Würde mich interessieren, ob das Nikon auch so empfindlich ist. Meines habe ich noch nie so extrem gesehen.weinlamm hat geschrieben:Das Tamron ist ne ganz gute Linse, weil ziemlich scharf. Aber sowas von Gegenlichtempfindlich...![]()
( hier an ner IR-D70 - da sieht man das besonders schön...).
Nikkor AF 14mm f/2.8 D ED - Erfahrungen an FX?
Moderator: donholg
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Hallo,
beim Lesen der etwas emotional geratenen Diskussion auf den anderen Seiten ist mir aufgefallen, dass jemand die Zitat-Funktion falsch benutzt hat und mein Name über einem Beitrag steht, der gar nicht von mir stammt. Ist zwar eigentlich kein Problem für mich, aber ich erwähne es hier dennoch, sollte sich jemand auf den Schlips getreten fühlen.
Mir hat die an sich ja smart klingende Idee mit der Low-Cost-Optik und Korrektur der Fehler per EBV in der Zwischenzeit keine Ruhe gelassen und ich versuche mal zu beschreiben, warum ich glaube, dass die Rechnung nicht ganz aufgeht. Wenn ich damit falsch liege, lasse ich mich aber gerne auch überzeugen.
Die Bilder unten sind mit dem 14mm Nikkor fotografiert worden. Die Rechte daran habe ich. Die Fotos sind bearbeitet und für die Verkleinerung geschärft, aber nicht beschnitten. Die Abbildungsfehler des Nikkors sind nicht korrigiert. Mit den beiden ersten möchte ich die Verzeichnungen des Nikkors zeigen.
Vorab, ich bin kein Freund von Verzeichnungskorrekturen per EBV und versuche sie so weit wie möglich zu vermeiden. Ich meine, dass man hier den Teufel mit dem Belzebub austreibt und der Kompromiss nur faul sein kann. Mich stören die durch die meisten EBV unnatürlich wirkenden, perspektivisch zu gestretchten Linien (kenne nur eine EBV, die das nicht tut, die aber auf Macs nicht läuft), aber sehr auch die Unschärfen, die durch die teils doch heftigen Pixelverschiebungen entstehen. Jedenfalls bei SWW und Fisheyes und meiner Meinung nach geht beim Samyang genau deswegen die Rechnung auch nicht auf.
Das 14mm ist bestimmt nicht das richtige Objektiv für wirklichkeitsgetreue Architekturfotografie und macht nur dann wirklich Sinn, wenn seine enorme perspektivische Übertreibung auch tatsächlich in die Gestaltung eingebunden wird. Das ist sicherlich bei dem Testfoto mit der Pergola für das Samyang auf einer der Vorseiten nicht der Fall. Hier hätten auch deutlich verzeichnungsfreiere 24mm gereicht, aber es ist ja auch ein Testfoto. Das trifft für das Foto des klassizistischen Gebäudes unten auch zu, aber ich hatte ohnehin nichts anderes dabei und mit dem 24er wäre der Sockel des Gebäudes um das Kellerfenster herum nicht so wuchtig geworden und das Foto noch ein Eckchen langweiliger. Wie auch immer, die Fehler des Nikkors werden schon ganz gut deutlich, am ehesten noch am Sims, stören aber nicht sehr.

Die in Wirklichkeit streng vertikalen Stelen auf dem nächsten Foto sind sicher alles andere als straight. Wenn ich die leicht gekurvten Vertikalen nicht interessanter fände als die Wirklichkeit, könnte ich mich zur Not tatsächlich zu einer Entzerrung per EBV hinreissen lassen, wenn sie nicht zu Lasten der Horizontalen der Gebäudefassade gehen würde. Die Schatten an den Ecken sind übrigens keine Vignettierung. Die Stelen waren durch Lichtreflexe beleuchtet und die Schatten in den Ecken verliefen tatsächlich so.

Leider laufen bei der 150 K Verkleinerung des unteren Bildes die winzigen Blätter schon sehr zusammen und einiges der feinen Äste und der Zeichnung der Wolken verschwindet. Aber mit ein bisschen Vorstellungskraft reicht es noch, um die Abbildungsleistung des Nikkors im Zentralbereich zu erahnen.
Genau im Zentralbereich aber verzeichnet das Samyang am meisten, ist regelrecht fisheyeartig und ich nehme an, dass die elektronische Korrektur dort am heftigsten zuschlagen wird. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass von einem detailreichen Bild, nach einer elektronischen Entzerrung der mittig sitzenden Verzeichnungen des Samyang, selbst in Originalgrösse noch viel übrig bleibt und das wäre mir zu viel Kompromiss.
Wie gesagt, ich lasse mich gerne überzeugen, wenn das am Monitor überhaupt möglich ist.

Im Grunde kann man im Vergleich des Samyang mit dem Nikkor ganz gut sehen, wie stressig die Korrektur solcher Superweitwinkel-Fehler im Objektivdesign sein muss. Beim Samyang hat man angefangen zu korrigieren und ist aus Kostengründen nicht zu Ende gegangen. Wenn's so einfach und billig wäre, wäre das Nikkor ganz sicher für deutlich weniger Geld zu haben. Dass es ein erhebliches Mehrfaches kostet, scheint mir jedenfalls nicht unlogisch und insofern kann der Vergleich dieser beiden Linsen aus beiden Richtung gesehen nur mehr oder weniger unfair sein.
Ach ja, das 14mm ist schon ziemlich gegenlichtempfindlich, aber mit den Flares (kann man das überhaupt noch so nennen?) des Tamron hat das nicht entfernt zu tun, auch das kann man nicht vergleichen.
Viele Grüsse
Uwe
beim Lesen der etwas emotional geratenen Diskussion auf den anderen Seiten ist mir aufgefallen, dass jemand die Zitat-Funktion falsch benutzt hat und mein Name über einem Beitrag steht, der gar nicht von mir stammt. Ist zwar eigentlich kein Problem für mich, aber ich erwähne es hier dennoch, sollte sich jemand auf den Schlips getreten fühlen.
Mir hat die an sich ja smart klingende Idee mit der Low-Cost-Optik und Korrektur der Fehler per EBV in der Zwischenzeit keine Ruhe gelassen und ich versuche mal zu beschreiben, warum ich glaube, dass die Rechnung nicht ganz aufgeht. Wenn ich damit falsch liege, lasse ich mich aber gerne auch überzeugen.
Die Bilder unten sind mit dem 14mm Nikkor fotografiert worden. Die Rechte daran habe ich. Die Fotos sind bearbeitet und für die Verkleinerung geschärft, aber nicht beschnitten. Die Abbildungsfehler des Nikkors sind nicht korrigiert. Mit den beiden ersten möchte ich die Verzeichnungen des Nikkors zeigen.
Vorab, ich bin kein Freund von Verzeichnungskorrekturen per EBV und versuche sie so weit wie möglich zu vermeiden. Ich meine, dass man hier den Teufel mit dem Belzebub austreibt und der Kompromiss nur faul sein kann. Mich stören die durch die meisten EBV unnatürlich wirkenden, perspektivisch zu gestretchten Linien (kenne nur eine EBV, die das nicht tut, die aber auf Macs nicht läuft), aber sehr auch die Unschärfen, die durch die teils doch heftigen Pixelverschiebungen entstehen. Jedenfalls bei SWW und Fisheyes und meiner Meinung nach geht beim Samyang genau deswegen die Rechnung auch nicht auf.
Das 14mm ist bestimmt nicht das richtige Objektiv für wirklichkeitsgetreue Architekturfotografie und macht nur dann wirklich Sinn, wenn seine enorme perspektivische Übertreibung auch tatsächlich in die Gestaltung eingebunden wird. Das ist sicherlich bei dem Testfoto mit der Pergola für das Samyang auf einer der Vorseiten nicht der Fall. Hier hätten auch deutlich verzeichnungsfreiere 24mm gereicht, aber es ist ja auch ein Testfoto. Das trifft für das Foto des klassizistischen Gebäudes unten auch zu, aber ich hatte ohnehin nichts anderes dabei und mit dem 24er wäre der Sockel des Gebäudes um das Kellerfenster herum nicht so wuchtig geworden und das Foto noch ein Eckchen langweiliger. Wie auch immer, die Fehler des Nikkors werden schon ganz gut deutlich, am ehesten noch am Sims, stören aber nicht sehr.
Die in Wirklichkeit streng vertikalen Stelen auf dem nächsten Foto sind sicher alles andere als straight. Wenn ich die leicht gekurvten Vertikalen nicht interessanter fände als die Wirklichkeit, könnte ich mich zur Not tatsächlich zu einer Entzerrung per EBV hinreissen lassen, wenn sie nicht zu Lasten der Horizontalen der Gebäudefassade gehen würde. Die Schatten an den Ecken sind übrigens keine Vignettierung. Die Stelen waren durch Lichtreflexe beleuchtet und die Schatten in den Ecken verliefen tatsächlich so.
Leider laufen bei der 150 K Verkleinerung des unteren Bildes die winzigen Blätter schon sehr zusammen und einiges der feinen Äste und der Zeichnung der Wolken verschwindet. Aber mit ein bisschen Vorstellungskraft reicht es noch, um die Abbildungsleistung des Nikkors im Zentralbereich zu erahnen.
Genau im Zentralbereich aber verzeichnet das Samyang am meisten, ist regelrecht fisheyeartig und ich nehme an, dass die elektronische Korrektur dort am heftigsten zuschlagen wird. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass von einem detailreichen Bild, nach einer elektronischen Entzerrung der mittig sitzenden Verzeichnungen des Samyang, selbst in Originalgrösse noch viel übrig bleibt und das wäre mir zu viel Kompromiss.
Wie gesagt, ich lasse mich gerne überzeugen, wenn das am Monitor überhaupt möglich ist.
Im Grunde kann man im Vergleich des Samyang mit dem Nikkor ganz gut sehen, wie stressig die Korrektur solcher Superweitwinkel-Fehler im Objektivdesign sein muss. Beim Samyang hat man angefangen zu korrigieren und ist aus Kostengründen nicht zu Ende gegangen. Wenn's so einfach und billig wäre, wäre das Nikkor ganz sicher für deutlich weniger Geld zu haben. Dass es ein erhebliches Mehrfaches kostet, scheint mir jedenfalls nicht unlogisch und insofern kann der Vergleich dieser beiden Linsen aus beiden Richtung gesehen nur mehr oder weniger unfair sein.
Ach ja, das 14mm ist schon ziemlich gegenlichtempfindlich, aber mit den Flares (kann man das überhaupt noch so nennen?) des Tamron hat das nicht entfernt zu tun, auch das kann man nicht vergleichen.
Viele Grüsse
Uwe