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Verfasst: Do 29. Mär 2007, 16:17
von Ursus007
Ach Damens und Männers,
so viele gute Ideen, aber keine technische Lösung. Schade, aber auch irgendwie nachvollziehbar. Danke Euch allen vielmals!
Muß wohl doch sehr aussieben (Der Sohnemann ist gerade mal 5 Wochen alt und nach mehrmaligem Löschen sind noch über 800 Bilder übrig - rechnet das mal hoch, was das kostet, die für nur ein Jahr in 10x15 beim billigsten Labor ausbelichten zu lassen

Vom Volumen der Bilder ganz abgesehen ... )
Werde wohl doch pro Jahr ein dickes Fotobuch anlegen und eine DVD testweise beilegen und die vielleicht aller paar Jahre umbrennen. Damit könnte man einen eventuellen Formatwechsel gleich mit erledigen.
Ich werde weiter hier im Forum lesen und wenns Neuigkeiten gibt, bekomme ich sie sicher mit.
Grüße,
Ursus
Verfasst: Do 29. Mär 2007, 16:33
von k3nNy
Leg ma ne DVD-RAM rein die du nich umbrennst un meld dich in 18Jahren nochmal

Verfasst: Do 29. Mär 2007, 16:51
von David
Ursus hat geschrieben:Werde wohl doch pro Jahr ein dickes Fotobuch anlegen [..]
Das war die Idee meiner besseren Hälfte und ich finde sie auch gut und irgendwie am vernünftigsten.

Verfasst: Do 29. Mär 2007, 19:53
von zyx_999
k3nNy hat geschrieben:Leg ma ne DVD-RAM rein die du nich umbrennst un meld dich in 18Jahren nochmal

Nach dem bisher genannten dürfte er sich dann aber schon früher (mit trauriger Stimme) melden.
Ich hole mir morgen jedenfalls eine zusätzliche große externe FP
Gruss - Klaus
Verfasst: Do 29. Mär 2007, 21:31
von quarks
Hallo Ursus,
Die Langzeitarchivierung ist ein sehr interessantes Thema, mit dem ich mich sowohl privat als auch beruflich schon einige Jahre befasse. Leider ist vor allem die Digitalisierung ein echtes Zukunftsproblem und Analogmedien sind hier deutlich im Vorteil.
Für Deinen Wunsch, min. 18 Jahre zu überdauern, ist deshalb ein Papierbild oder ein Dia die unproblematischste Variante.
Alle digitalen Varianten sind aus verschiedensten Gründen nachteilig.
Wenn man auf die letzten 20 Jahre zurückblickt, muß man damit rechnen, daß es in 18 Jahren sehr wahrscheinlich die benötigten Gerätschaften zum Lesen der heutigen Datenträger nicht mehr geben wird. Auch die benötigte Software dürfte zu einem Problem werden. Dazu kommt auch, daß die Technologie voran schreitet und immer neue Schnittstellen benötigt, wodurch auch der Anschluß von heutigen Datenträgern schwierig bis unmöglich werden dürfte. Das gilt leider für alle Bereiche (Festpaltten, optische Laufwerke, Flash-Speicher, usw.).
Wenn die Daten digital gespeichert und verfügbar bleiben sollen, gibt es natürlich den Weg der Migration auf die jeweils akuelle Technik, der aber auch seine eigenen Tücken hat.
Für private Anweder ist derzeit die CD das beste, denkbare Medium, es ist günstig und die Wahrscheinlichkeit, daß es in 20 Jahren noch Geräte gibt, die CDs lesen können, ist im Vergleich zu anderen Medien am höchsten, da es die größte Verbreitung von Laufwerken und bereits genutzten Medien hat. Wenn man nun noch die Medien betrachtet, ist klar, daß gepresste CDs sicher haltbarer sind als CD-Rs. Bei den CD-Rs selbst, gibt es dann auch wieder unterschiedliche Materialien die unterschiedliche Haltbarkeiten versprechen. Hier muß man seine Strategie überdenken. Entweder auf Spezial-Archivierungsmedien setzen oder min. zwei Kopien auf unterschiedlichen Medien von unterschiedlichen Herstellern anlegen.
Besonders wichtig ist aber immer, die Daten nach dem Brennen zu verifizieren. Erst dann kann man sicher sein, daß wenigstens die Daten zu diesem Zeitpunkt noch fehlerfrei aufs Medium gekommen sind. Außerdem sollte man sich Gedanken über das Format machen. JPEG hat zwar den Vorteil, daß es sehr breit unterstützt wird, ist aber z.B. sehr schlecht, da schon ein einziges gekipptes Bit, selbst wenn das File dann noch geöffnet werden kann, große Auswirkung im Bild haben wird. Eine Fehlerkorrektur ala JPEG2000 wäre hier schon mal deutlich besser, aber hier hat man schon heute Probleme mit der Software, die dieses Format unterstützt.
Da zudem auch die Haltbarkeit der Daten auf gebrannten Medien nicht zuverlässig angegeben werden kann, muß man leider, wenn man wichtige Inhalte sichern will, regelmässig die Daten prüfen. Bei optimaler Lagerung würde ich das nach spätestens 3-5 Jahren empfehlen.
DVDs sind hier weniger geeignet, da schon die Rohlinge mechanisch deutlich empfindlicher sind als CDs. Dies gilt leider auch für DVD-RAMs ohne Cartridge. Die DVD-RAM hat zwar einige technologische Vorteile (ich benutze für meine Fotoarchivierung auch DVD-RAM als dritte Kopie), aber leider sehe ich ich hier auch keine Zukunft (über den langen Zeitraum betrachtet). Selbst MO, was ich technologisch mit riesen Abstand für das beste Archivierungsmedium halte, hat sich leider nicht durchgesetzt.
Festplatten sind für viele Schreib-/Lesezyklen gebaut und nicht für Langzeitdatenspeicherung. Für eine sichere Langzeitarchivierung mit Festplatten müßte man regelmässige Datenverifizierung und Sektorprüfungen durchführen (min. alle 6-12 Monate).
Der Aufwand ist zudem fraglich, da in einigen Jahren auf alle Fälle die Schnittstellenproblematik dazu kommen wird und irgendwann die heutigen Festplatten einfach nicht mehr angeschlossen werden können. Wenn man aber trotzdem diesen Weg einschlagen möchte, sollte man wenigstens auf 3,5" Platten zugunsten der 2,5" oder 1,8" Platten verzichten, da die kleinen Platten etwas unempfindlicher gegen Umwelteinflüsse sind. Alternativ kann man auch auf teuere Speziallösungen von verschiedenen Hersteller setzen (Seagate Tornado, Quantum GoVault und einige mehr) hier werden üblicherweise Haltbarkeiten von 5 bis 10 Jahren versprochen.
Bei Flashspeicher sieht es auch nicht viel besser aus. Hier liegt die Haltbarkeit auch bei etwa 10 Jahren und es wird auch ganz sicher zu Schnittstellenänderungen kommen müssen. Das gilt für alle Varianten (USB, CompactFlash, SD, usw.) Bei SD Karten ist heute schon die Übertragungsbandbreite ein Engpass. Bei CompactFlash ist die Reserve zwar heute noch ausreichend aber es ist absehbar, daß die auf ATA basiernde Schnittstelle, wie im PC-Bereich, abgelöst werden wird. Zudem ist das Flashmedium noch immer vergleichweise viel zu teuer, um es für Archivierungszwecke zu nutzen.
Gruß
Marcus
PS: Der Beitrag ist nun leider viel länger geworden, als ich dachte.
Verfasst: Do 29. Mär 2007, 21:41
von donholg
Danke Marcus für die ausführliche Betrachtung der verschiedenen Alternativen .
Für eine Box, die 18 jahre nicht geöffnet werden soll, ist also ein Ausdruck mit 100 Jahre haltbarer Tinte oder eine hochwertige Ausbelichtung eine gute Lösung.
Verfasst: Do 29. Mär 2007, 21:46
von quarks
Hallo Holger,
genau so ist es. Alternativ kann man noch die Digitalaufnahmen auf ein Dia ausbelichten lassen. Das ist zwar viel teurer, dürfte aber bei optimaler Lagerung die gewünschte Zeitspanne völlig unbeschadet überdauern.
Gruß
Marcus
Datensicherung wie langlebig...
Verfasst: Do 29. Mär 2007, 21:47
von Hartmut
Hallo und guten Abend
Immer noch dieselbe Problematik.
Was Klaus angesprochen hatte, wegen der Videos vom DV Camcorder.
Ich persönlich halte es so, ich erstelle von meinen DV Videos eine DVD
und parallel dazu hebe ich die DV Bänder mit auf als Sicherung.
Diese DV Bänder sind so preiswert geworden.
Mal sehen welches Medium länger hält.
Gruß
Hartmut
Verfasst: Do 29. Mär 2007, 22:46
von Andreas Blöchl
Ja genau das war der Thread mit dem Treiber wo ich verlinkt habe. Der funktioniert ohne Probleme bei mir und habe schon sehr viele DVD-RAM gebrannt damit.
Jetzt mal zu dv avi vom Camcorder. Da habe ich zwei Bänder , eins ist Original und das zweite wird nach dem capturen sofort wieder unverändert zurückgespielt auf ein neues Tape, die Lagerung brauche ich wahrscheinlich nicht beschreiben das liest man fast in jedem Videoforum wie man dv Tapes am besten lagert. Danach geht es ab auf eine ext. Platte und dann werden zwei DVD+RW gebrannt so das ich sie in jedem SA Player abspielen kann, eine zusätzliche Sicherung kommt dann auch noch auf DVD-RAM. Ist zwar sehr viel Aufwand aber mein Sohn wird es bestimmt in 20 Jahren auch noch sehen wollen.
edit: @Marcus, wo hast du das her das die kleinere Platten besser sein sollten, man liest immer wieder das sich die Notebookplatten viel schneller verabschieden als die 3.5 Zoller.
Verfasst: Fr 30. Mär 2007, 07:45
von zyx_999
Was mich immer wieder erstaunt/erschreckt ist, welchen Aufwand Ihr alle betreibt. 2 DVD-RWs + 2 unabhängige FP-Sicherungen sollten bei regelmäßiger Prüfung doch reichen?
Wenn bei einer Prüfung festgestellt wird, dass ein Medium ausgefallen ist, wird einfach eine neue Sicherung aus einem der anderen Medien erstellt.
Gruss - Klaus