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Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 13:21
von lemonstre
MeisterPetz hat geschrieben:Entwickle ich ein 16bit TIFF aus dem NEF mit dem falschen WB und versuche dann im TIFF den WB wieder hinzubekommen, sind in vielen Teilen des Bildes Farbverschiebungen zu sehen, und ich bekomme den WB nur auf einen bestimmten Teil des Bildes hin. Das hat ja sicher schon der eine oder andere auch bemerkt. Wenn also TIFF die gleichen Manipulationen zulässt, wie NEF, warum ist das dann so?
weil du ein raw file in einen definierten farbraum hinein interpolierst... wenn allerdings der weissabgleich nicht stimmt gehen dir bei einer nachträglichen verschiebung des weissabgleichs teile des farbraums (nämlich der fehlende überhang) verloren...
daher ist der weissabgleich der wichtigste und elementare schritt bei der raw konvertierung!
Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 13:24
von volkerm
Verständnisfrage: ist denn nicht in den TIFF-Farben mit je 16bit Farbtiefe genug "Luft" zur verlustenlosen Speicherung der RGB Sensordaten zu je 12bit?
Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 13:38
von lemonstre
volkerm hat geschrieben:Verständnisfrage: ist denn nicht in den TIFF-Farben mit je 16bit Farbtiefe genug "Luft" zur verlustenlosen Speicherung die RGB Sensordaten zu je 12bit?
wenn der weissabgleich stimmt kann ein 16bit tiff sicher alle farbinformationen eines tiff aufnehmen. nachträglich geht es oft nur mit verlusten. z.b. kann man ein rot das vorher in der form nicht im tiff, auf grund fehlerhafter wb nicht enthalten ist nur per verschiebung zu errechnen...
um es bildlich auszudrücken...wenn es ohne verluste gehen soll dann darf die verschiebung der 12bit "farbraum tischdecke" auf dem 16 bit farbraum tisch nicht so gross sein das die decke an einer seite vom tisch hängt. idealer weise generiert man ein raw file so das die tischdecke immer schön mittig liegt, um noch genug luft für kreative verschiebungen oder anpassungen (kontrast, kurven etc...) zu haben
edit: eigentlich ist der 16 bit tisch in diesem fall auch nur 12bit gross... denn auch ein 16bit file kann aus 12bit input nicht mehr informationen holen. daher ist es wichtig VORHER einen möglichst genauen ausgangspunkt für die errechnung der farben zu haben... wb vor der interpolation ist daher elementar!
edit: by the way... lauf david coffin und thomas knoll verbirgt sich hinter den verschlüsselten wb daten der d2x übrigens kein neuer technik voodoo sondern die selben informationen wie in allen nikon kameras (und den anderer hersteller) zuvor auch...
http://forums.dpreview.com/forums/read. ... e=13149891
Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 14:34
von vkyr
Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 19:14
von MeisterPetz
lemonstre hat geschrieben:
daher ist der weissabgleich der wichtigste und elementare schritt bei der raw konvertierung!
Gut, so habe ich das auch verstanden. Damit ist also nix qed und TIFF bietet eben nicht den gleichen Spielraum wie NEF, oder ein anderes RAW Format. Damit sind wir also wieder einige Seiten zurück und brauchen uns um TIFF nicht mehr als Archivierungsformat kümmern. Ich wollte das nur mal bestätigt wissen, weil Arjay ja offenbar der Meinung war, durch TIFF jegliche RAW Formate ersetzen zu können. Bleibt also nur mehr DNG, oder es eben riskieren und die NEFs archivieren und hoffen, dass man das Format in einigen Jahren/Jahrzehnten noch öffnen kann.
Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 19:40
von vkyr
Es ist halt die Frage wie Timo das genau gemeint hat, sprich ob er meinte das TIFF allgemein und gründsätzlich das Potential als RAW-Format hätte (denn das hat es wie man an den Nikon NEF und anderen RAW Formaten sehen kann, denn die benutzen ein modifiertes TIFF-Format), oder aber ob er von den bereits in der Cam als TIFF gewandelte Aufnahmen sprach (letztere haben ihre jeweilige algorithmische Interpolation durch den Cam-Hersteller bereits erfahren, d.h. diese TIFF-Daten entsprechen nicht mehr denen der NEF/pseudoTiff-Daten).
Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 20:54
von Arjay
MeisterPetz hat geschrieben:Arjay hat geschrieben:
Daraus folgt, dass praktisch alle gängigen Arbeitsschritte an Bilddateien auch mit 16-Bit TIFFs ausführbar sein müssten.
QED.
Dann frage ich mich allerdings, warum das beim WB eben nicht funktioniert. Ein Bild aus einem NEF mit korrigiertem WB entwickelt passt von den Farben im gesamten Bild her. Entwickle ich ein 16bit TIFF aus dem NEF mit dem falschen WB und versuche dann im TIFF den WB wieder hinzubekommen, sind in vielen Teilen des Bildes Farbverschiebungen zu sehen, und ich bekomme den WB nur auf einen bestimmten Teil des Bildes hin. Das hat ja sicher schon der eine oder andere auch bemerkt. Wenn also TIFF die gleichen Manipulationen zulässt, wie NEF, warum ist das dann so?
Solche Probleme habe ich bisher nur bei 8-Bit Dateien beobachtet! Vielleicht ist das ja missverständlich, denn es gibt TIFF-Dateien mit 8 und 16 Bit Datenauflösung - ich spreche nur von solchen mit 16 Bit Auflösung. Bei denen würde es mich schon sehr wundern, wenn man an denen keinen nachträglichen Weissabgleich ausführen können sollte.
Ich kann eigentlich kein Problem darin sehen, meine NEFs vor einem Archivierungslauf in WB und vielleicht noch pauschal mit einer geladenen Custom Curve zu korrigieren und sie dann als 16-Bit TIFF zu archivieren. Wenn der Weissabgleich richtig ist, welche anderen Operationen solllten danach noch so nennenswerte Schwierigkeiten machen, dass man sie nicht auf 16-Bit TIFF-Ebene ausführen könnte. Ausserdem - ein einmal gemachter Weissabgleich verändert sich ja nicht im Laufe der Zeit.
Wohlgemerkt, ich spreche hier von einem Workflow für Amateure mit relativ geringen Bildzahlen (kleiner 10.000 pro Jahr).
Mir ist schon klar, dass ein Profi ein höheres Maß an Automation benötigt, aber auch die werden unter dem bereits erwähnten Problem zu leiden haben, dass es in 10 Jahren wohl kaum noch einen Raw-Konverter für die Bilder aus unseren heutigen Kameras geben wird, der auch noch unter den dann gängigen Betriebssystemen laufen wird.
Und wenn - dann werden sich das zukünftige Softwarehersteller mit Sicherheit so teuer bezahlen lassen, dass solche Lösungen für uns Amateure höchstwahrscheinlich unerschwinglich sind.
Verfasst: Sa 30. Apr 2005, 08:45
von WilfriedF
Arjay hat geschrieben: ... dass es in 10 Jahren wohl kaum noch einen Raw-Konverter für die Bilder aus unseren heutigen Kameras geben wird, der auch noch unter den dann gängigen Betriebssystemen laufen wird..
Das Problem, sofern es wirklich eines ist, plagt uns aber nicht nur bei Bilddateien sondern bei
allen Dokumenten etc. die irgendwie EDV-mäßg verwurstet sind. Insofern sehe ich nicht daß Foto hier eine Sonderstellung inne hätte. Oder hat jemand seine komplette (Firmen)korrespondenz o.ä. auf Mikrofilm gesichert? Aber: Zu Tode gefürchtet is' auch gestorben!
Arjay hat geschrieben:
Und wenn - dann werden sich das zukünftige Softwarehersteller mit Sicherheit so teuer bezahlen lassen, dass solche Lösungen für uns Amateure höchstwahrscheinlich unerschwinglich sind.
Falsch an dieser Aussage ist eigentlich nur "
zukünftig". Finde man langt uns schon
jetzt ganz kräftig in den Sack.

Verfasst: Sa 30. Apr 2005, 10:33
von volkerm
WilfriedF hat geschrieben:Oder hat jemand seine komplette (Firmen)korrespondenz o.ä. auf Mikrofilm gesichert?
Du würdest Dich wundern, was der Gesetzgeber in dem Bereich schon geregelt hat. Der sieht das nämlich weniger locker als Du.
Verfasst: Sa 30. Apr 2005, 22:41
von WilfriedF
volkerm hat geschrieben:Du würdest Dich wundern, was der Gesetzgeber in dem Bereich schon geregelt hat. Der sieht das nämlich weniger locker als Du.
Über Dinge die Gesetze und Gesetzgebung betreffen
wundere ich mich schon seit 40 Jahren nicht mehr

Ich werde allerhöchstens unnütz ärgerlich.