Verfasst: Sa 7. Jan 2006, 20:00
Naja, besser als der Sensor kann es wohl nicht auflösen. Und bei Deinen zweiten Beispielen bist Du schon recht nahe am einzelnen Pixel. Dazu kommt dann bei dieser Vergrößerung noch das Rauschen... Dessenungeachtet würde ich sagen, dass das 17-55 hier sichtbar besser ist.4Horsemen hat geschrieben:Absolut zurecht...nur hatte ich erwartet, daß das wesentlich teurere 17-55 bei jeder Belichtungszeit und in jeder Bildecke dramatisch viel besser sein würde.
Möglicherweise ja. Ich hatte selbst mit dem 17-55 gelegentliche Ausreisser (partielle Unschärfen einer Bildhälfte), die ich mir nicht erklären konnte. Noch mysteriöser wurde es, als es mir gelang, das Phänomen zuverlässig zu reproduzieren. Ich hatte das vor einer Weile schon mal gepostet:4Horsemen hat geschrieben:Bei Blende 4 bzw. 4.5 auch noch bei einem Objekt, das weit über 50m entfernt liegt ?thg hat geschrieben:
Könnte also sein, dass die linke obere Ecke bereits außerhalb des Bereichs der optimalen Schärfe liegt
http://www.anywhea.de//17-55/1025.html
Für die linke Bildhälfte macht es keinen Unterschied, dass der Fokus beim einen Bild (1021) hinter dem Einstellpunkt liegt (s. kleines Gebäude im Hintergrund), für die rechte sehr wohl. Der Unterschied war auch noch bei f4 sichtbar, verschwand erst bei kleineren Blenden.
Eigentlich widerspricht dies jeglicher Theorie hinsichtlich der Schärfentiefe, und bis jetzt konnte mir niemand die Sache schlüssig erklären. Laut Nikon ist das Objektiv jedenfalls in Ordnung und kann auch nicht besser zentriert werden. Ein Referenzobjektiv zeigte dieselben Phänomene, und das an drei verschiedenen Kameras, einer S2, einer D100 und einer D70.
In der Praxis wird man bei einem solchen Motiv natürlich immer abblenden, und im Nahbereich (Portraits) habe ich ähnliche Phänomene nie erlebt.
Eine weitere Merkwürdigkeit ist, dass meine S2 bei 17mm, f2,8 und Unendlich immer auf 2m fokussiert, das Bild aber trotzdem scharf wird (Ist mir nie aufgefallen, ich kam erst zufällig anläßlich eines D2x Threads drauf). Stelle ich manuell an der Skala auf Unendlich, wird das Bild dagegen unscharf. Voodoo? Ich habe mir schon überlegt, wen ich zuerst anrufe, Scully&Mulder oder meinen Psychiater... ich hab's gelassen und mich mit meinem Unterbewußtsein darauf geeinigt, die Erlebnisse zu verdrängen und normal weiterzufotografieren.
Digital treten manchmal sehr merkwürdige Phänomene auf, die die Schulweisheit der klassischen Fotografie vor Rätsel stellen. Z.B. kann man den Bildrand nicht mehr so einfach auf Schärfe testen, da man nie weiß, ob nicht der Sensor am Rand stärker schärft... und dann gibt's auch noch Mikrolinsen, die die Randstrahlen besser erfassen sollen... und dann könnte es durchaus einen Einfluss haben, wenn das Motiv minimal anders zum Schachbrettmuster des Bayer-Patterns gekippt ist. Was die Algorithmen unter der Haube so alles mit den Lp/mm treiben, entzieht sich sowieso der Kenntnis des unbedarften Anwenders. Außerdem kommunizieren seit neuestem ja auch noch die Objektive mit den Gehäusen...
Fazit: Schon mit Dias konnte man ziemlich viele Messfehler in die privaten Tests bringen, digital scheinen die Möglichkeiten unbegrenzt zu sein.
Grüße,
thomas