Vielen Dank für die Rückmeldung.
Ich sehe dem Zusammenhang zwischen Brennweite und Ansitz-Zeit nicht ganz. Natürlich ist es so, dass man mit langen Tüten eher ruhig sitzt und nicht grossartig durch die Landschaft streift.
Wenn ich auf die Eisvögel warte, sitze ich bis zu acht Stunden pro Tag an und das mehrere Tage hintereinander. Dabei empfinde ich keine Langeweile, weil immer irgend etwas los ist am Teich. Wenn man erleben darf, wie ausfliegende Eisvögel sich auf eine Ringelnatter setzen und sie sie für einen Ast halten, sind das Erlebnisse, die durch nichts ersetzt werden können.
Als Faustregel kann man sagen, dass man jeden Tag Bilder bekommt. Leider sitzen die Vögel nicht immer auf den Ast, bei dem das Licht gerade passen würde. Manchmal verweilen sie auch nur sehr kurz.
Acht Stunden könnten beispielsweise so ablaufen:
32 x bekomme ich einen Eisvogel zu Gesicht
16 x hat er einen Fisch im Schnabel
16 x fliegt er vorbei
16 x setzt er sich
4 x setzt er sich zu weit weg
4 x setzt er sich von Schilf oder Ästen verdeckt
4 x wendet er mir den Rücken zu
4 x setzt er sich so, dass ich ihn fotografieren kann
1x sitzt er perfekt und das Licht ist ok
Meistens ist viel Geduld gefragt und doch gab es den Tag, wo ich einen Freund mitnahm, der noch nie einen Eisvogel abgelichtet hatte. Wir kamen um fünf nach neun Uhr morgens ins Revier. Es sassen schon zwei Vögel da. Sie flogen gleich weg. Also Kamera aufbauen und alles ruhig einrichten. Nun wanderte die Sonne hinter eine dünne Wolke, Softboxlicht pur. Das Weibchen flog an und rief; das Männchen folgte nach. Er hatte einen Fisch im Schnabel und übergab ihr das Brautgeschenk. Klick, klick, klick ... um 09:20 war der Tag gelaufen.
Kannst Du mir noch sagen, wo Du ein Blatt im Bild vermutest.
Beim Schärfen war ich wohl etwas zu unkritisch und habe das Halo übersehen.
LG Rico