Erster Aperture RAW-Bildervergleich

Die Rubrik rund um das Thema Bildbearbeitung und Software. Techniken, EBV-Software, Tipps,...

Moderator: pilfi

Reiner
Sollte mal wieder fotografieren...
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Beitrag von Reiner »

alexis_sorbas hat geschrieben:Nur so zur Information:

"Wegen der ÜBERWÄLTIGEN Nachfrage" hat Apple bei der Veranstaltung
in Hamburg eine "Zusatzveranstaltung" angehängt...

mfg

Alexis
Klar, die wollen jetzt alle die tatsächliche Bildqualität sehen :roll:
Aber wirklich interessant, wie so etwas an den Profifotografen mit denen Apple zusammenarbeitet vorbeigegangen ist :?

Die Hoffnung stirbt zuletzt.... Wenn sich die Qualität gebessert hat, wäre es für mich auch die ideale Umgebung, weil ich mehr EBV ohnehin kaum einsetze. (@lemonstre: Dann wär es auch meine Brgründung :wink: )
Reiner
schdeffan
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Beitrag von schdeffan »

Nur zur Info weil hier jemand (lemonstre?) gemutmaßt hat, vielleicht wird nur mit 8bit wegen der Geschwindigkeit bearbeitet.

CoreImage selbst verwendet 32bit floats pro Kanal (R,G,B,A).

Die Pixelshader der GPUs bieten unterschiedliche Präzisionen an je nach Generation. Früher haben viele 24bit-floats verwendet. Die neuen Generationen sind aber auch alle bei 32bit angelangt.

Und sollte die GPU die nötige Präzision nicht bringen sollte CoreImage so schlau sein und die Operation von der CPU machen lassen.

Also daran sollte es theoretisch nicht scheitern.

Gruß,

Stephan
"Your mouth is talking. You might wanna look to that."
wegus
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Beitrag von wegus »

Nachfrage? Na dann haben sie wohl aus München gelernt:


http://www.macuser.de/forum/showthread.php?t=132886
Das Problem mit Zitaten aus dem Internet besteht darin, dass man sie nicht überprüfen kann - Abraham Lincoln
alexis_sorbas
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Beitrag von alexis_sorbas »

Reiner hat geschrieben: ...
Aber wirklich interessant, wie so etwas an den Profifotografen mit denen Apple zusammenarbeitet vorbeigegangen ist :?
...
Das kann ich Dir erklären, auch ohne Nachfrage von Apple:

Profis haben keinen Bock und keine Zeit auf stundenlanges "digitales" Herumgefummel an den Dateien, ebenso wie sie noch nie Bock auf "herumretuschieren" an den Bildern hatten. Dafür gab es Positivretuscheure (schönen Gruß an Herr Silberhorn) und heute
"Photoshopper".

Den Profi interessiert primär der Inhalt, die Gestaltung, die Aussage, das Licht... kurz: Das Foto an sich.
Um die vom Kunden geforderte Qualität ohne zeitraubende "digitale Sperenzchen" zu erreichen, wird (aus Sicherheitsgründen) im nächsthöheren Format gearbeitet.
Bei dem Aufwand einer professionellen Studioproduktion ist der höhere
Aufwand für das Mittelformat b.z.w. ein DigiBack zu vernachlässigen.

Ich habe jahrzehntelang mit MF fotografiert, was ich genausogut in KB
hätte fotografieren können, ich habe jahrzehntelang in 4x5" fotografiert,
was ich bequemer in MF hätte machen können, doch das interessiert den Kunden nicht (immer).
Ich habe selbst jetzt noch Kunden, die ein MF - Dia haben wollen, obwohl der Druck im Katalog nur 1/4 Seite gross wird. Dafür würde selbst die D70- Qualität reichen...

Falls die in den Aperture-Filmen gezeigten Fotografen die beratenden
Profis waren, was wohl anzunehmen ist, dann haben die die "Auslieferungsversion" von Aperture nie gesehen, und einen Qualitätsvergleich der RAW-Konvertierung schon gar nicht.

Die haben sich (ziemlich) allein an der Benutzeroberfläche und den beiden 30 Zoll Monitoren "hochgezogen", denn das ist nichts anderes als die Auswahlarbeit am Leuchttisch in Kombination mit der digitalen Sofortkontrolle im Studio. Und genau dieser "virtuelle" Leuchttisch ist das,
was der Profi bei dem ganzen digitalen Zeugs vermisst (hat). Er bietet in digitaler Nachbildung alles, was ein "normaler" Leuchtisch bietet, und noch einige "zusätzliche" Bonbons... Die Arbeitsweise am Leuchttisch hat sich Apple ganz genau angesehen...

EDIT: Und genau das ist absolut neu, besonders in Kombination mit der
"verlustlosen" Bearbeitung.

Und das ganze ist, für den Hochzeitsfotografen (aus Hollywood!!!), ein
Super-Präsentations System, das gleich doppelt soviele Abzüge
an seine finanzstarken Promikunden verkauft.

Für den Sportfotografen, der Mengenmassen von Bildern in kurzer
Zeit sortieren und bewerten muss, ist nun ein RAW Workflow möglich.
Vorher hat er vermutlich nur mit JPEGs gearbeitet, der "Qualitätsvorteil"
der RAWs ist ihm (vermutlich) noch nicht wirklich aufgegangen. Ausserdem wird er seine Bilder online den Verlagen für Tageszeitungen zur Verfügung stellen, für den Zeitungsdruck reicht es qualitativ sowieso völlig aus.

Der langen Rede kurzer Sinn:
Die Profis haben sich von der Präsentation des Systems (2x30") Bilddiagonale, dem effizienten Workflow bzgl. des "virtuellen Leuchttisches" und der Benutzeröberfläche überzeugen lassen.

Die im Detail erreichbare, bzw. nicht erreichbare Qualität, war bezogen
auf den Verwendungszweck, in jedem der drei gezeigten Fälle, völlig in Ordnung, und deshalb für die Entscheidung der Profis irrelevant.


mfg

Alexis
Zuletzt geändert von alexis_sorbas am Mi 7. Dez 2005, 12:49, insgesamt 4-mal geändert.
mfg

Alexis


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Reiner
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Beitrag von Reiner »

So wird es wohl gewesen sein :roll:
Und - mal ehrlich- von einer hohen Bildqualität geht man doch eigentlich stillschweigend aus. Das fördert vermutlich noch den vernachlässigenden Blick für die Ergebnisse aus dem Programm.
Reiner
alexis_sorbas
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Beitrag von alexis_sorbas »

Reiner hat geschrieben:So wird es wohl gewesen sein :roll:
Und - mal ehrlich- von einer hohen Bildqualität geht man doch eigentlich stillschweigend aus. Das fördert vermutlich noch den vernachlässigenden Blick für die Ergebnisse aus dem Programm.
Als ersten "Workaround" braucht Apple in der Version 1.01 nur die Möglichkeit einzubauen, bei der "finalen" Konvertierung ein externes Programm benutzen zu können, im einfachsten Fall z.B. Zugriff auf das Adobe Camera-Raw Plugin für Photoshop. Oder ein Zugriff auf NC via Automator (unterstützt NC eigentlich Applescript/Automator?). Allerdings funktioniert dann vermutlich die ganze Geschichte mit den "Versionen" und dem "nondestructive Editing" nicht mehr so konsequent, wie ursprünglich geplant.

mfg

Alexis


EDIT: Natürlich unterstützt NC weder Applescript noch Automator,
denn die NC Entwicklung hat mit der OSX- Architektur nix am Hut...
Die haben anscheinend die WIN-Version nur soweit an OSX angepasst,
das sie läuft... irgendwelche Systemspezifischen / Prozessorspezifischen
Optionen haben sie bisher völlig ignoriert...
Zuletzt geändert von alexis_sorbas am Mi 7. Dez 2005, 12:40, insgesamt 3-mal geändert.
mfg

Alexis


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lemonstre

Beitrag von lemonstre »

alexis_sorbas hat geschrieben:Als ersten "Workaround" braucht Apple in der Version 1.01 nur die Möglichkeit einzubauen, bei der "finalen" Konvertierung ein externes Programm benutzen zu können, im einfachsten Fall z.B. Zugriff auf das Adobe Camera-Raw Plugin für Photoshop. Oder ein Zugriff auf NC via Automator (unterstützt NC eigentlich Applescript/Automator?). Allerdings funktioniert dann vermutlich die ganze Geschichte mit den "Versionen" und dem "nondestructive Editing" nicht mehr so konsequent, wie ursprünglich geplant.
hier gibt es den ersten workaround für dieses problem. damit kann man aperture austricksen um externe editoren, unter beihaltung aller features, zu benutzen... hört sich nicht so schlecht an. in kürze wird es bestimmt auch die ersten skripte geben die das vollautomatisch durchführen!

http://discussions.apple.com/thread.jsp ... 1&tstart=0
lemonstre

Beitrag von lemonstre »

hatte am wochenende das vergnügen mir aperture mal genauer anzusehen zu können. hier meine ersten eindrücke.

die software ist trotz der versionsnummer 1.0 sehr stabil... keinen einzigen absturz oder fehler trotz mehrstündigem arbeiten mit grossen datenmengen. aperture ist schnell! so schnell wie kein anderer raw konverter am markt. dies bezieht sich auf die gefühlte arbeits und konvertierungsgeschwindigkeit auf einem powermac dual core 2.0 ghz (4,5 GB ram, nvidia 6600le grafikkarte). die arbeitsoberfläche läuft butterweich und auch das fullscreen browsen durch alben mit mehr als 2000 bilder funktioniert in echtzeit und ohne ruckler - sehr beeindruckend.

die bildverwaltung von aperture ist so wie ich sie mir immer gewünscht habe. versionierung, gruppierung, bewertungssystem und einfache und doch mächtige verschlagwortung sind sehr gut umgesetzt. hier und da gibt es aber auch noch ärgerliche fehler. so ist z.b. das löschen einer version nur dann möglich wenn man es aus der gruppierung löst, ansonsten wird das master image direkt mit gelöscht!!! :?

der leuchttisch ist die ware freude und ein echter mehrwert. ich habe damit testweise 12 bilder für einen kalender ausgesucht und sortiert. die zeitersparnis war dank der flüssigen arbeitsweise und dem deutlich besseren überblick bisheriger lösungen enorm! das hat richtig spass gemacht.

die werkzeuge von aperture entsprechen im weitesten dem was man von anderen raw konvertern kennt. hier gibt es nichts neues zu berichten. sehr bedauerlich finde ich das fehlen von gradationskurven. das patch tool ist kein ersatz für den reperaturstempel von photoshop, da es nur zufriedenstellend auf sehr gleichförmigen flächen funktioniert. die lupe bietet eine 100% ansicht über die komplette arbeitsoberfläche hinweg, von der thumbnailansicht bis zum vollbildmodus - sehr praktisch und blitzschnell. leider werden die paletten für das schärfen und die rauschunterdrückung nur dann angezeigt, wenn dort einstellungen vorgenommen wurden. standardmässig sind sie immer ausgeblendet und es gibt scheinbar keine möglichkeit diese dauerhaft einzublenden...

zur bildqualität, bezogen auf bilder der d70: die farben in den default einstellungen entsprechen exaxt dem welche nikon capture bei niedrigem kontrast liefert. regelt man den kontrast nach, folgt die farbwiedergabe der von nikon capture in den verschiedenen kontraststufen sehr genau. das ist sehr erfreulich, da die farbwiedergabe von nikon capture für mich bisher immer der masstab war. in der default einstellung wird das bild, für meinen geschmack deutlich zu scharf. leider gibt es keine möglichkeit den wert der schärfung global zu ändern, man muss dies für jedes bild einzeln einstellen :(

die bunten artefakte, die in vielen foren besprochen werden, musste ich leider auch finden. sie treten immer dort auf wo auch nikon capture bildartefakte produziert (siehe z.b. hier -> http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.php?p=87618#87618). leider sind die interpolationsfehler in aperture deutlicher sichtbar, da sie stellenweise in diversen farben schimmern. der konverter scheint auch noch probleme mit der darstellung der tiefen zu haben. hier kommt es stellenweise zu selsamer blockbildung. die meisten bilder rendert aperture allerdings absolut fehlerfrei und in vielen fällen war es mir nicht möglich diese im direkten vergleich von bildversionen aus nikon capture zu unterscheiden!

so weit meine ersten eindrücke, die auch zu meiner überraschung positiver ausgefallen sind als zunächst vermutet. ich versuche mal über die feiertage einen ausführlichen test und vergleich mit beispielbildern zu machen, momentan fehlt mir leider die zeit dazu.
lemonstre

Beitrag von lemonstre »

apple hat heute ein dokument veröffentlicht, dass stellung zu den unzulänglichkeiten von aperture in verbindung mit meta daten nimmt...

-> http://docs.info.apple.com/article.html?artnum=302943

lustig finde ich den letzten abschnitt "by design". ob professionelle anwender sich damit zufrieden geben werden?
Zuletzt geändert von lemonstre am Mo 12. Dez 2005, 15:25, insgesamt 1-mal geändert.
mescamesh
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Beitrag von mescamesh »

Nur mal so nebenbei, habe im Moment einmal auf NC 4.3.2 (über 4.3.1 als Zwischenstation) upgedated und die RAW Files lassen sich auf dem iBook ungefähr 10(!)x schneller öffnen, auch sonst flotter... so läßt es sich wenigstens arbeiten (die GUI ist natürlich noch immer ziemlich pfui!)
gruß, stevie


I love to see!

Stephan Amm!
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