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Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 10:14
von Paddy
Sorry, ich habe jetzt nicht alle 21 Seiten dieser Diskussion gelesen :-)

Allerdings würde ich schon gerne meinen Senf dazugeben. Es ist schade, wenn Nikon versucht, durch die Verschlüsselung der raw-Dateien den Absatz der eigenen Software zu fördern. Vielleicht würde ich mir das sogar noch gefallen lassen, aber mit Nikon Capture kann man am Mac nicht arbeiten. Mein Powerbook G4 1,33 GHz, 1,25 GB RAM packt's einfach nicht. Mit Photoshop geht die Bearbeitung ruckzuck. Ohnehin werfe ich die NEFs in den Müll, nachdem ich sie ins ndg-Format umgewandelt habe. Vielleicht etabliert sich das ja als Standard, ähnlich wie Adobes pdf?

tif-Dateien zu archivieren halte ich für Kontraproduktiv. Es braucht ja sowieso erst mal eine raw-Datei, um ein vernünftiges tif zu erstellen. Ein jpg aus der Kamera in ein tif zu verwandeln, macht ja nur begrenzt Sinn. Die Option, direkt tif zu fotografieren, ist bei der Größe der aktuellen Speicherkarten doch eher beschränkt. Ähnlich schaut's bei der Archivierung aus: wo soll man denn die ganzen Riesen-tifs speichern? Da verkommt ja selbst'ne teure Double-Layer-DVD zur besseren Diskette :-)

Ich hoffe, dass Nikon anderen Herstellern weiterhin die Möglichkeit gibt, die raw-Daten zu entschlüsseln. Denn was nutzt die beste Kamera, wenn es nur ein sehr mäßiges Programm zur Weiterverarbeitung der Daten gibt?

Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 10:24
von Arjay
Tif ermöglicht praktisch alle Bildmanipulationen, die auch mit NEF möglich sind.

Klar, in Tif sind die Kamera-Einstellungen nicht mehr eingebettet, aber was sonst ausser der Dateigröße spricht eigentlich gegen tif als Dateiformat?

Wenn ich die Anforderungen eines Fotoamateurs betrachte, frage ich mich, warum hier eigentlich so aufgeregt diskutiert wird.

Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 10:30
von Paddy
Das ist doch die technische Rolle rückwärts. Erst schwätzt uns die Kamera-Industrie raw-Dateien als Stein der Weisen auf. Jetzt sagt Nikon "Äääääätsch, wir verschlüsseln jetzt die Daten von den Bildern, die ihr geschossen habt." Und wir geben klein bei und sagen "Gut, lieber Herr Nikon. Dann nehmen wir halt wieder tif wie eh und eh." Hallo, das kann's doch nicht sein?!? Die Möglichkeiten, den WA und die Belichtung anzupassen, sind Gold wert.

Und das Killerargument *ist* die Dateigröße. Seit Februar habe ich etliche tausend Bilder mit der D70 gemacht, beruflich und privat. Wo soll ich die alle als tif mit jeweils 20 bis 30 MB speichern? Da kann ich bald eine eigene DVD-Fabrik aus dem Boden stampfen :-)

Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 11:09
von Schubi
Paddy hat geschrieben: Und das Killerargument *ist* die Dateigröße. Seit Februar habe ich etliche tausend Bilder mit der D70 gemacht, beruflich und privat. Wo soll ich die alle als tif mit jeweils 20 bis 30 MB speichern? Da kann ich bald eine eigene DVD-Fabrik aus dem Boden stampfen :-)
Die D70-Rawdaten sind hier doch gar nicht das Problem. Die kann jedes
Wald- und Wiesenprogramm auslesen :!:

Ansonsten verstehe ich das aufgeregte Gegacker nicht so ganz. TIFF ist
Industriestandard und Bildagenturen verlangen schließlich auch keine
Raws vom Fotografen sondern vermutlich JPEG oder TIFF. Wer
Speicherprobleme mit TIFF bekommt, muß halt eine größere Festplatte
anschaffen. Die kostet heute gerade mal soviel wie eine gute Compactflash-Karte.

Frank

Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 11:21
von lemonstre
Arjay hat geschrieben:Tif ermöglicht praktisch alle Bildmanipulationen, die auch mit NEF möglich sind.
ein tiff welches man nach der konvertierung abspeichert ist schon durch die bayer interpolation gelaufen, d.h. es ist, im vergleich zum raw konverter, bereits verlustbehaftet. so sind z.b. änderungen am farbraum, schärfe der interpolation, rettung von lichtern und tiefen und ein verlustfreier weissabgleich bzw. farbkorrekturen nicht oder nur noch sehr eingeschränkt möglich!

Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 11:30
von Arjay
Interessant! Bist Du Dir da sicher? Ich dachte, 16-Bit TIFF-Dateien bilden den gesamten Kontrastumfang ab, den der Sensor erfasst hatte. Zudem erfasst der D70 Sensor unabhängig vom Dateiformat ohnehin nur 12 Bit Datenauflösung - insofern wäre es durchaus denklbar, dass der verfügbare Datenraum bei 16-Bit TIFF-Dateien größer ist als der bei den nativen NEF-Dateien.

Kannst Du uns das genauer erklären?

Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 11:34
von vkyr
Siehe auch:

http://www.outbackphoto.com/workshop/NE ... files.html

...
What kind of file is that?

The first step in figuring out how to decode a NEF file was to work out how the file was arranged internally. All of my file processing tools were identifying NEF files as TIFF files, and a little bit of code and experimentation later I confirmed that a NEF file is infact essentially a TIFF file with a number of undocumented extensions pointing at the image data as well as the bundle of information about the picture (it's metadata) such as exposure, lens, etc..

A little more poking around revealed enough to find a block of data that was large enough to be the image data itself, and there were exactly enough bytes of it to represent an area a little larger than the camera's full processed resolution with 12 bits of data for each pixel.
...
...and so on...

Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 11:40
von volkerm
Paddy hat geschrieben:Das ist doch die technische Rolle rückwärts.
Bevor jetzt jedes Argument der vergangenen 21 Seiten wiederholt wird ...
Fakt ist, daß Nikon jedem Softwarehersteller kostenlos die Programmiertools zur Verfügung stellt, um RAW Dateien zu lesen, auch die verschlüsselten WB Daten der D2X. Das Argument, daß Nikon mit der Verschlüsselung die Verkäufe von Capture pushen möchte, ist damit in meinen Augen widerlegt. Es geht um was anderes, was wir nicht genau wissen.

Beim TIFF ging es auch weniger um die Vermeidung von Nikon Verschlüsselung, sondern im die langfristige Archivierung. Vielleicht lohnt es doch, die 21 Seiten mal zu überfliegen. :wink:

Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 11:40
von Arjay
vkyr hat geschrieben:
...
What kind of file is that?

... A little more poking around revealed enough to find a block of data that was large enough to be the image data itself, and there were exactly enough bytes of it to represent an area a little larger than the camera's full processed resolution with 12 bits of data for each pixel.
...
...and so on...
Sag' ich doch!

Verfasst: Fr 29. Apr 2005, 11:44
von lemonstre
Arjay hat geschrieben:Kannst Du uns das genauer erklären?
die meisten nef files nutzen ja tiff als datenformat für ihre bilddaten... der unterschied zu einem tiff welches du nach der konvertierung erhälst ist die tatsache das es nach der konvertierung bereits im rgb modus vorliegt. das tiff welches im raw file vorliegt ist ein graustufen tiff welches die helligkeitsinformationen für jeden einzelenen pixel enthält. aus diesem werden durch die bayer interpolation erst die rgb werte errechnet.

mit einem raw konverter kannst du die parameter mit dem diese interpolation erfolgt bearbeiten. mit einem tiff welches bereits in interpoliert in rgb vorliegt kannst du das nicht.

und das genau diese interpolation einen unterschied macht kann man z.b. in diesem thread sehr schön sehen! http://www.coolpix-forum.de/viewtopic.p ... 226#170226

oder kann mir jemand zeigen wie man aus einem mit nikon capture erzeugtem tif das gleiche aus dem bild holt wie mit adobe camera raw? :twisted:

edit: vielleicht ist das ja der grund warum nikon nicht mehr mit adobe kooperiert... japaner können ja sehr stolz sein und mögen es nicht wenn jemand einen besseren job macht als sie selbst ;)