.de/8Reviews/lenses ... /index.htm
Verfasst: Fr 9. Jun 2006, 11:15
von vdaiker
Der Fotograf hat geschrieben:
Das Sigma ist
keine Alternative! Es hat die selben Erscheinungen. Ich nehme mal an, dass das schlicht und einfach an der Auslegung auf den APS-Bildkreis liegt. Schon vergessene Objektivfehler tauchen nun wieder auf
Schau mal bei Photozone nach, da gibt es ein Beispielbildchen, das den reinsten Horror vermuten läßt

Bei meinem Exemplar ist es so schlimm jedoch zum Glück nie aufgetreten

EDIT: Hier der Link:
http://www.photozone.de/8Reviews/lenses ... /index.htm
Ohjeohje, wenn mein Tamron auch solche Bilder macht will ich es nicht haben. Ich habe es ja noch viel zu kurz um solche Aussagen machen zu koennen. Eigentlich bleibt mir nur heute und morgen um das zu testen, dann geht es entweder zurueck zum Haendler oder ich muss mit dem Teil erst mal leben.
Dann waere das Nikkor 17-55 die derzeit einzige Alternative. Macht dieses sicher kein solches purple fringing ?
Volker
Verfasst: Fr 9. Jun 2006, 11:27
von vdaiker
soulman hat geschrieben:
2. ein kirchenfenster fotografiert man eigentlich nicht mit offenblende. grund ist der hohe kontrast zw. dem dunklen innenraum und den hellen bereichen im fenster, welche zwangsweise zu überstrahlungen führen. um diese auszugleichen verwendet man also mind. 2 blendenstufen mehr, was wiederum die zeit derart verlängert, dass die kamera sowieso aufs stativ muß. somit wird die notwendigkeit einer geöffneten blende gegenstandslos.
In der Theorie hast Du ja Recht, aber in der Praxis sieht es meist anders aus. Es geht nicht darum das Kirchenfenster sauber abzubilden sondern den Kircheninnenraum. Dazu braeuchte man ein Stativ, hat man aber i.d.R. nicht dabei. Also Blende auf 2.8 und 1/30 und ISO 400, nicht perfekt aber geht schon. Wenn dann ein Fenster mit im Bild ist wird dieses zwangslaeufig ueberbelichtet. Kein Problem, solange es an den Raendern kein purple fringing gibt oder - was dabei auch leicht passiert - das Banding der D200 zuschlaegt. Letzteres habe ich schon probiert und fuer ertraeglich gehalten. Der purple fringing Test hingegen steht noch aus.
Ich bin nicht der Perfektionist der immer ein Stativ dabei hat, nein ich haette gerne ein kleines und kompaktes Objektiv was mir die Arbeit erleichtert. Gibt es wohl nicht, es sei denn man nimmt ein paar Unzulaenglichkeiten in Kauf oder man nimmt ein paar Festbrennweiten was aber den Spassfaktor deutlich bremst.
Volker
Verfasst: Fr 9. Jun 2006, 12:34
von vdaiker
Der Fotograf hat geschrieben:
Schau mal bei Photozone nach, da gibt es ein Beispielbildchen, das den reinsten Horror vermuten läßt

Bei meinem Exemplar ist es so schlimm jedoch zum Glück nie aufgetreten

EDIT: Hier der Link:
http://www.photozone.de/8Reviews/lenses ... /index.htm
Habe auf photozone auch einen Test fuer das tamron gefunden:
http://www.photozone.de/8Reviews/lenses ... /index.htm
Da steht nichts von purple fringing. Also entweder kommt das selten vor oder ich habe wieder ein Schrott-Exemplar erwischt. Im uebrigen schneidet das Objektiv nicht so schlecht ab, allerdings deutlich schlechter wie z.B. mein altes tamron 17-35.
Volker
Verfasst: Fr 9. Jun 2006, 12:59
von Dirk-H
vdaiker hat geschrieben:Also doch noch irgendein Filter davor oder lohnt sich das nicht ?
Das lohnt sich nur, wenn du vor hast mit der Frontlinse irgendwo gegen zu hauen. Vom normalen Gebrauch bekommt eine Linse keine Kratzer. Gerade billige Filter sind schlecht vergütet und erzeugen daher leicht Linsenflecken oder mindern den Kontrast, vor allem, da sie auch noch weiter vorne liegen als die Frontlinse. Also wenn, dann aufwändig vergütete Filter. Da ist aber schon bei einem 77mm Filter eine Kameraversicherung billiger und löst das Problem auch (wenn auch etwas langsamer). Wirklich sinnvoll ist hingegen eine Sonnenblende, denn sie schützt ebenso die Frontlinse vor Stößen, wirkt aber positiv (!) gegen Linsenflecken und Kontrastminderung durch Streulicht.
Verfasst: Fr 9. Jun 2006, 13:41
von Andreas H
Wie denn auch, wenn man eine gleichmäßig beleuchtete Testtafel fotografiert und die Bilddatei hinterher in Imatest auswertet? Da kann es kein purple fringing geben. Diese reinen Softwaretests sind zwar wunderschön reproduzierbar, aber wie man hier sieht für die Praxis nicht wirklich ausreichend. Die Testbilder bei Photozone wurden bei bedecktem Himmel aufgenommen, da dürfte das Problem auch kaum auftauchen.
Spannend finde ich auch daß in diesem Test eine Bildfeldwölbung attestiert wird, die sich aber in keinem Beispielbild nachvollziehen läßt.
Grüße
Andreas
Verfasst: Sa 10. Jun 2006, 16:02
von Andreas H
Hier
http://www.dslr-forum.de/showthread.php ... mron+17-50 gibt es Raw-Dateien von Aufnahmen mit dem Tamron zum herunterladen. Nicht erschrecken, sie entstammen einer 20D. Auch nicht erschrecken wegen des ungewohnt starken Rauschens der Kamera (aber angeblich soll die doch...

).
Die Bilder zeigen aus meiner Sicht eine recht gute Schärfe schon bei Offenblende, allerdings mit einem kräftigen Randabfall. Auf dem Bild aus dem Einkaufscenter sieht man ganz deutlich purple fringing an den Dachfenstern. Bei der Außenaufnahme sieht man CA, die aber durch den Photoshop CS Rawkonverter zu beseitigen sind.
Das purple fringing hat das Sigma 18-50 in Tests auch gezeigt.
Wenn man ein 2,8er Standardzoom möchte, dann muß man wohl entweder damit leben oder rund 1000 Euro mehr ausgeben (ich unterstelle mal daß das Nikon dieses Problem nicht hat).
Grüße
Andreas
Verfasst: Sa 10. Jun 2006, 16:43
von vdaiker
Andreas H hat geschrieben:
Wenn man ein 2,8er Standardzoom möchte, dann muß man wohl entweder damit leben oder rund 1000 Euro mehr ausgeben (ich unterstelle mal daß das Nikon dieses Problem nicht hat).
Hat es nicht
Habe das Tamron 17-50 zurückgegeben und ein Nikkor 17-55 geholt.
Was soll ich sagen, ein Unterschied wie Tag und Nacht, aber seht selber (100% crop bei 17mm und Blende 2.8):
Tamron 17-50/2.8:
Nikkor 17-55/2.8:
Ob der Preisunterschied gerechtfertigt ist muss jeder selber entscheiden. Aber ich hatte einfach die Schnauze voll vom experimentieren und tauschen. Bleibt zu hoffen dass Tokina im Herbst was vernüftiges zu Wege bringt. Ich jedenfalls bin versorgt.
Mein Tamron 17-35 ist nun zu haben. Es ist nicht so scharf wie das Tamron 17-50 aber dafür macht es auch keine solche Farbsäume. Bei Interesse --> PN.
Volker
Verfasst: Sa 10. Jun 2006, 16:57
von Andreas H
Volker, Dein letztes Posting nehme ich Dir übel. Du kostest mich höchstwahrscheinlich 1000 Euro.
vdaiker hat geschrieben:Ob der Preisunterschied gerechtfertigt ist muss jeder selber entscheiden. Aber ich hatte einfach die Schnauze voll vom experimentieren und tauschen.
Genau das ist es. Man muß sich auf ein Objektiv verlassen können. Die bei Photozone und anderen veröffentlichten Imatest-Diagramme sind ja gut und schön, aber ein Objektiv sollte in Alltagssituationen gut sein, nicht nur bei Testcharts.
Grüße
Andreas