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Verfasst: Di 3. Jan 2017, 10:08
von noframe
Herrliche Erzählung mit tollen Bildern, weiter so! :super:

Verfasst: Mi 4. Jan 2017, 10:05
von Konrad P.
noframe hat geschrieben:Herrliche Erzählung mit tollen Bildern, weiter so! :super:
Vielen Dank. Dann will ich mich mal nicht lumpen lassen und gleich noch mal etwas nachlegen. :)
Thomas S. hat geschrieben:Einfach immer noch unbeschreiblich :super:
Vielen Dank für deinen Kommentar. Freut mich, dass die Spannung doch etwas erhalten bleibt. Hatte ja die Befürchtung, dass sich die Bilder des Eises mit der Zeit abnutzen... :)

Verfasst: Mi 4. Jan 2017, 10:30
von Konrad P.
Tag 5, Abfahrt gen Norden - Tag auf See

#2.37
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Nachdem der Weckruf gegen halb acht durchs Schiff schallte, erhielten wir noch mal den dringenden Rat ausreichend zu frühstücken, so dass der Magen noch etwas beschäftigt ist, aber auch nicht mehr zu dicht gefüllt ist, wenn wir auf die stürmische See treffen würden. Gesagt, getan. :) Im Anschluss wurden die Pflaster ausgegeben und jeder, der nicht schon vorsorglich selbst welche dabei hatte, klebte sich eines dieser Wunderdinger hinters Ohr. Obige Aufnahme zeigt unsere Ausfahrt aus "unserem" Fjord, bei der wir natürlich wieder von "unserem" Wal gebührlich verabschiedet wurden. Von dieser Abschiedsszenerie habe ich allerdings keine Bilder, da ich den Moment einfach mal für mich genießen wollte. Während unserer Ausfahrt wurden auch wieder einmal die Segel gehisst, wobei sich hier schon andeutete, was uns auf der offenen See erwarten würde. :) Ich nutzte die Gelegenheit noch etwas, um mich an der frischen Luft zu erfreuen und war ebenso wie alle übrigen Gäste bis in die Haarspitzen gespannt, was uns nun erwarten würde... :)

#2.38
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Und so sah es dann außerhalb des Fjords aus. Mitunter tauchte der Klüverbaum in die heranrollenden Wogen und das Vorschiff wurde ordentlich überspült. Nach Aussage des Kapitäns betrug die Höhe der Wellen bis zu vier mitunter aber auch mal fünf Meter. Dazu sollte man vielleicht noch sagen, dass die Wellenhöhe nicht von Wellenkamm bis Wellental gemessen wird, sondern von Normalnull bis Wellenkamm. :cool: Das war schon richtig Rock'n'Roll. :D
Je weiter wir uns dann aber von der Küste entfernten, desto gleichmäßiger wurde aber der Seegang, man könnte es nach den anfänglichen drei bis vier Stunden fast schon gemütlich nennen. :) Grund hierfür ist die Entfernung zur Küste, die die Wellen nicht mehr bricht und damit in ihrer Bewegung einschränkt und verwirbelt. So wurde der Seegang ein interessanter Rhythmus für den restlichen Tag, den wir aber leider aus Sicherheitsgründen unter Deck verbringen mussten. Ich hatte ja schon eingangs erwähnt, dass der ein oder andere Brecher das Vorschiff reichlich überspülte, so dass die Sicherheit für die Passagiere vorging und wir stattdessen mit interessanten Vorträgen unterhalten wurden. Im Vergleich zum Jahr zuvor, wirkten die Pflaster aber wirklich wahre Wunder. Der Großteil der Reisegruppe war tatsächlich noch auf den Beinen, wenngleich das Essen kaum Abnehmer fand. Gegen den späteren Abend erhielten wir dann schließlich auch die Möglichkeit, zu zweit als Raucher hinter der Brücke mit Rettungsweste dem Laster zu frönen, obwohl Zigarette und Schwimmweste eigentlich ein absolutes No-Go sind. Hier wurde uns zuliebe aber eine Ausnahme gemacht, zumal wir auch nur genau zwei Raucher an Bord hatten. :) Das Deck wurde erst in der Nacht wieder freigegeben, als die meisten Passagiere schon den Matratzenhorchdienst übernommen hatten. Dementsprechend gibt es von diesem Tag auf See auch keine weiteren Bilder. Letztlich kann ich die Sicherheitsbedenken zwar verstehen, aber fast einen gesamten Tag unter Deck verbringen zu müssen, war schon eine ziemliche Tortur. Ich war schon ziemlich neidisch auf die Crew, die mit ihren Sicherheitswesten und Karabinern draußen auf dem Schiff rumturnen und das herrliche Wetter genießen konnte. Am wehmütigen Blick eines spanischen Seglers aus unserer Gruppe, konnte ich eine ähnliche Meinung erkennen. :( Aber nun gut, Sicherheit genießt eben höchste Priorität. :)

Verfasst: Do 5. Jan 2017, 23:23
von Konrad P.
Tag 6 - Auf dem Weg zum Miki-Fjord

#2.39
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Nach dem bereits in der Nacht zu merken war, dass sich die See beruhigte, taumelte ich morgens dann mit Kaffee aufs Deck, es war ja schließlich wieder freigegeben und wurde dabei direkt von der Sonne begrüßt. Ein herrliches Gefühl! Letztendlich kam ich gerade noch rechtzeitig zum Frühstück, da ich mich mit meinem Kaffee in der Hand mit einem Schweizer regelrecht festgequatscht hatte. Während ich Kaffee schlürfend und Musik hörend auf meinem Lieblingsplatz verweilte, die Rembrandt hat auf dem Vorschiff ein paar festinstallierte Kisten, auf denen man hervorragend Sitzen und den Blick in die Ferne schweifen lassen kann, setzte sich der ältere Herr zu mir und wir begannen über die passende Musik für so einen wunderbaren Morgen zu debattieren. Dabei geriet uns ein wenig die Zeit aus dem Blick und wir kamen gerade noch rechtzeitig, um die letzten Streifen gebratenen Specks zu ergattern. :)

#2.40
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Direkt nach dem Frühstück zog es mich dann auch wieder aufs Deck, die Kamera im Anschlag. Dabei kam ich in das Vergnügen, die angeregte Diskussion mit dem sympathischen Schweizer direkt weiterzuführen. Erst am Ende der Reise stellte ich fest, dass dieser nette Herr ein recht bekannter Schweizer Comedian, Koch und Künstler ist. Wirklich ein sympathischer Zeitgenosse, der mit seiner Frau auf dieser Tour war, um im Anschluss darüber eine Reportage zu verfassen, die mittlerweile auch veröffentlicht wurde. Auf jeden Fall eine spannende Bekanntschaft.
Zurück zum Bild. Nach Tagen des grauen Wolkenschleiers am Himmel und des leichten immer wiederkehrenden Nieselregens, waren die Sonnenstrahlen eine echte Wohltat und die uns umgebende Landschaft wurde gleich ein wenig freundlicher und weniger trostlos.

#2.41
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Kurz nach dem obige Aufnahme entstan, war auf einmal aus dem Nichts das Knattern eines Hubschraubers zu vernehmen. Anfangs wurden wir noch etwas abgetan, da sich in dieser Region nichts befinden würde, was einen Hubschrauber starten bzw. landen ließe. Keine 20 Sekunden später tauchte tatsächlich ein dunkelgrauer Helikopter am Horizont auf. Dieser umkreiste zweimal die Rembrandt, was mit Sicherheit aus der Höhe, bei Sonnenschein und unter vollen Segeln ein herrlicher Anblick gewesen sein muss, und verschwand wieder im Nichts. Etwa eine Stunde später tauchte am Horizont erneut ein grauer Punkt auf. Dieser befand sich allerdings auf dem Wasser und entpuppte sich alsbald als dänische Fregatte mit Hubschrauberdeck. :) Das Militärschiff fuhr eine Weile neben uns her und man sah einige Soldaten, wie sie eifrig ihre Kameras zückten und nun uns als Fotoobjekt registrierten. Nach einer guten Viertelstunde drehte die Fregatte schließlich ab und fuhr ihrer eigenen Wege. Ein wenig skurril war die Situation für uns Passagiere aber schon. So mitten im Nichts... :)
Im weiteren Verlauf des Tages liefen wir kurz nach dem Mittagessen in den Miki-Fjord ein, wo dann schließlich auch wieder ein Landgang auf dem Programm stand. Zu diesem spektakulären Unterfangen komme ich dann beim nächsten Teil. :)

Verfasst: Fr 6. Jan 2017, 09:42
von pilfi
Hallo Konrad,

weiterhin fantastische Bilder....und TOP beschrieben/erzählt :super: :super:


Gruß
Jürgen

Verfasst: Fr 6. Jan 2017, 09:43
von Doorman
Hallo Konrad, wieder mal hast Du in spannender Weise über die Zeit auf der Rembrandt, diesmal Tage 5 und 6, berichtet. Der Sturm ist auch schön in Bildern dokumentiert, wobei - Du kannst es Dir mittlerweile denken - die noch ruhige See auf #2.37 absolut "mein Bild" ist. Und die Episode mit dem Schweizer Comedian hast Du so schön aufgebaut, dass mich natürlich sehr interessiert, um wen es sich dabei handelt. ;)

Verfasst: Fr 6. Jan 2017, 18:25
von donholg
Au ja, wirklich tooll, wie Du uns nicht nur mit Bildern auf die Reise mitnimmst.
Danke für Deine damit verbundene Mühe, das so schön zu formulieren! :dank:

Verfasst: Fr 6. Jan 2017, 19:12
von Thomas S.
dem kann ich mich nur anschliessen :super:

Verfasst: Sa 7. Jan 2017, 00:56
von FM2-User
Merci vielmal!!!
Genau wegen solcher Eisberge steht so 'ne Tour ganz weit oben auffe Liste!
:super:

Verfasst: Sa 7. Jan 2017, 22:40
von Konrad P.
pilfi hat geschrieben:Hallo Konrad,

weiterhin fantastische Bilder....und TOP beschrieben/erzählt :super: :super:
Gruß
Jürgen
Vielen Dank. Ich hoffe, ich kann die Qualität der Bilder und Texte halten. :)
Doorman hat geschrieben:Hallo Konrad, wieder mal hast Du in spannender Weise über die Zeit auf der Rembrandt, diesmal Tage 5 und 6, berichtet. Der Sturm ist auch schön in Bildern dokumentiert, wobei - Du kannst es Dir mittlerweile denken - die noch ruhige See auf #2.37 absolut "mein Bild" ist. Und die Episode mit dem Schweizer Comedian hast Du so schön aufgebaut, dass mich natürlich sehr interessiert, um wen es sich dabei handelt. ;)
Japps, darauf wäre ich auch gekommen. Freut mich, dass dir die 2.37 so zusagt. :) Der Schweizer auf der Tour war Helmi Sigg, zusammen mit seiner Frau Barbara, eine wahrlich begnadete Fotografin! :)
donholg hat geschrieben:Au ja, wirklich tooll, wie Du uns nicht nur mit Bildern auf die Reise mitnimmst.
Danke für Deine damit verbundene Mühe, das so schön zu formulieren! :dank:
Vielen Dank für den Kommentar und das darin enthaltene Lob. Es macht mir ja tatsächlich auch eine ganze Menge Freude, a, euch mit auf die Tour zu nehmen und b, die Tour anhand der Bilder noch mal quasi nachzuerleben. :)
Thomas S. hat geschrieben:dem kann ich mich nur anschliessen :super:
Danke. :cool:
FM2-User hat geschrieben:Merci vielmal!!!
Genau wegen solcher Eisberge steht so 'ne Tour ganz weit oben auffe Liste!
:super:
Auch dir ein großes Danke zurück. :) Wenn es dir um Eisberge geht, solltest du dir Ilulissat ansehen. Das ist an der Westküste und durch den Eisfjord mittlerweile schon bekannt. Dort gibt es Eisberge in Hülle und Fülle. Mittlerweile hat es dort auch schon eine richtige Infrastruktur mit Helikopterflügen und Bootsfahrten, so man denn über das nötige Kleingeld verfügt. :)