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Verfasst: Mi 6. Apr 2005, 17:01
von Dirk-H
beta hat geschrieben:Fibonacci sei hier mal erwähnt.
Ich kenne nur Fibonacci-Zahlen. Wie werden die in der Bildgestaltung verwendet?

Ich stehe im Moment ziemlich auf Zentriert. Das worum es geht genau in die Mitte. Oder hardcore beschnitt mag ich auch. Siehe pathos Kamilla bild. Sowas mag ich auch.
Ja, auch das sind spannende Sachen, wenn sie zum Bild passen.

Verfasst: Mi 6. Apr 2005, 17:34
von beta
Dirk-H hat geschrieben:Ich kenne nur Fibonacci-Zahlen. Wie werden die in der Bildgestaltung verwendet?
naja ähnlich wie den Goldenen Schnitt.

Ich benutze es ganz gerne für Schriftgrössen ;-) Ansonsten kann man es aber auch hier sehen:
http://mattbates.firenze.net/Piazza-Fre ... -Notes.htm

Dirk-H hat geschrieben:Ja, auch das sind spannende Sachen, wenn sie zum Bild passen.
[nichtSoGanzErnstNehmModus]
Naja aber ich mache ja das Bild. Das Bild springt ja nicht aus seinem Versteck hervor oder schreit 'hier bin ich, hier bin ich'. Man selbst ist doch der aktive Part, derjenige der die Initative ergreift.
[/nichtSoGanzErnstNehmModus]


me.


edit:
Ach so grad noch gefunden. Ist zwar hauptsächlich goldener Schnitt aber teilweise auch mal anders ausgelegt http://photoinf.com/

Verfasst: Mi 6. Apr 2005, 23:51
von vkyr
Ja, es ist Teilweise schon nützlich etwas über die "basics of composition" zu wissen. Me myself and I bevorzugen da oft die sog. Shortcuts als refresher...

http://www.varp.net/photos/altindex.html

http://www.photozone.de/4Technique/index.html

http://www.fodors.com/focus/focselect.cfm?catid=9

Ach ja, ich benutze meistens meine eigene RoTs. :wink:

Verfasst: Mo 5. Sep 2005, 15:34
von Mattes
[quote="beta"][quote="vkyr"]
naja wie schon gesagt, jeder fotografiert anders.
[/quote]

Hi,

das stimmt wohl.

Bild 2 finde ich klasse. Bild 3 - naja, Schnappschuß. Bild 1: Totalausfall.

Für MICH ist das Aufnahmeverfahren hier Knipserei und hat nix mit Fotografie zu tun, wie ich sie verstehe. Was nicht heißt, daß dabei nicht auch mal interessante Motive zustande kommen.

Ich "baue" mir mein Bild im Sucher zusammen und überlasse Perspektive, Belichtung, Schärfeebene etc. nicht dem Zufall.

Trotzdem mal schön zu sehen, wie andere ihr Hobby auffassen und umsetzen.

Daher bitte ich auch meinen Kommentar nicht ans Angriff zu werten, ist bloß meine Meinung ...

Grüße

Mattes

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 08:20
von beta
Mattes hat geschrieben:Für MICH ist das Aufnahmeverfahren hier Knipserei und hat nix mit Fotografie zu tun, wie ich sie verstehe. Was nicht heißt, daß dabei nicht auch mal interessante Motive zustande kommen.

Ich "baue" mir mein Bild im Sucher zusammen und überlasse Perspektive, Belichtung, Schärfeebene etc. nicht dem Zufall.
;-) du bist nicht der Erste der das zu mir sagt.

Nehmen wir mal an, du fotografierst auf einem Spielplatz spielende Kinder. Dir geht es bei dem Foto nicht darum die schönen Formen der Rutsche oder des Klettergerüstes aufzunehmen, sondern dir geht es um den Spass um die Spiele der Kinder.
Meinst du ein gerader Horizont oder ein perfekter Ausschnitt könnten diesen Spass oder diese Freude einem anderen durch das Foto zeigen?
Aus dem Handgelenk zu fotografieren macht bestimmt wenig sinn bei Architekturaufnahmen oder auch Natur- und Tierfotografie (obwohl? ;-) ).
Mir persönlich ging es darum das Leben in New York aufzunehmen ich wollte ein Gefühl rüberbringen und nicht die Stadt in Ausschnitten fotografisch dokumentieren. Dynamik und Authentizität erreiche ich selten durch eine perfekte Komposition. Die ist viel zu statisch und gewollt. Man kann es vielleicht mit einem synchronisierten Porno vergleichen. Die Synchronversion hat bestimmt die bessere Tonqualität und ist vielleicht auch eksatischer aber authentisch? Ehrlich? Dynamisch? Direkt? Welche Version ergreift einen eher?
Damit sage ich ja nicht das Synchronisationen schlecht sind, ich sage nur das es Motive und Intentionen gibt wo das Stativ oder das bewusste Aussuchen des Ausschnittes einfach extrem kontraproduktiv sind. Vielleicht kann man es bewußtes und unbewußtes Fotografieren nennen.
Ich war ja trotzdem der Entscheidungsträger, welche Person, wann und wie abgelichtet wird. Da wird ja nicht einfach auf Videomode gestellt und am Ende ein paar Einzelbilder gezeigt.

Anyway. just my 2 cents.


me.

edit:
Hier und hier sind noch zwei andere Bilder die in einer ganz anderen Situtation aber mit der gleichen Intention fotografiert worden sind. Es geht hier um den Ausdruck eines Gefühls einer Stimmung und nicht dem Ablichten von vorhandenen Person oder Gegenständen in einem regelkonformen (goldener Schnitt, Belichtung,…) Szenario

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 10:05
von wegus
beta hat geschrieben:du bist nicht der Erste der das zu mir sagt.
Stimmt, einer davon war auch mal ich!
beta hat geschrieben: Nehmen wir mal an, du fotografierst auf einem Spielplatz spielende Kinder. Dir geht es bei dem Foto nicht darum die schönen Formen der Rutsche oder des Klettergerüstes aufzunehmen, sondern dir geht es um den Spass um die Spiele der Kinder.
Meinst du ein gerader Horizont oder ein perfekter Ausschnitt könnten diesen Spass oder diese Freude einem anderen durch das Foto zeigen?
Sehe ich beizeiten genauso! Schön, das man hier sowas lernen kann.

Verfasst: Di 6. Sep 2005, 13:38
von Mattes
beta hat geschrieben: Meinst du ein gerader Horizont oder ein perfekter Ausschnitt könnten diesen Spass oder diese Freude einem anderen durch das Foto zeigen?
Hi,

nö, Bilder mit (absichtlich) schiefem Horizont habe ich auch. Aber das schließt ja eine aktive Gestaltung im Sucher nicht aus.

Aber, wie schon gesagt, interessant finde ich das auf jeden Fall. Ist eben nicht "mein Ding", aber das muß es ja auch nicht. Horizonte sind ja dazu da, erweitert zu werden !

Grüße

Mattes

Edit by Arjay: Tags repariert, bbCode aktiviert, und schon funktioniert's :wink: !

Verfasst: Di 13. Sep 2005, 16:57
von Schleicher
Da ist ja wieder der Thread! Seit ich die Fotos hier gesehen habe, gehen sie mir ab und zu durch den Kopf. Nr. 2 und 3 gefallen mir ausgesprochen gut und haben auch das gewisse etwas. Aber was ist mit dem ersten Foto los?
beta hat geschrieben:
lemonstre hat geschrieben:bild 1: lebt durch das licht, oder vielmehr das nicht vorhandene licht. typisch new york halt
aber sowas von auf den Punkt gebracht! Genau so!
Das kann ich nicht nachvollziehen. Daß die abgebildete Situation typisch für irgendetwas ist, macht ein Bild doch nicht zu einem guten Bild. Ich könnte Euch ein Foto von meinem Scheißhaus zeigen, was typischerweise dunkel ist. Aber nur weil auf dem Bild nichts zu erkennen ist, ist es doch nicht automatisch ein gutes Foto, weil es typisch für mein Scheißhaus ist, daß es eben dunkel ist. Auch sieht meine Tante - ähm - also sie ist keine Schönheit. Obwohl ich gute Erinerungen an sie habe, und das Abgebildete recht typisch ist, sind es keine guten Fotos. Ich liebe die Fotos, weil sie mich an schöne Zeiten im Dorf erinnern, aber gute Fotos sind es nicht.

Ich bemängel ja nicht, daß da was schief oder unscharf ist, aber dieses Foto hat in meinen Augen nichts - kein Gesicht, keine Atmophäre, eben nichts. Verstehe mich nicht falsch. Bild Nr. 2 und 3 und auch Deine Freundin mit dem tiefen Ausschnitt und auch der Marienkäfer am Strand gefallen mir ausgesprochen gut. Manchmal habe ich jedoch den Eindruck, daß Du hier einen Testballon startest oder daß Du Dich durch einen sehr eigenen Geschmack abheben möchtest. Dazu zähle ich auch das Foto mit den billigen Stühlen am Strandkiosk (ich hoffe Du weißt, welches ich meine). Vielleicht bin ich ja zu engstirnig. Und es gibt auch "Kunst", die ich nicht als Kunst bezeichnen würde. Vielleicht ist Bild Nr. 1 ja so ein Fall, den ich total verkenne.

Ich hoffe, Du fühlst Dich nicht beleidigt. Immerhin gehen mir Deine Fotos schon durch den Kopf, seitdem du sie hier gepostet hast. Ich überlege gerade, ob ein Werk eventuell schon zum Kunstwerk wird, indem der (anerkannte) Künstler es zu einem solchen deklariert ...

Verfasst: Di 13. Sep 2005, 20:51
von beta
nicht schlecht. Echt mal nen cooles Posting. Krass an welche Bilder du dich noch erinnerst oder kennst du meinen FC Account? Anyway. Ich mags das du die Bilder nicht einzeln betrachtest es sondern so im Ganzen siehst.
Schleicher hat geschrieben:Das kann ich nicht nachvollziehen. Daß die abgebildete Situation typisch für irgendetwas ist, macht ein Bild doch nicht zu einem guten Bild. Ich könnte Euch ein Foto von meinem Scheißhaus zeigen, was typischerweise dunkel ist. Aber nur weil auf dem Bild nichts zu erkennen ist, ist es doch nicht automatisch ein gutes Foto, weil es typisch für mein Scheißhaus ist, daß es eben dunkel ist.
Wenn das Foto von deinem Scheisshaus an sich einfach nur unterbelichtet ist, dann stimme ich dir da sicherlich irgendwie zu. Ist es aber eine Dunkelheit die die Beklemmung und den möglichen Gestank dort verdeutlicht, na dann immer her damit. Damit wären wir auch bei dem nächsten Punkt.
Schleicher hat geschrieben:Ich bemängel ja nicht, daß da was schief oder unscharf ist, aber dieses Foto hat in meinen Augen nichts - kein Gesicht, keine Atmophäre, eben nichts.
Für mich hat es eine ganz ganz typische Atmosphäre. Es hat vielleicht sogar eine viel stärker Atmosphäre als die anderen beiden Bilder. Es ist sowas von typisch New York. Es sind diese verdammt langen Shoppingtage mit ner netten Dame, vielen Umkleidekabinen, unheimlich kalten Läden, und immer wiederkehrendes Zustimmen 'Ja schaut super aus'. Es ist dieses nach Hause gehen wo man schon total müde ist und sich drauf freut aufs Bett werfen zu können, während Madame vor einem eine kleine Modenschau veranstaltet. Es ist dieses bestimmte Licht kurz vor dem Sonnenuntergang. Es ist dieser Moment wo alle nach Hause gehen.
Solch einen Text kriege ich bei den anderen beiden Bildern nicht mal ebenso hin. Da sind auch super nette Motive aber die Stimmung von Bild 1 übertreffen die nicht.
Schleicher hat geschrieben:Dazu zähle ich auch das Foto mit den billigen Stühlen am Strandkiosk (ich hoffe Du weißt, welches ich meine). Vielleicht bin ich ja zu engstirnig. Und es gibt auch "Kunst", die ich nicht als Kunst bezeichnen würde. Vielleicht ist Bild Nr. 1 ja so ein Fall, den ich total verkenne.
Ich weiss genau welches du meinst. Kl!cck Und es ist eines dieser Bilder auf die ich sowas von verdammt stolz bin. Es ist einfach ein Bild wo alles stimmt. Es ist dort auch wieder das Licht. Es ist so verdammt typisch Sommer. Ich kann es echt nicht beschreiben aber das Bild gefällt mir vom technischen wie auch vom kompositorischen sehr sehr gut und wird in meiner Wohnung sicherlich einen besonderen Platz finden. Bei dem Bild ist es aber auch echt das Licht was es ausmacht. Ähnlich wie bei dem Bild hier.
Schleicher hat geschrieben:Ich hoffe, Du fühlst Dich nicht beleidigt. Immerhin gehen mir Deine Fotos schon durch den Kopf, seitdem du sie hier gepostet hast. Ich überlege gerade, ob ein Werk eventuell schon zum Kunstwerk wird, indem der (anerkannte) Künstler es zu einem solchen deklariert ...
Also beleidigt bin ich in keinster Weise. Eher freue ich mich über deine Auseinandersetzung mit meinem rumgeknipse.
Als Kunst möchte ich meine Bilder echt nicht verstehen. Echt nicht. Kunst ist so ein Wort, was ich eher mit negativen denn mit positiven Eindrücken assoziiere. Ich gehe auch kaum noch auf Ausstellungen. Ich kriege einfach Pickel bei den rotweintrinkenden Kinnfesthaltern, deren Lieblingsausdruck 'Kultur' ist. *schüttel*

Mir ging es um das transportieren von Stimmungen und Eindrücken. Wenn andere Leute sich meinen Kram anschauen und was zu sagen wollen, Great! Ziel erreicht! Um mehr geht es nicht. Ich möchte nur gehört werden bei meinen Erzählungen. Gefallen tun sie längst nicht allen und das ist auch gut so aber sie sind anscheinend auch nicht so schlecht, dass man an ihnen wortlos vorübergeht. Das würde mich treffen bzw. nachdenklich stimmen.


me.

Verfasst: Mi 21. Sep 2005, 08:30
von Dirk-H
beta hat geschrieben: Mir ging es um das transportieren von Stimmungen und Eindrücken.
Genau das halte ich für die hohe Kunst der Fotografie. Die Fotos, die mir von meinen am besten gefallen sind immer die, bei denen ich eine starke Stimmung im Bild festhalten konnte. :D

So geht es mir bei deinen Bildern 2 und 3 und auch bei dem Mädchen am Strand oder den Stühlen.

Nach längerem Nachdenken muss ich aber mein erstes Posting hier bestätigen: Bild 1 hat das nicht. Es mag sein, dass es für manche typisch NY ist, wohl für die, die schon einmal dort waren. Das ist schon mal etwas. Aber es ist ein Effekt den jedes Bild unabhängig von seiner Qualität hat, wenn es etwas Bekanntes zeigt, so ein Aha-Erlebnis "ja, da war ich auch schon mal". Es wäre interessant zu sehen, ob das Bild auch als NY erkannt wird, wenn es nicht dabei steht.
Der eigentlich Punkt ist aber: Das Bild transportiert den Eindruck von NY nicht, denn mir, der ich noch nicht da war, zeigt sich keine Stimmung, sondern nur ein wirres Bild. Anderen scheint es genauso zu gehen. Die Stimmung ist also nicht in dem Bild, sondern das Bild löst bei denjenigen, die NY schon einmal so erlebt haben, diese Stimmung aus - das ist ein großer Unterschied.