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Verfasst: Fr 24. Jun 2005, 17:51
von uzeblaste
-max- hat geschrieben:Mal `ne allgemeine Frage: Wie kann es eigentlich dazu kommen, dass der AF der Kamera nicht mehr richtig läuft und man ihn nachjustieren lassen muss? Und wie funktioniert das nachjustieren?

- wie man das mit dem eigenen werkzeugkasten bewerkstelligt, steht ziemlich genau
hier
- nachdem ich zum ende der garantie meine d100 bei nikon zum check hatte + diese danach mit allen meinen objektiven einen mehr o. weniger starken backfocus zeigte, habe ich mich überwunden und dieses spielchen hinter mich gebracht, uff ... (funktioniert bei der d100 genauso)

Verfasst: Fr 24. Jun 2005, 18:22
von Andreas H
Nicht schon wieder diese dämliche russische Dejustageanleitung!
Die Exzenter sind nicht für die Kalibrierung des AF da. Mit ihnen stellt man die Höhe des Sucherbildes und der AF-Sensoren in Bezug zum Sensor ein. Das Diagramm in dieser "Anleitung" verdeutlicht das auch ganz gut.
Die Kalibrierung des AF wird in Wirklichkeit rein softwaremäßig vorgenommen. Solange die Service-CD nicht irgendwo auftaucht kann man das als Heimanwender nicht selbst machen.
Wer nach dieser "Anleitung" verfährt verstellt seine Kamera so daß die Reparatur erheblich aufwendiger als die reine Backfocuskorrektur wird.
@jenne
War das 1,4/50 mit zum Service?
Auf welchen Distanzen hast Du den Fokus überprüft? Gibt es Distanzen bei denen er besser oder schlechter ist?
Grüße
Andreas
Verfasst: Fr 24. Jun 2005, 19:31
von uzeblaste
Andreas H hat geschrieben:Nicht schon wieder diese dämliche russische Dejustageanleitung!
Die Exzenter sind nicht für die Kalibrierung des AF da. Mit ihnen stellt man die Höhe des Sucherbildes und der AF-Sensoren in Bezug zum Sensor ein. Das Diagramm in dieser "Anleitung" verdeutlicht das auch ganz gut.
Die Kalibrierung des AF wird in Wirklichkeit rein softwaremäßig vorgenommen. Solange die Service-CD nicht irgendwo auftaucht kann man das als Heimanwender nicht selbst machen.
Wer nach dieser "Anleitung" verfährt verstellt seine Kamera so daß die Reparatur erheblich aufwendiger als die reine Backfocuskorrektur wird.
Andreas
hi, superklug!
dämlich? mag sein (schon selbst getestet?)
lesen kann ich
die inbusschraube nahe des sensors beeinflusst den fokus (ausprobiert)
die inbusschraube in der nähe des bajonetts die lage der messfelder (ausprobiert)
mir hat's zumindest geholfen + die cam stellt wieder scharf, nachdem meine nachbesserungswünsche von nikon mit einem achselzucken abgetan wurden ("werkstoleranz")
gründlich verstellen? ... die schrauben lassen sich nur cw oder ccw verstellen ... und wenn man sich die ausgangsposition merkt bzw. markiert ... oder sollte ich doch 'was übersehen haben?
probier's doch mal selbst!
greetz
Verfasst: Fr 24. Jun 2005, 19:52
von Andreas H
Hallo uzeblaste,
auch wenn Du jetzt von Deiner tollen Idee überzeugt bist, einiges hat der Russe komplett mißverstanden.
Erstmal sein Testaufbau: Er testet - jedenfalls ist das auf den Bildern so zu sehen - im relativen Nahbereich. Die Einstellung wird aber fachgerecht im Unendlichbereich vorgenommen. Dafür gibt's entweder einen Kollimator oder ein Fenster, je nachdem was schneller erreichbar ist. Eine Messung im Nahbereich verringert die Genauigkeit der Kalibrierung erheblich.
Dann hat er das Prinzip der Kalibrierung mißverstanden. Auch die Schraube die er mit "Focus" beschriftet hat dient der Ausrichtung, allerdings des AF-Hilfsspiegels.
Sicherlich hat eine Verstellung der Exzenter auch eine Auswirkung auf den Fokus. Das ist aber nur eine Nebenwirkung. Die fachgerechte Kalibrierung erfolgt über Software. Der AF erkennt auf Schärfe wenn eine anvisierte Struktur auf den beiden Hälften eines AF-Sensors mit einer bestimmten vorgegebenen Distanz abgebildet wird. Bei der Kalibrierung wird dieser vorgegebene Offset verändert.
Sorry, aber alles andere ist Pfusch. Es ist mir völlig gleichgültig wenn hier jemand seine Kamera verbastelt, aber anderen sollte man das nicht weiterempfehlen.
Grüße
Andreas
Verfasst: Fr 24. Jun 2005, 21:12
von uzeblaste
Andreas H hat geschrieben:Hallo uzeblaste,
auch wenn Du jetzt von Deiner tollen Idee überzeugt bist, einiges hat der Russe komplett mißverstanden.
Erstmal sein Testaufbau: Er testet - jedenfalls ist das auf den Bildern so zu sehen - im relativen Nahbereich. Die Einstellung wird aber fachgerecht im Unendlichbereich vorgenommen. Dafür gibt's entweder einen Kollimator oder ein Fenster, je nachdem was schneller erreichbar ist. Eine Messung im Nahbereich verringert die Genauigkeit der Kalibrierung erheblich.
Dann hat er das Prinzip der Kalibrierung mißverstanden. Auch die Schraube die er mit "Focus" beschriftet hat dient der Ausrichtung, allerdings des AF-Hilfsspiegels.
Sicherlich hat eine Verstellung der Exzenter auch eine Auswirkung auf den Fokus. Das ist aber nur eine Nebenwirkung. Die fachgerechte Kalibrierung erfolgt über Software. Der AF erkennt auf Schärfe wenn eine anvisierte Struktur auf den beiden Hälften eines AF-Sensors mit einer bestimmten vorgegebenen Distanz abgebildet wird. Bei der Kalibrierung wird dieser vorgegebene Offset verändert.
Sorry, aber alles andere ist Pfusch. Es ist mir völlig gleichgültig wenn hier jemand seine Kamera verbastelt, aber anderen sollte man das nicht weiterempfehlen.
Grüße
Andreas
hallo, andreas!
nicht, dass wir uns missverstehen, ich bin nicht von "meiner" "tollen" idee überzeugt
ja, ein defokusproblem kann viele ursachen haben (objektiv, objektiv-kamera-kombination, in der kamera gibt's da auch einige möglichkeiten -> justierung der beteiligten hardwarekomponenten, verhalten der elektronik und internen software, af-system, irritationen des af bei ungünstigem licht o. mangelndem kontrast, und nicht zuletzt benutzerfehler)
das ist mir schon alles durch den kopf gegangen
aber ich sah das ganz nüchtern: nachdem mir der nikon-service mitgeteilt hat, dass mit deren mitteln + methoden kein entspr. problem festzustellen ist, ich aber bes. im nahbereich + bei weitgeöffnetem objektiv (da ist ja bekanntlich die schärfen"tiefe" hauchdünn) einen deutlichen "backfocus" hatte, probierte ich diese "robuste" russische methode (zumal ja nun keine garantie mehr vhd. war)
nicht ohne lange zu testen und zu zögern
vielleicht hätte ich kamera + objektive in eine feinmech.-opt. werkstatt mit ihren ganzen kollimatoren + messbänken etc. geben sollen (denn nikon konnte + wollte mir nicht mehr helfen), aber dann hätte die rechnungshöhe vermutlich den restwert der kamera überschritten
zumindest stellt die kamera auch im "feldtest" und bei größeren distanzen jetzt wieder scharf, egal, was nun die genaue ursache war
nein, zu empfehlen ist diese trial-and-error-methode im garantiezeitraum mit nikon-service und ohne not nicht
gruß
Verfasst: Fr 24. Jun 2005, 21:42
von jenne
Das 1,4/50 war wieder mit zum Service.
Ich habe mir die Bilder jetzt zuhause am PC genauer angesehen und man kann doch sagen, es ist nun besser geworden. Der anvisierte Punkt liegt zwar nicht in der Mitte des Schärfebereichs, aber immerhin noch haarscharf am Rand. Ich muss das jetzt noch weiter in der Praxis checken, evtl. ist es doch so ok..
Frontfocus scheint übrigens ärgerlicher als Backfocus zu sein. Focussiert man auf die Nase, sind bei Backfocus evtl. noch die Augen scharf, bei Frontfocus nix

.
j.
Verfasst: Fr 24. Jun 2005, 22:25
von Andreas H
jenne hat geschrieben:Der anvisierte Punkt liegt zwar nicht in der Mitte des Schärfebereichs, aber immerhin noch haarscharf am Rand.
Genau in der Mitte sollte er auch nicht liegen, idealerweise 1/3 zu 2/3.
Wichtig ist daß der Fokus im Fernbereich richtig liegt. Da sind Abweichungen viel kritischer als im Nahbereich.
Im Nahbereich kommen bei vielen Objektiven die nicht speziell für den Nahbereich korrigiert sind bestimmte Abbildungsfehler zum Vorschein die den AF irritieren können. Wenn das anvisierte Objekt bei Offenblende dann aber immer noch innerhalb der Schärfezone liegt ist aus meiner Sicht das System schon in Ordnung. Das 1,4/50 ist ein hochgezüchtetes Objektiv ohne floating Elements, also ohne eine spezielle Nahbereichskorrektur, das könnte erklären warum die Schärfezone nicht dem Ideal entspricht.
Wie sieht es denn bei Abblendung aus? Ich vermute mal bei Blende 5,6 stimmt auf einmal die 1/3 zu 2/3 Aufteilung. Ist das so? Der AF mißt einen Strahlengang der einem abgeblendeten Objektiv entspricht. Ich habe eine Reihe von Objektiven die im Nahbereich beim Abblenden ihren Fokus verschieben. Bei den abgeblendeten Objektiven stimmt der AF genau, bei Offenblende kann er schon mal nur gerade eben noch treffen.
Insgesamt denke ich Du kannst zufrieden sein.
Grüße
Andreas
Verfasst: Sa 25. Jun 2005, 10:44
von Bibof
Mal eine andere Frage, sind diese Probleme mit dem 50/1.8d auch schon aufgetreten?
Gruss
Christoph
Verfasst: Sa 25. Jun 2005, 11:07
von weasel
diese "probleme" denk ich sind einzelprobleme, zumindest fokussiert mein 50/1.4 (ohne D) genau dorthin wo es soll, nah und fern.
Verfasst: Sa 25. Jun 2005, 13:42
von MrQuantum
Andreas H hat geschrieben:
Genau in der Mitte sollte er auch nicht liegen, idealerweise 1/3 zu 2/3.
Hallo Andreas,
ich muss mich kurz einmischen, weil ich dieses, sorry für den Ausdruck, 1/3-2/3-Märchen hier und auch anderswo oft lese. Wie sich die Schärfebereich (depth of field, DOF) hinter und vor der Ebene höchster Schärfe aufteilt, hängt von Brennweite, Blende und Entfernung ab. Check doch mal
http://www.dofmaster.com/dofjs.html. Das ist pure geometrische Optik mit ein paar einfachen Gleichungen, die das beschreiben.
Z. B.: Bei einem Test eines 50mm-Objektivs an einer D70 bei Blende 1.4 und Entfernung des Tescharts von 1.5 m muss sich, wenn der Aufbau korrekt ist und die Fokussierung stimmt, der Schärfebereich (insgesamt in diesem Fall 5 cm) zu 49 % VOR und zu 51 % HINTER der Fokusebene aufteilen.
Nix für ungut,
MrQuantum