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Verfasst: Mi 29. Jun 2011, 18:43
von ManoLLo
klaus p hat geschrieben:Sind natürlich sehr schöne Bilder, aber manche von den Bildern von ES erscheinen mir etwas blaustichig, vor allem die Bilder mit viel Grün darin (auch die Steine am Strand sind bläulich), oder leide ich unter einer falschen Wahrnehmung? :arrgw:
Wer ist "ES" :?:

Verfasst: Mi 29. Jun 2011, 19:08
von alexis_sorbas
ManoLLo hat geschrieben:In irgendeinem Buch, ich bin mir gerade nicht sicher, ob es Feininger war, steht sinngemäß die These geschrieben, das außerordentlich gute Landschaftsfotografie meist von denen betrieben wird, die Landschaften in ihrer gewohnten Umgebung fotografieren. Der Autor begründete das mit der Kenntnis, die man von den vertrauten Landschaften bzgl. Jahreszeiten, Tageszeiten, Darbietung der Landschaft bei klarer oder diesiger Luft usw. hat.
Würde ich so nicht unbedingt unterschreiben, auch wenn viel Wahres dran ist.
Aber der Ernst ist "professioneller" Weltenbummler und Bergsteiger/- Führer. Da würde ich einfach mal erwarten, das er "Wetter" auch professionell einschätzt und benutzt :!:
Aber wie gesagt, "digitale Aufbereitung" ist nicht seine Stärke.
Somit sind auch die mitunter vorhandenen Schwächen erklärlich,
besonders, wenn es um "Computer" geht.
mir ging es nur darum, zu zeigen, das es m.b.M.n. eher an den Umständen als an "EBV" liegt.

Nur meine beiden Cents.... :hmm:

Verfasst: Mi 29. Jun 2011, 20:19
von alexis_sorbas
ManoLLo hat geschrieben:
klaus p hat geschrieben:Sind natürlich sehr schöne Bilder, aber manche von den Bildern von ES erscheinen mir etwas blaustichig, vor allem die Bilder mit viel Grün darin (auch die Steine am Strand sind bläulich), oder leide ich unter einer falschen Wahrnehmung? :arrgw:
Wer ist "ES" :?:
... Ernst Steiner...

Es ist AdobeRGB1998 als ICC-Profil in den Bildern... eher nicht so optimal... :roll:

Verfasst: Do 30. Jun 2011, 20:24
von Oli K.
Was die Bilder angeht - inbesondere die von Raymó - bin ich auch immer wieder begeistert :idea: Mittlerweile denke ich aber, dass für eine richtig gute Landschaftsaufnahme neben der richtigen Zeit, das richtige Licht zu haben und an der richtigen Position zu stehen, definitiv auch die passende Location dazu gehört. :idea: Isländische Motive sind da vergleichsweise schon recht begeisternd/gefällig, zumindest empfinde ich dies so...

Die Qualität der EBV ist dann natürlich auch nicht unwichtig, wobei ich ein gewisses Verständnis für nondestruktive Bearbeitung und Techniken für wichtig halte. Und dazu zählen für mich u.a. das Beherrschen guter Maskierungsmethoden, der Umgang mit den Füllmethoden, sicher auch der Einsatz von (guten) PlugIns etc pp aber eben auch ein gewisses Hintergrundwissen, zum Thema Farben, Licht, Kontrast und Komposition. Letzteres ist insbesondere für den Schnitt wichtig, da man IMO so wenig Verschnitt wie möglich nachträglich haben sollte, um durch die EBV so wenig wie möglich Abstriche in Sachen "Materialqualität" machen zu müssen. Pauschale Anwendung von irgendwelchen Füllmethoden (am besten noch mit 100%) zähle ich da fast schon zu destruktiven Methoden... :hehe: Ausserdem ist Inspiration aus künstlerischen Bereichen bei vielen Fotografen auch nicht selten..., finde ich immer wieder erstaunlich, wie manche Leute sich inspirieren lassen und analoge Techniken in ihr digitales Material übernehmen. Ich finde neben dem "Wie" meistens das "Warum" bei der Anwendung von EBV-Techniken viel interessanter bzw. wichtiger. :idea: Gerade wenn man sich zwischen zwei Varianten entscheiden muss.

Aber Kreativität ist hier ggf. auch nicht zu vergessen/unterschätzen... ;)

Verfasst: Do 30. Jun 2011, 23:16
von JustinCase
Habs jetzt mal nur durchflogen. Aber:
  • Analoge Filter für vor die Kamera helfen entscheident das Bild sehr gut in die Kamera zu bekommen. Die Fotografen die ich als gut bezeichne und bei denen ich nur durch anguggen viel gelernt hab (Raymó zum Beispiel) machen fast keine Bearbeitung. Eigentlich nur die, die die Nachteile der digitalen Aufnahme beheben also Tiefen/Lichter, RAW Entwicklung, Kontrast, Schärfe
    RAW Entwicklung ist sehr sehr wichtig. Wichtiger als Photoshop meiner Meinung nach. Die Augen geöffnet hat mir ein Buch zum Thema das ich gerade nicht finden kann sonst hätte ichs gelinkt
    Gute Optiken, eine gute Kamera - beides Pflicht
Das ist meine Auffassung der Dinge und in die Richtung hab ich mich im vergangenen Jahr entwickelt was mir einen gigantrösen Sprung nach vorne gebracht hat. Die Motive waren auch gut. Geh nach Island, ein einziges gutes Motiv - so hörte ich, war noch nicht pers. dort.

Was ich an Bea bei Bildern mache:
- Tiefen Lichter
- Kontrast über Kurve
- RAW Bearbeitung (Lichter, Tiefen, Clarity, Vibrance, Kontrast)
- Gegebenenfalls räum ich noch ein wenig auf, entferne Personen und sowas

Das wars. Kaum Bea.

Es gibt Workshops. Zwei die ich kenne aber noch nicht besucht habe würde ich empfehlen, weiß aber nicht ob ich darf :)

Grüße

Verfasst: Do 30. Jun 2011, 23:58
von klaus p
Oli K. hat geschrieben:
Die Qualität der EBV ist dann natürlich auch nicht unwichtig, wobei ich ein gewisses Verständnis für nondestruktive Bearbeitung und Techniken für wichtig halte. Und dazu zählen für mich u.a. das Beherrschen guter Maskierungsmethoden, der Umgang mit den Füllmethoden, sicher auch der Einsatz von (guten) PlugIns etc pp aber eben auch ein gewisses Hintergrundwissen, zum Thema Farben, Licht, Kontrast und Komposition. ... ;)
Zeit und Ort sind natürlich die Vorraussetzung für gute Bilder (zumindestens, wenn man nicht zu den Superkreativen zählt so wie ich). Non-destruktives Arbeiten ist für mich selbstverständlich und ich bin auch durchaus in der Lage, Ebenen und Füllmethoden recht kreativ anzuwenden. Bücher wie "Channels & Masks" von Deke McClelland (kann ich jedem empfehlen) oder auch "Photoshop für Fotographen" von Martin Evening (leider sehr auf der FashionSeite) sowie viele Videotutorials habe ich in der Zwischenzeit auch verinnerlicht. Ich suche einfach Literatur, wo Profis vertiefend erläutern, wie sie die z.T. doch sehr beindruckenden Bilder EBV-mässig verarbeitet haben, speziell Landschaftsfotos. Die meissten Bücher hören leider da auf, wo es für mich interessant wird.

Ich kann natürlich monatelang selber tüfteln und komme dann vielleicht in die Nähe davon, aber die echten Profis haben sicherlich den einen oder anderen Trick in der Kiste oder ein spezielles Wissen, das das Leben leichter und die Ergebnisse besser macht.

Ich fotographiere jetzt seit über 50 Jahren (seit meinem 10. Geb). und habe in der Zeit ich weiss nicht wieviele zigtausend Fotos gemacht - quer durch die Welt mit durchaus vorzeigbaren Ergebnissen. Aber ich bin überzeigt, dass z.B. Raymö's Bilder nicht so aus der Kamera kommen.

Mir geht es einfach darum, bei der Digitalfotographie in der EBV-Bearbeitung das letzte Quentchen herauszuholen, welches den Unterschied zwischen meinen Ergebnissen und den gezeigten ausmacht.

Verfasst: Fr 1. Jul 2011, 00:02
von JustinCase
Raymó hat mir mal erzählt das die Bilder durchaus schon ziemlich fertig aus der Kamera kommen. Denoch hat er noch etwas mehr Bea drin als die Jungs von Photographerscrossing. Die beiden haben also eins gemeinsam: Top Bilder aus der Kamera - nicht zu letzt dank analoger Filter - und eine Portion EBV, der eine mehr, die anderen weniger.

Verfasst: Fr 1. Jul 2011, 02:05
von coolpics
Aber ich bin überzeigt, dass z.B. Raymö's Bilder nicht so aus der Kamera kommen.
Ich verstehe ehrlich gesagt immer noch nicht, was neben Feinschliff genau daran in EBV hineingekommen sein soll, was vorher nicht schon da war.

Ich beschäftige mich jetzt seit gut sieben Jahren mal mehr und mal weniger intensiv mit Photoshop und hab's auch mal eine Zeit lang missbraucht, um blauere Himmel und keine Ahnung was noch alles zu produzieren. Letztlich kommt man aber immer wieder zu dem Ergebnis, wenn es sich nicht um massive Montagen und Bildmanipulationen handelt, dass das alles eher fade ist und der ganze Aufwand hauptsächlich dazu dient, die Spuren der digitalen Bearbeitung so gut wie möglich zu verschleiern. Tatsächlich aber in der Digitalfotografie ähnliche Gesetze herrschen, wie eh und je in der chemischen Fotografie auch. Ausnahmen bestätigen natürlich immer die Regel, aber in den Bildern von Raymö so etwas wie digitale Zauberei zu sehen, ist sicherlich für einen selbst schon die falsche Fährte.

Gruss
Uwe

Verfasst: Fr 1. Jul 2011, 13:05
von klaus p
coolpics hat geschrieben:
Ich beschäftige mich jetzt seit gut sieben Jahren mal mehr und mal weniger intensiv mit Photoshop und hab's auch mal eine Zeit lang missbraucht, um blauere Himmel und keine Ahnung was noch alles zu produzieren. Letztlich kommt man aber immer wieder zu dem Ergebnis, wenn es sich nicht um massive Montagen und Bildmanipulationen handelt, dass das alles eher fade ist und der ganze Aufwand hauptsächlich dazu dient, die Spuren der digitalen Bearbeitung so gut wie möglich zu verschleiern.

Gruss
Uwe
Genau darum geht es eben NICHT.
Wer sich wirklich in PS vertieft hat, weiss, wass diese Programm wirklich leisten kann. Bunte Bildchen gehören für mich nicht dazu.

Verfasst: Fr 1. Jul 2011, 16:42
von coolpics
Genau darum geht es eben NICHT.
Wer sich wirklich in PS vertieft hat, weiss, wass diese Programm wirklich leisten kann. Bunte Bildchen gehören für mich nicht dazu.
Schau mal, auf diese Antwort könnte man nun schreiben, dass wer sich wirklich in Fotografie vertieft hat, weiss, was diese wirklich leisten kann. Bunte Bildchen gehören ...

Nur es hilft leider auch nicht weiter.

Dass du zu den oberen Zehntausend derjenigen gehörst, die Photoshop hinlänglich begriffen haben ist im Verlauf des Threads ganz gut rüber gekommen, aber es wäre auch ganz gut, wenn du zunächst mal deine Zweifel daran ablegen würdest, dass die beiden Bilder von Raymö ihre wesentliche Wirkung nicht über Photoshop gewinnen. Jedenfalls so lange, bis du einen faktischen Beweis für das Gegenteil hast.

Was andere bereits geschrieben haben, ist hingegen faktisch. Auf Island auf der Nordhalbkugel und bsp. Neuseeland im Süden herrschen extrem fotogene Lichtverhältnisse und die Landschaft stimmt auch. Das ging früher so weit, dass normale Diafilme, die für den Rest der Welt hergestellt waren, in diesen Ländern um 1 Blende unterbelichtet werden mussten, da sie mit der Intensität des Lichts schlicht überfordert waren und ansonsten chronisch überbelichtet schienen. Einen ähnlichen Effekt habe ich selbst in den Schweizer Bergen auf 4.000 Meter noch nicht erlebt. Dazu sind Raymös Kamera und Optik sehr gut und die Bilder top-scharf. Alles was noch hinzu gekommen sein mag bewegt sich auf dem normalen Manipulationsniveau einer Dunkelkammer.

Sollte ich mich irren, so wäre das Riesenpech für dich, denn dann wäre die Bildmanipulation so perfekt, dass der Könner dahinter sein Wissen nicht in Form eines Buches preisgeben wird, da er damit in seiner täglichen Praxis ungleich viel mehr Geld verdienen wird. Wie auch immer, für keines der angesprochenen Bilder ist ein Photoshop-Wissen notwendig, dass über den Inhalt der hier angesprochene Literatur hinausgehen würde. Solltest du dennoch eines finden, dann würde ich mich über deine Nachricht sehr freuen, denn das würde mich auch interessieren.

Gruss
Uwe

Edit: Sehr schöne Beispiele, die speziell Island betreffen findest du von Eberhard Grames, späterer Mitbegründer von Bilderberg. Er begann seine Karriere mit Reisen u.a. nach Island. Seine Bilder davon weisen durchgehend die gleichen Merkmale auf, die dich auch im Eingangspost bei Raymö begeistern. Digitalfotografie war damals jedoch noch lange kein Thema. Sein Buch Reisefotografie, erschienen bei Laterna Magica, gibt es wohl nicht mehr im Handel, aber es zählte zum Besten, was ich in die Richtung je gesehen habe. http://de.wikipedia.org/wiki/Eberhard_Grames