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Verfasst: So 1. Nov 2009, 20:02
von vdaiker
Ich bin nu ja FX Neuling und habe gerade meinen ersten Urlaub mit der D700 hinter mir. Meine Erfahrungen sind die:
- Es ist nicht so sehr das Rauschen was mir bei höheren ISOs auffällt, sondern die Tatsache, dass die Bildqualität weit weniger abnimmt als bei der D300. Da stimmen Dynamik und Tonwertumfang halt auch noch bei ISO 1600 Aufnahmen. Das Rauschen ist nur das was oberflächlich zuerst auffällt, wenn man die Fotos aber genauer ansieht, dann ist da einfach mehr dahinter.
- Auch ISO 400 Fotos rauschen wesentlich weniger. Das merkt man spätestens dann, wenn man mal die Schatten eines solchen Fotos etwas aufhellen möchte. Da ist bei DX ganz schnell Schluss oder man muß zusätzlich softwaremäßig entrauschen, was wieder mit weniger Detailzeichnung einher geht.
- Die geringere Tiefenschärfe und der größere Sucher führen auch dazu, daß man besser manuell fokusieren kann. Geht zwar immer noch nicht so toll wie bei alten MF Kameras, aber allemal besser als bei DX Kameras.
- Was den vermeintlichen Vorteil von DX im Telebereich angeht, bin ich angenehm davon überrascht, dass die 12 MPixel FX Kameras besser mit Konverter zurecht kommen. Mein 300/4er z.B. arbeitet hervorragend mit dem 1.7fach Konverter zusammen, an der D300 war das nur eine Notlösung, an der D700 tut das sehr gut. Will man aber über 500mm kommen, dann wird es an FX sehr teuer.
- Wo Licht ist, ist freilich auch Schatten. Eine FX Kamera macht wenig Sinn zusammen mit einfachen Linsen. Will man ein Standard-Zoom kommt man an dem 24-70/2.8 kaum vorbei, will man ein Super-WW-Zoom kommt man am 14-24/2.8 kaum vorbei, und als Telezoom ist selbst das aktuelle 70-200/2.8 eigentlich zu schlecht weil es selbst bei Blende 8 noch deutlich vignettiert, man bräuchte eigentlich das neue 70-200er was im November rauskommt. Soll heisen, es wird sehr teuer. Aber das ist aus meiner Sicht auch schon der "einzige" Nachteil von FX. Andererseits kann man aber auch wieder manche alte Linsen besser nutzen. Ich habe z.B. mit dem 20/3.5er ein paar hervorragende Aufnahmen gemacht, zum Teil mit Gegenlicht, etwas was an DX so gar nicht möglich gewesen wäre. Oder mein 180/2.8er tut an FX als leichtes Tele wieder sehr gute Dienste wo ich an den 10/12 MPixel DX Kameras mit der Linse nicht mehr zufrieden war.
Hast Du noch keine DX Ausrüstung und stehst vor der Frage ob D300 oder D700, würde ich klar zur D700 raten, hast Du bereits DX "Zeugs" wird diese Entscheidung ungleich schwieriger.
Verfasst: Mo 2. Nov 2009, 07:26
von StefanM
Wenn ich das so lese frage ich mich, ob meine D300 überhaupt noch Bilder macht oder ob da nur Matschschrott raus kommt
Ich schwanke immer zwischen "D700 gegen D300" (will ich nicht, weil ich DXler bin und die "Brennweitengewinne" vermissen würde), "D300 und D700" (kann ich nicht, weil ich für Kamera, 70-200VRII und 14-24 keine Budgetfreigabe zusätzlich bekomme und diese Linsen sicher haben wollte) und "D300 reicht locker".
Ich möchte nun gerne mal konkret sehen, was an den D700-Bildern so umwerfend ist, welche mit DX so sicher nicht möglich sind.
Mit 4Horsemens Vergleichsfotos konnte ich damals sehen, daß die D700 bei hohen ISOs besser ist und daß auch normale Bilder einen Tick plastischer wirken - letzteres kann ich aber per EBV auch hin bekommen, das ist auch via Kameraprofil realisierbar.
Mich irritiert dieser Hype, daß alle Umsteiger sagen, die "neue Fotografie" sei nur mit der D700 möglich und überhaupt, es bläst einem die ***** aus dem *****.
Solche Bilder müßte man dann mal sehen - ich seh die hier im Forum jedenfalls nicht
Deshalb mal mein Aufruf:
Zeigt mal die FX-Bilder, die sich deutlich von DX abheben!
Zeigt mal einen FX/DX-Vergleich (gleiches Foto), wenn Ihr DX und FX habt
Laßt die ISO-2000+ Bilder stecken, das seh ich schon selber
(sinnvoll sind Bilder mit Links zum NEF oder Vollbild)
Nicht falsch verstehen, daß es einen Unterschied zugunsten FX gibt, seh ich, aber diese angeblich so deutliche, das neue Aha-Erlebnis in der Fotografie, das will ich sehen
vdaiker hat geschrieben:Ich habe z.B. mit dem 20/3.5er ein paar hervorragende Aufnahmen gemacht, zum Teil mit Gegenlicht, etwas was an DX so gar nicht möglich gewesen wäre.
Wenn ich dann das lese und mit
den Posting hier vergleiche, frage ich mich, ob ich einfach nur meine Kamera nehmen und keine Foren mehr lese sollte

Verfasst: Mo 2. Nov 2009, 09:58
von vdaiker
Teilweise hast Du sicher Recht, aber wenn Du mal eine D700 haben solltest wirst Du ziemlich sicher schnell merken, dass die D300 mehr und mehr im Schrank liegen wird.
Erinnerst Du dich noch an die ersten Tests, so vor etwa einem Jahr? D300 / D700 mit 'nem 14-24. Da gab es Vergleichsfotos und die haben durchaus Unterschiede zu Tage gefoerdert, und dem hast auch Du soweit ich mich erinnern kann zugestimmt.
Zu den alten FBs. Ich habe das 20/3.5er und das 28/2.8er. Beides sind keine Wundertueten und muessen deutlich abgeblendet werden damit man brauchbare Ergebnisse kriegt. Aber ich habe neulich mit dem 20er eine Gegenlichtaufnahme gemacht die ich so mit einem Zoomobjektiv noch nie hingekriegt hatte. Und fuer DX gaebe es in diesem Brennweitenbereich halt nur Zoomobjektive, deshalb meine Aussage.
Verfasst: Mo 2. Nov 2009, 10:30
von StefanM
vdaiker hat geschrieben:
Erinnerst Du dich noch an die ersten Tests, so vor etwa einem Jahr? D300 / D700 mit 'nem 14-24. Da gab es Vergleichsfotos und die haben durchaus Unterschiede zu Tage gefoerdert, und dem hast auch Du soweit ich mich erinnern kann zugestimmt.
Ja, da hatte Torsten die Bilder gemacht und ich die Ausschnitte und das online gestellt. Leider hab ich neulich mal meinen Server aufgeräumt und die versehentlich mit gelöscht, deshalb ist der Thread in den Untiefen des Forums nutzlos geworden
Sicher waren da Unterschiede, aber alle Wechsler sprechen von so einer deutlich anderen (besseren) Welt, daß ich das jetzt gerne mal konkretisieren und visualisieren würde - derzeit hört sich das so an, daß im Bereich knapp unter/knapp über 2000€ eine D300(s) Geldverschwenung wäre. Den Eindruck möchte ich gerne auch für andere, die schwanken oder vor einer Neuanschaffung stehen, herausarbeiten und sichtbar machen.
Das viel zitierte Thema Dynamik geht meßwerttechnisch jedenfalls eher patt oder mit leichtem Vorteil für die D300 aus:
http://www.dpreview.com/reviews/NikonD300/page20.asp
http://www.dpreview.com/reviews/NikonD700/page20.asp
Mir ist klar, daß da nun RAW-Konverter und Kameraeinstellungen eine gewichtige Rolle mit spielen, aber eine grundlegend andere Tendenz wird sich daraus nicht ergeben.
Für mich sind die Bilder der D700 einfach nur plastischer und "fertiger", ich weiß nicht, was die Kamera damit macht. Ich bin aber auch der Überzeugung, daß man das mit EBV auch mit DX-Bildern hin bekommt!
Verfasst: Mo 2. Nov 2009, 10:33
von lottgen
Hier lese ich vieles, was ich nachvollziehbar finde, manches was gegensätzlich klingt, aber etliches davon läßt sich bei emotionsloser Betarchtung durchaus unter einen Hut bringen.
Natürlich bietet FX ein mehr an Bildqualität, hat etliche Vorteile, aber unter dem Blickwinkel availible money auch deutliche Nachteile, die je nach Bankkonto bzw. Prioritätensetzung die Vorteile etwas oder massiv überwiegen können. Dann gibt es auch noch den Aspekt availible-muckis, ich möchte schon keine D300 schleppen, eine D3 ohnehin nicht.
Nur weil die D700 super ist, ist die D300 doch nicht schlecht, diese Verknüpfung konnte ich noch nie nachvollziehen.
Neben der Fornatfrage könnten wir uns auch die Köpfe über die Pixelzahl heiß reden, spätestens mit einer D700x wird das auch kommen.
Für mich persönlich hat Nikon aber die perfekte Antwort auf diese Diskussionen: D300 und D700 im Angebot, D3 und D3x, also hat jeder die freie Wahl.
LG Jan
Verfasst: Mo 2. Nov 2009, 12:35
von zappa4ever
vdaiker hat geschrieben:Aber ich habe neulich mit dem 20er eine Gegenlichtaufnahme gemacht die ich so mit einem Zoomobjektiv noch nie hingekriegt hatte
Das 17-35 ist im Gegenlichtverhalten besser als das 28/3,5 und das soll lt. Rorslett besser sein als das 20/3,5.
Verfasst: Mo 2. Nov 2009, 12:45
von vdaiker
ok, das mag sein, die Linse hatte ich noch nicht.
Nur hat die Monster-Linse einen anderen Nachteil: sie ist gross und schwer und rechtfertigt von daher kaum eine gelegentliche Nutzung. Ausserdem liefert sie an DX auch keine 20mm auf KB bezogen, wo wir wieder beim Thema waeren. Aber diese Linse ist in der Tat eine Alternative, auch oder fuer mich gerade an DX.
Roland, Du hattest doch mal 'nen Link gepostet bzgl. Dynamikverhalten der verschiedenen Kameras, da ging das glaube ich besser hervor als das was Stefan jetzt wieder verlinkt hat.
Ich glaube nicht, dass ein D700 User gesagt haette, die D300 waere schlecht. Und wenn, dann ist das Bloedsinn, die D700 ist halt 'nen Tick besser, bei hoeheren ISOs vielleicht zwei Ticks, nicht mehr und nicht weniger.
Verfasst: Mo 2. Nov 2009, 13:20
von Oli K.
"Monsterlinse".... hm..., also das 14~24 definitiv, aber das 17~35 ist dagegen super handlich. Einfach mal ausprobieren...
Für *mich* sehe ich die Vorteile zwischen DX und FX eigentlich eher im Format selbst. Ich finde es einfach super, bei Blende 4.5 oder auch 5.6 im WW immernoch mein Motiv freistellen zu können. D.h. IMO ist man bei FX theoretisch nicht dazu verdonnert teuere 1.4'er Linsen kaufen zu müssen und ist auch nicht dazu verdonnert immer Offenblende arbeiten zu müssen... so toll das hier auch ein paar Leute finden...

Edit: Das Gewicht ist somit IMO auch eher ein Pseudo Nachteil, da das höhere Gewicht beim Body durch die langsameren Objektive durchaus kompensiert werden kann.
Erst dann kommen für mich Punkte wie Farben, Rauschen etc pp..., wobei eine D300 hier für mich dennoch ein wenig eine Ausnahme darstellt und nicht 100%ig mit den Vorgängern vergleichbar ist...

Verfasst: Mo 2. Nov 2009, 14:49
von mcs
Hier wird immer davon gesprochen, dass man sobald man FX verwendet an den neuesten NikkorLinsen nicht vorbeikommt (14-24, 24-70 usw.). Das stimmt auch.
Allerdings was das doch bei 12MP DX doch schon genauso!
Linsen die an 6MP oder 10MP noch wirklich scharf waren (ich spreche hier von Offenblende) waren an 12MP DX nicht mehr wirklich der HIT. Sogar das wirklich gute 17-55 hab ich lieber auf 3.5 abgeblendet statt es offen zu verwenden, weil das die optimale Schärfe bei 2.8 gefehlt hat. Und so empfand ich das bei einigen Linsen. Z.B. das AF-S 50 1.4 (wobei die älteren 50f1.4er noch mieser waren), ist an 12MP DX offen einfach weich, da muss man schon bis f2.2 besser f2.8 Abblenden um gute Ergebnisse zu kriegen.
Das war auch bei eingen Klassikern so, z.B. AF-D85 f1.4 oder 105f2DC. Die waren bei Offenblende schon grenzwertig, was Schärfe und CA angeht.
Das fiel mir z.B. beim Konvertereinsatz auf. 70-200 mit 2x Konverter (bei mir Kenko Pro 300):
- an DX: selbst bei 2x abgeblendet eigentlich unbrauchbar, da kann man genausogut einen Crop vom 1.4x Konverter machen
- an FX: 1x Abgeblendet, ich find brauchbar. So bin ich schon bei 400mm FX bei Blende f5-f5.6
Wundert ja auch nicht, immerhin ist die Pixeldichte bei 12MP DX bereits höher als bei 24MP FX.
Oder bin ich der einzige dem es so ging?
Deshalb sollte man , wenn man von den Höheren optischen Anforderungen an die Objektive, besser differenzieren:
FX stellt höhere Anforderungen an die gleichmässige Ausleuchtung bis in die Ecken => Vignetierung
DX stellt (zumindest ab 12MP) höhere Anforderungen an die Schärfe und CA-Korrektur usw
Bei beiden Chips, DX und FX, kommt man an den besten Linsen nicht mehr vorbei. Die Zeiten wo die guten "alten Schätzchen" die Bringer waren sind vorbei!
(Ausnahmen bestätigen die Regel, z.B. 28f3.5 oder 75-150f3.5

)
Ich steh auf geringe Schärfentiefe, und verwende die 2.8er Zooms um mein Objekt damit vom Hintergrund zu lösen, wenn ich dann auf f3.5 oder f4 abblenden muss. Find ich das nicht optimal.
In diesem Bereich ist FX schon klasse: Bei gleichem Bildauschnitt schon vom Format her geringere Tiefenschärfe und bei den Objektiven lange nicht so "pingelig" wie DX. Also auch Offenblende verwendbar
Zumindest das AF-S 24-70, AF-S 50f1.4, AF-S 70-200 verwende ich jetzt bedenkenlos bei Offenblende....und bin Happy!
Verfasst: Mo 2. Nov 2009, 14:57
von outside
Werbeleute sind immer sehr einfallsreich. Warum heisst es eigentlich "Vollformat" ? Es ist doch tatsächlich nur Kleinbildformat.
Wer würde denn auf ein Kleinbildformat wechseln?
Diese Gedanken gehen mir durch den Kopf, weil die Vorteile des KB-Formats vielfach nur gefühlt und weniger messbar sind.
Jedes Format hat Vor- und gleichzeitig auch Nachteile. Das allein selig machende Format gibt es immer noch nicht. Es kommt wohl darauf an, was man fotografiert.
Viele Grüße
outside