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Verfasst: Mi 26. Okt 2005, 09:03
von alexis_sorbas
volkerm hat geschrieben:...
Ich habe den Überblick verloren? Also Du meinst, daß f32 bei einer Großformatkamera (lange Brennweite) genau so kritisch ist wie bei einer Kompakten mit ein paar mm Brennweite? Das mag ich nicht glauben.

Mein Baugefühl und die Erinnerung an den Physikunterricht sagt mir, daß es eher die Öffnung (in mm) ist. Also bei dem Kompakt-Digi-Optiken eben ein winzig kleines Loch, weil die Brennweite so sehr klein ist.

Bei einem 200mm Objektiv ist die Blendenöffnung bei Blende 22 immer noch größer als die Frontlinse mancher Kompakt-Digis ...
Mein Bauchgefühl und meine Erfahrungen sagen mir, das die Grösse der Öffnung der entscheidende Faktor sind.

Warum? Weil ich bei meinem Zeiss S-Planar auf f45 abblenden kann, ohne Beugungsunschärfen zu riskieren (120mm Brennweite, 56x56mm grosser Siberhalogenid-Sensor ;-) )

Bei meinem M-Nikkor 300mm konnte ich problemlos auf f64 heruntergehen, "Sensorgrösse" 10x15cm...

Das "Loch" ist in beiden Fällen weit grösser als das einer kleineren Optik,
und i.m.h.o. entstehen die Beugungseffekte an der Blendenöffnung selbst-> je kleiner diese ist, desto stärker werden die Effekte.

mfg

Alexis

Verfasst: Mi 26. Okt 2005, 09:58
von PeachyFFM
rein physikalisch stimme ich dem zu. die beugungseffekte sollten genau an den blendenlamellen auftreten... ist ganz einfach nachzuvollziehen: ne taschenlampe im dunkeln auf ein hinderniss mit einem ganzkleinen loch richten. auf der rückseite ist der austrittswinkel größer als der maximal mögliche eintrittswinkel vorne.... die beugung findet am rand statt...

T

Verfasst: Mi 26. Okt 2005, 10:40
von Mark
Genau dieses sagt mir mein "Bauchgefühl" eigentlich auch.

Nur dürften dann einige superkompaktknipsen mit dem neuesten 9 Megapixelchip auf 5x3mm aufgrund ihrer real extrem kurzen Brennweite schon bei ner Blende von 6 keine scharfen Bilder mehr produzieren?? Der Effekt wird doch mit kleinerer Pixelgrösse viel stärker, oder??

LG Mark

Verfasst: Mi 26. Okt 2005, 10:59
von PeachyFFM
kann ich so nicht beantworten. hat wohl auch was mit der dicke der blendenlammelen zu tun... wenn du den taschenlampen trick mit verschieden dicken pappteilen probierst ändert sich auch der austrittswinkel....

T

Verfasst: Mi 26. Okt 2005, 13:20
von Andreas H
alexis_sorbas hat geschrieben:
volkerm hat geschrieben:...
Ich habe den Überblick verloren? Also Du meinst, daß f32 bei einer Großformatkamera (lange Brennweite) genau so kritisch ist wie bei einer Kompakten mit ein paar mm Brennweite? Das mag ich nicht glauben.

Mein Baugefühl und die Erinnerung an den Physikunterricht sagt mir, daß es eher die Öffnung (in mm) ist. Also bei dem Kompakt-Digi-Optiken eben ein winzig kleines Loch, weil die Brennweite so sehr klein ist.

Bei einem 200mm Objektiv ist die Blendenöffnung bei Blende 22 immer noch größer als die Frontlinse mancher Kompakt-Digis ...
Mein Bauchgefühl und meine Erfahrungen sagen mir, das die Grösse der Öffnung der entscheidende Faktor sind.

Warum? Weil ich bei meinem Zeiss S-Planar auf f45 abblenden kann, ohne Beugungsunschärfen zu riskieren (120mm Brennweite, 56x56mm grosser Siberhalogenid-Sensor ;-) )
Moment mal. Natürlich habt Ihr Recht, und die Formel bestätigt das doch auch. Die üblichen DOF-Rechner übrigens auch, der den ich immer verwende gibt auch die förderliche Blende aus.

In die Formel für die förderliche Blende geht auch der Zerstreuungskreis mit ein.
Andreas H hat geschrieben:Die förderliche Blende wird so errechnet:

Zerstreuungskreisdurchmesser in mm / (1,22 * Lichtwellenlänge in mm * (Vergrößerungsfaktor + 1))

Nachzulesen in Makrofotoschule von Sigrist u. Stegmann. Als Lichtwellenlänge setzen sie 0,00055mm an.
Dadurch ist sichergestellt daß das Zeiss-S-Planar an seinem "heimischen" Aufnahmeformat bis 45 abgeblendet werden kann, an einer D70 im Nahbereich vermutlich eher nicht.
Grottenmob hat geschrieben:Nur dürften dann einige superkompaktknipsen mit dem neuesten 9 Megapixelchip auf 5x3mm aufgrund ihrer real extrem kurzen Brennweite schon bei ner Blende von 6 keine scharfen Bilder mehr produzieren?? Der Effekt wird doch mit kleinerer Pixelgrösse viel stärker, oder??
Richtig. Aus der Formel (und aus dem DOF-Rechner) ergeben sich auch die recht großen zulässigen Blenden bei den Kompaktdigiformaten. Meine Kompakte (S7000) läßt sich überhaupt nicht weiter als 8 abblenden.

Grüße
Andreas

Verfasst: Fr 28. Okt 2005, 14:42
von dd
Hallo,

Kompaktdigitalkameras sind da definitiv kritischer. Ich habe eine für Infrarotfotografie umgebaut und den Infrarotsperrfilter entfernt. Wegen der größeren Wellenlänge des Infrarotlichts sieht man da schon eine deutliche Verschlechterung wenn man nur auf 5.6 abblendet. Also mit 3.5 bis 4 fotografieren.

Gruß
Dirk