Au weia ... - Sigma wirklich so schlecht?

Die Rubrik für das optische Zubehör eurer Nikon Kamera mit Autofokus

Moderator: donholg

Powerbauer
Batterie9 Makro
Batterie9 Makro
Beiträge: 929
Registriert: Do 9. Okt 2008, 10:24
Kontaktdaten:

Beitrag von Powerbauer »

Ich gebe hier nur meine Erfahrung wieder.
Ich lese in einigen Foren mit, wenn es um Fokus Probleme mit Objektiven von Fremdherstellern geht, dann gehen die Beiträge in eine ganz andere Richtung als bei Nikon Objektiven.

Wenn es um Objektive von Fremdhersteller geht hört man zuerst: Serienstreung ist bei Fremdhersteller normal

Wenn es um Objektive von Nikon geht hört man zuerst: wie hast du getestet, das hast du nicht richtig gemacht, kein eindeutiges Fokusziel, der AF ist größer wie das Auswahlfenster.......
Irgendwann wenn man dann alles richtig gemacht hat, ist der Fehlfokus immer noch da :???:

Dann hört man: ja das geht bei Nikon ganz schnell das hat bei mir auch nur 5 Tage gedauert :evil:

Und das dann ausgerechnet von Leuten die noch nie ein Problem mit Nikon hatten :evil: :evil: :evil: :evil: :evil:

Gruß
Thomas
Bits@Work
Batterie8 Landschaft
Batterie8 Landschaft
Beiträge: 509
Registriert: Sa 1. Dez 2007, 03:26
Wohnort: egal
Kontaktdaten:

Beitrag von Bits@Work »

Vielleicht sollte man auch etwas ganz Anderes einbeziehen: den Anwender.
Wir sind durch die Digitalfotografie extrem perfektionistisch geworden, s. Rauschen. Da wird ein Bild am Monitor bei 100% (was ist das eigentlich, bezogen auf KB???) betrachtet und man sieht jeden Staubfleck, jede Unschärfe, jede Vignette, jedes Rauschen.
Gab es Front- und Backfokus, Staub und Korn eigentlich auch in der Analogfotografie? Muß ja wohl, die Toleranzen in der Mechanik sind heute - gerade wegen der genauen Betrachtung nach der Aufnahme - sehr gering und die Chemie ist weggefallen. Vermutlich waren Front- und Backfocus früher an der Tagesordnung, nur ist Niemand auf die Idee gekommen, es der Technik anzulasten. Da hat man eben (manuell) falsch fokussiert. Ich sehe es extrem im Leica Bereich. Wenn jemand ein 35/1.4 an einer analogen M6 oder M7 hat, wird er so lange fokussieren, bis es paßt und sich die Differenz merken und auf andere Aufnahmesituationen anwenden. Bei der digitalen M8, obowhl ebenfalls manuell fokussiert, schickt man die Kamera und Objektive zum CS, wenn etwas nicht paßt.

Ich habe auch an meinem 24-70/2.8 einen leichten Frontfokus im unteren BW-Bereich. Aber ich werde die Tortur nicht noch einmal auf mich nehmen und alles bei Nikon Düsseldorf für drei Wochen abgeben. Wenn dieser Fehler beseitigt ist, wird ein anderer auftreten. Keine Vermutung, sondern mehrfach ausprobiert. Also, ich weiß als Techniker, daß es Toleranzen geben muß und sie sich nach Murphy immer in die gleiche Richtung addieren und lebe damit. Wenn es sein muß, fokussiere ich eben manuell und zwar so lange, bis es meinen Erwartungen/Ansprüchen gerecht wird.

Ich spreche nicht von "echten" Defekten, das ist ein anderes Thema. Aber Ungenauigkeiten sind doch nun normal, das ist doch bei jedem Werkzeug so. Und ein guter Handwerker stellt sich auf sein Werkzeug ein. Nur ein schlechter macht ein übles Ergebnis seiner Arbeit am Werkzeug fest.

So, jetzt bekomme ich Prügel, aber das kann ich ab... :P
Zuletzt geändert von Bits@Work am Mo 13. Okt 2008, 14:29, insgesamt 1-mal geändert.
Viele Grüße
Gert
zappa4ever
Sollte mal wieder fotografieren...
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 14072
Registriert: Mo 12. Sep 2005, 17:20
Wohnort: Göppingen
Kontaktdaten:

Beitrag von zappa4ever »

Powerbauer hat geschrieben:Ich gebe hier nur meine Erfahrung wieder.
Ich lese in einigen Foren mit, wenn es um Fokus Probleme mit Objektiven von Fremdherstellern geht, dann gehen die Beiträge in eine ganz andere Richtung als bei Nikon Objektiven.

Wenn es um Objektive von Fremdhersteller geht hört man zuerst: Serienstreung ist bei Fremdhersteller normal

Wenn es um Objektive von Nikon geht hört man zuerst: wie hast du getestet, das hast du nicht richtig gemacht, kein eindeutiges Fokusziel, der AF ist größer wie das Auswahlfenster.......
Irgendwann wenn man dann alles richtig gemacht hat, ist der Fehlfokus immer noch da :???:

Dann hört man: ja das geht bei Nikon ganz schnell das hat bei mir auch nur 5 Tage gedauert :evil:

Und das dann ausgerechnet von Leuten die noch nie ein Problem mit Nikon hatten :evil: :evil: :evil: :evil: :evil:

Gruß
Thomas
Thomas, ich verstehe was du meinst und du hast sicher auch mit vielem Recht. Nur bringt es nix ein Vorurteil durch ein anderes zu ersetzen.

Dass bei Fremdlinsen eher mal von größerer Streuung ausgegangen wird, muss man den Firmen teilweise selber anlasten.

Mein 70-200/2,8 von Sigma funktionierte wunderbar an der D70. An der D200 total daneben. kein einziges scharfes Bild (vielleicht bei Blende 11, hab ich nicht getestet). Also eingeschickt, die tauschen die Platine, Problem wie zuvor. Wieder eingeschickt, wieder kaputt zurück. Angerufen, was das soll- ich soll die Kamera mit dazu einschicken. Gesagt, getan. Antwort: Kann man nicht justieren. DSLR sind viel kritischer wie analog (aus dem gleichen Grund wie Bits@Work genannt hat). Da ging mir dann der Hut hoch.
Es handelte sich ja nicht um eine 15 jahre alte analog gerechnete Scherbe, sondern um ein EX DG (Digital Grade) und das habe auch an DSLR korrekt zu fokussieren.
Das hat der nette techniker verstanden. Ich bekomme ein nagelneues 70-200 der neuesten damaligen Serie. OK, denk ich, Glück gehabt kurz vor Ablauf der Garantiezeit. Ich mache es auf die Kamera: Totaler Frontfokus :evil:
Wieder angerufen, das Problem geschildert, einschicken mit Kamera. Mo abend abgeschickt mit GLS, Do morgen hab ich Kamera und funktionierendes 70-200 in der Hand :bgrin: ;)
An der Kamera wurde übrigens nix gemacht, das Objektiv hat auch mit 4 anderen kameras nicht korrekt fokussiert vorher.

Was man da dem Kunden zumutet ist schon hart an der Grenze. Und dabei handelte es sich nicht um einen kleinen Fehlfokus, sondern darum, dass ich genausogut mit einem Flaschenboden hätte die Bilder machen können.

Wie gesagt, ein Einzelfall (ich weiß halt von Bekannten von vielen Fokus - Problemen mit Sigmas. mein erstes 70-200 pumpte übrigens andauernd um den Fokuspunkt herum auch mit der D70. das zweite war dann gut.

Wenn man so wie hier geschehen die Endkontrolle auf den user schiebt, dann hinterlässt das halt seine Spuren.

Wie gesagt, ich will das nicht überbewerten und habe zwei weitere Sigmas und ein Tamron, mit denen ich zufrieden bin. Und wenn du andere Erfahrungen gemacht hast, dann ist dies interessant. Ich kenne auch Probleme bei Nikon (50/1,4 Fehlfokus, 35/2 verölte Blende, erste Serie vom 24-120 VR) die typisch sind.
Gerade beim Fokus ist das aber auch kein Wunder. Afaik muss Sigma immer noch per Reverse Engineering seine AF-S Optiken (pardon HSM) anbinden. Dass das nicht gleichwertig zu den Nikkoren sein kann ist klar. Und dass bei einem 70-200/2,8 für inzwischen 650€ neu Abstriche zu einem 70-200 VR für ca. 1600€ gemacht werden müssen sollte auch klar sein.
Gruß Roland...
Bits@Work
Batterie8 Landschaft
Batterie8 Landschaft
Beiträge: 509
Registriert: Sa 1. Dez 2007, 03:26
Wohnort: egal
Kontaktdaten:

Beitrag von Bits@Work »

Das 70-200 scheint aber auch ein merkwürdiges Exemplar zu sein. Ich hatte mehrere Sigma Objektive (z.B. 150 HSM Makro, 10-20) und war hochzufrieden. Auch die Nachrüstaktion für die D200 ist damals sehr gut gelaufen.

Als ich glaubte, doch wieder ein 70-200 haben zu müssen, probierte ich an der D3 das Sigma aus. Die Bilder waren irgendwie "weich" und da, wo der Fokuspunkt angezeigt wurde (CNX), war es unscharf. Das 70-200 von Nikon aufgesetzt, selbe Aufnahmesituation und ein Unterschied wie Tag und Nacht. Auch beim Preis. Aber kann man ernsthaft erwarten, für den Bambinopreis S-Klasse Technik zu erhalten? Ok ok, die Verarbeitung unterscheidet sich bei den Autos heute nicht mehr so sehr, Mercedes ist nicht mehr viel schlechter als Fiat, die haben schon ordentlich aufgeholt :bgrin: Aber hier sind auch die Zulieferer wesentlich entscheidender als im Kamera- oder Objektivbau.

Ich denke mal, daß man nicht nur den Markennamen mitbezahlt, sondern auch wirklich viel Entwicklung und eine andere Fertigung. Man sollte fair bleiben und nur innerhalb eines Preissegmentes vergleichen. Alles andere ist - denke ich - müßig.
Viele Grüße
Gert
zyx_999
Moderator
Moderator
Beiträge: 15702
Registriert: Fr 4. Feb 2005, 10:22
Wohnort: UHG

Beitrag von zyx_999 »

Bits@Work hat geschrieben: Ich denke mal, daß man nicht nur den Markennamen mitbezahlt, sondern auch wirklich viel Entwicklung und eine andere Fertigung. Man sollte fair bleiben und nur innerhalb eines Preissegmentes vergleichen. Alles andere ist - denke ich - müßig.
Wenn die Fremdhersteller vergleichbare, gleichbleibende Qualität liefern würden, dürften wir für deren Gläser auch Preise bezahlen, die mit den der Nikkore vergleichbar sind.

Wenn ich mir ein Objektiv eines Fremdherstellers kaufe, das die Hälfte des Nikon-Pendants kostet, muss ich auch die damit verbundenen Einschränkungen akzeptieren. Für mich ist das kein Grund, sich zu beschweren.
Gruß
Klaus
Hanky
Sollte mal wieder fotografieren...
Sollte mal wieder fotografieren...
Beiträge: 8512
Registriert: Do 26. Aug 2004, 19:20
Wohnort: Fränkische Schweiz
Kontaktdaten:

Beitrag von Hanky »

hmm :hmm: welche Einschränkungen akzeptierst du denn, bei den optischen oder bei den mechanischen Eigenschaften? Wie relativierst du denn den Grad der zumutbaren Einschränkungen, analog zum Preis ~ € 400 zu € 730? Akzeptierst du hier Einschränkungen von 45%? :o
Grüße
Hanky

Nikon DSLR | www
Mes goûts sont simples: je me contente de ce qu'il y a de meilleur
zyx_999
Moderator
Moderator
Beiträge: 15702
Registriert: Fr 4. Feb 2005, 10:22
Wohnort: UHG

Beitrag von zyx_999 »

...,

- dass ich ein Objektiv auch austausche/justieren lasse, wenn es nicht einwandfrei ist.

- dass der AF ggf. nicht so schnell ist

...

Qualität hat ihren Preis. Wenn Nikon diesbzgl. nicht vorne liegen würde, wäre niemand bereit, entsprechend mehr zu zahlen. Ich sehe darin kein Problem.
Gruß
Klaus
Bits@Work
Batterie8 Landschaft
Batterie8 Landschaft
Beiträge: 509
Registriert: Sa 1. Dez 2007, 03:26
Wohnort: egal
Kontaktdaten:

Beitrag von Bits@Work »

zyx_999 hat geschrieben:Qualität hat ihren Preis.
Was häufig nicht gesehen wird oder anerkannt werden will ist, daß gleichbleibende Qualität ihren Preis hat. Eine Produktion auf gleichbleibend hohe Qualität einzurichten und dort zu halten ist ein immenser Aufwand, der ständig aufrecht erhalten werden muß. Dazu kommt noch eine ganz besondere Herausforderung: neue Produkte so zu entwickeln und in die Fertigung einzuschleusen, daß sie in diese Linie passen und sich nicht in der Fertigungsqualität erst auf ein akzeptables Maß hochschaukeln.
Und dann kommt eben, wie immer auch der Markt hinzu. Warum sollte jemand ein Derivat kaufen, wenn es nicht deutlich billiger (nicht preiswerter!) ist, als das Original. Von daher sind Zweitherstellern Grenzen gesetzt, die sich - wie das von zappa4ever angesprochene reverse engineering im technischen Bereich - in die Fertigung und Entwicklung rückwärts auswirken, d.h. der Preis steht fest, jetzt macht mal was damit.
Ich verstehe die Frage von hanky, aber zwischen "das Objektiv funktioniert" und es ist inklusive Haptik und Anmutung "technisch und optisch perfekt" liegt ein Bereich, in dem man ein Derivat einordnen und akzeptieren muß. Das kann eine schlechtere Abbildungsleistung und/oder ein nicht so gutes Gehäuse sein.
Es fällt leicht, von Anderen enttäuscht zu sein, weil sie nicht perfekt sind. Ist man es selbst? Wurde durch ein schlechtes Objektiv verhindert, daß man "entdeckt" wurde und im Guggenheim oder MomA ausstellen kann?
Viele Grüße
Gert
Powerbauer
Batterie9 Makro
Batterie9 Makro
Beiträge: 929
Registriert: Do 9. Okt 2008, 10:24
Kontaktdaten:

Beitrag von Powerbauer »

Bits@Work hat geschrieben:
zyx_999 hat geschrieben:Qualität hat ihren Preis.
Was häufig nicht gesehen wird oder anerkannt werden will ist, daß gleichbleibende Qualität ihren Preis hat. Eine Produktion auf gleichbleibend hohe Qualität einzurichten und dort zu halten ist ein immenser Aufwand, der ständig aufrecht erhalten werden muß.
Da sollte ich doch gleich mal bei Nikon nachfragen ob ich noch was rausbekomme.
Ich habe den Nikon Preis bezahlt und nur Tamron Qualität erhalten.

Gruß
Thomas
Benutzeravatar
donholg
Moderator
Moderator
Beiträge: 26367
Registriert: So 5. Dez 2004, 21:16
Wohnort: DA

Beitrag von donholg »

Powerbauer hat geschrieben:
Bits@Work hat geschrieben:
zyx_999 hat geschrieben:Qualität hat ihren Preis.
Was häufig nicht gesehen wird oder anerkannt werden will ist, daß gleichbleibende Qualität ihren Preis hat. Eine Produktion auf gleichbleibend hohe Qualität einzurichten und dort zu halten ist ein immenser Aufwand, der ständig aufrecht erhalten werden muß.
Da sollte ich doch gleich mal bei Nikon nachfragen ob ich noch was rausbekomme.
Ich habe den Nikon Preis bezahlt und nur Tamron Qualität erhalten.

Gruß
Thomas
Einen triffts immer, das nennt man Statistik :bgrin:
"Macht der Himmel Dir die Arbeit schwer, versuchs mit dem Verlaufsfilter."
Antworten