Moin Moin,
so, bald geht es los. ich habe, was ich nicht gerne mache, aber in diesem Fall bot es sich an, beide Kameras, die PowerShot G12 als auch die Nikon P7000 bestellt und hier vor mir liegen.
Das Fotografier Feeling fällt eindeutig zu Gunsten der P7000 aus. Sie fühlt sich sehr wertig an, der Handgriff vorne schmiegt sich perfekt auch an große Hände. Die P7000 drängt einen regelrecht dazu, sie Kameramäßig ans Auge zu setzen. Das Okular ist nikonlike Gummieumrundet. Leider fehlt im Sucher bei beiden der Orientierungspunkt für die Schärfe. Der SB400 passt sehr gut zur P7000.
Leider sprechen aber auch inzw. nach gut einer Woche, einige Punkte gegen die P7000. Sie trägt in sich absolut das Potential für spätere "bessere" Nachfolger.
Die P7000 tut sich schwer mit dem schnellen zielgerechten Fokussieren. Sehr schnell muss ich in den Macrobereich wechseln um Dinge im näheren Bereich aufnehmen zu können. Von der Schärfeleistung her tun sich beide kaum etwas. Ich glaube subjektiv dass die G12 etwas mehr nachschärft.
Was mich an der G12 jedoch wirklich stört ist, sie ist nicht eindeutig in einigen Einstellbereichen, wie z.B. Display ausschalten, ISO Werte, AF etc. . Allerdings muss ich zugeben, weder für die eine noch die andere, das Handbuch ausgepackt zu haben. Die P7000 zoomt sehr langsam und stockend ins fertige Bild hinein. Hier sollte Nikon in Form einer neuen Firmware nachbessern. Wir hatten neulich wirklich starken
Sonnenschein, da konnte ich auf dem Display gar nichts mehr erkennen. Hier musste ich durchs Okular sehen, konnte dort aber dennoch nicht richtig den Schärfepunkt festlegen, ihn nur erraten.
Die PowerShot G12 wird wohl meine derzeitige Mitnahmenkamera werden.
Sie ist sehr schnell einsatzbereit. Die Vollautomatik und auch die anderen Modi arbeiten wirklich zuverlässig, so kann ich sehr schnell in den Nahbereich wechseln, die G12 schaltet automatisch in den Macromodus um. Draußen bei starkem Sonnenschein, kann ich mit dem Schwenkdisplay die Kamera einfach in eine andere bessere Position bringen und mit der linken Hand die Sonne bequem abhalten. Sie scheint insgesamt besser geworden zu sein als die G11, von der ich mich damals enttäuscht abgewandt hatte. Die G12 ist nicht in allen Punkten nach meinem Geschmack. Sie birgt durchaus Bereiche die mir nicht so gut gefallen. Liegt die P7000 bequem auch nach längerer Zeit in der rechten Hand, so bekommt man bei der G12 doch schnell das Gefühl eines Krampfs in die Hand. Der Bereich um den Handgriff vorne ist zu breit angelegt, es bleibt einfach kein Platz für die Finger. Durch die Taschenkamera S95 geht die Blitz zu- und Abschaltung inzw. ganz gut, leider ist das nicht so komfortabel wie bei der Nikon. Hier haben die Nikons eindeutig die Nase vorn, sei es die P300 als auch die P7000. Zum Glück schnellt bei der G12 kein Blitz aus dem Gehäuse, denn dies ist der Größe und einzige absolute Kritikpunkt an der S95. Diese sollte man nie aus der Hand in fremde Hände geben, denn ruck zuck hat der fremde User den Blitz mit :-/ Gewalt versucht wieder ins Gehäuse zu drücken. Ich hab ja nichts dagegen dass ein Blitz automatisch aus dem Gehäuse herausfährt, er sollte sich aber mechanisch reindrücken und ggfls. festhalten lassen.
Schlägt mein Herz auch eindeutig für die P7000 und die P300, so werde ich mich dennoch für die G12 und habe mich für die Hosentaschenkamera S95 entschieden. Hier muss Nikon einfach dazu lernen.
Wie kann man einer so genialen Kamera wie der P300 einen so kleinen Sensor verpassen, weswegen ist eine so hoch angelegte P7000 nicht schneller und oder zumindest gleichschnell und sicherer wie das direkte Gegenstück von Canon.
Nikon liegt eindeutig vorne was das Fotografierfeeling angeht, beide Kameras, die P300 und die P7000 fühlen sich so an wie sich Kameras anfühlen müssen, vertrauenerweckend, robust, kantig

, schwer, griffsicher.
Canon hat aber von der Bedienung und Fotografiersicherheit eindeutig die Nase vorne. Das Schwenkdisplay ist gerade für Brillenträger, evtl. mit einem Nahsichtbereich, ein Segen. Es hat zwar nicht die Auflösung des Displays einer P7000, ist aber dafür sehr hell und trotzdem klar zu erkennen. Die Bildergebnisse wirken ein wenig plakativer, hier sind die Nikonfarben zurückhaltender.
Wirkt die P7000 doch recht schlank, hat man das Gefühl dass sich bei der G12 alles so ein wenig knubbelt (sagt man das so). Die Bedienelemente wirken sehr eng zusammengerückt. Nicht schön ist das Daumenrad, welches durch die zwei Ebenen überfrachtet ist, sich nicht eindeutig und direkt fehlerfrei bedienen lässt.
Statt des SB400, werde ich mir entweder den kleinen
Canon Speedlite 270EX dazu holen oder aber meine etwas schweren aber vollwertig korrigierbaren
Metz Blitz 40 MZ-3i , der schon seine guten Dienste lange auf der G3 geleistet hat.
Ich bin einmal gespannt wie sich Nikon um die P7000 weiterentwickeln wird. Eine P9000 mit Schwenkdisplay, schnellem und sicheren AF, einen noch besseren Sensor, schneller CPU und einem eindeutigeren Bedienkonzept, könnte eine tolle Kamera werden. Sie ist heute schon klasse und mir fällt die Entscheidung dagegen sehr schwer, aber ich brauche eine schnell einsatzbereite Kamera.
Übrigens, beiden Kameras stünde eine per Knopfdruck hinzu schaltbare Hintergrundbeleuchtung der Bedienelemente sehr gut.
Habt Dank für Eure vielen hilfreichen und sehr konstruktiven, aber auch sehr subjektiven Gedanken zu dem Thema, welche Kompaktkamera nehme ich mit nach Ghana.
Gruß
Andreas